Sylt ist immer eine (Lese-) Reise wert
FrühlingswellenFrühlingswellen von Katharina Mosel entführt mich auf die nördlichste Insel Deutschlands. Sylt ist immer wieder eine (Lese-) Reise wert. Zu gerne lese ich Romane, die auf der Nordseeinsel spielen, denn ...
Frühlingswellen von Katharina Mosel entführt mich auf die nördlichste Insel Deutschlands. Sylt ist immer wieder eine (Lese-) Reise wert. Zu gerne lese ich Romane, die auf der Nordseeinsel spielen, denn sie verströmen in der Regel ein ganz eigenes Flair von Freiheit und Liebe zu eben diesem Eiland.
Im neuen Sylt Roman von Katharina Mosel darf ich Henrike auf ihre Heimatinsel folgen. Mit knapp 50 Jahren führt es sie zu ihren Wurzeln zurück, um sich dort bei ihrer Mutter zu erholen und neue Kraft zu tanken. Ein Spaziergang an der zum Teil rauen See ist genau das richtige, um zu sich zu finden für den weiteren Lebensweg.
Beim Lesen habe ich mich gefreut bekannte Figuren aus Herbstwege wieder zu treffen. Mit einem Wiedererkennungswert verknüpft Katharina Mosel gekonnt ihre Sylt Romane, die sich aber alle unabhängig voneinander lesen lassen. Vorkenntnisse sind in keiner Weise erforderlich.
Beim Lesen musste ich ein wenig schmunzeln. Fand ich doch gewisse Gemeinsamkeiten mit der Protagonistin, die ich hier gar nicht näher ausführen möchte. Ihre Erzählungen von ihrer Familie und der Konstellation zwischen den Geschwistern gaben mir den ein oder anderen aha Moment. Von mir hatte sie sofort vollstes Verständnis und so las ich gespannt weiter. Für mein Herz gab es auch noch eine Portion Knistern dazu, die für mich aktuell in Büchern nicht fehlen darf. Momentan verschlinge ich am liebsten Geschichten mit einer Portion Liebe und weniger mit Mord und Totschlag.
Hier gab es etwas Liebe gepaart mit ganz viel Inselfeeling. Als Kind der Nordsee brauche ich ab und an etwas Heimaturlaub und sei es einfach nur mich an die Nordseeküste von Nordfriesland zu lesen. Die Stimmung bei Wind und Wetter wird im Roman sehr deutlich und das nicht nur durch die unpassende Kleidung von Henrike. Da musste ich direkt an die Worte von meinem Vater denken: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung. Davon hatte Henrike zur Genüge im Gepäck und das nicht nur auf die Kleidung bezogen. Ihr Gepäck an Sorgen und Ängsten um ihre Zukunft war auch nicht gerade passend.
Für mich war es eine schöne Geschichte, die mir gezeigt hat, dass man auch mit knapp 50 noch einen Neuanfang wagen kann. Es ist nie zu spät seine Lebensausrichtung zu ändern. So sehe ich jetzt gespannt auf das nächste Jahr, wenn es mit Anfang 40 nochmal heißt in einem neuen Ort neu anzufangen. Frühlingswellen von Katharina Mosel wird im E-Reader auf jeden Fall mit mir umziehen und vielleicht kommt ja Konfetti im Winter noch mit dazu. Ein weiterer Sylt Roman kann nie schaden. Hast du Lust auf einen kalten und stürmischen Ausflug auf die noch nicht ganz überfüllte Nordseeinsel, dann setze dich gedanklich in den Autozug und reise zusammen mit Henrike zurück in ihre Heimat. Ich habe die Geschichte innerhalb von zwei Tagen verschlungen und konnte trotz Sonne das Frühlingshafte Herbstwetter in Nordfriesland direkt spüren. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung für alle Sylt Fans und die es noch werden wollen.