Profilbild von KimVi

KimVi

Lesejury Star
offline

KimVi ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit KimVi über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.06.2023

Spannender Reihenauftakt

Uterus
0

In Köln treibt offenbar ein Serienmörder sein Unwesen, denn es werden mehrere Frauenleichen gefunden, die grausam ausgeweidet wurden. Mark Birkholz wird mit den Ermittlungen betraut. Er versucht fieberhaft, ...

In Köln treibt offenbar ein Serienmörder sein Unwesen, denn es werden mehrere Frauenleichen gefunden, die grausam ausgeweidet wurden. Mark Birkholz wird mit den Ermittlungen betraut. Er versucht fieberhaft, den Mörder zu stellen. Doch das ist gar nicht so einfach, denn schon bald sieht es so aus, als ob hier zwei Täter am Werk wären....

"Uterus" ist der erste Band einer Krimireihe, in der Mark Birkholz in Köln ermittelt. Die Handlung wird aus wechselnden Perspektiven betrachtet, die häufig an entscheidenden Stellen stoppen. Dadurch gerät man früh in den Sog der Ereignisse. Anfangs sollte man allerdings konzentriert lesen, da einige Charaktere eingeführt werden. Es gilt, ein neues Team und die Akteure der Kriminalhandlung kennenzulernen und deshalb sollte man aufpassen, den roten Faden nicht zu verlieren. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit gelingt die Zuordnung allerdings mühelos. 

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Der Autorin gelingt es hervorragend, Handlungsorte und Charaktere so zu beschreiben, dass man beim Lesen alles vor Augen hat. Mark Birkholz ist ein sympathischer Ermittler und seine Nachforschungen wirken authentisch. Der Fall hat es wirklich in sich. Obwohl man beim Lesen mehr Informationen als die Ermittler sammelt, lässt sich der Täter nicht so leicht in die Karten schauen. Dadurch wird man dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen. Immer, wenn man meint, dass man der Auflösung einen Schritt näher kommt, sorgen unerwartete Wendungen allerdings für Überraschungen. Die Handlungsstränge laufen schlüssig zusammen und gipfeln in einem spannenden Finale, bei dem die Autorin auch dann noch für Überraschungen sorgt. 

Ein spannender Auftakt, der die Neugier auf weitere Fälle weckt. 

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.06.2023

Spannender Pageturner!

Nicht ein Wort zu viel
0

Faja Bartels arbeitet in einer Buchhandlung und ist außerdem erfolgreiche Buchbloggerin. In der Szene ist sie gut vernetzt. Als sie während einer Lesung eine Nachricht von einem befreundeten Buchblogger ...

Faja Bartels arbeitet in einer Buchhandlung und ist außerdem erfolgreiche Buchbloggerin. In der Szene ist sie gut vernetzt. Als sie während einer Lesung eine Nachricht von einem befreundeten Buchblogger erhält, in der dieser hilflos, in Folie gewickelt, auf einem Stuhl sitzt und in der Faja dazu aufgefordert wird, eine spannende Geschichte, die nur aus fünf Worten bestehen darf zu erzählen, hält sie das für einen Scherz. Die Drohung, dass Buchblogger Claas sonst sterben wird, klingt für sie eher so, als ob Claas sich selbst in Szene gesetzt hätte. Doch am nächsten Morgen erhält Faja ein Video, das zeigt, wie grausam Claas sterben muss. Faja ist geschockt, sie informiert sofort die Polizei und macht sich große Vorwürfe. Denn wenn sie ernsthaft versucht hätte, eine spannende Geschichte in fünf Wörtern zu erzählen, dann würde Claas vielleicht noch leben. Faja ahnt nicht, dass sie schon bald die Gelegenheit haben wird, sich dieser Herausforderung erneut zu stellen. Es geht um Leben und Tod!

Andreas Winkelmann versteht es auch bei diesem Thriller wieder, sofort Spannung zu erzeugen. Man befindet sich von Anfang an mitten im Geschehen und fiebert mit. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Diese wechseln häufig an entscheidenden Stellen, wodurch ein hohes Tempo aufgebaut wird.

Die Ermittlungen von Jaroslav Schrader, der nach einem aus dem Ruder gelaufenen Einsatz aufs Abstellgleis geschoben wird und nach einem vermissten jungen Mann suchen soll, scheinen zunächst nichts mit dem Fall des ermordeten Buchbloggers zu tun zu haben. Denn davon weiß Jaro nichts, bis ihn seine Nachforschungen in den Zuständigkeitsbereich von Kommissar Simon Schrader führen.

Man wird von Anfang an dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen und versucht dem Täter auf die Schliche zu kommen. Doch das ist gar nicht so einfach, denn Andreas Winkelmann legt Spuren aus, denen man allzu bereitwillig folgt, um dann allerdings festzustellen, dass das entscheidende Puzzleteil fehlt. Unerwartete Wendungen sorgen für einige Überraschungen. Hier ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Dadurch kann die bereits früh aufgebaute Spannung nicht nur durchgehend gehalten werden, sondern sich im Verlauf der Ereignisse sogar stetig steigern. Am Ende laufen die Handlungsfäden schlüssig zusammen.

Ein spannender Pageturner, den man, einmal angefangen, kaum aus der Hand legen mag.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.06.2023

Spannender Reihenauftakt

Apfelmädchen
0

Als Vidar Vendel an einem Freitag nach Hause kommt, gerät seine Welt völlig unverhofft aus den Fugen, denn er findet seine geliebte Frau Eva erhängt an einem Deckenhaken. Zwei dicke Nägel sind durch Evas ...

Als Vidar Vendel an einem Freitag nach Hause kommt, gerät seine Welt völlig unverhofft aus den Fugen, denn er findet seine geliebte Frau Eva erhängt an einem Deckenhaken. Zwei dicke Nägel sind durch Evas Hände getrieben. Vidar ist entsetzt, denn wer könnte ein Interesse haben, seine Frau zu ermorden? Kriminalkommissarin Idun Lind und ihr Partner Calle Brandt nehmen die Ermittlungen auf. Obwohl das Team alles gibt, treten die Ermittlungen zunächst auf der Stelle. Als ein weiteres Unglück geschieht, vermutet Idun Lind einen Zusammenhang und endlich kommt Bewegung in den Fall. Idun ahnt nicht, dass diese Ermittlungen für sie selbst und ihren Partner äußerst gefährlich werden, denn der Täter ist zu allem entschlossen....

"Apfelmädchen" ist der erste Fall für Kriminalkommissarin Idun Lind und somit der Auftakt zu einer neuen Reihe, die sich in Nordschweden zuträgt. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und trägt sich auf zwei Zeitebenen zu. Man folgt dem aktuellen Geschehen und erhält außerdem Rückblicke in die Vergangenheit. Dort beobachtet man Viola, deren Familie offenbar unter einem gewalttätigen Vater zu leiden hatte. Mit seinem Tod könnte Violas Leben eine Wendung nehmen, doch sie selbst sucht sich später ebenfalls einen gewalttätigen Mann aus. 

Die Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit sind gut gekennzeichnet, wodurch die Orientierung, zu welcher Zeit sich die Handlung zuträgt, mühelos gelingt. Dennoch sollte man gerade am Anfang konzentriert lesen, da in beiden Zeitsträngen einige Charaktere eingeführt werden, die es zuzuordnen gilt. Zunächst scheinen Gegenwart und Vergangenheit nichts miteinander zu tun zu haben, wodurch man dazu angeregt wird, eigene Überlegungen anzustellen und dabei die Verbindung herzustellen. 

Die aktuellen Ermittlungen treten zunächst auf der Stelle. Da das Team kaum Ansätze hat, wirkt diese Tatsache sehr authentisch. Gemeinsam mit den Ermittlern versucht man dem Täter auf die Schliche zu kommen. Doch auch wenn man durch die wechselnden Perspektiven mehr weiß, als die Kommissare, gelingt es nicht so leicht, das Ganze zu durchschauen. Die Charaktere wirken lebendig, wodurch man mit ihnen mitfiebert. Obwohl die Nachforschungen eher gemächlich anlaufen, gerät man früh in den Sog der Handlung, denn die Autorin versteht es hervorragend, die Ereignisse so lebendig zu schildern, dass man unbedingt erfahren möchte, wie sich alles verknüpft. Man sollte allerdings nicht zu zartbesaitet sein, denn es kommt zu brutalen Szenen, die man fassungslos verfolgt. Und wenn man schließlich meint, genau zu wissen, was hinter allem steckt, wird man durch unvorhergesehene Wendungen überrascht. Dadurch bleibt die Spannung bis zum Schluss erhalten. 

Ein gelungener Auftakt, der durch eine mitreißende Handlung und lebendige Charaktere überzeugt!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.06.2023

Ein Krimi, bei dem nichts so ist, wie es auf den ersten Blick scheint

Düstersee
0

Der Berliner Anwalt Joachim Vernau macht auf Einladung von Christian Steinhoff Urlaub in dessen Bootshaus am Düstersee. Doch die Erholung währt nur kurz, denn schon nach der ersten Nacht findet Vernau ...

Der Berliner Anwalt Joachim Vernau macht auf Einladung von Christian Steinhoff Urlaub in dessen Bootshaus am Düstersee. Doch die Erholung währt nur kurz, denn schon nach der ersten Nacht findet Vernau seinen Gastgeber tot auf einer Bank sitzend. Zunächst hat es nicht den Anschein, als ob ein Verbrechen vorliegen würde. Doch als wenig später die Leiche einer Frau gefunden wird, glaubt Vernau nicht mehr an einen Zufall. Durch unglückliche Umstände gerät er in den Strudel der Ermittlungen und stellt schon bald eigene Nachforschungen an....

"Düstersee" ist bereits der siebte Band der Krimireihe um den Berliner Anwalt Joachim Vernau. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind und außerdem wichtige Hintergrundinformationen in die Handlung einfließen, kann man den aktuellen Ereignissen auch dann folgen, wenn man noch keinen Teil der Serie gelesen hat. Fans der Reihe dürfen sich allerdings über ein Wiedersehen mit altbekannten Charaktere freuen und beobachten, wie es ihnen mittlerweile ergangen ist. In "Düstersee" erfährt man außerdem mehr über die Lebensgefährtin von Vernaus Mutter. Da Vernau und "Hüthchen" nicht gerade gut miteinander auskommen, gibt das dem Fall einen zusätzlichen Reiz.

Elisabeth Herrmann versteht es wieder von Anfang an, Interesse an der Handlung zu wecken. Zwar startet der Fall zunächst eher gemächlich, nimmt dann aber schnell Fahrt auf. Es gelingt ihr hervorragend, die Charaktere und den Handlungsort so zu beschreiben, dass man beinahe meint, selbst in dem kleinen Ort am Düstersee zu sein. Schnell wird klar, dass die Dorfgemeinschaft Geheimnisse hütet und strengstens darauf achtet, sich von Außenstehenden nicht in die Karten schauen zu lassen. Man lernt einige Bewohner kennen und stellt beim Lesen Überlegungen an, welche Rolle sie bei einem tragischen Vorfall in der Vergangenheit gespielt haben und wie sie in die aktuellen Ereignisse verwickelt sein könnten. Gemeinsam mit Vernau trägt man einzelne Puzzleteilchen zusammen, die aber zunächst kein stimmiges Bild ergeben. Dadurch ist der Fall nicht so leicht zu durchschauen und die Spannung bleibt durchgehend erhalten. Und wenn man schließlich meint, der Lösung auf der Spur zu sein, sorgen neue Erkenntnisse für Überraschungen.

Ein spannender Fall, der nicht so leicht zu durchschauen ist!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.06.2023

Nichts für schwache Nerven

Der Follower (Tom-Bachmann-Serie 3)
0


Tom Bachmann ist ein erfahrener Profiler, der sich in Psychopaten hineinversetzen kann. Als Lisa, eine alte Bekannte aus Kindertagen, ihre Freundin Melinda vermisst, wendet sie sich an Bachmann. Melinda ...


Tom Bachmann ist ein erfahrener Profiler, der sich in Psychopaten hineinversetzen kann. Als Lisa, eine alte Bekannte aus Kindertagen, ihre Freundin Melinda vermisst, wendet sie sich an Bachmann. Melinda ist eine äußerst erfolgreiche Influencerin. In ihrem letzten Eintrag auf Instagram gibt Melinda an, spontan nach Dubai auszuwandern. Lisa ist misstrauisch, denn Melinda hätte ihr auf jeden Fall von Auswanderungsplänen erzählt. Außerdem kommt es Lisa so vor, als ob das zugehörige Foto von Melinda die erstarrten Gesichtszüge einer Toten zeigt. Bachmann beginnt zu ermitteln. Schon bald keimt in ihm der Verdacht auf, dass Melinda einem perfiden Serienkiller zum Opfer gefallen ist...

"Der Follower" ist nach "Der Blutkünstler" und "Der Zoom-Killer" bereits der dritte Fall für den Profiler Tom Bachmann, der in einschlägigen Kreisen als "Seelenleser" bekannt ist. Man kann dem aktuellen Geschehen auch ohne Vorkenntnisse folgen, da wichtige Hintergrundinformationen in die Handlung eingestreut werden. Um private und berufliche Nebenhandlungen zu verfolgen, empfiehlt es sich allerdings, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Reihenfolge einzuhalten.

Chris Meyer hält sich bei diesem Thriller nicht mit langatmigem Vorgeplänkel auf. Denn man ist sofort mitten im Geschehen und beobachtet entsetzt, mit welcher Kaltblütigkeit Melindas Leben ausgelöscht wird. Der Killer geht mit seinem Opfer nicht gerade zimperlich um, da der Autor diese Szenen so eindrucksvoll beschreibt, dass man beim Lesen alles vor Augen hat, sollte man nicht zu zartbesaitet sein. Hartgesottene Thriller-Fans dürften hier allerdings voll auf ihre Kosten kommen.

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Man beobachtet nicht nur die Ermittlungen, sondern kann auch dem Täter über die Schulter schauen. In diesen Szenen wird allerdings noch nicht zu viel verraten, sodass genug Raum für Spekulationen bleibt. Der Fall hat es wirklich in sich und verlangt dem Team um Tom Bachmann einiges ab. Die früh aufgebaute Spannung kann nicht nur durchgehend gehalten werden, sondern steigert sich im Verlauf der Ereignisse stetig. Nicht nur die Ermittlungen halten Tom Bachmann auf Trab, denn er wird von der Vergangenheit, die er am liebsten ganz verdrängen würde, eingeholt. Dieser Handlungsstrang verleiht dem Thriller einen zusätzlichen Reiz.

Ein spannender, blutiger Thriller, der definitiv nichts für schwache Nerven ist!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere