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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.04.2022

Spannend mit Showdown

Mörderfinder – Die Macht des Täters
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Max Bischoff wird von seiner ehemaligen Kollegin um Hilfe gebeten. Ihr Neffe wird verdächtigt einen Mord begangen zu haben und da er mit der Schuld nicht zurechtkommt bringt er sich um. Dann gibt es einen ...

Max Bischoff wird von seiner ehemaligen Kollegin um Hilfe gebeten. Ihr Neffe wird verdächtigt einen Mord begangen zu haben und da er mit der Schuld nicht zurechtkommt bringt er sich um. Dann gibt es einen weiteren Mord. Die Opfer scheinen keine Gemeinsamkeit zu haben. Ist es eine Serie oder ist es ein Zufall? Max versucht Licht ins Dunkeln zu bringen, doch dann wird es sehr dunkel um ihn herum.

Der Schreibstil ist, wie von Arno Strobel gewohnt, sehr angenehm und flüssig zu lesen. Eine Seite folgt der anderen und ehe man sich versieht ist man mit dem Buch durch. Spannend war es allemal, da ich mal wieder sehr lang im Dunkeln tappte. Das Ende kam dann sehr schnell und vor allem sehr kurz. So folgte die Auflösung Schlag auf Schlag in wenigen Sätzen. Die Handlung wird hauptsächlich aus Max Sicht beschrieben, irgendwann auch aus Horst Böhmers Sicht. Zwischendurch gibt es immer wieder kurze Kapitel, die die Morde behandeln.
Die Charaktere waren zum Großteil bekannt. Ein paar Neue haben Einzug gehalten: zum Beispiel die neue Kriminalrätin, die Anfangs überhaupt nicht von Max überzeugt ist. Und ein Graphologe, der mir etwas suspekt war. Er könnte auch ein Mörder sein.
Für diesen zweiten Band vergebe ich vier von fünf Sternen. Dennoch kommt die Reihe Mörderfinder nicht an die Einzel-Thriller aus Strobels Anfangsjahren ran.

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Veröffentlicht am 18.04.2022

Tolle Geschichte um eine ungewöhnliche Freundschaft

Und wenn wir wieder tanzen
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Marie ist Anfang zwanzig und lebt in Wilhelmsdorf. Ihr Leben ist zwar nicht perfekt, aber es geht schon. Bis zum 16. Februar 1962, als die Sturmflut ihr alles nimmt. Marie wird bei der älteren Dame Effie ...

Marie ist Anfang zwanzig und lebt in Wilhelmsdorf. Ihr Leben ist zwar nicht perfekt, aber es geht schon. Bis zum 16. Februar 1962, als die Sturmflut ihr alles nimmt. Marie wird bei der älteren Dame Effie einquartiert. Effie scheint eine ziemliche Kratzbürste zu sein. Doch schon bald verstehen sich die beiden besser und Marie darf Teil von Effies Leben werden. Parallel dazu lernen wir Frida kennen, die Anfang des 20. Jahrhunderts in Schleswig-Holstein auf einem Gut lebte. Ob sich die Wege dieser beiden Frauen treffen werden?

Der Schreibstil hat mir gut gefallen, ich bin schnell vorangekommen und wollte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Es war einfach zu interessant und spannend zu erfahren, wie es mit Marie, Effie und Frieda weitergeht. Effie ist eine bemerkenswerte Frau, die sich von ganz unten nach oben gearbeitet hat. Leider war ihr Leben alles andere als rosig. Sie musste für alles kämpfen. Marie geht es ähnlich. Sie wurde früh adoptiert und lebte anschließend als Putzfrau in einer Gartenhütte. Interessant fand ich, dass sich die Szenen aus den 60er Jahren eher so lasen, als wären es die 30er oder 40er Jahre. Erschreckend, dass in den 60er Jahren so viele Menschen in Gartenhütten gelebt haben. Schön fand ich, dass die beiden sich nach ein paar Tagen annähern, denn zusammen schafft man einfach mehr. Das Buch spielt in etwa drei Monaten doch es kommt mir vor, als wären Jahre vergangen. So viel wie Effie und Marie erreicht haben.

Mir hat der Roman gut gefallen und ich habe ihn gern lesen, deshalb vergebe ich vier von fünf Sterne.  

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Veröffentlicht am 05.04.2022

Tolle Einblick in Lenas Leben in Afrika

Danke, Afrika! Was ich zwischen Dschibuti und Marokko fürs Leben lernte.
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Lena Wendt nimmt in ihrem zweiten Buch ihre Leser mit auf ihre Reisen durch Afrika und zu ihrer jetzigen Heimat Marokko. Immer abwechselnd spielt ein Kapitel in Marokko und eines auf einer ihrer vielen ...

Lena Wendt nimmt in ihrem zweiten Buch ihre Leser mit auf ihre Reisen durch Afrika und zu ihrer jetzigen Heimat Marokko. Immer abwechselnd spielt ein Kapitel in Marokko und eines auf einer ihrer vielen Afrika-Reisen. Seit nun mehr über zehn Jahre bereist Lena Wendt, wann immer möglich, den schwarzen Kontinent und liebt ihn einfach. Diese Liebe zu Afrika spürt der Leser ganz klar. Schön ist auch, dass Lena die einzelnen Länder selbst erkundet. Fernab der gängigen Touristenziele, immer nah an den Einheimischen dran. Sie scheint auch überall gut anzukommen mit ihrer freien Art und schnell Anschluss zu finden. Auch berichtet sie von der Coronapandemie, die sie auf ihrer Reise durch die Elfenbeinküste erwischt hat und ihr so das Weiterreisen unmöglich machte. So strandete sie in Marokko.

Untermalt werden die Geschichte von tollen Bildern, auf den neben Landschaften auch Lena selbst und viele Ihrer Reisebekanntschaften, -freundschaften und -lieben zu sehen sind. Lena Wendt erzählt ihre Geschichten und Erfahrungen so detailliert, bildreich, farbenfroh und realistisch, dass man selbst das Gefühl hat vor Ort zu sein, und all diesen Menschen zu gegeben und mit ihren zu surfen oder auf Pferden zu reiten.

Mir hat Lenas erstes Buch „Reiss aus“ besser gefallen und mich mehr mitgerissen. Dieses wirkte mehr wie eine Biografie und ein Revuepassieren lassen des Seelenlebens, als wirklich ein purer Reisebericht. Deshalb vergebe ich nur drei von fünf Sterne. Es erinnert mich ein bisschen an Gesa Neitzel und ihre beiden Bücher. Da war es genauso. Im ersten Buch steht die Reise im Vordergrund im zweiten Gesa selbst.

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Veröffentlicht am 04.04.2022

Enttäuschend und zäh

Gretas Erbe
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Pfalz in den 70er-Jahren. Greta ist 17 Jahre alt und wohnt bei den Hellerts – einer Winzerfamilie. Ihre Mutter ist leider schon gestorben und ihren Vater kennt sie nicht. Wirklich dazu gehören tut Greta ...

Pfalz in den 70er-Jahren. Greta ist 17 Jahre alt und wohnt bei den Hellerts – einer Winzerfamilie. Ihre Mutter ist leider schon gestorben und ihren Vater kennt sie nicht. Wirklich dazu gehören tut Greta bei den Hellerts nicht. Sie ist mehr eine Art Dienstmädchen oder günstige Arbeitskraft. Nur der Sohn Robert hält zu ihr. Greta passt auch einfach nicht in die sehr einfach gestrickte Familie. Greta ist ein kluges Köpfchen, wird allerdings bei den Hellerts kleingehalten.

Als Leser bekommt man viele Einblick in das Leben einer Winzerfamilie in der Pfalz in den 70er Jahren. Ich muss sagen, dass ich häufig das Gefühl hatte mich in den 50ern zu befinden, wenn nicht immer wieder die Rede von Miniröcken und schrillen Farbe gewesen wäre. Irgendwie wirkte alles doch noch etwas hinterwäldlich. Sympathisch waren mir leider keiner der Charaktere. Zu Greta konnte ich keine Verbindung aufbauen und der Rest war wohl einfach nur neidisch darauf, dass Greta ein kluges Mädchen ist. Auch die Handlung konnte mich nicht begeistern und schon gar nicht fesseln. Irgendwie dümpelt alles nur vor sich hin und so richtig Fahrt nimmt das Ganze erst auf den letzten 20 Seiten auf. Mittlerweile habe ich gesehen, dass der Roman der Auftakt zu einer Reihe ist. Da macht es natürlich Sinn, dass dieser Roman nun da aufhört, wo die eigentlich interessante Geschichte anfangen würde. Allerdings werde ich diese Reihe nicht weiterlesen. Die einzelnen Handlungsstränge waren sehr vorhersehbar. Auch das Ende war nun keine Überraschung und hat sich sehr schnell angedeutet. Der Schreibstil war flüssig zu lesen und recht einfach gehalten. Stellenweise kam es mir so vor, als wäre doch mehrfach der gleiche Sachverhalt geschildert worden. Das Cover ist sehr einfach und nüchtern – wie der Roman selbst – und zeigt die Protagonistin. Ich finde man sieht so gleich, dass Greta im Mittelpunkt steht. Das Cover gefällt mir eigentlich.

Mich konnte dieser Roman nicht überzeugen. Die Handlung war sehr langatmig und zog sich ohne sonderlichen Inhalt vor ich hin. Die Charaktere haben mich nicht angesprochen und von Spannung war keine Spur. Da es aber interessant war einen Einblick in das Winzer leben zu bekommen, vergebe ich noch zwei von fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 28.03.2022

Sehr undurchsichtiger Krimi – Daumen hoch

Nebelopfer
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Frida und Haverkorn sind zurück. Dieses Mal scheint es verzwickt zu sein: Ein alter Fall scheint Auslöser für neue Morde zu sein. Frida und Haverkorn werden auf eine Wiese gerufen, wo eine Leiche hängt, ...

Frida und Haverkorn sind zurück. Dieses Mal scheint es verzwickt zu sein: Ein alter Fall scheint Auslöser für neue Morde zu sein. Frida und Haverkorn werden auf eine Wiese gerufen, wo eine Leiche hängt, die ein Schild um den Hals trägt: Ich gestehe, im Prozess gegen Cord Johannsen falsch ausgesagt zu haben. Haverkorn hatte damals in dem Fall ermittelt. Alles sah sehr eindeutig aus, dass der Vater seine Familie ausgeschalten hat. Lag die Polizei tatsächlich falsch?

Ich habe mich sehr gefreut, zurück in der Marsch bei Frida, Haverkorn und dem Paulsenhof zu sein! Und ich wurde nicht enttäuscht. Es war spannend bis zur letzten Seite. Ich fischte die ganze Zeit im Trüben bezüglich des Täters. Auch wenn ich irgendwann fast jeden unter Verdacht hatte. Der Schreibstil ist wie immer sehr angenehm und flüssig zu lesen. Die kurzen Kapitel in wechselnden Perspektiven lassen einen das Buch gar nicht zur Seite legen. Interessant fand ich, dass das Team einen neuen Ermittler bekommt: Leonhard Bootz – der auf den ersten Blick sehr aneckt, doch wohl ein sehr guter und tatsächlich auch netter Ermittler ist. In diesem Band lernen Frida auch mal von einer etwas anderen Seite kennen, die nicht ganz der taffen Ermittlerin wie sonst entspricht. Der Leser scheint in diesem Krimi das Nebelopfer zu sein, da einem, wenn man keine hellseherischen Fähigkeiten hat, beziehungsweise auf jeden noch so klitzekleinen Hinweis achten, im Nebel tappt. Ich habe diesen Krimi verschlungen, hätte ich ihn nicht in einer Leserunde gelesen, wäre ich wahrscheinlich an einem Tag durch gewesen. Deshalb vergebe ich sehr gern volle fünf von fünf Sterne und spreche eine ganz klare Leseempfehlung aus.

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