Ein emotionales Buch mit Tiefgang, das zum nachdenken und mitfühlen anregt 📚
How do I tell them I love them?“How do I tell them I love them?“ ist für mich das erste Buch, welches zum einen gegenderte Sprache nutzt und zum anderen einen nicht binären Hauptcharakter hat. Beides hat mich direkt angesprochen und ...
“How do I tell them I love them?“ ist für mich das erste Buch, welches zum einen gegenderte Sprache nutzt und zum anderen einen nicht binären Hauptcharakter hat. Beides hat mich direkt angesprochen und mein Interesse geweckt. Ich bin wirklich begeistert, wie toll sich dieses Buch lesen lässt. Im deutschen wurde entschieden dey/deremm zu verwenden. Am Anfang des Buches steht dazu ein Erklärung. Des Weiteren ist es das erste Buch für mich, dass die Corona Pandemie aufgreift und ich finde es total spannend so ein einschneidendes Erlebnis in einem Buch zu erleben und zu lesen wie Kacen die Pandemie empfunden hat und vielleicht auch in dem Buch verarbeitet.
Das Buch konnte mich direkt von der ersten Seite an fesseln. Der Lesende erlebt die Geschichte aus Sicht von Lark. Dabei fängt Kacen Larks Gefühlswelt und Gedanken unfassbar gut ein. Dey ist neurodivers, was durch den Schreibstil sehr gut rübergebracht wird. Allgemein liest sich das Bich sehr flüssig und angenehm. Ich liebe die Dynamik zwischen Lark und Kasim. Ich finde es sehr interessant, dass Lark und Kasim so unterschiedlich sind und wie diese Unterschiede, aber auch die Gemeinsamkeiten der beiden herausgearbeitet werden. Ich kann die Wut und das Trauma von Kasim genauso spüren, wie die Sehnsucht nach Anerkennung, Liebe und Sicherheit von Lark. Während der Geschichte erlebt Lark eine wundervolle Charakterentwicklung.
Innerhalb der Geschichte sind viele relevante Themen, wie beispielsweise Ableismus, Rassismus, Neurodiversität, Depressionen, Adultismus, Diskriminierung von z. B. Frauen und Queeren Personen, Gaslighting, Polizeigewalt sowie Hass und Hetze im Internet und Mobbing eingeflossen. Zum einen findende ich die zum Teil tiefe und reflektierte Auseinandersetzung mit einigen Themen, innerhalb der Schulstunde sowie im Freundeskreis und in der Gedankenwelt von Lark sehr gut. Andererseits bekommen meiner Meinung nach nicht alle Themen die benötigter Aufmerksamkeit. Ich weiß, dass das schlichtweg im Rahmen eines Buches nix hat möglich ist. Nichtsdestotrotz hätte ich mir einen engeren Fokus gewünscht, da viele Inhalte Lesende triggern können und es schade ist, wenn diese dann nur benannt und nicht aufgearbeitet werden.
Wie ihr euch bereits denken könnt, ist dieses Buch also keine seichte Liebesgeschichte, sondern benötigt eine intellektuelle sowie emotionale Auseinandersetzung. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und viele Denkanstöße gegeben. Ich freue mich mehr über die Traumate von schwarzen und nichtbinären Personen gelernt zu haben, denn ich möchte lernen und mich weiterentwickeln.