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Veröffentlicht am 05.04.2023

Kanada wie es leibt und lebt

Was Sie dachten, NIEMALS über KANADA wissen zu wollen
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Auf dem ersten Blick kann man einen Bruchteil der kanadischen Flagge auf dem Cover entdecken, deren eine Ecke verdeckt wird durch ein Foto von einem Bären. Wenn man genauer hinsieht, kann man erkennen, ...

Auf dem ersten Blick kann man einen Bruchteil der kanadischen Flagge auf dem Cover entdecken, deren eine Ecke verdeckt wird durch ein Foto von einem Bären. Wenn man genauer hinsieht, kann man erkennen, dass die Flagge eine eingefärbte Eisfläche ist und sich ein schwarzer Puk darauf befindet. Alles Elemente, die typisch für Kanada sind. Ich finde das Gesamtbild passt gut zum Buch.

Was Sie dachten Niemals über Kanada wissen zu wollen von Manuela König erschien im Conbook Verlag. Es sind „55 enthüllende Einblicke in ein warm angezogenes Land“, wie es unter dem Bären auf dem Cover so schön heißt. Aber Achtung, wenn du die einzelnen Geschichten mit zu viel Ernst liest, wirst du keine Freude an dem Buch haben, denn hinter allem versteckt sich ein gewisser Sinn für Humor, Ironie, Sarkasmus oder Zynismus. Wähle dir einfach eins davon aus.

Also lese das Buch mit einem Zwinkernden Auge und dann wirst du einfach nur Spaß haben bei den Geschichten, die du niemals über Kanada wissen wolltest. Fangen wir mit den ganz offensichtlichen Sachen an: das Holzfällerhemd muss einfach sein. Am besten natürlich dann auch rot schwarz kariert. Und gefühlt spielt jeder Kanadier Eishockey, es ist dort der Volkssport, wie bei uns der Fußball. Im Buch findest du noch viele weitere Eigenschaften und Dinge, die einen Kanadier ausmachen. Alles aus der Perspektive der Autorin geschrieben, die als deutsche Auswanderin in Alberta, Kanada lebt. Nicht zu kurz kommen da dann auch die Vergleiche zwischen deutschen Eigenheiten und denen der Nordamerikaner. Ich habe immer wieder einfach nur geschmunzelt und habe jetzt noch mehr den Wunsch einmal nach Kanada zu reisen. Ich muss nur noch meinen Mann davon überzeugen, dass es dort irgendwo auch warme Ecken gibt. Sein liebstes Reiseziel ist nämlich warm. Und nachdem wir im letzten Jahr im Sommer in Island waren, muss ich jetzt wohl erst mal wieder ein paar warme Länder einfügen, bevor Kanada auf die Reiseliste kommt.

Neben den 55 Geschichten, die auf heitere Weise etwas über Land und Leute verraten gibt es in der Mitte des Buches auch 55 Statements warum ich als Leser immer wieder nach Kanada reisen sollte. Der Schnee im August stellt da nicht unbedingt eine gute Voraussetzung für meinen Mann dar, aber ich kann ihm die Liste ja zensiert präsentieren.

Ich habe das Buch gerne gelesen und hatte ein gute Unterhaltung. Ich habe viel geschmunzelt und gelacht und konnte mir Land und Leute dabei gut vorstellen. Wenn du einen Sinn für Humor hast und etwas über Kanada erfahren möchtest, dass mit einer guten Portion Ironie gespickt ist, dann ist dieses Buch genau richtig. Die ein oder andere Geschichte wird sich als sogenanntes unnützes Wissen in deinem Kopf für immer festsetzen. Also ich habe jetzt einen Mann im Holzfällerhemd mit einem Hockeyschläger in der Hand auf einem Massagestuhl vor Augen. Was es mit letzterem auf sich hat, kannst du im Buch nachlesen. Ich denke, du wirst mir dann zu stimmen, dass man das bei uns auch einführen dürfte. In diesem Sinne wünsche ich dir viel Spaß beim Lesen.

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Veröffentlicht am 05.04.2023

4. Teil der Backmanufakturreihe

Zuckerjahre – Die Frauen der Backmanufaktur
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Relativ mittig auf dem Cover wird der Titel in roter Schrift oval förmig in blau umrandet, damit hebt er sich ganz gut vom dahinterliegendem Bild ab. Im oberen drittel kann man eine Luftaufnahme von ganz ...

Relativ mittig auf dem Cover wird der Titel in roter Schrift oval förmig in blau umrandet, damit hebt er sich ganz gut vom dahinterliegendem Bild ab. Im oberen drittel kann man eine Luftaufnahme von ganz vielen Dächern sehen. Im Vordergrund steht eine Frau in einer Schürze mit einem roten Kreuz darauf. Im großen und ganzen ist das Cover dem ersten Buch der Backdynastie sehr ähnlich.

Zuckerjahre von Eva-Maria Bast erschien im Aufbau Verlag. Das Hörbuch wurde von Regine Lang eingesprochen. Wie schon erwähnt ist es nach Vanilletage der zweite Band der Hörbuchreihe. Die Geschichte startet zu Beginn des ersten Weltkriegs in Bielefeld bei der Familie Meister. Mir sind die Personen aus dem ersten Buch bekannt. Die familiären Beziehungen finde ich aber durchaus ausreichend erklärt, so dass du das Buch bzw. Hörbuch auch ohne Vorkenntnisse lesen bzw. hören könntest. Der Einstieg fällt aber sehr viel leichter, wenn man den Beginn der Meisterwerke in Bielefeld und die dortige Produktion von Backtriebmittel kennt.

Im Mittelpunkt stehen die Frauen der Familie Meister. Zum Einen ist da die Tochter Frederike, die vermutlich auf dem Cover dargestellt wurde und zum Anderen die Ehefrau von Julius: Lotte. Diese muss im Krieg den Platz ihres Mannes in dem Unternehmen einnehmen. Mehr möchte ich über den Inhalt gar nicht verraten.

Schauplätze wechseln zwischen den zwei Frauen und weiteren Familienmitgliedern hin und her. Somit bekomme ich als Hörer einen guten Überblick über das Große ganze und kann der Handlung sehr gut folgen. Lotte und Frederike waren mir vom ersten Moment an sympathisch, wobei beide immer wieder durch die erste Generation Meister in den Hintergrund gerückt wurden. Hier hätte ich mir einen größeren Fokus tatsächlich auf die zweite Generation gewünscht, die im Klappentext auch angedeutet wird.

Aber dennoch hat mich das Hörbuch gut unterhalten. Persönlich hat mich das erste Buch etwas mehr gefesselt, wobei die Sprecherin dazu einlädt, dem Hörbuch ganz ohne Ablenkung zu folgen. Die Stimmlage passt für mich sehr gut zum Alter von Lotte und Frederike und unterstützt so sehr gut die Szenen mit den jungen Frauen. Die Sprecherin hat eine ganz prägnante Stimme, die für mich passend für die Zeit ist.

Für mich war es eine schöne Geschichte, die Lust macht auf mehr. Ich empfehle das Buch gerne weiter für jeden, der Lust hat auf eine Familiensage rund um das Thema: Backen und Co zur Zeit des ersten Weltkrieges.

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Veröffentlicht am 05.04.2023

Love Scamming auf Eiderstedt

Nordwestschuld
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In Großbuchstaben prangt der Titel des Romans auf dem Cover. Dahinter verbirgt sich ein düsteres Bild von einem Strandabschnitt. Bei dem Pfahlbau auf dem Foto muss ich sofort an St. Peter- Ording denken, ...

In Großbuchstaben prangt der Titel des Romans auf dem Cover. Dahinter verbirgt sich ein düsteres Bild von einem Strandabschnitt. Bei dem Pfahlbau auf dem Foto muss ich sofort an St. Peter- Ording denken, wohin mich der Krimi auch führen wird. Von der Aufmachung her harmoniert das Cover sehr gut mit den ersten drei Bänden von der Reihe: Ein Fall für die Soko St. Peter-Ording.

Nordwestschuld von Svea Jensen erschien bei HarperCollins. Wie oben erwähnt ist es der vierte Fall für die Soko St. Peter-Ording mit den Ermittlern Hendrik Norberg und Anna Wagner. Die Geschichte ist in sich geschlossen und kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Die sozialen Hintergründe der Ermittler werden ausreichend erklärt und so kann man der Handlung ganz einfach folgen.

Der Fall führt uns diesmal über die Grenzen der Halbinsel Eiderstedt hinaus. Die ehemalige Dienststelle von Hendrik Norberg rückt mit in den Fokus und führt uns immer wieder nach Itzehoe. Ein Knochenfund am Ordinger Strand gehört zu einem alten Vermisstenfall von dort. Und scheint parallelen zu haben mit einer aktuell in St. Peter verschwundenen Frau. Hinter allem scheint Love-Scamming zu stecken. Doch sind diese gefährlichen Betrüger wirklich schon im schönsten Bundesland angekommen?

Für mich war der Krimi eine Reise der besonderen Art. Zum Einen führte es mich in meine Heimat, denn ich bin auf der Halbinsel EIderstedt geboren und aufgewachsen und zum Anderen hat mich der Roman irgendwie an meine aktive Online-Dating Zeit erinnert. Zum Glück bin ich keinem Love-Scammer zum Opfer gefallen. Doch die Nachrichten, die im Buch von Scammern abgedruckt sind, sind mir nicht ganz unbekannt. Sie landen bei mir aber immer sofort im Spam bzw. werden direkt blockiert. Im Roman erfährst du nebenbei sehr viel über die Gefahr von Scamming im Internet auf der Suche nach der großen Liebe. Während die Ermittler sich über das Thema informieren, geben sie die Erkenntnisse direkt an dich als Leser weiter. Sehr spannend fand ich dabei die Hintergründe zur nigerianischen Mafia. Ich habe das Buch einfach nur verschlungen und habe dabei viel mit dem Kopf geschüttelt. Wie kann man nur so naiv sein?

Hast Du Lust auf einen spannenden Krimi von einem der schönsten Orte an der Nordseeküste, dann machst du mit Nordwestschuld nichts verkehrt. Ganz nebenbei gibt es auch ein paar touristische Tipps für die Erkundung der Halbinsel. Unter anderem geht es in meinen Geburtsort Tetenbüll ins Haus Peters einem alten Kolonial Warenladen, der zum Teil noch mit original Möbeln ausgestattet ist. Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen und der virtuellen Reise nach St. Peter-Ording.

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Veröffentlicht am 17.03.2023

Der Titel ist Programm

Kannibal. Jagdrausch
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Das Cover ist dem ersten Buch der Reihe um Bastian Becker ganz ähnlich. Wir haben hier einen schwarzen Hintergrund und es ragen von rechts und links graue Äste und Zweige ins Bild. Von der Anordnung sind ...

Das Cover ist dem ersten Buch der Reihe um Bastian Becker ganz ähnlich. Wir haben hier einen schwarzen Hintergrund und es ragen von rechts und links graue Äste und Zweige ins Bild. Von der Anordnung sind sie identisch mit dem ersten Buch, nur die kleinen Details, die sich auf den Ästen tummeln machen das Cover einzigartig. Erwähnen möchte ich einen geöffneten braunen Koffer, aus dem die Knochen von Arm und Bein herausragen. Außerdem gibt es einen Kochtopf in dem das Wasser blubbert, in dem auch Knochen zu sehen sind. Die Zeichnungen lassen sich im Inneren des Buches übrigens wiederfinden.

Kannibal Jagdrausch von Mark Benecke erschien im Benevento Verlag. Es ist nach Viral Blutrausch der zweite Band um den Privatermittler Bastian Becker mit seiner Kollegin Janina Funke. Für das Verständnis des Kriminalfalls ist Vorwissen aus dem ersten Buch nicht erforderlich. Das Buch kann für sich ganz alleine gelesen werden. Die Beziehung zwischen Bastian und seiner Partnerin und insbesondere auch sein Verhältnis zur Polizei werden ganz deutlich dargestellt, dass auch hier keine Vorkenntnisse erforderlich sind. Becker ist einfach ganz speziell und so zeigt er sich auch im zweiten Buch.

Wie es im Titel angekündigt wird steht Kannibalismus im Fokus der Ermittlungen. Ebenso gehört der Koffer mit den Menschenknochen dazu, was einen Zusammenhang nahelegt. Alles weitere ist eine spannende Ermittlung auf der dunklen Seite der Gesellschaft. Bastian Becker verbeißt sich in dem Fall und setzt dabei mehr als seine Gesundheit aufs Spiel.

Die Ermittlung wird immer wieder unterbrochen von kleinen Erzählungen, die ich dem Täter zu ordnen würde. So bekomme ich als Leser einen guten Einblick in dessen kranke Seele. Der Wechsel zwischen den Spielorten gibt mir einen kleinen Wissensvorsprung vor den Ermittlern und lässt mich rätseln, wie diese wohl zu den nächsten Erkenntnissen kommen mögen.

Auch nach dem zweiten Buch bin ich ein Fan von Bastian Becker, der einfach etwas strange ist. Ich mag Figuren, die nicht dem Mainstream folgen und so ihren ganz eigenen Eindruck hinterlassen. Ich habe das Buch verschlungen auch wenn das Thema nicht so ganz meins war. Der Titel ist Programm, also nichts für schwache Nerven. Wer Lust hat auf eine spannende Geschichte und dabei ein paar geschichtliche Informationen zum Thema Kannibalismus erfahren möchte, der macht mit diesem Buch nichts verkehrt. Die 208 Seiten fliegen dann an einem regelrecht vorbei.

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Veröffentlicht am 17.03.2023

Eine emotionale Reise nach Venedig

Das Leuchten der blauen Lagune
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Das Cover zeigt ein Bild von Venedig unter anderem mit dem Glockenturm, Markusdom und Dogenpalast. Das ganze aus der Sicht eines Pärchens, das am Ufer steht und eben diese Sehenswürdigkeiten betrachtet. ...

Das Cover zeigt ein Bild von Venedig unter anderem mit dem Glockenturm, Markusdom und Dogenpalast. Das ganze aus der Sicht eines Pärchens, das am Ufer steht und eben diese Sehenswürdigkeiten betrachtet. Der Himmel deutet auf einen Sonnenuntergang über Venedig hin. Für mich verströmt das Cover die passende Stimmung für den Roman.

Das Leuchten der blauen Lagune von Jani Friese entführte mich in die Stadt der Liebe nach Venedig. Ein Ort, der auf meine Bucket-List relativ weit oben steht. Doch bis es soweit ist reise ich immer wieder gerne in Büchern nach Venedig. Im aktuellen Roman bekam ich eine wunderschöne gedankliche Stadtführung präsentiert, so dass ich das Gefühl hatte selbst vor Ort zu sein.

Die Protagonistin Isabella ist die Ich- Erzählerin der Geschichte. Sie reist für die Hochzeit ihrer besten Freundin nach Venedig und muss sich dort quasi auch ihrer Vergangenheit stellen. Mit von der Partie ist Fabrizio, dem Isabella eigentlich nicht wieder über den Weg laufen wollte. Es verspricht von Anfang an spannend zwischen den Figuren zu werden.

Die Geschichte hat mich zu Tränen gerührt und bis zum Schluss gefesselt. Sie ist voller Trauer und Schmerz um ungeborene Kinder und die verpasste große Liebe. Aber die Hoffnung auf ein großes Wunder der Liebe doch noch zu begegnen bleibt. Jede Szene wird detailliert beschrieben, so dass ich als Leser das Gefühl habe einen Schritt hinter den Figuren zu stehen und das ganze live mit zu erleben. So wird eine Wohlfühlatmosphäre geschaffen, damit man sich noch besser in die Szenen hinein träumen kann. Es ist ein Buch voller Emotionen, bei dem die Packung Taschentücher nicht zu weit weg liegen sollte. Ich habe den Ausflug nach Venedig in vollen Zügen genossen und kann das Buch nur jedem wärmstens ans Herz legen.

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