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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.04.2021

Scheint eine tolle neue Reihe zu werden

Mörderfinder – Die Spur der Mädchen
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Max Bischoff, begnadeter Fallanalytiker und ehemaliger Teil des KK 11 in Düsseldorf kann es einfach nicht lassen. Mittlerweile ist es Dozent an der Polizeihochschule. Doch eines Tages erhält er einen Anruf ...

Max Bischoff, begnadeter Fallanalytiker und ehemaliger Teil des KK 11 in Düsseldorf kann es einfach nicht lassen. Mittlerweile ist es Dozent an der Polizeihochschule. Doch eines Tages erhält er einen Anruf von einem verzweifelten Vater, der meint seine vor sechs Jahren verschwundene Tochter ist wieder aufgetaucht. Er bittet Max zu recherchieren. Erst weigert sich Max noch, doch dann, kann er einfach nicht anders: Sein Spürsinn ist geweckt und schon zweigt er seine Kontakte zur Polizei an und beginnt, der Sache auf den Grund zu gehen.

Wie so oft oder eigentlich immer, sind Arno Strobels Thriller richtige Pageturner. Die gut 300 Seiten kann man locker an einem Nachmittag und Abend durchlesen. Wie Sebastian Fitzek richtig gesagt hat: Bei Arno Strobel braucht man kein Lesezeichen. Der Schreibstil von Arno Strobel ist eben sehr, sehr flüssig zu lesen. Und man blättert eigentlich die gesamte Zeit über nur um. Der Fall ist sehr spannend. Immer wieder denkt man: Ach ja, so war es/so ist es. Nur um später festzustellen, oh nein, es war ja doch ganz anders. Dabei dachte ich wirklich einige Mal, ganz sicher ist das so, das ist ihm aber nicht gut gelungen, ein Geheimnis aus dem Täter zu machen und schwupps war es doch anders. Allerdings hatte ich gegen Ende ein doch recht gutes und auch richtiges Gefühl wie der Hase gelaufen ist. Max Bischoff findet im Laufe des Thrillers zu seiner alten Form zurück. Am Anfang, da hat sein ehemaliger Partner recht, kommt er nicht so richtig zu Potte. Was mich positiv überrascht hat. Mir scheint diese Reihe besser zu gefallen, als Max alte Fälle aus der Reihe im Kopf des Mörders.

Mich hat dieser Thriller gut unterhalten und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, bis ich nicht endlich durch war. Ich wurde manch einmal überrascht und konnte begeistert miträtseln. Ich vergebe vier von fünf Sterne. Den fünften Stern hätte es gegeben, wenn ich am Ende einen Wooow-Effekt gehabt hätte. Aber so wusste ich fünfzig Seiten vor Schluss, wie es in etwa ausgehen wird.

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Veröffentlicht am 25.04.2021

Interessante Einblicke in die georgische Kultur

Laudatio auf eine kaukasische Kuh
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Olga befindet sich gerade in den Endzügen ihres Medizinstudiums. Und steht kurz davor mit ihrem Freund zusammenzuziehen. Vielleicht sollte sie endlich ihren Eltern sagen, dass sie einen Freund hat? Denn ...

Olga befindet sich gerade in den Endzügen ihres Medizinstudiums. Und steht kurz davor mit ihrem Freund zusammenzuziehen. Vielleicht sollte sie endlich ihren Eltern sagen, dass sie einen Freund hat? Denn die machen sich schon sorgen, weil ihre georgische Tochter mit Ende zwanzig noch immer unverheiratet ist. Ob mir ihr etwas nicht stimmt?

Im Mittelpunkt dieses Romans steht Olga, Ende Zwanzig, Medizinstudentin und unverheiratet. Letzteres ist ein Skandal in ihrer aus Georgien stammenden Familie. Aus familiären Gründen fährt die gesamte Familie nach Georgien und so hat der Leser die Möglichkeit, selbst einen Einblick in das Leben dieser zu bekommen. Interessant fand ich, dass es in Georgien Deutsche gab. Ebenso haben sich viele Griechen dort niedergelassen und auch ihre Sprache inklusive Kultur beibehalten. Ich wusste auch nicht, das Georgien so anders ist als Russland. Ich hätte es eher als Kleinrussland eingestuft. Aber Geogieren hat seine ganz eigene Kultur, Sprache und Menschen. Das Völkchen kam mir sehr eigen vor. Allein schon eine Sprache, die mit keiner anderen zu vergleichen ist. Als roter Faden dienen die Liebeleien von Olga. Sie ist mit Felix zusammen und denkt, er ist es. Doch dann taucht ein gewisser Jack auf und bringt sie irgendwie aus dem Konzept. Und für den Leser etwas Unterhaltung.

Der Schreibstil ist angenehm und relativ flüssig zu lesen. An machen Stellen musste ich einen Satz zweimal lesen, da ich über so manch eine Satzstellung gestolpert bin. Die Geschichte um Olga hat mich nicht vom Hocker gehauen. Interessant fand ich aber etwas über ein mir, bisher unbekanntes Land, Georgien, zu erfahren. Ich vergebe zwei von fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 18.04.2021

Unterhaltsam, aber schwächer als frühere Romane

Miss Merkel: Mord in der Uckermark
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Angela Merkel hat ihren wohlverdienten Ruhestand angetreten und lebt nun mit ihrem Mann Joachim, der sich lieber Achim nennt, in der Uckermark. Sechs Wochen sind sie bereits in dem kleinen Dorf. Angela ...

Angela Merkel hat ihren wohlverdienten Ruhestand angetreten und lebt nun mit ihrem Mann Joachim, der sich lieber Achim nennt, in der Uckermark. Sechs Wochen sind sie bereits in dem kleinen Dorf. Angela verbringt die meiste Zeit mit Kuchenbacken, die ihr Achim und Mike, der Personenschützer allzu gern verspeisen. Aber so ganz füllt das Kuchenbacken Angela nicht aus, wie gut, dass es plötzlich einen toten Ritter gibt!

Auf neue Romane von David Safier freue ich mich immer besonders: Eine spritzige Unterhaltung, die man an einem Tag durchlesen kann. Die letzten Romane von David Safier hatten an Spritzigkeit und Unterhaltsamkeit schon etwas nachgelassen, so war ich gespannt, ob er bei Miss Merkel wieder zu seinem alten Niveau zurückkommt. Mir hat es definitiv besser gefallen als Aufgetaut, aber so gut, wie zum Bespiel Mieses Karma war es nicht. Dennoch wurde ich sehr gut unterhalten. Für einen Krimileser war der Fall natürlich recht unspektakulär und etwas vorhersehbar. Aber wie Miss Merkel an die Sache rangegangen ist, war super. Anfangs gab es ein bisschen viel Kuchen und zu viele Kosenamen, aber es war immer in dem Maß, dass es nicht nervte. Anspruchsvoll ist dieser Roman nicht – das erwarte ich aber bei einem Unterhaltungsroman von David Safier auch nicht. Hier steht definitiv das Lachen im Vordergrund. Und ich musste beim Lesen mehrmals loslachen. Fazit: Das Buch hat erreicht, was es erreichen sollte. Angela Merkel wurde recht authentisch von David Safier getroffen. Und wirkte wirklich sehr sympathisch. Auch über Achim lernt man ein bisschen. Wie immer haben Safiers Romanfiguren einen eigenen Charakter – selbst Nebenfiguren werden gut gezeichnet. So auch der Personenschützer von Angela, der von außen angsteinflößend ist, aber innen sehr, sehr weich und rührselig ist. Der Schreibstil ist sehr einfach und enthält viele Dialoge, die meist ebenfalls aus sehr, sehr kurzen Sätzen bestehen. Dadurch hat man das Buch sehr schnell durchgelesen und kann sich so einen Abend lang unterhalten.

Gern vergebe ich vier von fünf Sterne, da ich gut unterhalten wurde und ich immer wieder gelacht und geschmunzelt habe.

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Veröffentlicht am 15.04.2021

Spricht mich leider nicht an

Sprich mit mir
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Sam ist ein Schimpanse, der die Gebärdensprache beherrscht. Er lebt bei Professor Schermenhorst. Dieser betreut ihn ganztägig mit mehreren Hilfskräften. Unter ihnen ist auch Aimee. Sam scheint auf den ...

Sam ist ein Schimpanse, der die Gebärdensprache beherrscht. Er lebt bei Professor Schermenhorst. Dieser betreut ihn ganztägig mit mehreren Hilfskräften. Unter ihnen ist auch Aimee. Sam scheint auf den ersten Blick verliebt zu sein. Er gehorcht Aimee aufs Wort. Doch wie sieht es bei Aimee aus?

Das war mein zweiter T. C. Boyle. Ich habe schon Terranauten von ihm gelesen. Das Buch hatte mir gar nicht gefallen. Da ich „Sprich mit mir“ geschenkt bekommen habe, dachte ich, ich gebe Boyle noch eine zweite Chance. Das war nun aber definitiv die letzte Chance. Ich bin auch von diesem Roman sehr enttäuscht. Ich komme mit dem Schreibstil nicht klar, er gefällt mir einfach nicht. Die Idee dieses Romans hat mich auch nicht wirklich überzeugt. Sam beherrscht die Gebärdensprache und kann sich sehr gut mit seinen Pflegern verständigen. Benehmen kann er sich auch ganz wunderbar – wenn er denn will. In Aimees Anwesenheit ist er ein Exzellenzschüler. Dennoch bleibt er ein Tier. Das Buch ist in drei Teile geteilt, die jeweils unterschiedliche Epochen der Geschichte erzählen. Und so den Spannungsbogen unterstützen. Der größte Teil der Geschichte wird aus Aimees Sicht erzählt. Zwischendurch gibt es kurze Kapitel aus Sams Sicht. In diesem sind alle Worte, die er gebärden kann großgedruckt. Was ich nicht verstehe ist, dass in Boyles Romanen scheinbar immer irgendwelche komischen Liebensbeziehungen auftauchen müssen, die nichts zur Handlung beitragen. Auch der Umgang mit dem Schimpansen gefällt mir nicht. Er isst dasselbe wie die Menschen – wären das gesunde Lebensmittel wäre es ja ok. Es ist aber hauptsächlich Fast Food, Süßigkeiten und Alkohol?!

Leider konnte mich dieser Roman überhaupt nicht überzeugen und hat mich leider nicht angesprochen. Deshalb vergebe ich nur einen von fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 10.04.2021

Eine verstrickte Familiengeschichte

Geteilte Träume
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1992: Ingkes Mutter hat Leukämie, als Ingke sich gegen den Willen ihrer Eltern für eine Knochenmarkspende testen lässt, erfährt sie, dass ihre Eltern nicht ihre leiblichen Eltern sind. Ingke wurde innerhalb ...

1992: Ingkes Mutter hat Leukämie, als Ingke sich gegen den Willen ihrer Eltern für eine Knochenmarkspende testen lässt, erfährt sie, dass ihre Eltern nicht ihre leiblichen Eltern sind. Ingke wurde innerhalb der DDR adoptiert. Ein Schock für sie. Wo kommt sie wirklich her, wer sind ihre Eltern?

Der Anfang war sehr wirr, da es sehr viele Handlungsstränge gab. Es gab viele Zeitsprünge und zwischen den Protagonisten sprang es auch hin und her. Ab dem zweiten Drittel wurde es zum Glück übersichtlicher und so auch fesselnd. Sehr anschaulich werden die Geschichten von Ingkes Eltern und ihrer leiblichen Mutter erzählt. Als roter Faden dient Ingke, die in der Gegenwart mit den unterschiedlichen Personen redet. In diesem Roman sind wahrscheinlich alle schlechten Seiten der DDR aufgezählt. Die guten Dinge, gehen etwas unter. Hätten aber auch gar nicht zur Handlung gepasst. Es sollte nun mal eine erschütternde Familiengeschichte sein. Es ist immer wieder erschreckend zu lesen, was Menschen – wohlgemerkt in Deutschland – passierte, wenn sie das Land verlassen wollten. Einige der Protagonisten waren im Gefängnis, im Buch erhalten wir zum Beispiel Einblicke in das Frauengefängnis Hoheneck.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Ich fand es gut gemacht, dass eine Vergangenheitsgeschichte in der Gegenwart als Gespräch mit Ingke beginnt und der Leser dann mit genommen wird in die Vergangenheit. Mir hat der Roman gut gefallen, auch wenn mir die Charaktere recht fremd blieben und ich keine Verbindung zu ihnen aufgebaut habe. Zum Teil waren sie mir sogar recht unsympathisch. Das Ende war etwas merkwürdig, genauer kann ich es leider nicht formulieren, sonst würde ich spoilern. Aufgrund der Startschwierigkeiten vergebe ich vier von fünf Sterne.

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