Leider nicht so mitreißend wie erhofft
Poldark - Abschied von gestern (Poldark-Saga 1)Als Ross Poldark aus dem Krieg in Nordamerika zurück in seine Heimat Cornwall kommt, ist nichts so, wie er sich das erhofft hat. Denn sein Vater ist tot und der geerbte Besitz verwahrlost und heruntergewirtschaftet. ...
Als Ross Poldark aus dem Krieg in Nordamerika zurück in seine Heimat Cornwall kommt, ist nichts so, wie er sich das erhofft hat. Denn sein Vater ist tot und der geerbte Besitz verwahrlost und heruntergewirtschaftet. Zu allem Überfluss muss Ross außerdem feststellen, dass seine große Liebe Elizabeth, die er nach seiner Rückkehr eigentlich heiraten wollte, nun mit seinem Cousin Francis verlobt ist. Ross zieht sich zurück auf seinen Besitz. Erst als er Demelza, einem jungen Mädchen aus ärmlichen Verhältnissen, eine gewaltfreie Heimat gibt, findet auch Ross zurück ins Leben....
"Abschied von gestern" ist der erste Band der Poldark-Saga. Im Auftaktband lernt man die Poldark-Familie und ihre Lebensumstände kennen. Am Anfang ist es nicht ganz einfach, die vielen Personen, die nach und nach eingeführt werden, richtig zuzuordnen. Doch nach einer Weile hat man sich daran gewöhnt und kann der Handlung weniger konzentriert folgen.
Winston Graham beschreibt Handlungsorte und Gepflogenheiten sehr ausführlich. Man hat dadurch zwar ein umfassendes Bild vor Augen, doch zuweilen wirken die Beschreibungen recht ausufernd und verleiten zum Überfliegen der entsprechenden Szenen. Die Protagonisten werden ebenfalls detailliert beschrieben, dennoch fällt es schwer, eine Beziehung zu den Personen aufzubauen. Man beobachtet sie zwar interessiert, bleibt dabei jedoch auf Distanz und fiebert nicht richtig mit ihnen mit. Das ist leider auch bei den beiden Hauptprotagonisten Ross und Demelza so. Sie wirken zwar sympathisch, bleiben aber blass und nicht so richtig greifbar. Dennoch verfolgt man das Schicksal der Poldarks durchaus interessiert.
Der Schreibstil passt sehr gut zur damaligen Zeit. Man ist sich beim Lesen stets bewusst, dass es sich um einen historischen Roman handelt und eingeflochtene Gepflogenheiten sorgen außerdem für eine gelungene Atmosphäre.
Insgesamt gesehen habe ich mich beim Lesen des ersten Bandes der Poldark-Saga recht gut unterhalten. Die Atmosphäre hat mir gut gefallen und die Handlung war durchaus interessant. Allerdings muss ich zugeben, dass ich mir gewünscht hätte, mehr mit den Protagonisten mitzufiebern. Denn leider habe ich das Ganze eher distanziert betrachtet. Deshalb bekommt das Buch auf meiner persönlichen Bewertungsskala auch "nur" drei von fünf Sternchen.