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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.11.2018

Nichts im Leben passiert grundlos

Die verlorene Schwester
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Anna ist Anfang dreißig und lebt als Investmentbankerin in Zürich. Ihr Leben scheint so weit in Ordnung, doch dann erfährt sie, dass sie adoptiert wurde. In Wirklichkeit ist sie nicht die Tochter einer ...

Anna ist Anfang dreißig und lebt als Investmentbankerin in Zürich. Ihr Leben scheint so weit in Ordnung, doch dann erfährt sie, dass sie adoptiert wurde. In Wirklichkeit ist sie nicht die Tochter einer Anwaltsfamilie, sondern wurde in einem Gefängnis in der Schweiz geboren. Auf der Suche nach ihrer leiblichen Mutter erfährt Anna einiges über die Verdingkinder, die es bis in die 80er Jahre in der Schweiz gab. Der Leser erfährt parallel zu Annas Geschichte, die Geschichte von Marie und Lena – zwei Verdingkindern in den 70ern. Auf tragische Weise kamen sie zur Fürsorge und wurden von da an weitergereicht.

Abwechselnd werden die Geschichten von Marie und Lena, sowie von Anna erzählt. So kann sich der Leser Schritt für Schritt selbst die Geschichte zusammensetzen. Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen. Er wirkte sehr authentisch und gut recherchiert. Etwas verwirrt hat mich, dass ich immer das Gefühl hatte, dass sich Marie und Lena in den 40ern befinden, dabei schrieben wir schon das Jahr 1970. Ich fand es sehr überraschend, dass es tatsächlich zu dieser Zeit noch Verdingkinder gab.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen – er war angenehm und flüssig zu lesen. Linda Winterberg hat es wunderbar geschafft, durchgehend die Spannung zu halten. Gerne gab es am Ende einer Perspektive einen Cliffhanger. So fiel es mir sehr schwer, das Buch überhaupt noch aus der Hand zu legen. Die Gefühle der Charaktere kamen sehr gut rüber und als Leser war es einfach, sich in sie hineinzuversetzen. Die Charaktere haben tatsächlich alle ihr eigenes Gesicht, jeder seinen eigenen, speziellen Charakter, wodurch man sie sehr gut auseinanderhalten kann. Sehr gefallen hat mir Anna Entwicklung. Von der toughen Investmentbankerin Anna entwickelt sie sich zu der menschlichen Regula. Es war sehr erschreckend zu lesen, wie schlecht es Lena erging. Schön fand ich, dass Maries Schicksal zeigte, dass es nicht jedem Verdingkind schlecht geht, allerdings gab es auch bei ihr Schattenseiten.

Mir hat die Lektüre dieses Romans sehr viel Spaß gemacht und ich habe nichts an ihm auszusetzen, deshalb vergebe ich volle fünf von fünf Sternen. Da ich festgestellt habe, dass dies nicht der erste Roman der Autorin ist, werde ich mir wohl noch die anderen anschauen.

Veröffentlicht am 17.11.2018

Spannend, anders als erwartet

Unter Wasser kann man nicht weinen
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Jason, Stephen und Emily sind unzertrennlich, obwohl Jason in Deutschland und Stephen und Emily Harper in Kalifornien leben. Die drei kennen sich schon seit Kindertagen. Jason kam die Sommerferien über ...

Jason, Stephen und Emily sind unzertrennlich, obwohl Jason in Deutschland und Stephen und Emily Harper in Kalifornien leben. Die drei kennen sich schon seit Kindertagen. Jason kam die Sommerferien über in die USA. Auch dieses Jahr soll er wieder ein paar Wochen bei den Harpers verbringen und mit Stephen dessen Junggesellenabschied feiern. Doch dann verschwinden zunächst Emily und dann Stephen. Und scheinbar hat das alles mit Stephens Forschungen bezüglich ölfressenden Bakterien zu tun. Eine spannende Kriminalstory beginnt.

Der Schreibstil von Hanni Münzer hat mir sehr gut gefallen. Ich kenne schon die Honigtot-Saga und wusste somit was auf mich zu kommt: ein sehr angenehmer, flüssig zu lesender Schreibstil, der sehr einfühlsam ist.
Dieser Roman hatte so manch eine Überraschung zu bieten. Das Thema war vielschichtiger als gedacht. Eine Mischung aus New Adult, Kriminalroman und Aufrütteln in Bezug auf Umweltschutz (Mikroplastik). So kommen viele geschmacklich auf ihre Kosten und langweilig wird es auch nicht. Die Kombination aus diesen verschiedenen Themen und Genres ist Hanni Münzer sehr gut gelungen.
Die Charaktere sind sehr unterschiedlich. Der forschende Stephen, der über seinem Mikroskop gerne mal die Zeit vergisst. Die störrische Emily, die am Liebsten die ganze Welt retten will. Jason, der analytische Polizist, der erkennen muss, dass Emily für ihn nicht nur die kleine Ziehschwester ist. Und auf der anderen Seite die Gegensacher, die hervorragend unsympathisch dargestellt werden.
Etwas merkwürdig fand ich, dass einige Charaktere aus der Honigtot-Saga vorkamen. Da habe ich keinen Grund für gesehen. Allerdings erklärt Hanni Münzer im Nachwort den Sinn dahinter. Es zeigt, wie das Schicksal die verschiedensten Menschen zusammenführen kann – die Welt ist eben doch nur ein Dorf.
Dieser Roman ist der zweite Teil der Schmetterling-Reihe. Allerdings kenne ich Teil eins nicht und dennoch habe ich die gesamte Geschichte verstanden.
Mir hat dieser Roman gut gefallen und ich wurde gut unterhalten, deshalb vergebe ich vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 11.11.2018

Idee ist nett, Umsetzung sehr langgezogen

NSA - Nationales Sicherheits-Amt
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Schwierig, schwierig. Wie fand ich denn nun dieses Buch? Einerseits gefällt mir die Idee ganz gut. Eschbach malt sich das Szenario aus, dass es zu Hitlers Zeiten schon Computer und Internet gab. Und somit ...

Schwierig, schwierig. Wie fand ich denn nun dieses Buch? Einerseits gefällt mir die Idee ganz gut. Eschbach malt sich das Szenario aus, dass es zu Hitlers Zeiten schon Computer und Internet gab. Und somit ganz Deutschland bis ins kleinste Detail überwacht wird und jeder in Deutschland eine gläserne Person ist. Für Hitler wäre es so noch einfacher gewesen, Menschen für sich zu gewinnen. Und vor allem, wäre es für die SS einfacher gewesen U-Boote zu finden. Sehr gefallen hat mir an diesem Buch auch, dass viele der heutigen Begriffe aus dem Bereich Computer und Internet eingedeutscht wurden. So schreibt sich der Computer mit K und einen Programmierer gibt es nicht, das machen nämlich ausschließlich Frauen – die Programmstrickerinnen. Gut fand ich außerdem, dass es Eschbach gelungen ist, dass man als Leser wirklich das Gefühl hat sich in den 30er- und 40er-Jahren zu befinden, auch wenn es unsere moderne Technik gibt. Teilweise ist sie sogar weiter als unser heutiger Stand.
Weniger gut gefallen hat mir die Länge dieses Buches. Die Geschichte hätte auch auf 300 Seiten gepasst, das hätte genügt. So zog es sich trotz des flüssig zu lesenden Schreibstils doch stellenweise sehr in die Länge. Zwischendurch wurde seitenweise beschrieben, wie denn nun das Programmieren funktioniert – das hätte nicht sein müssen.
Die Charaktere waren ebenfalls nichts, was ich als positiv empfunden habe. Im Mittelpunkt steht die Programmstrickerin Helene, die gerade frisch vom Gymnasium kommt. Sie ist ein Ass im Programmieren, nur mit den Menschen hat sie es nicht so wirklich. Typisch Programmierer?! Ihr gegenüber steht Eugen Lettke, er ist Analyst im NSA – Nationalen Sicherheits-Amt. Lettke nutzt die Zeit der Nationalsozialisten, um sich zu profilieren. Er wird als erbärmlicher Psychopath dargestellt. Im Laufe der Geschichte entwickeln sich beide etwas, allerdings waren sie mir weiterhin recht fremd.

Der Einstieg in dieses Buch fiel mir sehr schwer. Die ersten 150 Seiten waren eine Qual. Danach wurde es interessanter und spannender. Vor allem die Abfragen, die Helene startete waren interessant. Doch die letzten 50 Seiten waren totaler Murks. Da hat es Eschbach übertrieben, das hätte nicht sein müssen. Deshalb vergebe ich zweieinhalb von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 07.11.2018

Sehr spannendender Krimi

Rachewinter
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In Leipzig wird der Vater von Jasmins Freundin tot aufgefunden. War es ein tragischer Unfall oder, wie Pulaski vermutet, Mord? Die Leiche wird freigegeben, doch Pulaski ermittelt auf eigene Faust und dann ...

In Leipzig wird der Vater von Jasmins Freundin tot aufgefunden. War es ein tragischer Unfall oder, wie Pulaski vermutet, Mord? Die Leiche wird freigegeben, doch Pulaski ermittelt auf eigene Faust und dann kommt es zu weiteren Toten. Parallel dazu soll Evelyn Meyer in Wien ein Mandat annehmen. Zu ihr kommt der Sohn eines erfolgreichen Geschäftsmanns, er wird des Mordes verdächtigt.

Dies ist nun der dritte Teil der Rache-Reihe. Wieder einmal ermitteln Pulaski und Evelyn an unterschiedlichen Fällen, bis sie plötzlich zusammentreffen. Dieses Zusammentreffen wirkt immer etwas konstruiert, zufällig und unrealistisch. Aber es ist nun mal für die Handlung nötig, deshalb kann ich darüber hinwegsehen. Immerhin liegen zwischen den einzelnen Bänden immer mehrere Jahre, somit kommt es wenigstens nicht alle paar Monate zu solchen Zufällen.
Die Geschichte um diesen Fall war klasse! Sehr verzweigt und längere Zeit undurchschaubar. Spannend war es alle mal. Auch am Ende gibt es wieder einen Showdown. Erzählt wird die Handlung wieder immer abwechselnd, kapitelweise, aus Pulaskis und Evelyns Sicht. So kann man als Leser gleich anfangen die Puzzleteile zusammenzusetzen. Die Kapitel sind sehr kurz, wodurch man immer wieder dazu verleitet wird noch eines zu lesen. So sind die knapp 600 Seiten sehr schnell um. Anfangs war ich über die Seitenzahl etwas erschrocken und befürchtete, dass sich die Geschichte ziehen wird. Aber das war zu keiner Zeit der Fall. Ich bin ja gespannt, ob die vier Jahreszeiten noch beendet werden.
Die Charaktere gefallen mir in dieser Reihe sehr gut. Selbst die Nebencharaktere sind durchdacht und ausgebaut. Pulaski und Evelyn habe ich nach diesen drei Bänden richtig ins Herz geschlossen. In diesem Fall ist Pulaskis Tochter persönlich betroffen. Denn der erste Tote ist der Vater ihrer besten Freundin, somit ermitteln die beiden als Hobbydetektive mit – zu Pulaskis Leidwesen. Das bringt auch noch etwas Spannung mit rein.
Das Thema, das in diesem Band behandelt wird wurde sehr gut umgesetzt. Um welches Thema es sich handelt will ich an dieser Stelle nicht verraten, da somit die Spannung des halben Krimis raus wäre.
Mir hat dieser Krimi sehr gut gefallen und ich habe nichts an ihm auszusetzen. Band drei hat mir bisher am besten von alle Rache-Bänden gefallen. Ich vergebe volle fünf von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 03.11.2018

Eine Aufzählung der Irrungen der Deutschen

Ich hatte vom Feeling her 1 gutes Gefühl
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Dieses Buch enthält eine Auflistung von Fehlern im Gebrauch der Deutschen Sprache oder auch einfach Rechtschreibfehler, die am Ende einen Lacher oder gar eine andere Bedeutung produzieren. Eingeteilt sind ...

Dieses Buch enthält eine Auflistung von Fehlern im Gebrauch der Deutschen Sprache oder auch einfach Rechtschreibfehler, die am Ende einen Lacher oder gar eine andere Bedeutung produzieren. Eingeteilt sind diese Fehler und Irrungen in mehrere Kapitel, beispielsweise die häufigsten Fehler, viel verwendete Phrasen, Irrungen aus dem Bereich Justiz, Alltag, Computer. Dann gibt es noch ein paar lustige Versprecher von Nachrichtensprechern und Moderatoren, so wie eine kleine Aufzählung von irrsinnigen Vornamen.
Dieses Buch war ganz nett, allerdings sollte man es nur etappenweise lesen, ansonsten ist man schnell überreizt oder gar überflutet von der Dummheit. Gefallen hat mir, dass sich die Darstellungsform immer wieder ändert und somit immer wieder ein Wechsel entsteht, dadurch wurde es nicht langweilig und eintönig. Weiterempfehlen würde ich dieses Buch allerdings nicht. Wenn man es in die Finger bekommt kann man es lesen oder eben nicht. Ich vergebe zweieinhalb von fünf Sternen.