Profilbild von KerstinTh

KerstinTh

Lesejury Star
offline

KerstinTh ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit KerstinTh über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.09.2018

Wasserfarbensüchtig

Blau Türkis Grün
0

Mareike Guhr ist Journalistin, Törnberaterin und Seglerin. Sie wollte die Welt umsegeln, doch sie hatte kein Boot. Sie bekam das Angebot ein Boot zur Verfügung gestellt zu bekommen, dafür bekommt sie immer ...

Mareike Guhr ist Journalistin, Törnberaterin und Seglerin. Sie wollte die Welt umsegeln, doch sie hatte kein Boot. Sie bekam das Angebot ein Boot zur Verfügung gestellt zu bekommen, dafür bekommt sie immer wieder neue Crewmitglieder gestellt. Mareike nahm das Angebot an. Auf Lanzarote startete sie 2012 mit ihrer Weltumseglung, um viereinhalb Jahre später in Hamburg wieder heimzukommen. Während ihrer Tour hatte sie 140 Mitsegler, aus elf unterschiedlichen Nationen. Sie bereiste 37 Länder und fast viermal so viele Inseln. Insgesamt legte sie 45.000 Seemeilen zurück! In diesem Reisebericht nimmt Marieke Guhr den Leser mit auf den ruhigen Pazifik und den stürmischeren Indischen und Atlantischen Ozean. Es werden viele Eindrücke geschildert und auch Gedanken, die sich Marieke während dieser viereinhalb Jahre machte. Interessant fand ich die Aufmachung des Textes. Meist handelt es sich um Reiseberichte. Doch zwischendurch gibt es immer mal wieder Gedankensplitter. In diesen erfährt der Leser, wieso Mareike die Weltumseglung gemacht hat und dass es nicht nur schöne Seiten gibt. Vor allem musste sie auf vieles verzichten. Der größte Punkt war hier ihre Familie. Außerdem ist da die ganze Zeit über, der große Druck, pünktlich zu sein und die Gäste nicht in Gefahr zu bringen.
Viele Bilder veranschaulichen Mareikes Eindrücke. Die meisten Bilder fand ich gut ausgewählt. Bei manchen war mir die Qualität zu schwach, die hätte man vielleicht lieber ersetzt. Es wechselt immer wieder zwischen ein- und zweiseitigen Bildern. Manchmal gibt es auch kleine Collagen. Diese fand ich immer sehr aussagekräftig. Sehr gut ist, dass es bei 95% der Bilder eine aussagekräftige Bildunterschrift gibt!
Während dem Lesen dachte ich mir, manche Informationen fehlen mir. Aber dann gab es tatsächlich noch ein Kapitel zum Thema Reparaturen. Und im Rückumschlag befinden sich alle wichtigen, interessanten und informativen Zahlen! Gerne hätte ich das Boot auch mal von innen gesehen.
Nicht ganz optimal finde ich die Bindung des Buches. Es wirkt wie eine Zeitschrift. Es hat keinen festen Umschlag. Es handelt sich um ein Paperback. Somit wird es wohl nach mehrmaligem Durchblättern und Durchlesen auseinanderfallen. Selbst nach dem ersten vorsichtigen Lesen, kann man hinten schon den Kleber sehen. Ansonsten finde ich das Format (21x24cm) gelungen. Es ist handlich, da es ein Paperback ist, ist es nicht zu schwer. Und es ist groß genug, damit die Bilder auch wirken können.
Mir hat dieser Reisebericht sehr gut gefallen und da am Ende doch alle Informationen, die ich wollte, vorhanden waren, kann ich nur fünf von fünf Sternen geben. Die schlechte Bindung würde vielleicht für einen halben Stern Abzug sorgen.

Seite 154: „Angst lasse ich nicht zu, denn sie hilft nicht. Respekt sehr wohl, sonst wäre ich wohl nicht heil um die Welt gekommen.

Veröffentlicht am 07.09.2018

Sehr emotionale und authentische Geschichte

Dem Horizont so nah
0

Danijel „Danny“ Taylor verdreht Jessica auf Anhieb den Kopf. Doch diese möchte das zunächst nicht wahrhaben. Doch dann gibt sie nach und lässt sich auf Danny ein. Schnell wird ihr klar: es wird alles andere ...

Danijel „Danny“ Taylor verdreht Jessica auf Anhieb den Kopf. Doch diese möchte das zunächst nicht wahrhaben. Doch dann gibt sie nach und lässt sich auf Danny ein. Schnell wird ihr klar: es wird alles andere als leicht werden. Aber sie ist verliebt. Sie braucht ihn und er wird auch sie brauchen. Leider meint das Schicksal es nicht gut mit ihnen. Doch immer wieder würde Jessica Tor zwei wählen!

Dieses Buch hat mich sehr berührt. Die Geschichte um Danny ist so schockierend und teilweise absurd, dass sie nur wahr sein kann, denn so etwas kann man sich nicht ausdenken. Jessica Koch hat es geschafft ihre eigene Geschichte auf sehr emotionale und berührende Weise niederzuschreiben. Beim Lesen merkt man richtig, wie schwer es ihr gefallen sein muss das alles zu teilen. Und nun immer wieder mit allem konfrontiert zu werden. Wobei ich mir sicher bin, dass nie ein Tag vergangen ist, an dem sie nicht an Danny dachte.
Der Roman liest sich sehr flüssig und zieht einen richtig mit, man kann das Buch einfach nicht aus der Hand legen und will wissen, wie es weitergeht – auch wenn das Ende schon zu Anfang bekannt ist. Es ist wirklich sehr erschütternd, was Danny und Christina alles erleben mussten. Der Band „Dem Ozean so nah“ beschäftigt sich mit der Geschichte um Danny und Tina. Ich bin schon sehr gespannt.
„Dem Horizont so nah“ ist ein Roman, keine Autobiografie. Somit weiss man als Leser nicht, was nun alles der Wahrheit entspricht und was nicht, dennoch wirkte alles – vor allem die Charaktere – sehr authentisch. Auch sind die Situationen und Gefühle sehr gut beschrieben, so dass man sich sehr gut in die Protagonistin hineinversetzen kann und mit ihnen mitfühlt.

Ich bin von diesem Roman sehr begeistert und vergebe daher, vor allem weil er auf der Wahrheit basiert – volle fünf von fünf Sterne.

Veröffentlicht am 14.08.2018

Super Hilfe um Windows 10 zu verstehen

Windows 10
0

Notgedrungen musste ich nun doch von Windows7 auf Windows10 umsteigen. Ich habe mich immer gewehrt, weil ich es so komisch und unübersichtlich fand. Tatsächlich muss ich mir jetzt eingestehen, dass es ...

Notgedrungen musste ich nun doch von Windows7 auf Windows10 umsteigen. Ich habe mich immer gewehrt, weil ich es so komisch und unübersichtlich fand. Tatsächlich muss ich mir jetzt eingestehen, dass es nach einer kurzen Einarbeitung und Eingewöhnung eigentlich ganz schlüssig aufgebaut ist. Dieses Buch hat sehr viel dazu beigetragen, dass ich von Anfang an einen Überblick hatte und wirklich Schritt für Schritt durch die Installation und später durch die Personalisierung geführt wurde.
Sehr gefallen hat mir, dass dieses Buch nicht bei Adam und Eva anfängt, sondern voraussetzt, dass man mit Computer schon zu tun hatte und auch schon mit älteren Windows-Versionen vertraut ist.
Das Buch ist in unterschiedliche Kapitel eingeteilt (z.B. Erste Schritte/Großübersicht, Programme (sogenannte Apps), Dateiverwaltung, Internet, Email, Bilder/Musik/Video, Netzwerke, Wartung). Diese Kapitel haben jeweils einen in einer anderen Farbe gefärbten Rand, so kann man schon durch schnelles Durchblättern die Kapitel finden.
Die einzelnen Themen werden von A bis Z betrachtet und erklärt. Veranschaulicht wird das Ganze durch eingefügte Screenshots. Zunächst gibt es eine Übersicht über das Kapitel und danach wird auf einzelne Punkte eingegangen. Zwischendurch gibt es auch immer wieder Infokästen, mit zusätzlichen Informationen oder um etwas zusammenzufassen.
Sehr schön finde ich auch das Register am Ende des Buches, in welchem zu vielen Stichworten die Seitenzahlen angegeben sind, auf welchen sie behandelt werden. Außerdem gibt es noch ein Glossar, in welchem man einige Begriffe nachschlagen kann und eine Auflistung mit nützlichen Tastenkombinationen. Dieses sind bei den teilweise sehr versteckten Windows10-Funktionen sehr nützlich
Das Format dieses Buches ist für das Bücheregal schlecht, aber zum Betrachten sehr gut. Die Größe (23,5 bzw. 47x19cm) ermöglicht es, das Buch vor die Tastatur zu legen und somit das Buch immer im Blick zu haben. Die Seiten sind stabil und auf Hochglanzpapier gedruckt.

Für mich waren diese 9,90€ eine hervorragende Investition, die ich nicht bereue. Ich werde auch weiterhin das Buch griffbereit halten, denn es bietet sich wirklich sehr gut zum kurzen Nachschlagen an. Da ich (bisher) nichts an diesem Windows10-Ratgeber auszusetzen habevergebe ich volle fünf von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 22.07.2018

Super spannender Thriller

Der Schatten
0

Norah Richter ist gerade nach Wien gezogen, als eine alte Bettlerin ihr eine Prophezeiung macht. Norah wird am 11. Februar einen ihr unbekannten Arthur Grimm aus freien Stücken vor dem Prater töten. Norah ...

Norah Richter ist gerade nach Wien gezogen, als eine alte Bettlerin ihr eine Prophezeiung macht. Norah wird am 11. Februar einen ihr unbekannten Arthur Grimm aus freien Stücken vor dem Prater töten. Norah ist verwirrt. Wer soll das sein? Sie soll jemanden töten? Niemals! So etwas könnte sie nicht – oder doch?

Dieser Thriller war wirklich von der ersten bis zur letzten Seite spannend! Schon lang hatte ich keinen Thriller mehr, der mich so gefesselt hat, dass ich die ganze Nacht durchgelesen habe und bis zum Schluss nicht einmal ansatzweise wusste, was dahinter steckt. Ich hatte einige Vermutungen, doch das Ende war ganz anders. So muss es sein! Sehr gefallen hat mir, dass am Ende alles schlüssig war und nicht an den Haaren herbei gezogen wirkte.
Im Mittelpunkt steht Norah. Und eigentlich geht es auch ausschließlich um sie. Es ist ein perfides Spiel mit Norahs Psyche. Der Leser weiß selbst nicht richtig, ob wirklich jemand mit ihr spielt. Oder ob es vielleicht doch ihre Phantasie ist, die ihr einen Streich spielt.
Norah ist Mitte dreißig und Journalistin. Somit von Berufswegen her neugierig. Sie kennt diesen Arthur Grimm nicht. Doch plötzlich taucht er über all auf und Norah beginnt über ihn zu recherchieren. Dann führt sie diese Recherche zu ihrem schlimmsten und dunkelsten Erlebnis.
Die Handlung wird meist aus Norahs Sicht beschrieben. Zwischendurch gibt es aber Einschübe einer unbekannten Person, die dem Leser ihr Wissen über Norah mitteilt. Doch wer spricht da?
Norahs Gedanken und Ängste kommen sehr gut rüber. Und ihr Handeln ist nachvollziehbar. Leider war mir Norah aber unsympathisch. Sie wirkte sehr kalt und verschlossen, fast arrogant. Und es waren mir zu viel Alkohol und Zigaretten. Irgendwie passte das nicht beziehungsweise musste nicht sein.
Der Schreibstil von Melanie Raabe ist klasse. Ich habe schon „Die Falle“ von ihr gelesen und war begeistert. Die Seiten fliegen nur so an einem vorbei. Die gesamte Handlung ist recht rasant. Die Kapitel sind recht kurz und so sagt man sich gerne mal „ach noch eins“ und schwupps ist man so gefesselt, dass man immer weiter liest und den Thriller nicht mehr aus der Hand legen kann.

Ich vergebe diesem Thriller volle fünf von fünf Sternen, da ich in Hochspannung versetzt wurde und nicht mehr aushören konnte zu lesen. Außerdem wurde ich am Ende komplett überrascht und das konnte die Tatsache, dass mir die Protagonistin unsympathisch ist wieder gutmachen. Eine klare Leseempfehlung für alle die Psycho-Thriller, ohne Blut mögen!

Veröffentlicht am 19.07.2018

Authentischer Roman über Deutschlands größtes Krankenhaus

Die Charité: Hoffnung und Schicksal
0

Mitte des 19. Jahrhunderts in Berlin. Die Hauptstadt steht kurz vor einer Cholera-Epidemie. Die Charité füllt sich langsam mit Patienten. Professor Dieffenbach tut alles um die Patienten zu retten, doch ...

Mitte des 19. Jahrhunderts in Berlin. Die Hauptstadt steht kurz vor einer Cholera-Epidemie. Die Charité füllt sich langsam mit Patienten. Professor Dieffenbach tut alles um die Patienten zu retten, doch dies scheint nicht so einfach zu sein. Unterstützung bekommt er von der fleißigen Wärterin Elisabeth. Die durch ihre Wissbegierde eine große Hilfe ist. Doch Professor Dieffenbach lässt sich stets von Gräfin Ludovica ablenken.

Dieser Roman beschreibt auf historischer Basis knapp zwanzig Jahre des Lebens in der Charité. Im Mittelpunkt stehen: Professor Dieffenbach, durch den wir viel über die Operationstechniken zur damaligen Zeit lernen. Die junge, fleißige, wissbegierige Wärterin Elisabeth, die nach dem Schicksal ihrer Schwestern nichts von den Männern wissen will. Doch dann ist sie doch zu angetan von dem jungen Militärarzt. Das ist nicht ihr einziges Problem, denn zu gern würde sie selbst Ärztin sein. Aber dies im damaligen Deutschland noch nicht möglich. Martha, die eigentlich Hebamme ist, nach einem Schicksalsschlag nun lieber im Totenhaus der Charité arbeitet. Und die Gräfin Ludovica, die von ihrem Mann, einem Hypochonder, terrorisiert wird. Das einzige Gute daran ist, dass so Professor Dieffenbach sehr häufig vorbeischaut.
Mir hat dieser Ausflug in die Charité des 19. Jahrhunderts sehr gut gefallen. Die Geschichte wirkte sehr authentisch! Nachdem ich das Nachwort gelesen habe war ich überrascht, dass tatsächlich so viel der Realität entspricht. Das macht das Ganze noch interessanter. Der Schreibstil von Ulrike Schweikert hat mir sehr gut gefallen. Es war ein angenehmes und schnelles Lesen. Die Geschichte ist aber auch sehr fesselnd! Die Gefühle, der vier Protagonisten kamen sehr gut rüber. Die Szenen wurden sehr bildlich beschrieben, wodurch man sich richtig nach Berlin versetzt fühlte. Die Operationsszenen waren auch sehr anschaulich beschrieben. Wodurch es mir beim Lesen fast schon schlecht wurde. Wenn man bedenkt, dass es damals noch keine Narkose gab – ohje, ohje. Bei den Hygienestandards beziehungsweise der nicht vorhanden Hygiene wird einem erst recht mulmig.
Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Sie wirkten sehr realistisch – was auch daran liegt, dass es die Meisten wirklich gab und ihre Eigenheiten in diesem Roman widergegeben wurden. Genau das hat mir sehr gefallen. Jeder war anders und man konnte sie wunderbar auseinander halten, obwohl es einige Charaktere gab. Selbst die Patienten haben ein Gesicht bekommen und ihre eigene Geschichte.
Gefallen hat mir auch, dass es einige Zeitsprünge gab. Es wurde nicht jedes Detail breitgetreten, sondern dann waren eben auch mal zwei Jahre vergangen. So wurde es nicht langweilig und man konnte die Entwicklung der Charaktere und der Charité als Krankhaus miterleben.

Für mich war dieser Roman ein richtiges Lesevergnügen und er wird mir in guter Erinnerung bleiben, deshalb vergebe ich volle fünf von fünf Sterne.
Ich bin froh, dass ich mir dieses Buch doch noch einmal näher angeschaut habe. Denn zunächst dachte ich es wäre das Buch zur ARD-Serie. Doch beides hat nichts miteinander zu tun.