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KerstinTh

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.04.2019

Langweilig und nerviger Protagonist

Ich dich auch, glaube ich
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Konstantin ist Hypochonder. Bei jedem kleinen Ziepen denkt er schon an seine Beerdigung. Dann erhält er die Diagnose Leberkrebs im Endstadium. Im Wartezimmer hat er Freya kennengelernt, sie betreibt ein ...

Konstantin ist Hypochonder. Bei jedem kleinen Ziepen denkt er schon an seine Beerdigung. Dann erhält er die Diagnose Leberkrebs im Endstadium. Im Wartezimmer hat er Freya kennengelernt, sie betreibt ein Yoga-Camp in Thailand. Für Konstantin ist nun klar, sein Weg führt ihn nach Thailand.

Ich hatte ein lustiges und unterhaltendes Buch erwartet. Leider fand ich die Geschichte eher langweilig und nichts sagend. Anfangs war es für mich noch recht lustig. Doch nach etwa 50 Seiten ging mir der Protagonist Konstantin ziemlich auf die Nerven. Eigentlich ist es immer dasselbe. Es passiert einfach nichts. Konstantins Rückblicke auf sein Leben mit seiner Ex-Freundin fand ich verwirrend. Teilweise hat man diese Zeitsprünge erst nach ein paar Sätzen festgestellt. Inhaltlich waren sie auch sehr verwirrend, weil ich irgendwann nicht mehr wusste, ob Konstantin nun Hypochonder oder Psychopath ist. Oder gehört das etwa zusammen?
Der Schreibstil war flüssig zu lesen, aber sehr einfach gehalten. Die Dialoge waren rasant, aber meist inhaltlich nicht nötig. Tiefgang sucht man in diesem Roman sowieso vergeblich. Was bei einem unterhaltsamen Buch auch nicht unbedingt nötig ist, allerdings ein bisschen einen Sinn oder eine Botschaft, sollte schon enthalten sein. Ich konnte leider nicht herausfinden, was mir dieses Buch sagen will.

Leider bin ich von diesem Roman enttäuscht und kann ihn nicht weiterempfehlen. Die Idee hinter der Geschichte hat mir gefallen, deshalb vergebe ich noch zwei von fünf Sternen.  

Veröffentlicht am 17.04.2019

Die kleine Meerjungfrau mal etwas anders

Emilia und der Junge aus dem Meer
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Emilia Wassermann lebt allein mit ihrem Vater im örtlichen Leuchtturm. Bis sie eines Tages von Fräulein Amalia zum Schwarzen Haus gebracht wird, um dort sieben Jahre zu arbeiten. In diesem Haus soll es ...

Emilia Wassermann lebt allein mit ihrem Vater im örtlichen Leuchtturm. Bis sie eines Tages von Fräulein Amalia zum Schwarzen Haus gebracht wird, um dort sieben Jahre zu arbeiten. In diesem Haus soll es ein Monster geben. Emilia versucht tapfer zu sein: „Es gibt keine Monster!“ Doch irgendetwas scheint in einem der oberen Zimmer versteckt zu werden. Emilias Neugierige ist groß – doch ist sie auch größer als ihre Angst?

Dieses Buch ist sicherlich kein pures Friede, Freude, Eierkuchen-Buch. Es ist empfohlen für Mädchen ab zehn Jahren. Das finde ich in Ordnung. Dennoch sollten sich die Kinder nicht zu schnell fürchten. Es geht nämlich schaurig zu. Die Geschichte ist eine Mischung aus Realität und Fiktion im Stil der kleinen Meerjungfrau. Emilia, genannt Lämpchen, ist ein zuckersüßes und kluges Mädchen, auch wenn ihr gerne Dummheit unterstellt wird. Für ihre jungen Jahre ist sie sehr selbstständig. Ihr Vater ist Alkoholiker und nach einem Unfall wird sie als Dienstmagd in eine Admirals Villa gebracht. In der es genau so düster und emotionslos ist wie im Leuchtturm. Schon früh wurde Lämpchen selbstständig. Ihre Mutter ist gestorben, ihr Vater hat nur ein Bein und trink, so blieb alles an dem kleinen Mädchen hängen – auch das all abendliche Anzünden der Leuchtturmkerze. Doch in dem Jungen aus dem Turmzimmer findet sie einen Freund. Und durch ihre ehrliche und durchdachte Art, gelingt es ihr auch ihm ein besseres Leben zu verschaffen. Auch die anderen Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Jeder ist eigen, und genau das zeigt, wie es auch in der Realität ist. Jeder hat sein Päckchen zu tragen oder seine Fehler.
Die Atmosphäre, die in diesem Buch herrscht, ist zum einen düster und trist und zum anderen sehr magisch und voller Liebe. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Er ist sehr angenehm und bildlich, sowie einprägsam. Die Kapitel sind recht kurz gehalten, so dass es gut für kurze Vorleseeinheiten geeignet ist.

Dieses Buch zeigt, dass nicht alle perfekt sind, (Fischjunge, geistig zurückgebliebener Junge, viele mehr), aber dennoch jeder lebens- und liebenswert ist. Auch ein Monster kann sich als sehr lieber und lustiger Junge entpuppen.

Dieses Kinderbuch hat mir sehr gut gefallen, es hat mich mit in eine andere Zeit genommen, mit zum Leuchtturm und in das schwarze Haus. Ich habe mit Emilia mitgelitten und mitgefiebert. Und am Ende mich mit ihr gefreut. Dieses Buch ist sicherlich eine Bereicherung für junge Mädchen, aber auch als Erwachsener kann man damit gerne noch einmal in märchenhafte Phantasiewelten entfliehen. Ich vergebe fünf von fünf Sterne.  

Veröffentlicht am 17.04.2019

Eine zähe Hetzjagd durch Berlin

So nah der Tod
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Die neun Monate alte Janina wird eines Nachts aus ihrem Kinderbettchen entführt. Ihrer Mutter Annika wird ein Ultimatum gestellt. Sie hat maximal 24 Stunden Zeit ihre Tochter zu finden, sonst wird sie ...

Die neun Monate alte Janina wird eines Nachts aus ihrem Kinderbettchen entführt. Ihrer Mutter Annika wird ein Ultimatum gestellt. Sie hat maximal 24 Stunden Zeit ihre Tochter zu finden, sonst wird sie sterben. Um sie zu finden, muss Annika Rätsel lösen und eine Schnitzeljagd durch Berlin beginnt.

Erzählt wird dieser Thriller aus den beiden Ich-Perspektiven von Eric Weinsberg, dem Ermittler und Annika Ritter, der Mutter des entführten Kindes. Dazwischen gibt es immer wieder kursiv gedruckte Einschübe des Täters, so dass dem Leser seine Motive nähergebracht werden.
Die Hetzjagd durch Berlin ist sehr rasant, die gesamte Geschichte spielt an nur einem Tag. Es passiert wirklich viel, so dass man als Leser etwas zweifelt, ob das alles in einen Tag passt. Doch trotz des großen Tempos ist es nicht sonderlich spannend. Irgendwie eher ermüdend. Durch die Straße rennen, in die U-Bahn, aus der U-Bahn raus. Hier ein Rätsel dort ein Rätsel. Die Idee hinter der Schnitzeljagd fand ich gut, doch haben mich die Rätsel etwas enttäuscht. Einen Bezug zur Handlung an sich konnte ich nicht herstellen.
Die Charaktere konnten es leider auch nicht rausreißen. Eric Weinsberg ist ein Ermittler, der sich auf sein Gefühl verlässt und dabei alles und alle anderen ignoriert. Das fand ich etwas merkwürdig, denn meist macht er Alleingänge und seine Kollegen ermitteln munter weiter – bleiben aber im Hintergrund. Meiner Meinung nach hätte man aus Weinsberg viel mehr rausholen können. Dann Annika Ritter. Sie hat schon viel in ihrem Leben durchmachen müssen. Erst kürzlich ist ihr Mann verstorben und nun ist sie alleinerziehend. Annika Ritter ist sehr verwirrt und nervlich am Ende – verständlich, da ihr Kind verschwunden ist, allerdings macht dies sie sehr nervig und demnach unsympathisch. Bei der Suche nach Janina hilft ihr ihr Freund Bastian. Doch dieser wird gerade selbst von der Polizei gesucht – wegen Mordes. Das machte die Sache etwas spannend. Aber auch Bastian war mir unsympathisch und teilweise etwas merkwürdig.

Leider konnte mich dieser Thriller nicht überzeugen. Die Geschichte dümpelte vor sich hin. Spannung suchte ich vergebens. Und diese rasante Hetzjagd war eher einschläfernd als Nerven aufreibend. Da mir auch die Charaktere nicht zugesagt haben, da sie mir unsympathisch waren, kann ich leider nur zwei von fünf Sternen vergeben. Schade, denn nach der Leseprobe hatte ich einen sehr spanenden Thriller erwartet.

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Veröffentlicht am 15.04.2019

Super Atmosphäre, die Geschichte hinkt etwas

Der Wind nimmt uns mit
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Maya ist Reisebloggerin und nun seit sechs Jahren permanent unterwegs. Außer ihrer Freundin Kathi hat sie keine Bezugspersonen mehr. Mit ihrer Mutter, Karoline, hat sie sich vor ihrer Abreise entzweit, ...

Maya ist Reisebloggerin und nun seit sechs Jahren permanent unterwegs. Außer ihrer Freundin Kathi hat sie keine Bezugspersonen mehr. Mit ihrer Mutter, Karoline, hat sie sich vor ihrer Abreise entzweit, da Maya erfahren hat, dass sie adoptiert wurde. Karoline lebt mittlerweile auf La Gomera. Somit ist für Maya klar: Niemals werde ich einen Fuß auf diese Insel setzen – doch dann strandet sie doch noch auf der Insel.

Nach den beiden bezaubernden Vorgängerromanen „Immer wieder im Sommer“ und „Zwischen dir und mir das Meer“ wollte ich unbedingt den dritten Band lesen. Die Atmosphäre ist Katharina Herzog wieder hervorragend gelungen! Als Leser befindet man sich selbst auf La Gomera und ist umringt von schrillen Gestalten. Auch wenn viele dieser Menschen und Gegebenheiten erfunden und fast schon unrealistisch wirken, stellt man beim Lesen des Nachwortes fest, dass fast alles wirklich so existiert! Das war definitiv das Positivste am Roman. Leider konnte mich die Geschichte aber nicht so richtig überzeugen. Irgendwie fehlte mir das gewisse Etwas. Für den Sommerurlaub ist dieser Roman hervorragend geeignet! Er liest sich sehr flüssig und schnell. Ich habe ihn an einem regnerischen Sonntag durchgelesen. Der Schreibstil von Katharina Herzog ist sehr beschreibend und lebendig. Wodurch eben auch die wunderbare Atmosphäre entstanden ist. Die gezeichneten Charaktere sind toll. Sie sind sehr unterschiedlich und jeder hat ein gewisses Etwas. Man sollte sie aber nicht zu ernst nehmen und eher etwas locker und mit Humor an die Sache herangehen, denn bei den Meisten handelt es sich um esoterische Hippies. Die Figuren Maya und Karoline stehen natürlich im Vordergrund. Maya ist Anfang dreißig aber noch nirgendwo zu Hause, immer auf der Flucht, das merkt man ihr auch sehr an. Karoline hingegen hat sich ein neues Leben auf der Kanareninsel aufgebaut. Sie hat sich in diese verrückte Welt integriert. Sehr schön fand ich, dass die Handlung auf zwei Zeitebenen erzählt wird. Zum einen die Gegenwart mit Maya und zum anderen erfahren wir Karolines Vergangenheit, zur Zeit von Mayas Geburt. Auch damals war Karoline schon auf La Gomera. Es wird spannend.
Die Geschichte im Allgemeinen war mir teilweise etwas zu weithergeholt, und enthielt zu viele Zufälle. Außerdem handelte manch ein Charakter etwas zu unüberlegt und Entscheidungen wurden ohne Vorwarnung bekannt gegeben. Als Leser hatte man das Gefühl, von den Gedankengängen ausgeschlossen zu sein.

Was ich sehr schade fand, was sich allerdings mit der nächsten Auflage ändern sollte, sind einige inhaltliche Fehler, die dem Lektorat wohl durchgegangen sind. Aber das ändert ja nichts an der Geschichte an sich. Es stiftet nur etwas Verwirrung.

Mein Fazit für diesen Roman: die Vorgängerromane haben mir um einiges besser gefallen, aber für eine nette Unterhaltung an einen heißen oder regnerischen Tag oder eine Bahnfahrt ist dieses Buch hervorragend geeignet. Man entflieht dem Alltag und dem kalten Deutschland und strandet zwischen verrückten Hippies auf La Gomera. Ich vergebe drei von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 13.04.2019

Eine Ode an die Imkerei

Bienenleben
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Sarah Wiener ist nicht nur Köchin und Ernährungsbotschafterin, sondern nun auch Kleinimkerin. Mittlerweile wohnt Sarah Wiener auf einem Bio-Bauernhof und dort hat sie auch ihre Bienenbeuten stehen. In ...

Sarah Wiener ist nicht nur Köchin und Ernährungsbotschafterin, sondern nun auch Kleinimkerin. Mittlerweile wohnt Sarah Wiener auf einem Bio-Bauernhof und dort hat sie auch ihre Bienenbeuten stehen. In ihrem Buch geht sie auf unterschiedliche Aspekte der Imkerei und der Bienen ein. Zunächst schildert sie dem Leser ihre Intension. Und dabei und vor allem im restlichen Buch kommt Sarah Wieners Begeisterung und Leidenschaft für Bienen und das Imkern wunderbar rüber.
Das Buch ist in 25 Kapitel geteilt. Die gut und galant ineinander übergehen. Zwischen dem Text gibt es immer wieder aussagekräftige Bilder, die Sarah Wiener mit ihren Bienen zeigen oder Nahaufnahmen derselben. Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Er war flüssig zu lesen und sowohl informativ, als auch lehrreich in einem. Außerdem kam Sarah Wieners Leidenschaft und Bewunderung gegenüber den Bienen sehr gut rüber. Sie hält Bienen nicht, um Honig zu bekommen, sondern weil sie ihnen beim Leben zu sehen will! Natürlich genießt sie ihren eigenen Honig dennoch sehr gerne.
In „Bienenleben“ werden unterschiedliche Arten des Imkerns aufgezeigt, es gibt auch kleine Einblicke in Vorgehensweisen im Ausland oder einen Bericht über das Imkern in der DDR. Interessante Fakten erfährt der Leser ebenfalls. Beispielsweise fliegt eine Biene ca. 3.000 km, um die Honigmenge herzustellen, die für eine Scheibe Brot benötigt wird.
Nachdem dieses Buch gelesen ist, hat der Leser einen wunderbaren Überblick über das Wesen Biene bekommen. Schön fand ich, dass diese Erklärungen nicht zu trocken waren, sondern sehr anschaulich an Beispiel von Sarah Wieners Bienen dargestellt wurden. Bienen sind wirklich sehr beeindruckende, faszinierende und interessante Lebewesen. Ein Bienenstamm wird als Superorganismus bezeichnet, da die Bienen nur zusammen (über)leben können. Keiner hat die Herrschaft, jeder ist Diener. Selbst die Königin ist nur eine Dienerin. Geht es ums Schwärmen, wird demokratisch abgestimmt, jeder der Ahnung hat darf etwas sagen. Unwissende schweigen.
Bienen sind für den Menschen nicht nur aufgrund ihrer Produkte, wie Honig und Propolis nützlich, sondern auch durch ihre Fähigkeiten als „Sprengstoff-Spürhunde“ oder Ölaufsammler.