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Veröffentlicht am 24.03.2023

Band 2!

Ice Planet Barbarians – Liz und Raahosh
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»ICE PLANET BARBARIANS«
In dieser Reihe geht es um mehrere Frauen, die von Aliens entführt werden. Beim Transport geht etwas schief, weshalb die Frauen auf dem Ice Planet abgeworfen werden. Doch da warten ...

»ICE PLANET BARBARIANS«
In dieser Reihe geht es um mehrere Frauen, die von Aliens entführt werden. Beim Transport geht etwas schief, weshalb die Frauen auf dem Ice Planet abgeworfen werden. Doch da warten schon die nächsten Aliens auf sie. Die blauen Sa-Khui wollen den Frauen aber nichts böses, sondern erhoffen sich von ihnen, ihr Khui zum schwingen zu bringen. Denn wenn das Khui zweier Personen füreinander schwingt, sind sie füreinander bestimmt, und nur dann können sie auch Nachwuchs bekommen.

Im ersten Band verfolgten wir Georgie dabei, wie sie als unfreiwillige Anführerin der Frauengruppe loszog, um den Ice Planet zu erkunden und Hilfe zu suchen. Die fand sie in Vektal, dem Häuptling der Sa-Khui. Trotz anfänglicher Sprachschwierigkeiten kommen sich die beiden näher und retten letztendlich die Menschenfrauen aus dem abgestürzten Frachtraum. Nachdem die Frauen auch einen Khui bekommen haben, bleiben Georgie und Vektal nicht das einzige füreinander bestimmte Paar.

BAND 2: LIZ & RAAHOSH
Band 1 war für mich ja so ein gelungener Reihenauftakt, weil mich die Geschichte um Georgie und Vektal total in ihren Bann gezogen und süchtig gemacht hat. Aber ich habe in der Rezension ja auch erwähnt, dass er ein paar Schwächen hatte. Und genau diese Schwächen scheinen im zweiten Band fast vollkommen ausgemerzt zu sein.
In der Fortsetzung geht es um Liz und Raahosh. Beiden begegnet man schon im Reihenauftakt, weshalb ich sehr gespannt auf ihre Liebesgeschichte war. Liz ist mir sehr ans Herz gewachsen. Ich mag es, dass sie so eigensinnig und stur ist. Dass sie redet, wie ihr der Mund gewachsen ist und immer das tut, was sie möchte und niemand sonst. Raahosh dagegen ist sehr zurückhaltend und ruhig. Er ist Jäger durch und durch, beobachtet seine Beute erst, bevor er zuschlägt. Und in dem Sinne tut er genau dies auch bei Liz. Er will sie kennen lernen, will dass sie ihn als Gefährten akzeptiert, bevor er sie zum Stamm zurückbringt. Dass er sie dabei entführt und das so eigentlich nicht in Ordnung ist, sieht er nicht. Er ist vollkommen verblendet von der Angst, dass ihm jemand seine neu gefundene Gefährtin stehlen könnte.
Diese Entführungssache ist an diesem Band eigentlich mein einziger Kritikpunkt. Das ist so nicht in Ordnung. Raahosh tut Liz nicht weh, er ist nicht böse zu ihr. Und Liz lässt sich von ihm auch absolut nicht unterkriegen. Sie heckt die ganze Zeit über einen Plan aus, wie sie fliehen kann. Aber das ist genau der Punkt. Er hat sie auf einem ihr fremden Planeten verschleppt. Sie weiß nicht, wo sie ist oder wo die anderen Frauen sind, die einzigen Personen, die ihr in dieser Welt noch vertraut vorkommen. Er hat ihr eine Flucht quasi unmöglich gemacht, denn wo soll sie hin? Also diesen Aspekt finde ich ziemlich grenzwertig in diesem Buch, aber insgesamt ist es doch deutlich sensibler als der erste Band.
Außerdem ist die Geschichte ausführlicher als im ersten Band. Wir haben ein bisschen mehr Zeit Liz und Raahosh kennen zu lernen. Und die Gefühle, die sich zwischen den beiden entwickeln, nachzuvollziehen. Obwohl Liz natürlich nicht viele Wahlmöglichkeiten hat, wirkt das Annähern zwischen den beiden nicht so, als wäre sie nur in etwas reingestolpert, wie es bei Georgie gewirkt hat.
Außerdem lernen wir endlich den Planeten noch etwas besser kennen. Wir begegnen den Metlaks erneut (kleine wuschelige Monster), und bekommen auch ein paar andere Tiere zu sehen. Wir erfahren, wie das Jagen in dieser Welt funktioniert, wie die Strukturen des Stammes sind und erfahren mehr über die Vergangenheit von Raahosh und den Sa-Khui. Gerade die vielen neuen Informationen über diesen eigenartigen Planeten mit seinen Bewohnern fand ich sehr sehr spannend. Ich hoffe, wir erfahren im dritten Band noch mehr über die Traditionen der Sa-Khui.


FAZIT
Ich weiß gar nicht genau, wie ich mein Fazit zu diesem Buch ausdrücken soll. Irgendwie hat mich der zweite Band nicht so sehr gepackt wie der erste, aber insgesamt fand ich ihn doch deutlich besser. Allein schon sprachlich und vom Stil her. Ich mochte die Geschichte um Liz & Raahosh, aber vor allem mochte ich das viel angenehmere Tempo, den tiefgehenderen Schreibstil und die vielen Informationen über den Ice Planet und seine Bewohner. Ich bin nach wie vor fasziniert und werde garantiert weiterlesen!

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Veröffentlicht am 24.03.2023

Außergewöhnliches Jugendbuch

Henny & Ponger
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Mittlerweile lese ich seit Jahren Bücher aus dem mixtvision Verlag und einige haben sich als wahre Highlights herausgestellt. Ob das bei »Henny & Ponger« auch so ist?

ALLER ANFANG IST …
Ich hatte ehrlich ...

Mittlerweile lese ich seit Jahren Bücher aus dem mixtvision Verlag und einige haben sich als wahre Highlights herausgestellt. Ob das bei »Henny & Ponger« auch so ist?

ALLER ANFANG IST …
Ich hatte ehrlich gesagt überhaupt keine Erwartungen an das Buch. Ich persönlich finde das Cover eher unscheinbar, ebenso den Klappentext. Überzeugt, »Henny & Ponger« zu lesen, hat mich dann der Text zum Buch in der mixtvision-Vorschau. Denn darin klang dieses Buch sehr außergewöhnlich und besonders. Und so ein bisschen oldschool. Die Kombination fand ich sehr interessant.
Es ist mir am Anfang ein bisschen schwer gefallen, in die Geschichte rund um Henny und Ponger zu finden. Was definitiv an der Aufmachung liegt, denn es gibt keine Seitenzahlen, sondern nur die nummerierten, sehr kurzen Kapitel (fürjemanden, der seine Lesezeit trackt, ist das erst einmal eine Umstellung! 😀 ). Im Lesefluss hat sich diese Design-Wahl wie viele kleine Ausschnitte angefühlt. Zwar alle chronologisch, sodass sie ein Gesamtbild ergeben, aber eben immer als einzelne kurze Szenen, als würde der Fokus auf jedem einzelnen Moment liegen. Hierzu passt auch wunderbar Nils Mohls Schreibstil. Er hält sich in seiner Erzählung nämlich sehr kurz und verzichtet fast vollkommen auf umfangreiche Beschreibungen.
Erzählerisch finde ich das super interessant. Aber ich musste mich auch erst einmal daran gewöhnen. Ich finde, das ist eine ganz andere Art, eine Geschichte zu erleben und wahrzunehmen. So lernt man auch die Charaktere etwas anders kennen.

DIE CHARAKTERE
Im Fokus der Geschichte stehen, wie der Titel schon verrät, Henny und Ponger. Zwei Charaktere, die nicht unterschiedlicher sein könnten, und doch vom Schicksal zusammengeführt werden. Aber ist es wirklich Schicksal oder steckt was anderes dahinter? Genau das gilt es für Ponger und mich als Leserin zu enträtseln.
Da ist Ponger, der in einer Werkstatt arbeitet und alte Spielautomaten und Flipper repariert. Der bei einer älteren Dame lebt und, aus Gründen, die wir anfangs nicht kennen, keine Papiere hat und deshalb nicht ins Visier der Polizei geraten sollte. Aber da ist auch Henny, die in der U-Bahn das gleiche Buch wie er liest und völlig überraschend die Notbremse zieht. Die ihn vor der Flucht noch anspricht und damit die Polizisten ausgerechnet auf ihn aufmerksam macht. Und die so überraschend viel über ihn weiß.
Ich habe Ponger als eine eher nüchterne Person wahrgenommen. Es ist fast so als hätte er sich an Mohls Schreibstil angepasst. Denn er ist auch kein Mann vieler Worte. Er ist eher ruhig und zurückhaltend, ich würde fast sagen »unscheinbar«. Man merkt beim Lesen schnell, dass Ponger gerne mehr aus sich herauskommen möchte, aber oft einfach nicht aus seiner Haut kann.
Bis Henny auftaucht. Die etwas schräge junge Frau mit all den Geheimnissen kitzelt aus Ponger das heraus, das er selbst nicht hervorbringen kann. Ich habe ein bisschen gebraucht, bis ich mit Henny warm geworden bin. Sie ist ein sehr spezieller Charakter und im wahren Leben könnte ich vermutlich nicht gut mit ihrer wirren Art. Aber über sie zu lesen hat letztendlich doch Spaß gemacht. Was vor allem auch daran lag, dass ich wissen wollte, was hinter all ihren Worten steckt. Sie spricht für Ponger nämlich die meiste Zeit in Rätseln.

WO GEHT DIE REISE HIN?
Nachdem ich das Buch nun gelesen habe und das Cover betrachte, sehe ich die Zeichen. Während des Lesens wusste ich aber die ganze Zeit nicht, was passieren würde.
Henny taucht immer öfter wieder auf. Aus irgendeinem Grund hat sie es auf Ponger abgesehen, oder auf seine mechanischen Fähigkeiten. Denn sie braucht, um wieder nachhause zu kommen, seine Hilfe. Ponger ist hin und her gerissen. Zwischen einer gewissen Abneigung ihr gegenüber, aber auch einer Faszination von ihr ausgehend.
Das Lesen dieses Buches fühlte sich manchmal an als würde ich einen Film schauen. Weil so unglaublich viel passiert, es so überraschende Wendungen gibt, dass das Geschehene in meinem Kopf wie ein Film an mir vorbeirauscht. Ich glaube, »Henny & Ponger« ist so ein Buch, dass man mehrmals lesen muss, um wirklich alles darin zu entdecken.

FAZIT
»Henny & Ponger« ist ein etwas anderes Jugendbuch. Es fühlt sich ein bisschen erwachsener an als andere Jugenbücher, es ist etwas besonderes, das merkt man schon beim Aufschlagen des Buches. Viele Wendungen habe ich überhaupt nicht vorhersehen können. Ich wusste zu keiner Zeit, wie das Buch enden würde, was hinter Hennys Geheimnistuerei stecken könnte (zumindest nicht in Gänze). Das hat durchaus eine gewisse Spannung generiert. Der einzige Wehmutstropfen ist, dass die Charaktere auf mich als Leserin ein bisschen unnahbar wirkten. Ich bin nicht so richtig zu ihnen durchgedrungen, weshalb so ein paar Emotionen beim Lesen untergingen. Dennoch bietet »Henny & Ponger« ein spannendes Abenteuer, mit vielen Geheimnissen, die es zu enträtseln gibt

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Veröffentlicht am 24.03.2023

Alien Love!

Ice Planet Barbarians – Georgie und Vektal
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Die ersten zehn bis zwanzig Seiten des Buches haben mir nicht so richtig gut gefallen. Ich fand den Schreibstil am Anfang sehr distanziert, aber vor allem hat mich die Erzählung der Entführung gestört. ...

Die ersten zehn bis zwanzig Seiten des Buches haben mir nicht so richtig gut gefallen. Ich fand den Schreibstil am Anfang sehr distanziert, aber vor allem hat mich die Erzählung der Entführung gestört. Denn Georgie und viele weitere Frauen werden von »kleinen grünen Männchen« entführt, wie sie die Entführer selbst beschreiben. Sie werden im Frachtraum gefangen gehalten und weitestgehend von den Wachen in Ruhe gelassen. Es sei denn eine von ihnen schreit (aus Angst oder Verwirrung).

Das Buch enthält am Anfang eine Triggerwarnung, in der sexualisierte Gewalt aufgelistet ist. Dabei steht, dass die Vergewaltigung nur erwähnt wird, und so ist es auch. Ein Mädchen schreit und zur Strafe dürfen die Wachen mit ihr machen, was sie wollen. Es wird nicht beschrieben, nur so nüchtern erwähnt, wie ich es soeben getan habe. Aber das macht es nicht unbedingt angenehmer. Ich hatte beim Lesen geradezu Magenschmerzen. Die Autorin erwähnt im Schlusswort, dass diese Szene in der ursprünglichen Version detailliert beschrieben wird, sie es bei der Neuauflage aber besser fand, es nur noch zu erwähnen. Ganz darauf verzichten wollte sie nicht, weil sie den Schrecken, der von den Aliens ausgeht, besser rüber bringen wollte. Ich persönlich bin der Meinung, dass eine Entführung durch Aliens, deren Sprache man nicht versteht, schon angsteinflößend genug ist. Die Vergewaltigungsszene ist für mich absolut unnötig.

Also wie gesagt, die ersten zehn bis zwanzig Seiten waren nicht so dolle. Sowohl inhaltlich als auch stilistisch. Aber es wurde besser, in beiden Punkten. Ich konnte das Buch kaum noch weglegen, so spannend wurde es. Georgie wird inoffiziell als Anführerin der Frauengruppe ernannt und soll, nachdem sie von den Aliens aufgrund irgendwelcher Probleme auf dem Ice Planet abgeworfen werden, die Umgebung erkunden. Denn eines ist klar: Sie wollen nicht mehr in dem Raumschiff sein, wenn die grünen Männchen wieder kommen. Als einzige mit einigermaßen warmen Klamotten ausgestattet, macht sich Georgie auf den Weg, findet aber nur eine Wildnis voller Schnee und Kälte, bis sie in Vektals Falle tritt und ihm schutzlos ausgeliefert ist.

Vektal ist ein Sa-Khui, also ein blauer Alien mit Hörnern und Wülsten auf der Haut. Ab hier wird es nochmal spannend und super schräg. Denn diese Wülste werden auch bei der sexy Time an bestimmten Stellen der Sa-Khui erwähnt. Und ich frage mich an dieser Stelle, ob es nicht eine bessere Übersetzung als Wülste gegeben hätte. Jedenfalls treffen hier altbekannte und neue Aspekte dieses Genres aufeinander. Denn die Sa-Khui haben Gefährten, die ihr Khui für sie aussucht. Das hat sehr viel von der Prägung bei Gestaltwandlern oder der Erweckung bei Vampiren und ich liebe es! Diese vom Schicksal füreinander bestimmten Paare haben es mir schon vor Jahren angetan.

Also Vektal erkennt Georgie als seine Gefährtin, aber als Menschenfrau verspürt sie natürlich nicht das gleiche. Zudem trennt die Beiden die Sprachbarriere. Aber für sexy Time muss man bekanntermaßen ja auch nicht besonders viel sprechen. Und wie es der Zufall so will, sind die Sa-Khui anatomisch quasi perfekt auf den Körper von Menschenfrauen angepasst … also untenrum. Ich werde das an dieser Stelle nicht weiter ausführen. Ich sag ja, das Buch ist schräg. Da die Sa-Khui in Höhlen leben, ist auch ihr Verhalten manchmal etwas … sie haben halt ein bisschen was von Neandertalern. Sobald ihr Khui für die Gefährtin erwacht, ist das oberste Ziel, mit ihr zu schlafen und sie zu schwängern. Und weil es unter den Sa-Khui nicht mehr besonders viele Frauen gibt, nehmen sie das Thema Fortpflanzung sehr ernst.

Wie es für Georgie & Vektal weitergeht, werde ich an dieser Stelle natürlich nicht verraten. Aber wir sind hier im Romance, also was wird wohl passieren?


FAZIT
Man muss sich auf diese Reihe definitiv erst einmal einlassen. Man muss sich darauf einlassen, hier einer Liebesgeschichte zwischen einem Menschen und einem Alien, der anatomisch doch deutlich anders ist als Menschen (größer, Hörner, andere Haut, andere Farbe, andere Gepflogenheiten) zu folgen. Aber wenn man sich darauf einlassen möchte, erwartet einen mit den »Ice Planet Barbarians« eine neue Reihe mit Suchtfaktor. Es ist trashig, der erste Band hat durchaus Schwächen und ist ein bisschen kurz und oberflächlich. Aber er bietet auch so viel Unterhaltungspotenzial, wie ich es von dieser Art Büchern erwarte.

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Veröffentlicht am 24.03.2023

TJR-Liebe!

Carrie Soto is Back
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Carrie Soto gilt als größte Tennisspielerin der Welt. Bis nach ihrem Ruhestand Nicki Chan auftaucht und sich einen von Sotos Rekorden nach dem anderen unter den Nagel reißt. Also kehrt Carrie zum Tennis ...

Carrie Soto gilt als größte Tennisspielerin der Welt. Bis nach ihrem Ruhestand Nicki Chan auftaucht und sich einen von Sotos Rekorden nach dem anderen unter den Nagel reißt. Also kehrt Carrie zum Tennis zurück, um es allen noch einmal zu beweisen.


THEMA: TENNIS
Bevor ich hier auf den Inhalt und meine Meinung zum Buch eingehen möchte, will ich eins vorneweg erwähnen: Ich habe absolut keine Ahnung vom Tennis. So gar nicht. Ich weiß, dass jeder Spieler einen Schläger in der Hand hat und dass sie sich den Ball hin und her übers Netz zuspielen. Wie Punkte gesammelt und Matches gewonnen werden, weiß ich nicht. Das wusste ich vor dem Lesen des Buches nicht und weiß es jetzt auch nicht.

Man sollte meinen, dass das die Lektüre dieses Buches, in dem es ja ganz eindeutig um kaum etwas anderes als Tennis geht, erschwert. Aber so ist es nicht, überhaupt nicht. Ja, anfangs war ich sehr verwirrt, weil ich vor allem bei den beschriebenen Tennisspielen nichts verstanden habe. Und davon gibt es einige, denn während das Buch in der Gegenwart beginnt, in der Carrie Soto beschließt, zum Profi-Tennis zurückzukehren, um Nicki Chans Aufstieg zu stoppen, erleben wir danach erst einmal mit, wie Carrie Soto aufgewachsen ist. Wie ihr Vater sie zur weltbesten Tennis-Spielerin gemacht hat. Wir erleben ein Match nach dem anderen mit. Also ja, ziemlich viele Spiele, die ich absolut nicht verstanden habe.

Aber das besondere an Taylor Jenkins Reids Stil ist, dass er einen dennoch vollkommen an ihre Worte fesselt. Obwohl ich nicht viel verstanden habe, konnte ich nicht aufhören zu lesen. Ich wollte wissen, ob die junge Carrie gewinnt, wie sie ihre Karriere startet, wie die Öffentlichkeit mit ihr umgeht. Und später wollte ich miterleben, wie Carrie sich ihren Ruf zurückerobert, obwohl niemand an ihren erneuten Erfolg glaubt. Niemand außer ihrem Vater und den im Klappentext erwähnten Bowe.


DIE WAHREN STARS DER GESCHICHTE
Anders als in »Die sieben Männer der Evelyn Hugo«, worin sich für mich immer alles um Evelyn gedreht hat, standen für mich hier die Nebencharaktere im Vordergrund. Zum Einen Javier, Carries Vater, und Bowe, der allerdings anders auftritt, als es dem Klappentext nach vermuten lässt. Ich dachte nämlich, dass wir hier miterleben werden, wie eine verflossene Liebschaft wieder zum Leben erwacht. Ganz so ist es nicht, aber Bowe habe ich dennoch sehr in mein Herz geschlossen. Vor allem in Kombination mit Carries Vater. Carrie ist beim Streben nach der Erfüllung ihrer Ziele sehr verbissen. Da bringen die beiden Nebencharaktere mit ihren neckenden Witzen eine gewisse Leichtigkeit in die Geschichte, was beim Lesen gut getan hat. Ich liebe die beiden wirklich sehr.

Carrie hingegen ist eine ähnliche Unsympathin wie Evelyn Hugo. Aber Reid schafft es immer wieder, dass man auch mit diesen unsympathischen Charakteren mitfiebert. Ich konnte das Buch gegen Ende kaum weglegen, weil ich unbedingt wissen wollte, ob Carrie ihr Ziel erreicht. Ob sie es allen Zweiflern und Kritikern zeigen kann. Und vor allem, ob sie für sich selbst und ihre Kariere ihren Frieden findet. Im wahren Leben hätte ich mit einer Carrie Soto charakterlich nichts zu tun haben wollen. Aber in dieser Geschichte hing ich an ihrem Schicksal.


EMOTIONAL SCHMERZHAFT
Bei »Die sieben Männer der Evelyn Hugo« wusste ich von Anfang an nicht, worauf ich mich einlasse. Und auch während des Lesens konnte ich nie erahnen, was als nächstes passiert. Bei »Carrie Soto is back« ist das ein bisschen anders. Das Buch ist, was die Handlung betrifft, ziemlich vorhersehbar. Sowohl mitten drin als auch zum Ende hin hatte ich immer eine Ahnung, was passieren würde.

Das heißt aber nicht, dass mich manche Wendungen nicht trotzdem emotional umgehauen haben. Obwohl ich mit einigen Dingen gerechnet habe, haben mich die Emotionen beim Lesen sehr getroffen. Und genau sowas machen gute Bücher für mich auf. Dass sie mich, obwohl ich ahne, was geschehen wird, völlig unvorbereitet treffen mit dem, wie es passiert.

Um es etwas klarer, aber trotzdem noch spoilerfrei auszudrücken: Legt euch Taschentücher bereit. Das Buch tut weh.


FAZIT
In dieser Rezension habe ich »Carrie Soto is back« sehr stark mit »Die sieben Männer der Evelyn Hugo« verglichen, aber nachdem zweitgenanntes Buch ein absolutes Highlight für mich war und das erst vor ein paar Monaten komme ich einfach nicht um den Vergleich rum. Aber ganz ohne Vergleich kann ich folgendes Fazit zu »Carrie Soto is back« abgeben:

Man sollte sich bei diesem Buch definitiv nicht vom Thema Tennis abschrecken lassen. Denn auch ohne Kenntnisse in diesem Spiel hängt man nur so an den Seiten, weil Reids Schreibstil so einnehmend ist. Die wahren Stars sind aber nicht die Tennisspielerinnen, sondern Carrie, Javier und Bowe. Zu dritt sind sie ein so unvergleichliches Trio, dass ich gerne noch ein wenig länger Teil ihrer Leben gewesen wäre.

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Veröffentlicht am 24.03.2023

Die Vampire sind zurück!

All Lovers Lost
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Wenn ich an Vampire denke, dann ist da als allererstes Twilight. Weil diese Reihe mich zum ersten Mal so richtig zum Fan gemacht hat. Aber ich denke auch an Vampire wie in »No Pflock« von Andrea Weil, ...

Wenn ich an Vampire denke, dann ist da als allererstes Twilight. Weil diese Reihe mich zum ersten Mal so richtig zum Fan gemacht hat. Aber ich denke auch an Vampire wie in »No Pflock« von Andrea Weil, also um einiges düsterer, erwachsener. Und ich denke, genau das erwarte ich von Vampirromanen mittlerweile. Weil ich dem romantisierten Vampir ein bisschen entwachsen bin. Versteht mich nicht falsch. Es darf romantisch sein, unbedingt sogar! Aber auf eine erwachsene Weise. Und eben nicht auf eine romantisierte toxische Art. Deshalb hat mich der Klappentext von »All Lovers lost« so angesprochen. Weil es nach einer spannenden, romantischen Geschichte für Erwachsene klang.

DIE HANDLUNG
Habe ich diese spannende, romantische Geschichte auch bekommen? Naja, geht so, ehrlich gesagt. Besonders romantisch ist das Buch nicht, was auch vollkommen okay ist. Sina und Lazar lernen sich in einem Club kennen. Er ist sofort von ihr fasziniert und kann es sich selbst nicht erklären, da er sich von Menschen für gewöhnlich fernhält. Ich hatte das Gefühl, Sina ist nicht ganz so schnell Feuer und Flamme für ihn, aber auch bei ihr entwickelt sich Anziehung. Und auch wenn diese Liebesgeschichte im Mittelpunkt steht, denn nur durch sie taucht Sina in die Welt der Vampire ein, ist sie nicht überpräsent. Sie nimmt nicht die komplette Handlung ein. Und das fand ich ganz toll, weil so Platz geschaffen wurde für eine gewisse Spannung.

Die Spannung hat dann leider etwas auf sich warten lassen. Es geht am Anfang vor allem um Sinas Medizinstudium, ihre Arbeit im Krankenhaus. Aber auch um Lazar, wir lernen seine Jagdmethoden kennen. Denn Lazar sucht sich seine Opfer nach ganz bestimmten Kriterien aus. Er nimmt meistens Menschen, die man wohl als Abschaum bezeichnen kann. Menschen, bei denen niemandem auffällt, dass sie Wissenslücken haben oder etwas anders ist. Aber Lazar tötet auch nicht, denn Leichen würden ja auffallen.

Es passiert anfangs also nicht besonders viel, außer dass Sina herausfindet, was Lazar ist und in die Vampir-Welt eintaucht. »Herausfinden« ist hier eigentlich das falsche Wort, denn der Lazar, der so übervorsichtig ist, damit er ja nicht auffliegt und von seinen Feinden gejagt wird, erzählt es Sina einfach. Er erzählt Sina, was er ist und denkt noch nicht einmal besonders viel darüber nach. Ich persönlich konnte das nicht ganz so gut nachvollziehen. Aber zum Thema »nachvollziehen« kommen wir noch.

So richtig kommt Spannung erst auf, als Lazars Feinde dann auch auftauchen, besser gesagt: Die Feinde der Vampire. Denn wo es unsterbliche Blutsauger gibt, da muss man nach einem Feind, der Jagd auf sie macht, nicht lange suchen. Und genau das passiert hier. Und das bleibt nicht die einzige Front, mit der es Lazar aufnehmen muss. Es gibt mehrere Parteien, die ihre unterschiedlichen Ziele verfolgen und einen unterschiedlichen Grad an Skrupel haben. Dass es da kracht, kann man eigentlich schon vorhersehen. Und genau das mochte ich an dem Buch. Weil sich niemand so richtig in die Karten hat schauen lassen. Durch für mich sehr überraschende Wendungen wurde das noch abgerundet.

DER SCHREIBSTIL
Wartet ihr auf ein »aber«? Falls ja, hier kommt es. Es ist ein mittelschweres »aber«. Denn obwohl ich das Buch nach einem Drittel ziemlich spannend fand, hat es mich emotional nicht wirklich berührt. Ich habe mir schon am Anfang wahnsinnig schwer getan, überhaupt in die Geschichte reinzufinden. Das liegt vor allem an dem ziemlich nüchternen Schreibstil. Mir kam das Buch schon fast sachlich geschrieben vor. Als würde ich einen Bericht lesen. Ich habe mich überhaupt nicht in die Handlung involviert gefühlt. Und dadurch habe ich auch nicht mit den Charakteren mitfühlen müssen. Ich bin wahnsinnig nah am Wasser gebaut und in diesem Buch hätte es ein/zwei Stellen gegeben, die mich definitiv zu Tränen gerührt hätten. Wenn ich auch nur irgendwelche Emotionen für die Charaktere übrig gehabt hätte. Hatte ich leider nicht, weil sie bis zum Schluss Fremde für mich geblieben sind.

FAZIT
»All Lovers lost« war nicht ganz das, was ich mir von diesem Buch erhofft hatte. Es war zwar durchaus spannend, hat mich aufgrund des nüchternen Schreibstils aber kaum emotional berührt. Dadurch hat das Buch meiner Meinung nach viel Potenzial verschenkt. Aber ich glaube durchaus, dass das nur ein sehr subjektiver, persönlicher Eindruck ist. Deshalb würde ich das Buch dennoch als Leseempfehlung sehen, denn ich glaube, dass einige Leser*innen durchaus empfänglich für diese Art des Schreibens sind.

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