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Veröffentlicht am 13.03.2022

Spannend und kaum vorhersehbar

Mörderfinder – Die Macht des Täters
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Der Fallanalytiker Max Bischoff wird von einer ehemaligen Kollegin um Hilfe gebeten. Ihr Neffe wurde beschuldigt, einen Mord begangen zu haben. Die Beweislast war so erdrückend, dass der junge Mann sich ...

Der Fallanalytiker Max Bischoff wird von einer ehemaligen Kollegin um Hilfe gebeten. Ihr Neffe wurde beschuldigt, einen Mord begangen zu haben. Die Beweislast war so erdrückend, dass der junge Mann sich das Leben genommen hat, obwohl er seine Unschuld beteuert hat. Seine Tante glaubt, dass er unschuldig war und bittet Max darum, sich den Fall genauer anzusehen. Doch die Beweise scheinen eindeutig zu sein. Als es zu weiteren Morden kommt, sucht Max verzweifelt nach einem Zusammenhang...

"Die Macht des Täters" ist nach "Die Spur der Mädchen" der zweite Band der Mörderfinder-Reihe, in der der ehemalige Ermittler Max Bischoff, der mittlerweile als Dozent tätig ist, versucht, den Mördern in den Kopf zu schauen und sie zu überführen. Auch dieses Mal wird er dabei von seinem ehemaligen Kollegen Böhmer unterstützt. 

Arno Strobel versteht es wieder hervorragend, sofort das Interesse an diesen Ermittlungen zu wecken. Denn der Fall ist äußerst rätselhaft und bringt nicht nur Max Bischoff an seine Grenzen. Es scheint kein Motiv für die Morde zu geben und keinen Hinweis darauf, was die Opfer verbindet. Max hat das Gefühl, auf der Stelle zu treten und der Auflösung keinen Schritt näher zu kommen. Gemeinsam mit ihm trägt man unterschiedliche Spuren zusammen, die allerdings kein stimmiges Bild ergeben. 

Die Spannung ist durchgehend spürbar, denn man möchte unbedingt erfahren, wer hinter den Morden steckt und was für ein Motiv den Täter antreibt. Dabei kommt es immer wieder zu überraschenden Wendungen, die dafür sorgen, dass man die eigenen Überlegungen überdenken muss. Der Fall ist und bleibt rätselhaft! Als Max selber in große Gefahr gerät, steigt die Spannung noch weiter an. Man mag das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse geradezu, sodass man gebannt das Geschehen verfolgt. Das Finale bietet Nervenkitzel pur, auch wenn es ein wenig abrupt endet. Das ist aber der einzige Wermutstropfen dieses spannenden Thrillers, der eine Auflösung präsentiert, mit der man kaum rechnen kann.

Ein durchgehend spannender Thriller, den man, einmal angefangen, kaum aus der Hand legen mag. 

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Veröffentlicht am 09.03.2022

Humorvolle Lesestunden sind garantiert

Achtsam morden am Rande der Welt
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Die Prinzipien der Achtsamkeit, die ihm sein Therapeut Joschka Breitner vermittelt hat, hat Rechtsanwalt Björn Diemel verinnerlicht und bereits mehrfach erfolgreich, zugegebenermaßen äußerst kreativ, umgesetzt. ...

Die Prinzipien der Achtsamkeit, die ihm sein Therapeut Joschka Breitner vermittelt hat, hat Rechtsanwalt Björn Diemel verinnerlicht und bereits mehrfach erfolgreich, zugegebenermaßen äußerst kreativ, umgesetzt. Als Joschka Breitner Björn Diemel darauf hinweist, dass dieser eventuell in eine ausgewachsene Midlifecrisis steuert, kommt Björn ins Grübeln. Breitner schlägt vor, dass Björn Diemel sich eine Auszeit nimmt und diese nutzt, um auf dem Jakobsweg zu pilgern. Björn stimmt schließlich zu und macht sich auf den Weg. Doch kaum angekommen, entgeht Diemel einem Anschlag. Als bei weiteren Anschlägen nach und nach Mitpilger ums Leben kommen, ahnt der Rechtsanwalt, dass es jemand auf ihn abgesehen hat. Die Frage, was er mit dem Rest seines Lebens anfangen soll, wird plötzlich mehr als akut, denn Björn ist klar, dass für diese Entscheidung Voraussetzung ist, dass er die Pilgertour überlebt. In aller Achtsamkeit stellt Björn sich diesem Problem....

"Achtsam morden am Rande der Welt" ist bereits der dritte Band der Reihe um Rechtsanwalt Björn Diemel, der seine Probleme mittlerweile achtsam angeht. Man kann die Bände sicher auch unabhängig voneinander lesen, dennoch ist es empfehlenswert, die Reihenfolge einzuhalten, da man Björns Werdegang, seine ersten Schritte im Bereich der Achtsamkeit und seine kreativen Umsetzungen, einfach besser nachvollziehen und genießen kann. 

Björn Diemel führt wieder locker durch das Geschehen, wodurch der Einstieg in die Handlung mühelos gelingt. Er plaudert munter vor sich hin. Dadurch fühlt man sich beim Lesen direkt angesprochen und kann sich entspannt zurücklehnen. Obwohl der Rechtsanwalt nicht immer gesetzestreu handelt, wirkt er sehr sympathisch. Auch in diesem Band wird man Zeuge, wie er unverhofft in skurrile Situationen gerät und diese kreativ meistert. Dabei lässt er es nie an Achtsamkeit fehlen. Dadurch muss man oft schmunzeln. Auch dieses Mal müssen einige Menschen ihr Leben lassen, doch eigentlich kann Björn nichts dafür. Schnell wird ihm klar, dass er selbst das Ziel der diversen Anschläge, die diese Pilgerreise zu einer gefährlichen Herausforderung machen, ist. Björn scheint nicht zu ahnen, wer hinter dem Ganzen steckt. Leider hat man beim Lesen selber früh eine Ahnung, wer das sein könnte. Dennoch kommt bei diesem Buch keine Langeweile auf. Es liest sich, durch den lockeren Tonfall und die skurrilen Ereignisse, beinahe von selbst. 

Auch bei diesem Teil der Reihe sind wieder humorvolle Lesestunden garantiert! 

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Veröffentlicht am 06.03.2022

Für Fans der Reihe ein Muss!

Wisting und die Stunde der Wahrheit
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"Wisting und die Stunde der Wahrheit" ist ein Prequel zur Cold-Case-Reihe, in der der erfahrene Ermittler sich ungelösten Fällen widmet. In diesem Prequel blickt man in Wistings Vergangenheit zurück. 1983 ...

"Wisting und die Stunde der Wahrheit" ist ein Prequel zur Cold-Case-Reihe, in der der erfahrene Ermittler sich ungelösten Fällen widmet. In diesem Prequel blickt man in Wistings Vergangenheit zurück. 1983 ist er noch ein junger Streifenpolizist, seit etwa einem Jahr mit Ingrid verheiratet und die gemeinsamen Zwillinge sind wenige Monate alt. Schon zu dieser Zeit träumt Wisting davon, selbst Ermittler zu werden. Während einer Nachtschicht ereignet sich ein spektakulärer Bankraub. Dieser Fall fällt natürlich nicht in den Arbeitsbereich von einfachen Streifenpolizisten. Dennoch macht Wisting sich seine Gedanken und kommt dabei auf die Spur eines vor langer Zeit geschehenen Verbrechens. Von seinem Chef wird Wisting ermutigt weitere Nachforschungen anzustellen und dabei kommt einiges ans Tageslicht. 

Für Fans der Reihe ist dieser Band äußerst empfehlenswert, da man mehr über Wistings Anfänge erfährt. Der Autor beschreibt Handlungsorte und Protagonisten so lebendig, dass man alles mühelos vor Augen hat und problemlos in Wistings Privatleben und seine Anfänge bei der Polizei eintauchen kann. Dabei drängt sich der private Handlungsstrang nicht zu sehr in den Vordergrund. Er fügt sich nicht nur harmonisch in die Haupthandlung ein, sondern sorgt dafür, dass der Protagonist noch sympathischer und authentischer wirkt. 

Der Fall selbst ist äußerst interessant und Wistings Spurensuche wirkt realistisch. Deshalb versucht man, gemeinsam mit ihm, der Lösung auf die Spur zu kommen. Doch das ist gar nicht so einfach, denn es kommt zu einigen Überraschungen. Auch wenn keine Hochspannung aufkommt, verliert man nie das Interesse daran, den Fall aufzuklären und wird dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen. Die Atmosphäre, die zwischen den Zeilen schwebt, ist zwar eher ruhig, doch dadurch passt sie hervorragend zu diesen skandinavischen Ermittlungen. Man ist früh mitten im Geschehen, versucht die Puzzleteilchen zusammenzusetzen und wird dabei immer wieder überrascht, wodurch die Auflösung nicht zu vorhersehbar wirkt. 

Ein gut durchdachter Krimi, der dazu anregt, eigene Ermittlungen anzustellen und außerdem einen interessanten Rückblick auf Wistings Anfänge liefert. Für Fans der Reihe ein Muss! 

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Veröffentlicht am 02.03.2022

Spannender Pageturner!

Das Loft
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Sarah und Marc sind ein Paar. Gemeinsam mit Marcs bestem Freund Henning wohnen sie in einem schicken Loft in Hamburg. Ihr scheinbar harmonisches Zusammenleben endet allerdings abrupt, als Sarah und Marc ...


Sarah und Marc sind ein Paar. Gemeinsam mit Marcs bestem Freund Henning wohnen sie in einem schicken Loft in Hamburg. Ihr scheinbar harmonisches Zusammenleben endet allerdings abrupt, als Sarah und Marc nach einem Hotelbesuch nach Hause kommen und von der Polizei erwartet werden. In der Küche befindet sich jede Menge Blut und von Henning fehlt jede Spur. Plötzlich stehen die beiden im Fokus der Polizei. Was ist mit Henning passiert? 

Zu Beginn des Buchs weist der Autor darauf hin, dass man das Buch mit höchster Aufmerksamkeit lesen sollte und dass es selbst dann beinahe unmöglich sei, auf die Lösung zu kommen. Durch diesen Hinweis fühlt man sich sofort direkt angesprochen und herausgefordert, das Unmögliche möglich zu machen. Ich gestehe an dieser Stelle mal, dass ich die Herausforderung zwar angenommen habe, aber kläglich gescheitert bin!

Die Handlung wird aus wechselnden Perspektiven betrachtet. Man fühlt sich durch die abwechselnden Schilderungen von Sarah und Marc sofort angesprochen. Zwischen den Zeilen schwebt eine angespannte Atmosphäre, die sich nur schwer einordnen lässt. Schnell wird klar, dass es nicht leicht ist, die Äußerungen richtig einzuordnen. Wem kann man vertrauen? Und was ist wirklich passiert? Die Perspektiven, in denen man die ermittelnden Beamten beobachtet, fließen gekonnt ins Geschehen ein und regen zusätzlich dazu an, die Puzzleteilchen an die richtige Stelle zu legen. Doch das ist gar nicht so einfach, bzw. nahezu unmöglich. So, wie es der Autor in der Einleitung prophezeit hat. 

Die Charaktere wirken lebendig und ihre Eindrücke werden so intensiv beschrieben, dass man alles mühelos vor Augen hat und sich ganz auf das Rätsel einlassen kann. Denn nach und nach wird klar, dass das Zusammenleben von Sarah, Marc und Henning alles andere als harmonisch verlief. Es kommen immer mehr Geheimnisse ans Tageslicht. Doch was genau davon für Hennings Verschwinden verantwortlich sein könnte, ahnt man nicht. Durch die verwendeten Erzählperspektiven ist die objektive Sicht aufs Geschehen eingeschränkt, denn man erfährt nur das, was die Charaktere preisgeben. Dadurch herrscht eine unterschwellige Spannung, der man sich kaum entziehen kann. Man gerät in den Sog der Ereignisse und möchte unbedingt erfahren, was passiert ist. Der Autor versteht es hervorragend, Spuren auszulegen, denen man allzu bereitwillig folgt, denn schließlich möchte man das Unmögliche, also selbst auf die Lösung kommen, ja irgendwie möglich machen. Doch eine überraschende Wendung sorgt kurz vor Schluss dann schließlich dafür, dass man in dieser Hinsicht kapitulieren muss.

Eine wahnsinnig spannende und gut aufgebaute Story, die sich früh zum Pageturner entwickelt.

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Veröffentlicht am 28.02.2022

Spannender Krimi

Nebelopfer
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An einem Galgenbaum wird ein Erhängter aufgefunden, der ein Schild um den Hals trägt, auf dem zu lesen ist, dass er im Prozess falsch gegen Cord Johannsen ausgesagt hat. Bjarne Haverkorn kann sich noch ...

An einem Galgenbaum wird ein Erhängter aufgefunden, der ein Schild um den Hals trägt, auf dem zu lesen ist, dass er im Prozess falsch gegen Cord Johannsen ausgesagt hat. Bjarne Haverkorn kann sich noch gut an den damaligen Fall erinnern, denn Cord Johannsen wurde für den Mord an seiner Frau und seinen beiden älteren Söhnen verurteilt. Nur der jüngere Sohn überlebte, da er sich damals verstecken konnte. Doch wer könnte nun ein Interesse daran haben, den damaligen Zeugen zu töten? Bjarne Haverkorn und Frida Paulsen beginnen mit ihren Kollegen zu ermitteln. Wenig später wird ein weiterer Zeuge ermordet aufgefunden...

"Nebelopfer" ist bereits der fünfte Fall, in dem Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn ermitteln. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, ist es nicht zwingend notwendig, die vorherigen Teile zu kennen. Wenn man allerdings an der beruflichen und privaten Weiterentwicklung der Hauptcharaktere interessiert ist und diese verfolgen möchte, dann empfiehlt sich, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Einhaltung der Reihenfolge.

Auch bei diesem Teil der Reihe versteht es Romy Fölck wieder vom ersten Moment an, das Interesse an der Handlung zu wecken. Handlungsorte und Protagonisten werden so lebendig beschrieben, dass man das Gefühl hat, selbst vor Ort zu sein und alles zu beobachten.

Fans der Reihe dürfen sich auf ein Wiedersehen mit altbekannten Charakteren freuen. Doch dieses Mal gibt es außerdem einen Neuzugang im Team. Frida muss sich erst mit dem neuen Kollegen arrangieren. Der Fall ist äußerst rätselhaft. Es fällt den Ermittlern schwer, den Täter einzugrenzen. Sie gehen etlichen Hinweisen nach, wodurch man selbst zum Miträtseln angeregt wird. Doch die einzelnen Puzzleteilchen ergeben einfach kein stimmiges Bild. Der Fall nimmt eine eine äußerst spannende Wendung, als Bjarne Haverkorn in Gefahr gerät. Nun steht das Team unter Druck und ermittelt auf Hochtouren. Dadurch gerät man förmlich in den Sog der Ereignisse und mag das Buch nur ungern aus der Hand legen.

Die privaten Nebenhandlungen fügen sich stimmig in die Ermittlungen ein und sorgen dafür, dass die Charaktere noch authentischer wirken. Haupt- und Nebenhandlungen wirken so ausgewogen, dass man mühelos in diesen Krimi eintauchen und die spannende Jagd nach dem Täter genießen kann.

Ein Krimi, der durch sympathische Charaktere, eine gelungene Hintergrundkulisse und durchgehende Spannung, die sich zum Ende hin sogar noch steigern kann, überzeugt.

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