Kein Thriller, aber ein klasse Krimi
RachesommerIn Wien erleiden vier Männer einen tödlichen Unfall. Anwältin Evelyn Meyer lassen diese Unfälle keine Ruhe. Parallel dazu begehen zwei Jugendliche in psychiatrischen Kliniken scheinbar Selbstmord. Doch ...
In Wien erleiden vier Männer einen tödlichen Unfall. Anwältin Evelyn Meyer lassen diese Unfälle keine Ruhe. Parallel dazu begehen zwei Jugendliche in psychiatrischen Kliniken scheinbar Selbstmord. Doch Kommissar Walter Pulaski glaubt nicht an Selbstmord und bleibt an der Sache dran. Irgendwann führen beide Fälle nach Norddeutschland und Meyer und Pulaski treffen aufeinander.
Nach etwa 100 Seiten konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen und musste unbedingt wissen, wie es weiter geht und es letztlich enden wird. Trotz der Spannung war es für mich immer noch ein Krimi und kein Thriller. Aber das stört ja nicht weiter. Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Die Abwechselung von Handlungsbeschreibungen, Dialogen und Gefühlen/Gedanken war gut durchdacht. Am Ende gibt es noch ein paar unerwartete Wendungen und Überraschung und es wird es rasant. Die Actionszenen hielten sich zum Glück aber in Grenzen. Zwischendurch gab es immer wieder Rückblicke, so dass der Leser einen Vorsprung gegenüber den Ermittlern hatte und sich selbst schon etwas über den Täter zusammenreimen konnte.
Evelyn Meyer ist ein gebrandmarktes Kind. Sie wurde als Kind entführt und durch diese Fälle wird sie immer wieder daran erinnert. Evelyn ist eigentlich Anwältin, doch an ihr ist eine klasse Ermittlerin verloren gegangen. Vielleicht sollte sie bei Patrick, dem Privatdetektiv, miteinsteigen. Auch ihr Chef findet, dass sie zu viel ermittelt und weist sie nochmal daraufhin, dass sie Anwälte und nicht die Kripo sind. Evelyn hat ein gutes Gespür für Menschen. Immer wenn ihr Magen sich zusammenzieht ist etwas an demjenigen faul, das hilft ihr auch gefährliche Situationen zu meiden – meistens. Mir war sie sehr sympathisch. Walter Pulaski ist mir ebenfalls sympathisch. Er hat vor fünf Jahren seine Frau verloren und kümmert sich nun allein um seine 12-jährige Tochter. Damit er für sie mehr Zeit hat, hat er sich vom LKA Dresden zum KDD Leipzig versetzen lassen. Doch dort ist es nicht so ruhig wie erwartet. Diese Kooperation über zwei Länder hinweg finde ich mal ganz interessant, so etwas hatte ich bisher noch nicht in einem Krimi.
Mir hat dieser Krimi sehr gut gefallen und deshalb vergebe ich volle fünf von fünf Sternen.