Die langweilige verlassene Ehefrau
Tagebuch einer furchtbar langweiligen EhefrauDas Cover ist extrem schrill und deshalb ein fabelhafter Eyecatcher. Die Leseprobe versprach mir grandiose Unterhaltung für alle Frauen, die mit Selbstironie, Sarkasmus und witzigen Dialogen in jeder Menge ...
Das Cover ist extrem schrill und deshalb ein fabelhafter Eyecatcher. Die Leseprobe versprach mir grandiose Unterhaltung für alle Frauen, die mit Selbstironie, Sarkasmus und witzigen Dialogen in jeder Menge Situationskomik ein Fünkchen Selbsthilfe suchen
Der Humor und die leicht zu lesende Schreibweise gefiel mir zum Einstieg ganz gut.
Die 48-jährige Diane wird in dem Buch von ihrem Mann verlassen. Sie sei ihm zu langweilig geworden. Und er habe übrigens eine neue, natürlich ein paar Jahre jüngere, Freundin ...
Diane macht sich auf die Suche nach ihrem Selbstvertrauen und erlebt Zusammenbrüche in Umkleidekabinen, kleine Rachen an der Geliebten sowie der ewig vorwurfsvollen (Ex-)Schwiegermutter, Weißweinpartys am frühen Nachmittag und Zerstörungsorgien im ehemals trauten Heim.
Ich war beim Fortsetzen der Lektüre hin und hergerissen. Der Erzählfluss wurde immer sprunghafter, analog zu Dianes Verhalten.
In den Episoden gab es einige nette Stellen mit einer Situationskomik, die mich eigentlich anspricht. Allerdings war ich gedanklich häufig schon weiter, was sich daraus entwickeln könnte und dann folgte schon wieder ein zeitlicher oder räumlicher Wechsel. Viele Randgeschichten hätten das Potential zu mehr Tiefe und Charakterformung und Verständnis gegenüber Dianes sprunghaftem Verhalten geben können.
Es gibt ja bereits eine Fortsetzung im Original. Im Moment reizt mich die Lektüre nicht.
Insgesamt würde ich behaupten, dass die Geschichte, der Humor und die Schreibweise Potential hat. Was ich jetzt lesen durfte, fühlte sich allerdings eher wie der erste Entwurf an. Die Autorin oder der Verlag hätten sich vielleicht noch eine inhaltliche Überarbeitung und die Integration des zweiten Buches in dem ersten vorbehalten sollen.