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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.03.2019

Anders als erwartet

Der Allergie-Code
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Dieses Sachbuch war anders als ich es erwartet habe. Ich habe mit einem Buch gerechnet, in dem es um Allergien geht. Woher sie kommen, wie man mit ihnen umgeht, wie man sie (vielleicht) los wird. Allerdings ...

Dieses Sachbuch war anders als ich es erwartet habe. Ich habe mit einem Buch gerechnet, in dem es um Allergien geht. Woher sie kommen, wie man mit ihnen umgeht, wie man sie (vielleicht) los wird. Allerdings konfrontierte mich dieses Buch mit dem Thema Sensibilität, dem Umgang von Eltern mit ihrem (erkrankten) Kind und einen Überblick über unsere Gesellschaft gab es noch oben drauf. Es wurde zwar ein Bezug all dieser Themen zu dem Thema Allergien gezogen, allerdings war mir das teils etwas weithergeholt beziehungsweise nicht gut genug begründet. Ich hatte nicht das Gefühl, dass die Allergien im Vordergrund stehen, diese waren eher der gemeinsame Nenner, der anderen Themen.
Zu den Themen Allergien und Asthma wurde so gut wie nichts gesagt. Es waren hauptsächlich Kinder mit Neurodermitis als Fallbeispiele angegeben. Diese Fallbeispiele haben mir sehr gut gefallen. Da sie einen nicht nur die Symptome und Ausprägungen näherbringen, sondern auch das Verhalten von Kind und Eltern und auch die Gefühle, die die Eltern erkrankter Kinder haben. So zeigt sich auch der Teufelskreis. Denn Überfürsorglichkeit und Überbehütung gelten als Ursachen für Neurodermitis. Ist das Kind erkrankt steigen allerdings auch gerne die Überfürsorglichkeit und Überbehütung weiter an. Interessant ist, dass ich herausgestellt hat, dass es bei Kindern, deren Eltern Sensibilität aufweisen, häufiger zu Atopie kommt.
Ein großes Thema dieses Buches ist deshalb die Sensibilität. Es wird aufgezeigt woher sie kommt. Dabei wird auch auf unsere Gesellschaft geschaut und ein Vergleich zwischen West- und Ostdeutschland (zu DDR-Zeiten) gezogen. So zeigte sich, dass Allergien und Neurodermitis im Osten kaum vorkamen. Mittlerweile haben sich die Level aber angeglichen und es lässt sich kein Unterschied mehr messen. Fazit: der westliche Lebensstil fördert allergische Erkrankungen.
Zum Schreibstil kann ich sagen, dass Fachwörter nur in Grenzen verwendet werden und somit der Text leicht verständlich ist. Wie schon erwähnt sind einige Fallbeispiele enthalten. Diese lockern den sachlichen Teil etwas auf.
Leider hat mir dieses Buch nicht so richtig zugesagt. Ich hatte etwas anderes erwartet und musste mich hier schon fast durchquälen. Größtenteils wartete ich darauf, dass es nun endlich zum eigentlichen Thema kommt.
Ich vergebe nur zwei von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 06.03.2019

Langweilig und kalt

Die Mauer
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Großbritannien hat sich mit einer 10.000 km langen Mauer von der Außenwelt abgeschottet. Damit keine Eindringlinge, sogenannte „Andere“, ins Land eindringen, muss die britische Bevölkerung einen zweijährigen ...

Großbritannien hat sich mit einer 10.000 km langen Mauer von der Außenwelt abgeschottet. Damit keine Eindringlinge, sogenannte „Andere“, ins Land eindringen, muss die britische Bevölkerung einen zweijährigen Wachdienst absolvieren. Das bedeutet Mauerwache in Zwölfstundenschichten. Kommen Eindringlinge rein, geht der Wachposten baden und muss schauen, wie er überlebt. Es sind harte Schichten – die Gefühle wechseln immer wieder zwischen Langeweile und Todesangst hin und her. Vorteile gibt es nur für sogenannte „Fortpflanzer“, das sind Menschen, dies ich dazu entscheiden Kinder in diese Welt zu setzen – aber wer will das noch? Der Leser begleitet Joseph Kavanagh, einen Wachposten, auf der Mauer. Die Geschichte ist aus seiner Sicht als Ich-Erzähler geschrieben. Dennoch konnte ich mich nicht in ihn hineinversetzen.
Neben der Erzählperspektive hat mich auch gestört, dass man nicht erfährt, in welcher Zeit dieser Geschichte spielt. Auch erfährt der Leser nichts darüber, wieso sich Großbritannien nun durch eine Mauer von der Außenwelt abgeschottet hat. Es wird vieles einfach nicht erklärt und der Leser in Unwissenheit gelassen. Viele Andeutungen, aber keine Erklärungen. Das ist zu viel, um einen noch fesseln zu können.
Was sehr gut rüber kam, war die Kälte. Diese zeigt sich auch im Schreibstil und in den Charakteren. Der Schreibstil wirkt sehr poetisch – lange Sätze, teils auch Schachtelsätze. Es wirkt aber recht eintönig und stellenweise wiederholt es sich. Die Charaktere wirken fern und leer. Sie sind nicht ausgearbeitet, haben keine Vergangenheit und keine Zukunft. Es gibt nur das Jetzt und auch dieses ist recht geschränkt
Für meinen Geschmack bleiben mir viel zu viele Fragen offen. Eigentlich habe ich nicht verstanden, was mir diese Geschichte sagen möchte. Werden wir uns alle abschotten, nur weil Klimawandel und daraus resultierende Flüchtlingsströme kommen? Was sollen wir davon haben? Mir hat dieses Buch nicht richtig gefallen und deshalb vergebe ich zwei von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 14.02.2019

Nichts was man sich nicht schon dachte

Google Unser
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Dieses Sachbuch zieht einen Vergleich zwischen Religion und dem Internet beziehungsweise allem was damit zu tun hat, beispielsweise Google, Facebook, Apple. Zunächst gibt es eine Einführung in die Themen ...

Dieses Sachbuch zieht einen Vergleich zwischen Religion und dem Internet beziehungsweise allem was damit zu tun hat, beispielsweise Google, Facebook, Apple. Zunächst gibt es eine Einführung in die Themen Religionswissenschaft und Glauben. Anschließend starten die Vergleiche, eingeteilt in unterschiedliche Kapitel. Diese Vergleiche sind sehr einleuchtend und nachvollziehbar. Allerdings eben auch nichts Neues. Auf diese Vergleiche kommt man bei eigenem Überlegen auch sehr schnell. Beispielweise vergleicht Hoffmeister das Posten von Fotos, die das eigene Essen zeigen mit dem Tischgebet oder sieht die Timelines als neue Form der Sakralmalerei. Es ist ganz nett dieses Buch zu lesen und noch einmal darüber nach zu denken, wie abhängig wird mittlerweile vom Internet sind und wie stark manche Menschen die Sozialen Meiden vergöttern.

Lesen lässt sich dieses Buch eigentlich recht schnell und flüssig. Der Schreibstil ist einfach und durch die vielen Beispiele auch sehr anschaulich und nicht zu trocken.

Ob es dieses Buch nun wirklich gebraucht hat ist wohl Geschmacksache. Ich habe nichts wirklich Neues erfahren. Mir hätte der Inhalt dieses Buches in einem längeren Artikel besser gefallen. Letztendlich vergebe ich zwei von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 13.12.2018

Tiere sind klüger als wir annehmen

Die Sprache der Tiere
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Karsten Brensing ist Meeresbiologe und Verhaltensforscher. Er arbeitete als Delfinforscher und wurde so zum Delfinschützer. Daraufhin war er zehn Jahre lang als wissenschaftlicher Leiter im Deutschlandbüro ...

Karsten Brensing ist Meeresbiologe und Verhaltensforscher. Er arbeitete als Delfinforscher und wurde so zum Delfinschützer. Daraufhin war er zehn Jahre lang als wissenschaftlicher Leiter im Deutschlandbüro der größten internationalen Wal- und Delfinschutzorganisation WDC tätig.

Er will mit seinem Buch den Menschen helfen sich ein neues – durch den derzeitigen Wissenstand aktualisiertes – Bild von den Tieren zumachen.
Dieses Sachbuch ist nicht nur für Biologen zu empfehlen, sondern auch für den interessierten Laien. Denn alle Fremd- und Fachwörter sind leicht verständlich und anschaulich erklärt. Die Sprache ist sehr angenehm und auch unterhaltend. Die Schrift war für meinen Geschmack recht klein, sie hätte etwas größer sein können.
Thematisch steht nicht wirklich die Sprache im Vordergrund, sondern eher, der Umgang des Menschen mit den Tieren. Viele Themen werden nur angerissen. Es wäre besser gewesen nur Einzelne rauszupicken und hier tiefer ins Detail zu gehen. Außerdem wird häufig auf spätere Kapitel verwiesen. Doch bis man an diesen ankommt, hat man den Verweis vor lauter neuen Verweisen schon vergessen. Im Buch sind viele Fußnoten, die im Anhang dann auf weiterführende Literatur, ursprüngliche Quellen und viele, viele Videos verweisen. Das gefällt mir, denn so kann man, vor allem wenn ein Thema nur angerissen wird, es selbst vertiefen.
Schön ist, dass Brensing sehr viele Beispiele, auch aus dem Alltag, anbringt. Denn so ist es doch einfach, das Wissen dem Leser näherzubringen. Ebenfalls positiv ist, dass dieses Sachbuch einige Farbabbildungen enthält. Diese verdeutlichen teilweise das Geschriebene oder ergänzen es. Gut war hier auch, dass jedes Bild eine Bildunterschrift hatte, so konnte man es besser einordnen. Denn manchmal kam das Bild doch erst einige Zeilen oder eine Seite nach dem Text.
Nicht so toll fand ich, dass ich schon das „Mysterium der Tiere“ von Brensing gelesen habe und mir so bei der Lektüre des neuen Buches leider schon sehr viel bekannt vorkam. So wurde es etwas langweilig.

Fazit dieses Buches ist definitiv: wir sollte die Tiere nicht unterschätzen! So richtig warm wurde ich mit dem Buch leider nicht, deshalb vergebe ich zwei von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 18.10.2018

Konnte mich leider nicht packen

Das Versprechen, dich zu finden
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Tina Hopgood wendet sich in einem Brief an Professor Glob. Doch dieser ist schon verstorben und deshalb erhält Tina eine Antwort von Anders Larsen, dem Kurator des Museum, in dem Professor Glob gearbeitet ...

Tina Hopgood wendet sich in einem Brief an Professor Glob. Doch dieser ist schon verstorben und deshalb erhält Tina eine Antwort von Anders Larsen, dem Kurator des Museum, in dem Professor Glob gearbeitet hat. Zwischen den beiden entwickelt sich eine Brieffreundschaft, die immer tiefer wird.

Das Hauptthema der beiden ist, ob sie jeweils ihr Leben so gelebt haben, wie sie es wollten. Hatten sie ein erfülltes Leben? Beide ziehen vor dem jeweils anderen in gewisser Weise blank. Tina möchte seit sie ein kleines Mädchen ist den Tollund-Mann, eine Moorleiche, sehen. Diese befindet sich in Anders Museum. Doch aus, mir nicht erklärlichen Gründen, hat sie es bis jetzt immer noch nicht geschafft. Der gesamte Briefwechsel zieht sich etwas. Die Briefe wirken wie Tagebucheinträge. Sie berichten, was bei ihnen passiert und was sie dazu denken oder eben nicht. Aber wirklich einen Sinn, wieso diese Briefe dem Leser nahegebracht werden sollen, konnte sich mir nicht erschließen. Wie gesagt, es zieht sich. Für die beiden war dieser Briefwechsel sicherlich gut. Da sie sich einiges von der Seele schreiben konnten. Aber für eine unterhaltsame Geschichte reicht das leider nicht. Der Schreibstil ist verständlich und flüssig zu lesen. Allerdings ist der Inhalt der Briefe nicht mitreißend. Die Charaktere erzählen zwar viel von sich. Auch private, teilweise intime Details. Aber keiner der beiden konnte mir so richtig nahkommen. Und ich wurde nicht warm mit ihnen. Tina hat in diesem Jahr des Briefwechsels möglicherweise noch eine kleine charakterliche Entwicklung durchgeführt. Was in ihrem Alter, etwas über 60, doch bemerkenswert ist. Anders kam mit etwas gutmütig vor. Er malte alles schön und sah auch immer nur das Positive.

Ich habe mir von diesem Roman einen fesselnderen Roman vorgestellt. Leider wurde ich sehr enttäuscht und kann nur zwei von fünf Sternen vergeben. Die Idee war wirklich gut, aber die Umsetzung grausig.