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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.11.2018

Idee ist nett, Umsetzung sehr langgezogen

NSA - Nationales Sicherheits-Amt
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Schwierig, schwierig. Wie fand ich denn nun dieses Buch? Einerseits gefällt mir die Idee ganz gut. Eschbach malt sich das Szenario aus, dass es zu Hitlers Zeiten schon Computer und Internet gab. Und somit ...

Schwierig, schwierig. Wie fand ich denn nun dieses Buch? Einerseits gefällt mir die Idee ganz gut. Eschbach malt sich das Szenario aus, dass es zu Hitlers Zeiten schon Computer und Internet gab. Und somit ganz Deutschland bis ins kleinste Detail überwacht wird und jeder in Deutschland eine gläserne Person ist. Für Hitler wäre es so noch einfacher gewesen, Menschen für sich zu gewinnen. Und vor allem, wäre es für die SS einfacher gewesen U-Boote zu finden. Sehr gefallen hat mir an diesem Buch auch, dass viele der heutigen Begriffe aus dem Bereich Computer und Internet eingedeutscht wurden. So schreibt sich der Computer mit K und einen Programmierer gibt es nicht, das machen nämlich ausschließlich Frauen – die Programmstrickerinnen. Gut fand ich außerdem, dass es Eschbach gelungen ist, dass man als Leser wirklich das Gefühl hat sich in den 30er- und 40er-Jahren zu befinden, auch wenn es unsere moderne Technik gibt. Teilweise ist sie sogar weiter als unser heutiger Stand.
Weniger gut gefallen hat mir die Länge dieses Buches. Die Geschichte hätte auch auf 300 Seiten gepasst, das hätte genügt. So zog es sich trotz des flüssig zu lesenden Schreibstils doch stellenweise sehr in die Länge. Zwischendurch wurde seitenweise beschrieben, wie denn nun das Programmieren funktioniert – das hätte nicht sein müssen.
Die Charaktere waren ebenfalls nichts, was ich als positiv empfunden habe. Im Mittelpunkt steht die Programmstrickerin Helene, die gerade frisch vom Gymnasium kommt. Sie ist ein Ass im Programmieren, nur mit den Menschen hat sie es nicht so wirklich. Typisch Programmierer?! Ihr gegenüber steht Eugen Lettke, er ist Analyst im NSA – Nationalen Sicherheits-Amt. Lettke nutzt die Zeit der Nationalsozialisten, um sich zu profilieren. Er wird als erbärmlicher Psychopath dargestellt. Im Laufe der Geschichte entwickeln sich beide etwas, allerdings waren sie mir weiterhin recht fremd.

Der Einstieg in dieses Buch fiel mir sehr schwer. Die ersten 150 Seiten waren eine Qual. Danach wurde es interessanter und spannender. Vor allem die Abfragen, die Helene startete waren interessant. Doch die letzten 50 Seiten waren totaler Murks. Da hat es Eschbach übertrieben, das hätte nicht sein müssen. Deshalb vergebe ich zweieinhalb von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 03.11.2018

Eine Aufzählung der Irrungen der Deutschen

Ich hatte vom Feeling her 1 gutes Gefühl
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Dieses Buch enthält eine Auflistung von Fehlern im Gebrauch der Deutschen Sprache oder auch einfach Rechtschreibfehler, die am Ende einen Lacher oder gar eine andere Bedeutung produzieren. Eingeteilt sind ...

Dieses Buch enthält eine Auflistung von Fehlern im Gebrauch der Deutschen Sprache oder auch einfach Rechtschreibfehler, die am Ende einen Lacher oder gar eine andere Bedeutung produzieren. Eingeteilt sind diese Fehler und Irrungen in mehrere Kapitel, beispielsweise die häufigsten Fehler, viel verwendete Phrasen, Irrungen aus dem Bereich Justiz, Alltag, Computer. Dann gibt es noch ein paar lustige Versprecher von Nachrichtensprechern und Moderatoren, so wie eine kleine Aufzählung von irrsinnigen Vornamen.
Dieses Buch war ganz nett, allerdings sollte man es nur etappenweise lesen, ansonsten ist man schnell überreizt oder gar überflutet von der Dummheit. Gefallen hat mir, dass sich die Darstellungsform immer wieder ändert und somit immer wieder ein Wechsel entsteht, dadurch wurde es nicht langweilig und eintönig. Weiterempfehlen würde ich dieses Buch allerdings nicht. Wenn man es in die Finger bekommt kann man es lesen oder eben nicht. Ich vergebe zweieinhalb von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 30.10.2018

Leg dich nicht mit dem Wassermann an

Wassermanns Zorn
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Innerhalb kürzester Zeit gibt es zwei tote Frauen – beide sind ertrunken. Der Zweiten schauen Eric Stiffler und seine neue Kommissarenkollegin, Manuela Sperling, hilflos beim Ertrinken zu. Die Jagd auf ...

Innerhalb kürzester Zeit gibt es zwei tote Frauen – beide sind ertrunken. Der Zweiten schauen Eric Stiffler und seine neue Kommissarenkollegin, Manuela Sperling, hilflos beim Ertrinken zu. Die Jagd auf den Wassermann beginnt. Doch irgendwie scheint Manuela die Einzige zu sein, die richtig ermitteln möchte.

So richtig habe ich in diesen Thriller nicht hineingefunden. Spannung war nur sehr mäßig vorhanden. Die Charaktere waren das Weiterlesen auch nicht wirklich wert. Eric Stiffler und sein Kollege Nießen waren mir hochgradig unsympathisch. Vor allem Stiffler mit seinem Frauenhass – aber Prostituierte mag er. Manuela Sperling war mir ebenfalls nicht sympathisch. Sie ist noch komplett frisch im Polizeidienst und dies ist ihr erster Fall. Dementsprechend ist sie sehr nervös und noch unwissend. Dennoch möchte sie den Älteren immer zeigen wo es langgeht und eckt damit natürlich an. Zusätzlich kristallisiert sie sich als kleine Nervensäge heraus.
Der Fall an sich war eine nette Idee. Schnell zeigt sich, auf wen es der Wassermann eigentlich abgesehen hat und Schritt für Schritt erkennt der Leser das Motiv. Das Ende war dann aber doch sehr merkwürdig und unnötig. Es wirkte wie eine sehr erzwungene Wendung, die dem Ganzen die Glaubwürdigkeit nimmt.
Ganz zufrieden bin ich mit diesem Thriller nicht. Dafür fehlte es mir an Spannung und angenehmeren Charakteren. Dafür waren die Idee und Konstruktion der Handlung (außer dem Ende) gelungen. Deshalb vergebe ich zweieinhalb von fünf Sternen.  

Veröffentlicht am 26.08.2018

super Story, aber etwas zäh

The Couple Next Door
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Anne und Marco verbringen den Abend bei den Nachbarn. Ihre sechsmonatige Tochter lassen sie allein zu Hause. Allerdings haben sie das Babyfon dabei und jede halbe Stunde schaut einer von beiden nach ihr. ...

Anne und Marco verbringen den Abend bei den Nachbarn. Ihre sechsmonatige Tochter lassen sie allein zu Hause. Allerdings haben sie das Babyfon dabei und jede halbe Stunde schaut einer von beiden nach ihr. Doch als die beiden Eltern nachts nach Hause kommen ist das Bettchen leer und die kleine Cora verschwunden – entführt aus dem eigenen Haus.

Die Geschichte dieses Thrillers ist sehr gut. Wie so oft findet sich der Schuldige im nahen Umfeld. Viele Lügen und Heimlichtuereien werden aufgedeckt. Es ist recht lang eine gewisse Spannung vorhanden, wer nun der Täter ist und wieso. Doch der Weg zur Auflösung ist sehr zäh. Die Handlungen und Worte der Protagonisten wiederholen sich andauernd. Es vergeht eine Woche und beim Lesen hat man fast das Gefühl, man würde in Echtzeit lesen. Dadurch ging auch einiges an Spannung verloren.
Mit den Protagonisten konnte ich nicht viel anfangen. Zwischenzeitlich habe ich Jeden mal verdächtigt der Entführer zu sein.
Der Schreibstil ist flüssig und schnell zu lesen, aber nichts Besonderes. Durch die kurzen Kapitel geht es noch schneller voran. Gefallen haben mir die Wendungen. Wodurch auch unterstützt wurde, dass ich Jeden verdächtigte. Allerdings schien mir die Handlung nicht allzu durchdacht. Vielleicht lag dies auch daran, dass ich teilweise ein paar Seiten überblättert habe.
Für mich war dies ein mittelmäßiger Thriller, bei dem noch Luft nach oben ist (vor allem in Bezug auf das Ende), deshalb vergebe ich zweieinhalb von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 29.07.2018

Wenn die Insel dich nicht mehr loslässt

Mein wunderbarer Buchladen am Inselweg
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Frieke ist Mitte dreißig und steht kurz davor mit ihrem Partner in die USA auszuwandern. Doch vorher soll sie für ihr Magazin noch einen letzten Artikel schreiben. Dazu muss sie auf die Nordseeinsel Spiekeroog ...

Frieke ist Mitte dreißig und steht kurz davor mit ihrem Partner in die USA auszuwandern. Doch vorher soll sie für ihr Magazin noch einen letzten Artikel schreiben. Dazu muss sie auf die Nordseeinsel Spiekeroog und einen Ornithologen interviewen, der als Einsiedler lebt. Frieke ist davon nicht sehr begeistert. Vor allem da sie erfahren hat, dass ihr Vater, von dem sie seit dreißig Jahren nichts gehört hat, nun wohl auf Spiekeroog lebt. Doch dann nimmt die Insel sie in Beschlag – vor allem der Buchladen über dem sie wohnt.

Der Roman ist locker geschrieben. Ideal für einen gemütlichen Nachmittag beispielsweise in der Sonne. Julie Peters hat es mit ihrem Schreibstil geschafft mich mit auf Spiekeroog zunehmen. Leider konnte mich die Geschichte aber nicht überzeugen. Die Handlung an sich war eine bekannte und oft verwendete. Frau um die dreißig und zufrieden mit ihrem Leben trifft auf kauzigen Mann, der sich als nett entpuppt. Somit war von Anfang an klar, wie es enden wird. Das finde ich nicht zwingend schlecht. Man weiß es ja im Voraus und kann solchen Bücher aus dem Weg gehen. Dennoch gibt es ja einen Weg zu Ziel und dieser kann auch interessant sein. Aber leider war es eher langweilig oder auch langatmig. Die erste Hälfte gefiel mir definitiv besser, als die Zweite. Anfangs passierte noch etwas. Vielleicht auch unvorhersehbar(er)es. Aber im zweiten Teil wurde es dann doch etwas zäh.
Frieke war mit sympathisch, aber so richtig konnte mich die Geschichte doch nicht abholen. Irgendwie waren mir die Charaktere auch etwas zu flach und zu wenig mit Tiefgang. Man liest das Buch und kaum ist man fertig ist es schon vergessen. Schade.

Dies war mein erster „Lädchen“-Roman und sehr wahrscheinlich auch der letzte. Ich wurde zwar nett unterhalten und das Spiekerooger-Kopfkino hat mir sehr gefallen, aber das war es dann auch schon, deshalb vergebe ich zweieinhalb von fünf Sternen.