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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.07.2017

Sehr gelungener Start in die Reihe

Föhnlage
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Es sollte ein ruhiger Konzertabend im beschaulichen Kurort werden. Doch dann fällt ein Mann, Eugen Liebscher, der Foyer-Aufseher, aus der Decke des Konzerthauses. Und zwar direkt auf einen Besucher, Ingo ...

Es sollte ein ruhiger Konzertabend im beschaulichen Kurort werden. Doch dann fällt ein Mann, Eugen Liebscher, der Foyer-Aufseher, aus der Decke des Konzerthauses. Und zwar direkt auf einen Besucher, Ingo Stoffregen, der eigentlich eine nette Verabredungen haben wollte. Beide sind tot. Polizeihauptkommissar Hubertus Jennerwein wird zum Tatort gerufen. Schnell gibt es Gerüchte eines Anschlags.

Dieser Alpenkrimi war wirklich klasse. Eine super Unterhaltung! Es gab Witz und Spannung zur Genüge. Selbst mitermitteln konnte man auch. Bei „Föhnlage“ handelt es sich um den Auftakt einer Reihe zu Krimis im beschaulichen Garmisch-Partenkirchen. Im Mittelpunkt steht Polizeihauptkommissar Hubertus Jennerwein. Jennerwein ist ein unscheinbarer Typ. Was für ihn immer wieder auch von Vorteil ist. Er erinnert etwas an Columbo, da er gern nochmal zurückkommt und eine Frage stellt. Leider leidet er in Stresssituationen unter Aussetzern, genauer unter Bewegungsblindheit. Er sieht dann nur noch aufeinanderfolgende Bilder und keine fließenden Bewegungen mehr. Mir ist Jennerwein sehr sympathisch und ich freue mich auf weitere Fälle von ihm. Neben Jennerwein und seinen Ermittlungen gibt es noch einen weiteren Handlungsstrang. Ignaz und Ursel Grasegger sind die örtlichen Bestatter. Um sich ein besseres Leben leisten zu können haben sie einen Nebenverdienst. Sie lassen Leichen verschwinden. Diese stammen meist aus Italien und sind Überbleibsel von mafiösen Tätigkeiten. Die beiden sind wirklich sehr gut und klasse beschrieben. Sie sind mir sehr sympathisch und ich bin gespannt, wie es mit ihnen weitergeht – nun sind sie ja erst mal auf der Flucht.
Der Schreibstil Jörg Maurers ist sehr angenehm und locker leicht zu lesen. Der bayrische Dialekt wird in Maßen benutzt, so dass es auch einem Nicht-Bayern möglich ist der Handlung zu folgen!
Ich habe an diesem Alpenkrimi nichts auszusetzten und vergebe deshalb volle fünf von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 11.07.2017

Sehr spannender Thriller

Die Bestimmung des Bösen
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Kriminalhauptkommissarin Alexis Hall wird auf die Mannheimer Reißinsel gerufen. Dort wurden zwei weibliche Leichen gefunden. Sie sind stark verwest und wurden wohl stranguliert. Es stellt sich heraus, ...

Kriminalhauptkommissarin Alexis Hall wird auf die Mannheimer Reißinsel gerufen. Dort wurden zwei weibliche Leichen gefunden. Sie sind stark verwest und wurden wohl stranguliert. Es stellt sich heraus, dass es sich bei den beiden um Freundinnen handelt. Alles sieht nach einer Beziehungstat aus. Doch dann werden wieder zwei weibliche Leichen gefunden. Und wieder sind es Freundinnen, die stranguliert wurden. Werden die Kommissare um Alexis Hall den Serientäter finden? Zur Analyse der Leichen und des Fundorts wird die Biologin Karen Hellstern hinzugerufen. Sie ist Expertin für Käfer und Fliegen und hat schon bei manch einem Fall der Kripo geholfen.

Dieser Thriller war sehr spannend und er hat mir richtig gut gefallen. Alexis Hall ist von diesem Fall sehr persönlich getroffen und wird von ihrer Vergangenheit eingeholt. Diese versucht sie eigentlich zu verdrängen. Sie wurde adoptiert, nachdem ihre Eltern gestorben sind. Es folgt ein wahrer Psycho-Krimi und Alexis beginnt an sich selbst zu zweifeln. Genaueres möchte ich nicht verraten, das muss man lesen! Gut fand ich, dass die Vergangenheit meist nicht als Gedanken von Alexis beschrieben wurden. Sondern, dass es dafür extra Kapitel gab, die die Geschehnisse in Echtzeit beschrieben haben. Die Ausarbeitung der Charaktere hat mir sehr gut gefallen. Die wurden alle sehr detailliert dargestellt und bekamen ein Gesicht. Als Leser leidet man richtig mit Alexis mit und hofft, dass sie erfährt, was mit ihr los ist. Auch die Kriminalbiologin Karen war mir sehr sympathisch. Alexis Partner, Oliver, bleibt etwas im Hintergrund. Ihn konnte ich nicht so richtig durchschauen. Sehr gefallen hat mir, dass selbst die Nebencharaktere noch etwas näher beschrieben wurden.
Der Schreibstil ist wirklich sehr angenehm und man fliegt nur so über die Seiten. Es herrscht durchgehend eine Spannung, so dass man diesen Thriller gar nicht mehr aus der Hand legen will! Mir hat vor allem dieser Psycho-Aspekt, dass mit Alexis Psycho gespielt wird, sehr gefallen. Das Ende war sehr überraschend und unerwartet, auch wenn ich schon einen leichten Verdacht hatte wurde ich dennoch überrascht!
Sehr interessant fand ich auch die Geschichte rund um das Killergen, schade eigentlich, dass dies nur fiktiv ist. In diesem Thriller gibt es sehr viele biologische Einschübe. Was natürlich daran liegt, dass die Autorin eine Biologin ist. Dies trifft auch auf mich zu, deshalb kam ich damit sehr gut zurecht. Für einen kompletten Laien, könnte das schnell ermüdend sein. Allerdings hält es sich in Grenzen (hauptsächlich am Anfang werden diese Dinge erwähnt).
Mir hat dieses Debüt von Julia Corbin wirklich sehr, sehr gut gefallen! Eine verschachtelte Handlung, Spannung bis zum Ende, einige Überraschungen und Wendungen und Psycho-Spielchen mit der Protagonistin. Deshalb vergebe ich volle fünf von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 25.06.2017

Sehr unterhaltsamer Karibik-Krimi

Eine Frau für alle Fälle
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Sandy Kuczinski arbeitet in einer Detektei. Allerdings nicht als Detektivin, sondern als Sekretärin. Da sie die einzige in der Familie ist, die englisch spricht, muss sie in die Karibik reisen um ihre ...

Sandy Kuczinski arbeitet in einer Detektei. Allerdings nicht als Detektivin, sondern als Sekretärin. Da sie die einzige in der Familie ist, die englisch spricht, muss sie in die Karibik reisen um ihre Oma zurückzuholen. Oma Kuczinski ist nämlich aus dem Altersheim abgehauen und versteckt sich nun auf der karibischen Insel Dominica. Schon die Reise in die Karibik hat es für Sandy in sich. Denn sie geht kurz vor Ankunft der Fähre auf der Insel über Bord. Kurz bevor sie denkt ertrinken zu müssen. Rettet sie sich in ein vorbeitreibendes Fischerboot. Das Boot ist leer, bis auf ein paar Kilo Kokain. Sandy wird prompt festgenommen. Aber immerhin ist sie nun auf dem Festland! Die Drogen wird sie allerdings während ihrem Karibikaufenthalt nicht mehr los und sie muss ihre detektivischen Fähigkeiten unter Beweis stellen!

Dieser Karibik-Krimi ist wirklich ein Lesevergnügen! Während dem Lesen kommt richtiges Karibik-Gefühl auf! Es ist ein super Buch, das man an einem heißen Sommertag verschlingen kann. Es bietet Spannung, aber auch sehr viel Unterhaltung. In diesem Krimi gibt es Einiges zu lachen! Der Schreibstil ist so locker und leicht, sodass man nur so über die Seiten fliegt und enttäuscht ist, dass es so schnell vorbei ist.
Die Charaktere sind ebenso wie die Schauplätze gut ausgearbeitet. Sandy ist mir sehr sympathisch, ich habe sie richtig ins Herz geschlossen. Sie hat nicht gerade die idealsten Voraussetzungen, um als Detektivin zu arbeiten. Sie besitzt eine sehr schlechte Menschenkenntnis, Gesichter kann sie sich auch kaum merken und dann fällt sie durch ihre weiße Hautfarbe und ihre etwas unpassenden Outfits auf – sie trägt meist High Heels. Dennoch schlägt sie sich sehr gut und wächst mit ihren Aufgaben! Marla hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Sie nimmt schon zu Beginn die Zügel in die Hand und dirigiert einige Leute herum, um Sandy zu helfen. Selbst die Nebencharaktere erhalten in diesem Buch ein Gesicht!
Ich kann an Laura Wagners Debüt nichts aussetzen, deshalb erhält „Eine Frau für alle Fälle“ von mir fünf von fünf Sternen!

Veröffentlicht am 24.06.2017

Wieder ein klasse Fall von Kreuthner und Wallner

Karwoche
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Leo Kreuthner und Kilian Raubert liefern sich ein Wettrennen. Wer als Erster im Bräustüberl ankommt – mit dem Auto. Und das mit fast 150 Sachen. Dann kommt Kreuthner plötzlich Kriminalhauptkommissar Wallner ...

Leo Kreuthner und Kilian Raubert liefern sich ein Wettrennen. Wer als Erster im Bräustüberl ankommt – mit dem Auto. Und das mit fast 150 Sachen. Dann kommt Kreuthner plötzlich Kriminalhauptkommissar Wallner entgegen gefahren. Gerade so kann ein Frontalzusammenstoß vermieden werden. Um vom Wettrennen abzulenken, beginnt Kreuthner eine Fahrzeugkontrolle beim Raubert. Im Laderaum des Transporters finden die Herrschaften eine kniende Frau – tot. Warum hat Kilian Raubert eine Leiche im Kofferraum? Ein neuer Fall für die Kripo Miesbach, die wieder mal von Leo Kreuthner tatkräftig unterstützt wird beginnt und führt zur Schauspielerfamilie Millruth! Wer sagt die Wahrheit und wer schauspielert?

Auch dieser Band ist wieder zum Dahinknien. Leo Kreuthner schafft es doch immer wieder in den unmöglichsten Situationen eine Leiche zu finden. Auch dieser Fall ist wieder auf der einen Seite spannend und auf der anderen unterhaltend. Der Schreibstil von Andreas Föhr ist sehr angenehm und locker leicht zu lesen. Zwischendurch wird immer wieder im bayrischen Dialekt geredet, es ist aber leicht verständlich. Die Charaktere, Kreuthner und Wallner, sind sehr sympathisch und Kreuthner ist einfach ein Original. Wie er immer die Leichen findet, die entscheidenden Hinweise gibt und meist auf illegale Weise agiert – einfach klasse.
Dieser Krimi spielt in verschiedene Zeitebenen. Da die aktuellen Morde auf einen vier Monate zurückliegenden Mord zurückgehen. Es fällt einem beim Lesen aber leicht zu unterscheiden, wann was spielt, denn das eine war Weihnachten und nun ist Ostern. Daher auch der Titel.
Ich habe nichts auszusetzen und deshalb erhält dieser Krimi von mir volle fünf von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 11.06.2017

Super Unterhaltung

Mir fehlt ein Tag zwischen Sonntag und Montag
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Katrin Bauerfeind erzählt in ihrem Buch Geschichten vom schönen Scheitern. Dies tut sie auf sehr unterhaltende und locker flockige Art und Weise. Die einzelnen Geschichten sind gespickt mit einer ordentlichen ...

Katrin Bauerfeind erzählt in ihrem Buch Geschichten vom schönen Scheitern. Dies tut sie auf sehr unterhaltende und locker flockige Art und Weise. Die einzelnen Geschichten sind gespickt mit einer ordentlichen Portion Humor und Ironie. Das Buch besteht aus vielen kurzen Kapiteln, die für sich stehen und dementsprechend auch einzeln gelesen werden können. Somit eignet sich dieses Buch hervorragend, um es in der Bahn oder kürzeren Pausen zu lesen. Bauerfeind sagt selbst über ihr Leben: es ist eine Abfolge von Fehlschlägen. Die Geschichten des Scheiterns sind meist aus Bauerfeinds Alltag herausgegriffen: Wieso schaffe ich es nicht mit dem Rauchen aufzuhören? Wieso wollen alle Kinder, nur ich nicht? Wieso ist Individualität so schlecht? Katrin Bauerfeind beschreibt diese Anekdoten in einem sehr angenehmen und lockeren Schreibstil, sodass die Worte nur so an einem vorbeifliegen. Durch den Humor und die Ironie wirkt das Buch zu keiner Zeit deprimierend oder als hätte es eine depressive Person geschrieben, sondern wie eine klasse Unterhaltung.
Ich habe mich beim Lesen wirklich sehr unterhalten gefühlt und kam aus dem Lachen nicht mehr raus. Häufig habe ich mich im Erzählten auch widererkannt. Katrin Bauerfeind kann eindeutig über sich selbst lachen. Dies zeigt sich vor allem auch im letzten Kapitel – einem Interview mit ihr selbst! Ich bin von diesem Buch sehr begeistert. Ich hatte keine Erwartungen an es und es hat mich total überzeugt. „Mir fehlt ein Tag zwischen Sonntag und Montag“ ist eindeutig ein Buch, das erfolgreich vom Scheitern erzählt! Von mir erhält es fünf von fünf Sternen.