Profilbild von Kelo24

Kelo24

Lesejury Star
offline

Kelo24 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Kelo24 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.04.2018

Wohlfühlbuch mit Höhen und Tiefen

Wenn die Liebe Anker wirft
0

Das wunderschöne Cover dieses Buches hat mich sofort geködert und auch der Inhalt hörte sich vielversprechend an.

Summer steckt in der Zwickmühle: soll sie das Boots-Cafe ihrer verstorbenen Mutter retten, ...

Das wunderschöne Cover dieses Buches hat mich sofort geködert und auch der Inhalt hörte sich vielversprechend an.

Summer steckt in der Zwickmühle: soll sie das Boots-Cafe ihrer verstorbenen Mutter retten, obwohl sich alles in ihr dagegen sträubt?

Keine leichte Entscheidung, das bisherige so ganz andere Leben hinter sich zu lassen, wenn man vom Backen eigentlich keine Ahnung hat und die eigenen Schuldgefühle am Tod der Mutter auf ihrem Boot turmhoch anwachsen.

Aber Summer hat viele gute Freunde um sich herum, die ihr helfen und mit Rat und Tat zur Seite stehen und dann ist da auch noch Mason, der ihr Herz höher schlagen lässt.

Eigentlich alles in allem lauter gute Zutaten für einen Liebesroman in romantischer Kulisse. Eigentlich, denn irgendwie bleibt die Romantik doch ziemlich auf der Strecke, da der Handlungsstrang immer durch diverse Nebenschauplätze unterbrochen wird.

Es hat hier ziemlich lange gedauert, bis die Liebe endlich Anker geworfen hat (und ich muss gestehen, dass ich dabei erleichtert aufgeatmet habe), denn ab Mitte des Buches gab es die ein oder andere Länge und auch am Ende wäre weniger mehr gewesen.

Da es sich aber bei fast allen Haupt- und Nebendarstellern um liebevoll beschriebene Charaktere handelt und die Landschaftsbeschreibungen auch einiges wieder wett machen bleibt unter dem Strich ein Wohlfühlroman über. Und den liest man doch auch immer gerne mal wieder.

Veröffentlicht am 12.09.2019

Kaum Spannung und langweiliger Mittelteil

Die einzige Zeugin
0

Die Protagonistin Eva wird des Mordes an ihrem Ex-Mann Svante angeklagt und macht sich auf die Suche nach einer Zeugin, die ihre Unschuld beweisen kann und spurlos verschwunden ist. Und diese Suche macht ...

Die Protagonistin Eva wird des Mordes an ihrem Ex-Mann Svante angeklagt und macht sich auf die Suche nach einer Zeugin, die ihre Unschuld beweisen kann und spurlos verschwunden ist. Und diese Suche macht sich im Buch auch seeehr breit und gipfelt in einem Roadtrip quer durch Europa. Der Fokus liegt dabei aber eher auf einer sehr ausführlichen Beschreibung der derzeitigen Flüchtlings- Obdachlosen- und Romaproblematik, die sicher besteht, aber mit diesem sogenannten Krimi überhaupt nichts gemeinsam hat.

Eva verbindet ihre Suche auch mit einer Kontaktaufnahme zu ihrem Sohn und dem Versuch, ihr gestörtes Verhältnis zu verbessern. Auch dieses Problem war für den Hanlungsfortgang eher überflüssig.

Der Prolog, der meiner Meinung nach auch der spannendste Teil des Buches ist, hörte sich so vielversprechend an, spielte er doch auf dem Gelände einer ehemaligen Psychiatrie. Leider hat es dies Thema aber nicht über einen Nebenschauplatz hinaus geschafft und auch die ehemalige Krankenschwester Ulla taucht nur noch als Statistin auf. Sehr schade, denn sie war die einzige, für die ich Sympathie aufbringen konnte. Auch der Handlungsstrang um Niklas und die Jungen und die kurzen Szenen des "Verwirrten" haben keinen Spannungsbogen aufbauen können. Sie haben irgendwie nicht zum Gesamtbild gepasst.

Der Schluss war für mich dann komplett ernüchternd. Mit dem Ergebnis habe ich nicht gerechnet. Es war nicht schlüssig und Motiv sowie Hintergrund der Tat sind mir zu stiefmütterlich behandelt worden. Was mir aber - außer der Spannung - am meisten gefehlt hat, war die polizeiliche Ermittlungsarbeit. Die gehört für mich zu einem guten Krimi einfach dazu. Die paar Nebensätze aus der Vernehmung waren mir einfach zu wenig.

Der Schreibstil an sich war angenehm und lies sich flüssig lesen, soweit man den langweiligen Mittelteil mal außer Acht lässt, aber die Geschichte hat mich enttäuscht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Figuren
Veröffentlicht am 18.10.2019

Enttäuschend

Die Hoffnung zwischen den Zeilen
0

Zwei mutige Frauen, die in der Nachkriegszeit um eine selbstbestimmte Zukunft kämpfen und das Bündel Briefe im Koffer haben mich neugierig auf das Buch gemacht.

Ja, die zwei Frauen, Uli und Elsa: die ...

Zwei mutige Frauen, die in der Nachkriegszeit um eine selbstbestimmte Zukunft kämpfen und das Bündel Briefe im Koffer haben mich neugierig auf das Buch gemacht.

Ja, die zwei Frauen, Uli und Elsa: die hätten gegensätzlicher kaum sein können. Beide sind schon sehr spezielle Charaktere, die eher unsympathisch daherkommen. Erschwerend kommt hinzu, dass man auch kaum Chancen hat, beide näher kennen zu lernen, da die Beschreibungen immer eher oberflächlich abgehandelt werden. Beide haben Verhaltensmuster und Angewohnheiten, die ich als extrem anstrengend empfunden habe und nur ansatzweise nachvollziehen konnte. Ihr Kampf war wohl eher ein innerlicher, denn einen anderen habe ich nicht wahrgenommen. Außer meinem eigenen mit dem Weiterlesen.

Auch die im Klappentext erwähnten Briefe, die nach meinem Verständnis eine nicht unerhebliche Rolle spielen sollten, haben nur Erwähnung in Nebensätzen gefunden. Eigentlich schade, denn aus dem Briefwechsel zwischen Elsa und Johann hätte man sicherlich vieles über die Absender erfahren können.

Das Buch ließ sich schon flüssig lesen, aber der Schreibstil an sich hat mir überhaupt nicht gefallen. Er war für meinen Geschmack viel zu sachlich und nüchtern und völlig gefühlsneutral. Dadurch ist es mir auch sehr schwer gefallen, Bilder im Kopf entstehen zu lassen. So manche Aufbauanleitung eines schwedischen Möbelhauses ist dagegen unterhaltsamer.

An sich mag ich Geschichten mit unterschiedlichen Handlungssträngen, aber in diesem Fall war mir das Hin- und Hergespringe zwischen Elsa und Uli in Gegenwart und Vergangenheit dann doch zu viel. Viele Teile ergeben doch nicht immer ein Ganzes. Das Ende war mir zu konstruiert und an den Haaren herbeigezogen.

Die Hoffnung zwischen den Zeilen – leider habe ich sie nicht finden können.

Veröffentlicht am 10.04.2018

Die Seelenfischer

Die Seelenfischer
0

Ein vielversprechender Beginn mit dem Prolog vor mehr als 300 Jahren und dem anschließenden sensationellen Fund von geheimnisvollen kirchlichen Dokumenten.

Lukas, ein junger Jesuit, soll diese in Sicherheit ...

Ein vielversprechender Beginn mit dem Prolog vor mehr als 300 Jahren und dem anschließenden sensationellen Fund von geheimnisvollen kirchlichen Dokumenten.

Lukas, ein junger Jesuit, soll diese in Sicherheit bringen und gerät dabei selbst in Gefahr, denn auch andere Subjekte wollen in den Besitz dieser brisanten Unterlagen kommen. Zudem zieht er auch noch seine Zwillingsschwester Lucie sowie Rabea, ihre Freundin sowie seine Jugendliebe, mit in seinen abenteuerlichen Auftrag.

Was zunächst spannend begann wird leider immer wieder durch nebensächliche Schilderungen unterbrochen. Immer, wenn die Handlung gerade wieder Fahrt aufgenommen hat, gibt es einen Nebenschauplatz, der in den Mittelpunkt gerückt wird und somit den gerade entstandenen Spannungsbogen wieder durchtrennt. Eigentlich ist das sehr schade, denn es gibt durchaus ausbaufähige Passagen und auch die historischen Hintergrundinformationen sind sehr aussagekräftig und informativ. Auch die 3 Protagonisten sind sehr sympathisch und die Wortwechsel zwischen Lukas und Rabea waren immer sehr unterhaltsam.

Nach der Inhaltsangabe bin ich davon ausgegangen, dass in diesem Thriller im Vordergrund die kirchlichen Dokumente stehen. Diese tauchen natürlich immer mal wieder auf, gehen aber im allgemeinen Handlungsdurcheinander unter. Nach meinem Eindruck hat sich Hanni Münzer nicht entscheiden können, welchem Thema sie den Vortritt lassen soll: den Dokumenten oder der wieder aufkeimenden Liebesgeschichte zwischen Lukas und Rabea, also hat sie versucht, beide Genres zu bedienen, leider nicht sehr erfolgreich. Viele Situationen sind mir viel zu realitätsfern und an den Haaren herbeigezogen, vieles wird nur angedeutet und es bleiben Fragen offen (vielleicht aber auch bewusst im Hinblick auf die folgenden Bände?) und es werden mir zu viele Klischees bedient.

Das Ende fand ich sehr gewöhnungsbedürftig. Ich habe den Eindruck, als ob man hier einen dicken Wälzer in 4 handliche Teile geschnitten und einzeln verpackt hat. Aber meine Neugierde haben die Folgebände leider nicht geweckt - eher im Gegenteil.

Daher kann ich leider nur 2 Sterne vergebe