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Veröffentlicht am 04.11.2016

Enttäuschend...

Die Stille vor dem Tod
2

"Komm und lerne, Smoky Barrett" lautet die Botschaft, die Smoky zu einem Tatort nach Denver lockt. Dort warten gleich mehrere Morde auf Smoky und ihr erfolgreiches Team. Kaum angekommen, überschlagen sich ...

"Komm und lerne, Smoky Barrett" lautet die Botschaft, die Smoky zu einem Tatort nach Denver lockt. Dort warten gleich mehrere Morde auf Smoky und ihr erfolgreiches Team. Kaum angekommen, überschlagen sich die Ereignisse, denn die Straße, in der sich die gewaltsamen Tötungen ereignet haben, entpuppt sich als Brutstätte unfassbarer Grausamkeit. Smoky gerät selbst in große Gefahr und die Grenzen ihrer Belastbarkeit....

"Die Stille vor dem Tod" ist der lang erwartete fünfte Teil der Thrillerreihe um Smoky Barrett. Ohne langsame Eingewöhnungszeit befindet man sich sofort mitten im blutigen Geschehen und beobachtet atemlos die Ereignisse. Smoky kehrt mit einem wahren Paukenschlag auf die Ermittlerbühne zurück und lässt damit die Herzen ihrer Fans höher schlagen. Spannung und Nervenkitzel scheinen garantiert, da Smoky sich dieses Mal mit dem absolut Bösen und seinen Hintermännern messen muss.

Doch leider hält die aufgebaute Spannung nicht lange an. Denn Zeitungsartikel und Beschreibungen von Smokys Träumen beginnen den Lesefluss und die Lesefreude zu hemmen. Aktive Ermittlungsarbeit fehlt leider zunächst völlig, sodass man sich durch die passiven Schilderungen schnell gelangweilt und aufs Abstellgleis geschoben fühlt. Die Handlung wird zäh und die Gedanken beginnen beim Lesen langsam abzuschweifen. Man hangelt sich von einer Beschreibung zur nächsten und hofft immer darauf, dass endlich Bewegung in die Ermittlungen kommt. Leider muss man darauf ziemlich lange warten. Außerdem nimmt der eigentlich Fall Ausmaße an, die ziemlich konstruiert und unglaubwürdig wirken.

Smoky wirkt in diesem Band allerdings menschlicher als je zuvor. Sie gerät an ihre Grenzen und gesteht sich das auch an. Dadurch wirkt sie noch sympathischer, als in den vorherigen Bänden und auch Teamkollege James lässt einen Einblick in sein Innerstes zu. Doch auch diese erfreulichen Aspekte können die Enttäuschung über die konstruierte, recht wirre und zäh erzählte Handlung nicht abmildern.

Ich bin ein begeisterter Thrillerfan und habe bisher jeden Band der Reihe verschlungen. Deshalb habe ich mich sehr darauf gefreut, dass es mit Smoky nach all den Jahren endlich weitergeht. Doch leider hat mich das Buch, das ja eigentlich ziemlich vielversprechend angefangen hat, sehr enttäuscht. Die Handlung konnte mich einfach nicht in ihren Bann ziehen, sodass ich mich stellenweise sogar zum Weiterlesen zwingen musste. Das ist mir bei einem Thriller aus der Feder von Cody McFadyen vorher nie passiert. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala bekommt das Buch deshalb leider nur zwei von fünf Bewertungssternchen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Figuren
  • Handlung
  • Schreibstil
Veröffentlicht am 26.10.2016

Der achte Fall für Oliver von Bodenstein und Pia Sander

Im Wald
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Mitten in der Nacht wird Oliver von Bodenstein zu einem Einsatz gerufen. Ein Wohnwagen brennt lichterloh. Bei den Löscharbeiten wird in den verkohlten Trümmern eine Leiche gefunden. Die einzige Zeugin ...

Mitten in der Nacht wird Oliver von Bodenstein zu einem Einsatz gerufen. Ein Wohnwagen brennt lichterloh. Bei den Löscharbeiten wird in den verkohlten Trümmern eine Leiche gefunden. Die einzige Zeugin des Brandes erscheint wenig glaubhaft, da sie stark alkoholisiert ist und keine genauen Angaben machen kann. Wenig später wird die Mutter des Opfers im Hospiz erdrosselt, obwohl sie nur noch wenige Tage zu leben gehabt hätte. Als dann auch noch der Pfarrer tot aufgefunden wird und dabei der Eindruck erweckt werden soll, dass er Selbstmord begangen hat, ahnt von Bodenstein, dass die Todesfälle irgendwie zusammenhängen müssen. Seine Ermittlungen führen ihn in die eigene Vergangenheit, denn es hat den Anschein, dass der Schlüssel zu allem in das Jahr 1972 führt. Denn damals verschwand von Bodensteins bester Freund Artur spurlos. Kann von Bodenstein unvoreingenommen ermitteln oder geht ihm dieser Fall zu nah?


"Im Wald" ist bereits der achte Fall für Oliver von Bodenstein und Pia Sander ( ehemals Kirchhoff ). Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, können die Bände auch unabhängig voneinander gelesen werden. Dem aktuellen Fall kann man auch ohne Vorkenntnisse aus den vorangegangenen Büchern folgen. Hintergrundinformationen zu den Hauptprotagonisten sind in die Handlung eingeflochten, sodass man sich beim Lesen relativ leicht orientieren kann. Um der Weiterentwicklung der bekannten Charaktere, und den beruflichen und privaten Nebenhandlungen zu folgen, empfiehlt sich allerdings, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Einhaltung der Reihenfolge.

Der Einstieg in den aktuellen Kriminalfall gelingt nicht ganz mühelos, denn man bekommt es mit einer Vielzahl von Charakteren zu tun, die nach und nach in die Handlung eingeführt werden. Obwohl sich am Anfang des Buchs ein Personenregister befindet, in dem man jederzeit nachlesen kann, wer wie zu wem steht, ist es zunächst nicht ganz einfach, die Protagonisten und ihre Beziehungen untereinander, richtig zuzuordnen. Hier muss man wirklich sehr aufmerksam lesen, um nichts zu verwechseln.

Die Ermittlungen selbst starten eher gemächlich. Es wird zunächst kaum Spannung aufgebaut, aber dennoch sind die Rückblicke in die Vergangenheit und natürlich auch die aktuellen Morde, so interessant, dass man unbedingt erfahren möchte, wie alles zusammenhängt. Man ist beim Lesen hin- und hergerissen und weiß nicht, wen man nun eigentlich verdächtigen und was man glauben soll. Überraschende Wendungen sorgen außerdem dafür, dass man die eigenen Ermittlungen gelegentlich über den Haufen werfen und neu ansetzen muss. Dadurch gerät man schließlich doch in den Bann der Handlung und mag das Buch zum Schluss kaum noch aus der Hand legen.

Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen und dadurch ganz in die Handlung eintauchen. Auch in diesem Band gibt es, neben den eigentlichen Ermittlungen, wieder einen Einblick in das Privatleben von Pia Sander und Oliver von Bodenstein. Man kann also beobachten, wie sich die beiden weiterentwickeln. Auch im Team des Hofheimer K11 tut sich einiges, sodass man auch diese Nebenstränge interessiert verfolgt.

Ich habe bisher alle Fälle von Oliver von Bodenstein und Pia Sander mit Begeisterung verfolgt. Auch bei diesen Ermittlungen wurde ich nicht enttäuscht, sondern habe jede Seite mit großem Interesse gelesen. Allerdings muss ich gestehen, dass mir der Einstieg, durch die Vielzahl der Charaktere, doch ein wenig schwerer gefallen ist, als sonst. Deshalb ziehe ich auch ein Bewertungssternchen ab, vergebe aber dennoch eine begeisterte Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 29.09.2016

Interessanter historischer Roman

Der Sturz des Doppeladlers
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Österreich-Ungarn, 1916

Im dritten Jahr sind die Auswirkungen des Krieges überall spürbar. Hunger und Not machen den Menschen aller Bevölkerungsschichten zu schaffen. Die Meldungen von der Front sind ...

Österreich-Ungarn, 1916

Im dritten Jahr sind die Auswirkungen des Krieges überall spürbar. Hunger und Not machen den Menschen aller Bevölkerungsschichten zu schaffen. Die Meldungen von der Front sind alles andere als rosig. Die Soldaten sterben in Scharen und es gibt kaum eine Familie, die keinen Angehörigen zu beklagen hat. In dieser Zeit erhält auch das schwangere Dienstmädchen Berta die Nachricht, dass ihr Verlobter gefallen ist. Trauer und Verzweiflung, wie es nun für sie selbst und das ungeborene Kind weitergehen soll, bestimmen fortan Bertas Leben. Kaiserjäger Julius Holzer kämpft an der Dolomitenfront und Architekt Belohlavek gerät in russische Gefangenschaft. Doch auch Ferdinand von Webern stellt sich auf dem politischen Schlachtfeld seinen Gegner. Dabei stellt er allerdings fest, dass alles verloren zu sein scheint....


"Der Sturz des Doppeladlers" ist ein Roman, der das Schicksal von vier unterschiedlichen Familien, in der Zeit von 1916 bis 1921 beschreibt. Dadurch bekommt man einen Einblick in die verschiedenen Gesellschaftsschichten der damaligen Zeit und kann sich sowohl von der Not der Zivilbevölkerung in der Heimat, als auch vom Grauen der Soldaten, die an der Front verheizt werden, ein eindrucksvolles Bild machen. Der Autorin gelingt es hervorragend, jede Perspektive zum Leben zu erwecken. Man kann die jeweilige Atmosphäre beim Lesen förmlich spüren und fiebert und leidet mit den Protagonisten mit. Eingeflochtene Dialekte sorgen außerdem dafür, dass die Handlung authentisch wirkt.

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Man kann sich viel zu gut in die beschriebenen Situationen hineinversetzen und beobachtet entsetzt das Geschehen. Birgit Mosser lässt ihre fiktiven Personen vor einem realen Hintergrund agieren. Ganz nebenbei kann man so beim Lesen längst vergessene Geschichtskenntnisse auffrischen. Einen trockenen Roman, bei dem Geschichtsdaten und Ereignisse abgehandelt werden, braucht man allerdings nicht zu befürchten. Denn die Handlung ist durchgehend interessant und sehr flüssig zu lesen.

Ich habe mich beim Lesen dieses historischen Romans sehr gut unterhalten. Die unterschiedlichen Schicksale haben mich berührt und mir die grausamen Kriegsjahre lebendig vor Augen geführt. Ich vergebe deshalb begeisterte fünf Bewertungssterne für diese gelungene Mischung aus Fiktion und Realität.

Veröffentlicht am 19.09.2016

Die Poldark-Saga geht weiter

Poldark - Von Anbeginn des Tages (Poldark-Saga 2)
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Cornwall, 1788: Ross und Demelza sind mittlerweile verheiratet. Die gemeinsame Tochter Julia wächst heran und Demelza wagt, mit der Tauffeier der Tochter, einen weiteren Schritt, von der feinen Gesellschaft ...

Cornwall, 1788: Ross und Demelza sind mittlerweile verheiratet. Die gemeinsame Tochter Julia wächst heran und Demelza wagt, mit der Tauffeier der Tochter, einen weiteren Schritt, von der feinen Gesellschaft anerkannt zu werden. Denn noch immer haben die Leute Demelzas einfache Herkunft nicht vergessen. Ross versucht unterdessen, seiner Mine zum Erfolg zu verhelfen und dabei die Rechte seiner Arbeiter nicht zu vergessen. Leider tritt er dabei mächtigen Gegnern auf die Füße....

"Von Anbeginn des Tages" ist der zweite Band der Poldark-Saga. Es ist nicht zwingend notwendig den ersten Teil zu kennen, um der Handlung des aktuellen Bandes folgen zu können. Denn der Autor lässt wichtige Details aus dem Auftaktband in die Handlung einfließen, sodass man dem Geschehen relativ mühelos folgen kann. Allerdings verfügt die Handlung über zahlreiche Charaktere, die einfach besser zuzuordnen und miteinander ins Verhältnis zu setzen sind, wenn man Vorkenntnisse aus dem ersten Band hat.

Winston Graham beschreibt auch in diesem Band Handlungsorte und Gepflogenheiten ziemlich ausführlich. Dadurch kann man sich zwar ein gutes Bild von der damaligen Zeit machen, doch manchmal hemmen die ausschweifenden Beschreibungen leider etwas den Lesefluss. Die beiden Hauptcharaktere wirken in diesem Teil allerdings deutlich sympathischer und nicht ganz so distanziert. Man kann sich besser mit ihnen identifizieren und deshalb auch müheloser in die Handlung eintauchen. Der Schreibstil passt sehr gut zur historischen Kulisse und unterstreicht das damalige Geschehen zusätzlich. Denn man ist sich dadurch stets bewusst, zu welcher Zeit sich die Handlung zuträgt.

Die Poldarks müssen sich in diesem Band mit Intrigen, Neidern und etlichen Problemen auseinandersetzen. Leider wirkt die Handlung dadurch etwas klischeehaft und vorhersehbar.

Insgesamt gesehen habe ich mich beim Lesen recht gut unterhalten, da die Charaktere in diesem Band auf mich deutlich lebendiger wirken. Die Handlung selbst erschien mir allerdings ziemlich vorhersehbar und hat mich deshalb nicht richtig mitgerissen. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala bekommt das Buch deshalb drei von fünf Bewertungssternchen.

Veröffentlicht am 17.09.2016

Rasanter Thriller mit Sogwirkung

Märchenwald
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Mitten in der Nacht werden der neunjährige Max und seine kleine Schwester Ellie von ihrer Mutter eilig aus dem Schlaf gerissen. Sie versteckt die beiden im Wandschrank und fleht sie an, ganz still zu sein. ...

Mitten in der Nacht werden der neunjährige Max und seine kleine Schwester Ellie von ihrer Mutter eilig aus dem Schlaf gerissen. Sie versteckt die beiden im Wandschrank und fleht sie an, ganz still zu sein. "Geht zu Opa.." flüstert die Mutter ihnen noch zu, bevor die Haustür krachend auffliegt und sie entsetzt schreit. Die Kinder sind total verängstigt. Max versucht seine kleine Schwester zu beruhigen und erzählt ihr die Geschichte vom Märchenwald. Denn im Märchenwald wird immer alles gut und daran halten die Kinder auch fest, als sie sich auf den Weg zu ihrem Großvater machen und dabei ganz allein durch Berlin irren.

Etwa zur gleichen Zeit erwacht eine junge Frau in einer schmalen, dunklen Gasse. Sie kann sich an nichts erinnern und wird von Männern attackiert, die nichts Gutes im Schilde führen. Zum Glück schreitet im letzten Moment ein Mann ein. Doch ihr vermeintlicher Retter entpuppt sich schon bald als ziemlich gefährlich. Obwohl sich die junge Frau an nichts erinnern kann, ahnt sie, dass sie schnell fliehen muss.

Paul Kalkbrenner und Sera Muth haben ganz andere Sorgen. Denn sie haben einen ganz und gar unglaublichen Fall zu lösen, der sie in tiefste menschliche Abgründe schauen lässt.....


Obwohl es sich nicht um den ersten Fall für Paul Kalkbrenner und Sera Muth handelt, kann man diesen Teil der Reihe auch dann genießen, wenn man noch keinen Vorgänger gelesen hat. Die Fälle sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden.

Auch in diesem Teil wird man mit unterschiedlichen Erzählsträngen konfrontiert, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Denn man kann sich nicht vorstellen, wie die beiden Kinder, die sich auf den Weg zu ihrem Opa machen, mit der jungen Frau, die sich an nichts erinnern kann, oder gar mit dem neuen, spektakulären Fall von Kalkbrenner und Muth in Verbindung gebracht werden könnten. Doch auch in diesem Thriller schafft es Martin Krist hervorragend, die Fäden langsam zusammenlaufen zu lassen und sie schließlich logisch miteinander zu verknüpfen.

Jeder Erzählstrang liefert eine durchgehend interessante Geschichte und die Frage, wie das alles zusammenhängen könnte, hat man beim Lesen stets im Hinterkopf. Durch rasante Perspektivenwechsel und relativ kurze Kapitel, die dann auch oft an entscheidenden Stellen stoppen, entwickelt die Story ein hohes Tempo. Ohne es zu bemerken, gerät man in den Sog der Ereignisse und kann sich kaum noch davon lösen. Es fällt deshalb auch schwer, das Buch mal für eine kleine Pause aus der Hand zu legen, da man immer das Gefühl hat, dass man ja noch ein klitzekleines Kapitel lesen könnte. Das spannende Geschehen gipfelt in einem rasanten Finale, bei dem tatsächlich alle Handlungsstränge zusammenlaufen. Es wirkt zwar etwas abrupt, erzielt dadurch aber den Effekt, dass man gebannt auf die Seiten starrt und sich wünscht, schon bald den nächsten Fall von Paul Kalkbrenner in den Händen zu halten.

Thriller sind ja meine absoluten Favoriten und deshalb habe ich schon etliche Genrevertreter gelesen. "Märchenwald" hat mich von der ersten Seite an begeistert und dabei einen Sog entwickelt, der mich förmlich durch das Buch getrieben hat. Deshalb gehört dieser Thriller zu meinen Highlights des Jahres und bekommt von mir begeisterte fünf Bewertungssterne!