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Veröffentlicht am 21.07.2024

Märchenhafte Geschichte über die Kraft der Worte und der Liebe

Ruthless Vows
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Mit "Ruthless Vos" führt und die Autorin Rebecca Ross zurück in die magische Welt von Cambrias. Am Ende von Band 1 wurden Iris und Roman voneinander getrennt. Iris ist mittlerweile zurück in Oath und hat ...

Mit "Ruthless Vos" führt und die Autorin Rebecca Ross zurück in die magische Welt von Cambrias. Am Ende von Band 1 wurden Iris und Roman voneinander getrennt. Iris ist mittlerweile zurück in Oath und hat ihre Arbeit bei der Inkridden Tribune wieder aufgenommen, während Roman bei Dacres aufwacht. Roman kann sich an nichts erinnern, auch an Iris nicht. Doch ihre Liebe ist noch da und auch ihre magischen Schreibmaschinen. Kann es möglich sein, dass sie sich nochmal allein durch ihre Worte ineinander verlieben?
Wir verfolgen wieder Roman und Iris dabei wie sich durch den Krieg und die bevorstehenden Gefahren kämpfen. Auch diesmal sind ihre magischen Schreibmaschinen und ihre Worte wieder ihre größte Waffe. Iris muss es schaffen, dass sich Roman wieder durch ihre Worte in sie verliebt und sich an alles erinnert. Wohingegen beide durch ihre Worte den Krieg maßgeblich beeinflussen. Alte Freunde sind wieder an ihrer Seite und auch neue kommen hinzu und wieder müssen sich die beiden einigen Gefahren stellen um ihre Zukunft zu retten.

Band zwei ist wieder so wunderschön geschrieben wie bereits Band 1. Diesmal ist es durch die Unterwelt ein wenig düsterer und bedrohlicher aber dennoch so zart geschrieben, dass die Worte einen wirklich berühren. Die Geschichte von Iris und Roman ist so wunderschön, dass es durchaus märchenhafte Züge annimmt, nicht zuletzt durch ihre magischen Schreibmaschinen, welche die beiden miteinander verbindet. Ein zärtliches Fantasy Buch mit einer märchenhaften Geschichte, die einen einfach begeistert.

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Veröffentlicht am 26.06.2024

Ruhiger Roman mit vielen Fantasy Elementen

Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland
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"Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland" von Sarah Brooks ist für mich ein ganz eigner Roman. Es ist nicht ganz leicht ihn einzuordnen, es ist ein Roman, allerdings mit einigen Fantasy ...

"Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland" von Sarah Brooks ist für mich ein ganz eigner Roman. Es ist nicht ganz leicht ihn einzuordnen, es ist ein Roman, allerdings mit einigen Fantasy Elementen, jedoch für ein Fantasy Buch zu ruhig und tiefsinnig. Vielleicht am ehesten "Magischer Realismus". Dieses Genere liebe ich sehr und ich verstehe durchaus wieso der Roman mit "Der Nachtzirkus" und "Barbel" verglichen wird. Doch dahingehend fand ich ihn deutlich schwächer.

Wir befinden uns im Zug der Transsibieren-Kompanie auf der Reise durch das Großsiebierische Ödland. Dabei verfolgen wir die Geschichte vor allem aus drei verschiedenen Blickwinkeln. Das Zugkind Weiwei die nichts anderes als das Leben im Zug kennt, Henry Grey ein Wissenschaftler, der auf der Reise sich einen Namen machen möchte und Maria Petrowa, die aus einem ganz bestimmen Grund die Reise antritt.
Alle Reisende werden von verschiedenen Hoffnungen getrieben, die sie sich von der Reise versprechen. Hierbei erfahren wir einiges, was Menschen dazu bringt eine gefährliche und lange Reise auf sich zu nehmen. Von geheimen Sehnsüchten und großen Vorhaben. Wir blicken in die Menschen und setzten uns dabei mit vielem auseinander.
Doch das Ödland ist nicht nur aufgrund seiner unglaublichen Weite gefährlich, sondern vor allem durch die Veränderung die darin vorgeht. Fantastische Wesen treiben herum und das gesamte Ödland scheint ein tödliches Gebiet zu sein, dass aus dem Zug fern gehalten muss, doch ist das so einfach?
Dabei bekommen wir immer wieder einzelne Seiten aus dem Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland von einem gewissen Rostow zu lesen, der das Ödland und die Reise hindurch genau erforscht zu haben. Der Schreibstil ist durchdacht und es sind viele Metaphern zu finden. Die Geschichte ist ruhig und vertieft sich manchmal in Kleinigkeiten.

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, jedoch war es auch für mich ein wenig langsam und zu wenig Plot.

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Veröffentlicht am 02.05.2024

Emotionaler und lehrreicher Roman über den Vietnam Krieg

Wo die Asche blüht
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"Wo die Asche blüht" von Nguyễn Phan Quế Mai ist ein Roman aus verschiedenen Perspektiven während und nach dem Vietnam Krieg.

Die beiden Schwestern Quynh und Trang entscheiden sich ihren Eltern zu helfen ...

"Wo die Asche blüht" von Nguyễn Phan Quế Mai ist ein Roman aus verschiedenen Perspektiven während und nach dem Vietnam Krieg.

Die beiden Schwestern Quynh und Trang entscheiden sich ihren Eltern zu helfen und gehen als Barmädchen nach Sai Gon zu gehen, dort sollen sie die amerikanischen Soldaten unterhalten und bald stecken sie da tiefer drinnen als sie sich geschworen hatten.

Dan, ehemaliger Hubschrauber Pilot aus Amerika kehrt nach so vielen Jahren zurück nach Vietnam, wo er einst als Soldat war und mehr zurück gelassen hatte, als er in der Heimat erzählte hatte.

Phong ist als Amerasier in Vietnam aufgewachsen, kennt seine Eltern nicht und musste sich mit Verachtung und Ablehnung durchs Leben kämpfen und möchte am liebsten in die USA, doch dafür muss er beweisen das er ein amerikanischen Elternteil hatte.



Der Roman ist emotional und an manchen Stellen so direkt beschrieben, dass ich beim Lesen Pausen gemacht hatte, da es einen tief berührt und aufwühlt. Er ist gut recherchiert und die Autorin gibt einem dann noch direkt mehr Literatur Empfehlungen um noch mehr über das Leben der Ameriasier in Vietnam zu erfahren. Lehrreich und emotional. Für mich hätte am Ende nicht alles so aufgelöst werden müssen, aber es ist eine Empfehlung.

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Veröffentlicht am 08.04.2024

Überleben in dunklen Zeiten für Liebe und Hoffnung

Und Großvater atmete mit den Wellen
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"Und Großvater atmete mit den Wellen" von Trude Teige ist eine gelungene Fortsetzung, kann aber auch alleinstehend gelesen werden.
In diesem Roman verfolgen wir die Geschichte von Junis Großvater u d wo ...

"Und Großvater atmete mit den Wellen" von Trude Teige ist eine gelungene Fortsetzung, kann aber auch alleinstehend gelesen werden.
In diesem Roman verfolgen wir die Geschichte von Junis Großvater u d wo er gelernt hat mit den Wellen zu atmen.
1943 auf dem Indischen Ozean. Konrad befindet sich mit seinem Bruder Sverre auf einem Handelsschiff, welches von den Japanern angegriffen wird. Im Krankenhaus auf Java verliebt er sich in die Krankenschwester Sigrid. Getrennt gelangen sie dort in Gefangenschaft. Welche Zukunft wartet auf sie hinter dem Meer?

Auch bei diesem Buch zeigt Trude Teige wieder ihr schriftstellerisches Talent. Der Schreibstil lässt einen durch die Seiten fliegen. Es ist so unglaublich hoffnungsvoll geschrieben, obwohl man so viele furchtbare Momente miterlebt und einem mehr als nur einmal das Herz gebrochen wird. Dich Trude Teige schafft es Hoffnung, Liebe, Verlust und Angst so perfekt miteinander zu vereinen, dass man trotz all dem dem Horror den Konrad erlebt, man am Ende immer noch Hoffnung hat.
Ein Roman über Schicksal und die Menschen die unser Leben unweigerlich für immer verändern. Große Empfehlung!

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Veröffentlicht am 08.04.2024

Ein einmaliges Fantasy Buch, was so viel mehr ist als nur das

Babel
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"Babel" von Rebecca F. Kuang ins Deutsche übersetzt von Heide Frank und Alexandra Jordan, ist ein einmaliges Buch.

Babel spielt in der Universität Oxford im viktorianischen England. Dort befindet sich ...

"Babel" von Rebecca F. Kuang ins Deutsche übersetzt von Heide Frank und Alexandra Jordan, ist ein einmaliges Buch.

Babel spielt in der Universität Oxford im viktorianischen England. Dort befindet sich das Königliche Institut für Übersetzung, kurz Babel.
Wir verfolgen die Geschichte von Robin Swift, einem Waisenjungen aus dem chinesischen Kanton, der von einem geheimnisvollen Vormund nach Oxford gebracht wird. Für ihn scheint es die Rettung und das Paradies zu sein, bis es zu einem Gefängnis wird...

Für ein Fantasy Buch ist es unglaublich gelehrtes Buch. Man erfährt viel über die Historie, Literatur und vor allem über Etymologie. Man lernt hierbei so viel, dass ich nicht finde, das dieses Buch nicht ausschließlich in die Kategorie Fantasy passt. Die Macht der Kolonialmacht Großbritanniens unter Königin Viktoria begründet sich auf in Silber gespeicherter Wortmagie. Durch die Übersetzung eines perfekten Wortpaares zweier Sprachen entseht Magie, welche für annähernd alles verwendet werden kann.

Hierdurch wird Großbritannien beinahe unantastbar und unbesiegbar. Hierfür beuten sie jedoch alle anderen Länder vollkommen aus, vor allem um deren Sprachen. So geht es in Babel auch um Revolutionen und die Frage der Notwendigkeit der Gewalt, mit der man ungerechte Verhältnisse ändert. Was auch den Originaltitel von Kuangs Roman "Babel, or the Necessity of Violence" erklärt. Hierbei verfolgen wir den Geheimbund Hermes der Hermeneutik gegen die Großmacht vorgehen will.

Robin findet sich in einer Situation wieder in welcher er entscheiden muss, wo er hingehört, wer er selbst ist und vor allem für was er stehen möchte.

Das Erzähltempo ist ganz langsam und auch die Charakterentwicklung verläuft beinahe schleichend. Doch vor allem die vielen durchdachten und wundervollen Charaktere sind wundervoll. Es hat mir mehrfach das Herz gebrochen.

Doch vor allem und der Punkt welcher dieses Buch besonders hervorhebt ist, dass es im Gesamten um Kolonialismus, Rassismus und Klassismus darin geht. Kuang hat hiermit etwas einmaliges geschaffen, ein Fantasybuch bei welchem man so viel mehr lernt, als man zu Beginn vielleicht erwarten würde. Hochplitisch und trotzdem emotional. Eine fiktionale Welt und doch aktueller als man glauben möchte. Für mich persönlich etwas einmaliges und ganz besonderes. Ein Buch, dass einem sehr viel zu bieten hat, neben einer wunderbaren Lesezeit.

Zusammenfassend möchte ich das folgende Zitat aufrühren, was vieles über das Buch verrät:
„Ich glaube, genau darum geht es beim Übersetzen. Darum geht es beim Sprechen. Einander zuhören und versuchen, an den eigenen Vorurteilen vorbeizugucken, um einen Blick auf das zu erhaschen, was der andere einem sagen will. Ein Stück von sich selbst preisgeben und hoffen, dass jemand anders es versteht.“

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