Meine anfängliche Faszination hat leider nicht bis zum Schluss gehalten
Der BriefMarie Kluge ist Journalistin und wohnt mit ihrer Lebensgefährtin, der Architektin Johanna, in Hamburg. Eines Tages bekommt sie einen Brief von ihrer ehemaligen Schulfreundin Christine. Darin nimmt Christine ...
Marie Kluge ist Journalistin und wohnt mit ihrer Lebensgefährtin, der Architektin Johanna, in Hamburg. Eines Tages bekommt sie einen Brief von ihrer ehemaligen Schulfreundin Christine. Darin nimmt Christine Anteil an Maries schwerer Krankheit und schreibt so, als ob Marie in Paris mit ihrem Mann Viktor eine Galerie führen würde. Marie fährt zu Christine und stellt sie zur Rede. Marie kann sich nicht erklären, was Christine mit diesem Brief bezwecken will, denn sie erfreut sich bester Gesundheit und lebt glücklich in ihrer Beziehung in Hamburg. Doch der Besuch bei der ehemaligen Schulfreundin bringt auch keine Klarheit. Der mysteriöse Brief drängt sich immer mehr in das Leben von Marie und deshalb reist sie schließlich nach Paris, um der Sache auf den Grund zu gehen....
Die Geschichte wird hauptsächlich in der Ich-Form, aus der Sicht der Hauptprotagonistin Marie, erzählt. Man schlüpft also quasi in ihre Haut und kann ihre Verwirrung, was es mit dem geheimnisvollen Brief wohl auf sich haben mag, glaubhaft nachvollziehen. Dadurch ist man sofort mitten im Geschehen und möchte unbedingt mehr über die Hintergründe erfahren. Schon bald ist man hin- und hergerissen und weiß nicht was man glauben soll. Ist das alles tatsächlich Wirklichkeit oder findet es nur in Maries Kopf statt? Die Spannung, endlich mehr zu erfahren, steigt anfangs mit jeder Seite. Deshalb gerät man förmlich in den Sog der Geschichte und mag das Buch nur ungern aus der Hand legen.
Der Schreibstil ist flüssig und sehr leicht lesbar. Die Charaktere wirken sympathisch und lebendig, sodass man mühelos mit ihnen mitfiebern kann. Das klingt alles ganz wunderbar. Doch leider beginnt die Geschichte sich irgendwann zu verzetteln und durch zu viele Zufälle unglaubwürdig zu wirken. Das Ende wirkt dann schon fast gehetzt. Hier wären ein paar Seiten mehr wünschenswert gewesen.
Ich habe dieses Buch in Rekordzeit verschlungen, da die Geschichte mich in ihren Bann gezogen hat. Doch leider hat meine anfängliche Faszination nicht bis zum Ende gehalten. Denn es gab für mich einige Szenen, die mir zu konstruiert und unglaubwürdig erschienen. Außerdem wirkte das Ende auf mich zu gehetzt und ließ mich mit zu vielen Fragen zurück. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala bekommt das Buch deshalb auch "nur" drei von fünf möglichen Sternen.