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Veröffentlicht am 15.09.2017

Interessante Familiengeschichte

Altenstein
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Im Winter 1944/1945 muss Gräfin Agnes von Kolberg schwere Entscheidungen treffen, denn sie ist nicht nur für ihre gemeinsamen Kinder , die aus der Ehe mit ihrem Mann Kuno von Kolberg hervorgegangen sind, ...

Im Winter 1944/1945 muss Gräfin Agnes von Kolberg schwere Entscheidungen treffen, denn sie ist nicht nur für ihre gemeinsamen Kinder , die aus der Ehe mit ihrem Mann Kuno von Kolberg hervorgegangen sind, verantwortlich, sondern auch noch für die, die beide mit vorherigen Ehepartnern haben. Die Lage in Ostpreußen wird immer gefährlicher und so entschließt Agnes sich dazu, ihre Kinder nach Brandenburg auf das Gut "Altenstein", das sich ebenfalls im Besitz der von Kolbergs befindet, zu schicken. Doch auch "Altenstein" müssen die von Kolbergs auf der Flucht vor dem Krieg verlassen, bevor sie sich schließlich in Bonn niederlassen. Dort lebt die Familie in eher bescheidenen Verhältnissen. Die Kriegserlebnisse und das Wesen der selbstherrlichen Mutter, die ihre Familie mit strengem Regiment führt, prägen die Kinder. Den jüngsten Sohn Konni, der der erklärte Liebling der Mutter ist, und seine nächstältere Schwester Nona, schweißen diese Erfahrungen besonders eng zusammen. Sie sind lebenslang füreinander da und unterstützen sich bei allem, was das Leben für sie parat hält. Nach der Wende wittert Konni seine Chance, Gut Altenstein zurückzugewinnen. Das Geld, das dafür nötig ist, hat er allerdings nicht und deshalb bittet er eine seiner älteren Schwestern um Hilfe. Doch letztendlich entbrennt ein bitterer Streit um das Gut....

Das Buch beginnt mit einer Auflistung der Familienmitglieder, die in dieser Geschichte eine zentrale Rolle spielen. Diese ist sehr hilfreich, um die Personen und ihre Verbindungen untereinander richtig zuzuordnen. Denn bei der Vielzahl der Charaktere fällt es zunächst nicht leicht, die Personen und ihre Beziehungen zu- und untereinander richtig zu durchschauen. Deshalb empfiehlt es sich, besonders den Anfang, konzentriert zu lesen, damit man dem Handlungsfaden folgen kann.

Da die Handlungsorte und Charaktere allerdings lebendig beschrieben werden, kann man sich die Szenen  sehr gut vorstellen und sich nach und nach ein Bild von der Familie und den jeweiligen Lebensumständen machen, sodass man der Handlung dann mühelos folgen kann. Die einzelnen Familienmitglieder sind sehr unterschiedlich. Jeder hat seine Besonderheiten und Eigenarten. Dadurch wirken die Charaktere sehr authentisch.  Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven und auf unterschiedlichen Zeitebenen erzählt. Man springt beim Lesen recht unsortiert in den Zeiten hin- und her.  Da diese Wechsel aber gut gekennzeichnet sind, ist man sich stets bewusst, zu welcher Zeit sich die beschriebene Handlung gerade zuträgt. 

Der Schreibstil der Autorin ist recht anspruchsvoll. Dennoch kann man der Erzählung mühelos folgen und ihre Schilderungen genießen. Denn dieser Schreibstil passt hervorragend zur Handlung. Allerdings wirkt er eher distanziert, sodass man das Gelesene  mit etwas Abstand betrachtet und keine besondere Beziehung zu den einzelnen Charakteren entwickelt. Obwohl man die Geschichte der einzelnen Protagonisten mit Interesse verfolgt, fiebert man nicht richtig mit ihnen mit.

Ich habe mich beim Lesen dieses Romans dennoch sehr gut unterhalten. Der Schreibstil hat mir ausgesprochen gut gefallen und da ich ein großer Fan von Familiengeschichten bin, kam ich hier voll auf meine Kosten. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala bekommt das Buch deshalb auch vier von fünf möglichen Sternen. Das eine ziehe ich ab, da mir die Distanz, mit der ich das Geschehen betrachtet habe, ein wenig zu groß war. 

Veröffentlicht am 12.09.2017

Spannender Thriller

Du sollst nicht leben (Ein Marina-Esposito-Thriller 6)
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Richard Darren hat bei einem Autounfall zwei Menschen getötet. Er wurde dafür allerdings nie zur Rechenschaft gezogen, da sein Verteidiger Verfahrensfehler nachweisen konnte. Doch nun wacht er gefesselt ...

Richard Darren hat bei einem Autounfall zwei Menschen getötet. Er wurde dafür allerdings nie zur Rechenschaft gezogen, da sein Verteidiger Verfahrensfehler nachweisen konnte. Doch nun wacht er gefesselt auf einem Stuhl auf und sitzt einem eiskalten Killer gegenüber. Dieser verlangt Gerechtigkeit für die ungesühnte Tat und stellt Darren vor die Wahl: entweder stirbt er oder er opfert das Leben seiner Freundin und das der gemeinsamen Tochter. Vollkommen geschockt trifft Darren seine Wahl.

DI Phil Brennan wird zum grausigen Ort des Verbrechens gerufen und mit den Ermittlungen betraut. Der Killer nimmt Kontakt zu ihm auf und beginnt ein perfides Katz- und Mausspiel. Ausgerechnet jetzt muss Phil Brennan auf die Hilfe seiner Lebensgefährtin, der Profilerin Marina Esposito, verzichten. Marina ist in der Psychatrie in Colchester, um dort den Zustand einer Patientin einzuschätzen. Sie ahnt nicht, auf was sie sich da einlässt....

Nach "Entrissen", "Der Stalker", "Stirb mein Prinz", "Jäger" und "Morgen früh, wenn du willst", ist dieser Band bereits der sechste Fall für Phil Brennan und Marina Esposito. Da die Handlungen in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ermittlungen aber auch problemlos folgen, wenn man noch keinen Teil der Reihe gelesen hat. Wenn man aber an der beruflichen und privaten Weiterentwicklung der Charaktere interessiert ist, empfiehlt sich, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Einhaltung der Reihenfolge. 

Der Einstieg in den Thriller gelingt mühelos, da man sofort mitten im Geschehen ist und beobachtet, vor was für eine perfide Wahl Richard Darren gestellt wird. Das Interesse wird damit sofort geweckt. Man möchte unbedingt erfahren, was den Killer antreibt und warum er sich ausgerechnet Phil Brennan als Ansprechpartner sucht. Die Ermittlungen treten zunächst etwas auf der Stelle, da der Killer dem Team immer einen Schritt voraus ist und ein perfides Spiel mit ihnen treibt. Doch nach und nach nehmen sie an Fahrt auf, sodass die Spannung stetig ansteigt. 

Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven betrachtet. Im Zentrum stehen die fieberhaften Ermittlungen, den geheimnisvollen Killer, der sich selbst "Rechtsprecher" nennt, zur Strecke zu bringen. Da der Rechtsprecher mit seinen Opfern nicht gerade zimperlich umgeht, sollte man beim Lesen dieser Szenen nicht allzu zartbesaitet sein. Eingefleischte Thrillerfans dürften hier voll auf ihre Kosten kommen. Doch auch der Handlungsstrang, der Marina Esposito nach Colchester führt, ist spannend und geheimnisvoll. Durch die unterschiedlichen Perspektiven, die oft an entscheidenden Stelle wechseln, gerät man förmlich in den Sog der Handlung und möchte unbedingt erfahren, was hinter allem steckt. 

Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen, sodass sich beim Lesen ein manchmal viel zu lebendig wirkendes Kopfkino einstellt. Die Charaktere wirken vielschichtig und lebendig. Sie wecken sowohl Sympathien, als auch spontane Abneigungen. Deshalb kann man sich ganz auf die Handlung einlassen und die spannende Jagd nach dem Killer genießen.

Ich habe bisher alle Bände der Reihe gelesen und mich auch dieses Mal wieder sehr gut und spannend unterhalten. Durch die wechselnden Handlungsstränge, die auf mich beide sehr interessant wirkten, geriet ich förmlich in den Sog der Handlung und konnte das Buch erst aus der Hand legen, als alles aufgeklärt war. Das Ende macht mich neugierig auf den nächsten Band der Reihe, sodass ich gespannt auf die Fortsetzung warte. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala bekommt dieser Fall vier von fünf möglichen Sternen und eine klare Empfehlung für Fans der Reihe.  

Veröffentlicht am 08.09.2017

Psychothriller mit überraschenden Wendungen

Ich soll nicht lügen
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Abe liegt im Koma, da er von einer Treppe zwölf Meter in die Tiefe gestürzt ist. Obwohl seine Schwester Mags bereits vor Jahren den Kontakt zu ihm verloren hat, wird sie, als nächste Angehörige, an sein ...

Abe liegt im Koma, da er von einer Treppe zwölf Meter in die Tiefe gestürzt ist. Obwohl seine Schwester Mags bereits vor Jahren den Kontakt zu ihm verloren hat, wird sie, als nächste Angehörige, an sein Krankenbett gerufen. Dort trifft sie auf Jody, die sich als Verlobte von Abe vorstellt. Jody behauptet, dass Abe unter Depressionen litt und dass der Sturz ein Selbstmordversuch war. Die Polizei glaubt ihr. Doch Mags ist Anwältin und traut aus Prinzip niemandem. Sie vermutet, dass Abe gestoßen wurde und deshalb  im Koma liegt. Mags beginnt nach der Wahrheit zu suchen. Doch was genau passiert ist und wer welche Rolle bei Abes Sturz spielte, ist gar nicht so einfach herauszufinden....

Der Einstieg in diesen Psychothriller beginnt bereits sehr vielversprechend, da man beobachtet, was unmittelbar nach Abes Sturz passiert ist. Da allerdings kaum etwas verraten wird, ist man bereits von Anfang an gespannt darauf zu erfahren, was sich dort wohl wirklich zugetragen hat. 

Der Psychothriller wird in der Ich-Form, allerdings aus wechselnden Perspektiven, geschildert. Außerdem bekommt man Einblicke in die Vergangenheit, bei denen man sich fragt, wie sich diese Szenen wohl mit der aktuellen Geschichte verknüpfen werden. Da diese Rückblicke in kursiver Schrift gesetzt sind und die Wechsel der Perspektiven mit dem Namen des Protagonisten gekennzeichnet sind, in dessen Haut man quasi gerade steckt, gelingt es mühelos, den Überblick zu behalten. 

Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm zu lesen. Man fliegt förmlich über die Seiten, um zu erfahren, was wirklich geschehen ist. Man reimt sich zwar schnell zusammen, dass mit Jody irgendwas nicht stimmt, doch die genauen Hintergründe des Sturzes lassen sich nur schwer erahnen. Es gelingt der Autorin hervorragend, eine spannende Atmosphäre zu vermitteln und dafür zu sorgen, dass man hin- und hergerissen ist, was man eigentlich glauben soll. Wenn man gerade meint, dass man nun endlich ahnt, was passiert sein könnte, sorgen überraschende Wendungen dafür, dass man die eigenen Ermittlungen neu überdenken muss. Das sorgt dafür, dass man in den Sog der Ereignisse gerät und das Buch kaum aus der Hand legen mag. 

Die Charaktere lassen sich zunächst nur schwer einschätzen, denn nicht alles ist so, wie es auf den ersten Blick scheint. Im Verlauf der Handlung erfährt man einiges über die Protagonisten, sodass man sich gut in sie hineinversetzen und ihre Handlungen nachvollziehen kann. Am Ende gibt es nicht nur eine überraschende Wendung, sondern auch das gute Gefühl, dass alle Handlungsfäden miteinander verknüpft wurden und ein schlüssiges Gesamtbild ergeben.

Ich habe mich beim Lesen dieses Psychothrillers sehr gut unterhalten und war ständig hin- und hergerissen, was ich eigentlich glauben sollte. Es ist der Autorin wunderbar gelungen, mich mit unvorhersehbaren Wendungen zu überraschen, sodass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Bei  mir kam beim Lesen zwar keine Hochspannung auf, doch ich war durchgehend gespannt und habe mich keinen einzigen Moment gelangweilt. Deshalb vergebe ich auf meiner persönlichen Bewertungsskala auch vier von fünf möglichen Sternchen. Das eine ziehe ich ab, da ich mir noch  einen Hauch mehr Spannung erhofft hatte. Allerdings ist das Jammern auf sehr hohem Niveau, da ich insgesamt gesehen, sehr zufrieden mit diesem Psychothriller bin. 

Veröffentlicht am 03.09.2017

Eine Seefahrt, die ist lustig...

Besser als Bus fahren
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Renate Bergmann ist 82 Jahre alt, vierfache Witwe und hat ihr Leben noch voll im Griff. Mit der Pflege der Gräber ihrer verstorbenen Männer nimmt sie es sehr genau und hat deshalb immer gut zu tun. Doch ...

Renate Bergmann ist 82 Jahre alt, vierfache Witwe und hat ihr Leben noch voll im Griff. Mit der Pflege der Gräber ihrer verstorbenen Männer nimmt sie es sehr genau und hat deshalb immer gut zu tun. Doch man muss sich ja auch mal Urlaub gönnen und da man ja bekanntlich kein Geld ins Jenseits mitnehmen kann, wird nicht gekleckert, sondern geklotzt. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Gertrud Potter geht es auf Kreuzfahrt an Bord der Queen Mary 2. Da ein Tag im Altenheim immerhin 180 Euro kostet und ein Tag Kreuzfahrt nur 120 Euro, ist das ja schließlich ein richtiges Schnäppchen.... 

Renate Bergmann ist das Pseudonym des Schriftstellers Torsten Rohde. 2014 erschien das erste Buch mit der Online-Oma-Renate. Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe, die von Renates Fans mit großer Begeisterung gelesen wird. Der Einstieg in diesen Roman gelingt mühelos, denn Renate erzählt ganz locker die Geschichte dieser Kreuzfahrt, sodass man das Gefühl hat, ihr gegenüberzusitzen und ihr bei ihrer Plauderei aus dem Nähkästchen direkt zuzuhören. Beim Lesen darf man nicht zimperlich sein, denn mit der Rechtschreibung und der korrekten Aussprache nimmt es die Rentnerin nicht so genau. Aber das macht gar nichts, denn genau das sorgt dafür, dass die Geschichte so wirkt, als ob Renate sie selbst erzählen würde.

Gertrud und Renate sind ein Rentnergespann, das man gerne beobachtet. Die beiden haben das Herz auf dem richtigen Fleck und lassen sich auch nichts vormachen. Sie wirken sehr sympathisch und direkt aus dem Leben gegriffen. Natürlich darf man nicht jedes Wort und jede Szene, die sich laut Renate so zugetragen haben soll, allzu ernst nehmen, aber genau das macht den Reiz dieser Geschichte aus und sorgt dafür, dass man schmunzelnd beobachtet, was die beiden Rentnerinnen an Bord alles so erleben. Und da tut sich wirklich einiges...

Für mich war es die erste Begegnung mit Renate Bergmann, aber garantiert nicht die letzte. Die Online-Oma ist mir beim Lesen richtig ans Herz gewachsen und ich habe schmunzelnd die Ereignisse beobachtet. Durch den lockeren Schreibstil bin ich förmlich durch das Buch geflogen und deshalb vergebe ich begeisterte vier von fünf Bewertungssternen. Das eine ziehe ich ab, da die Geschichte mir zwischendurch auch mal etwas in die Länge gezogen vorkam. Das hielt sich allerdings in Grenzen, da Renate dann meist sofort nachgelegt hat. Dennoch lasse ich in meiner Bewertung noch ein wenig Luft nach oben für die nächsten Romane mit ihr frei.

Veröffentlicht am 03.09.2017

Interessante Undercover-Ermittlung

Böse Seelen
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In einer abgelegenen Amisch-Gemeinde im amerikanischen Bundesstaat New York wird die Leiche der fünfzehnjährigen Rachel gefunden. Es hat den Anschein, dass das Mädchen erfroren ist. Doch über die Hintergründe ...

In einer abgelegenen Amisch-Gemeinde im amerikanischen Bundesstaat New York wird die Leiche der fünfzehnjährigen Rachel gefunden. Es hat den Anschein, dass das Mädchen erfroren ist. Doch über die Hintergründe können die Polizisten vor Ort nichts herausfinden, da der Bischof dieser Gemeinde ein strenges Regiment führt. Die Gemeinde lebt zurückgezogen und beschränkt den Kontakt zur Außenwelt auf das Nötigste, deshalb dringt von den Vorkommnissen nichts nach außen. Allerdings gibt es Gerüchte, dass es innerhalb der Gemeinde nicht mit rechten Dingen zugeht. Deshalb wird Polizeichefin Kate Burkholder, die ja selbst als Amische aufgewachsen ist, gebeten, in diesem Fall verdeckt zu ermitteln. Kate ist bei diesem Einsatz auf sich allein gestellt und ahnt nicht, in welches Wespennest sie stochern wird...

"Böse Seelen" ist mittlerweile der achte Fall für die sympathische Polizeichefin Kate Burkholder, die früher als Amische aufgewachsen ist. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ermittlungen auch dann problemlos folgen, wenn man noch keinen Teil der Reihe gelesen hat. Wenn man allerdings an der Weiterentwicklung der Charaktere und dem Privatleben der Ermittlerin interessiert ist, dann empfiehlt sich, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Einhaltung der Reihenfolge. Da aber kurze Rückblicke auf Details aus der Vergangenheit eingeflochten werden, dürfte man auch in diesem Bereich keine Probleme haben alles richtig zuzuordnen. 

Der aktuelle Fall trägt sich dieses Mal nicht in Kates Heimatrevier zu. Sie ermittelt verdeckt in einem anderen Bundesstaat und ist dabei ganz auf sich allein gestellt. Der Einstieg gelingt mal wieder mühelos, denn Linda Castillo beschreibt Handlungsorte und Protagonisten so lebendig, dass man sofort mitten im Geschehen ist und sich alles gut vorstellen kann. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und sehr angenehm lesbar.

Durch einen geheimnisvollen Prolog wird das Interesse an der Handlung sofort geweckt. Man möchte unbedingt erfahren, was sich in der amischen Gemeinde, die sich offensichtlich abschottet, vorgeht. Obwohl die Handlung zunächst gemächlich startet, ist die unterschwellige Anspannung, was vor sich geht und ob Kate enttarnt wird und in Gefahr gerät, ständig spürbar. Dadurch fliegt man förmlich durch das Buch und verfolgt gespannt das Geschehen. Zum Ende hin gibt es eine überraschende Wendung und die Spannung steigt steil nach oben. Dadurch hat man dann eigentlich kaum noch eine Chance das Buch aus der Hand zu legen, da man unbedingt erfahren möchte, wie es endet. 

Ich habe bisher alle Bände der Reihe mit Begeisterung gelesen und auch diesen Teil wieder in einem Rutsch beendet. Die Idee, Kate undercover in eine andere Gemeinde einzuschleusen und sie damit intensiv mit ihrer Vergangenheit zu konfrontieren, hat mir sehr gut gefallen. Obwohl ich die gesamte Handlung mit großem Interesse gelesen habe, muss ich allerdings gestehen, dass mir zunächst die Spannung ein wenig zu kurz kam. Das änderte sich zum Ende hin dann allerdings abrupt, da ich das Buch dann kaum noch aus der Hand legen konnte. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala vergebe ich vier von fünf möglichen Sternen. Das eine ziehe ich ab, da die Handlung am Anfang etwas vor sich hin plätscherte. Dennoch konnte mich auch dieser Teil in seinen Bann ziehen, sodass ich gespannt auf den nächsten Band warte.