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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.06.2023

Absolute Leseempfehlung!

Der Feind
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In einer Frauendisko kommt es zu einem Amoklauf, bei dem der Täter wahllos auf seine weiblichen Opfer schießt. Es gibt zahlreiche Tote und Verletzte. Sandro Bandini ermittelt mit seinem Team unter Hochdruck. ...

In einer Frauendisko kommt es zu einem Amoklauf, bei dem der Täter wahllos auf seine weiblichen Opfer schießt. Es gibt zahlreiche Tote und Verletzte. Sandro Bandini ermittelt mit seinem Team unter Hochdruck. Doch das ist nicht der einzige Fall, der untersucht werden muss. Denn zur gleichen Zeit wird ein Mann tot in seinem Bett gefunden. Er wurde gefesselt und trägt rote Stöckelschuhe. Schon bald wird klar, dass es sich hier um einen Mord handelt. Bereits vor seinem Tod erhielt der Ermordete eine Warnung. Sandro Bandinis Team steht vor einer großen Herausforderung. Doch auch TV-Reporterin Milla Nova beginnt sich für die Fälle zu interessieren und recherchiert auf eigene Faust. Dabei bringt sie nicht nur sich selbst in große Gefahr...

"Der Feind" ist bereits der fünfte Band in dem Milla Nova und Sandro Bandini ermitteln. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ereignissen auch dann folgen, wenn man noch keinen Teil der Reihe gelesen hat. Wenn man allerdings an der beruflichen und privaten Weiterentwicklung der Hauptcharaktere interessiert ist, dann sollte man die Reihenfolge einhalten. 

Auch bei diesem Band der Reihe versteht es die Autorin wieder hervorragend, sofort das Interesse an der Handlung zu wecken. Man ist von Anfang an mitten im Geschehen und beobachtet entsetzt den Amoklauf. Der Täter feuert rücksichtslos in die Menge. Sandro und sein Team beginnen sofort zu ermitteln. Die Hintergründe der Tat, die sich im Verlauf herauskristallisieren, haben es wirklich in sich. Man mag kaum glauben, welches Motiv den Täter angetrieben hat. 

Doch auch der Fall der Stöckelschuh-Morde hat es in sich. Das Team geht fieberhaft den Spuren nach, Die Ermittlungen wirken authentisch, wodurch man dazu angeregt wird, eigene Überlegungen anzustellen. Da die Handlung aus wechselnden Perspektiven betrachtet wird und man es mit zwei Fällen zu tun hat, gerät man früh in den Sog der Ereignisse. Man fiebert mit, versucht eigene Schlüsse zu ziehen, gerät dabei aber immer wieder an seine Grenzen. Denn der Täter scheint den Ermittlern immer den entscheidenden Schritt voraus zu sein. Dadurch wird die Spannung nicht nur früh aufgebaut, sondern kann durchgehend gehalten werden. Auch Milla Novas Nachforschungen haben es in sich und sorgen für zusätzliche Spannung. Und wenn man schließlich meint, dass man alles durchschaut hat, sorgen unerwartete Wendungen für Überraschungen.

Ein spannender Krimi, der durch das brisante Thema lange nachwirkt und zum Nachdenken anregt. Absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 27.06.2023

Spannender Reihenauftakt

Uterus
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In Köln treibt offenbar ein Serienmörder sein Unwesen, denn es werden mehrere Frauenleichen gefunden, die grausam ausgeweidet wurden. Mark Birkholz wird mit den Ermittlungen betraut. Er versucht fieberhaft, ...

In Köln treibt offenbar ein Serienmörder sein Unwesen, denn es werden mehrere Frauenleichen gefunden, die grausam ausgeweidet wurden. Mark Birkholz wird mit den Ermittlungen betraut. Er versucht fieberhaft, den Mörder zu stellen. Doch das ist gar nicht so einfach, denn schon bald sieht es so aus, als ob hier zwei Täter am Werk wären....

"Uterus" ist der erste Band einer Krimireihe, in der Mark Birkholz in Köln ermittelt. Die Handlung wird aus wechselnden Perspektiven betrachtet, die häufig an entscheidenden Stellen stoppen. Dadurch gerät man früh in den Sog der Ereignisse. Anfangs sollte man allerdings konzentriert lesen, da einige Charaktere eingeführt werden. Es gilt, ein neues Team und die Akteure der Kriminalhandlung kennenzulernen und deshalb sollte man aufpassen, den roten Faden nicht zu verlieren. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit gelingt die Zuordnung allerdings mühelos. 

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Der Autorin gelingt es hervorragend, Handlungsorte und Charaktere so zu beschreiben, dass man beim Lesen alles vor Augen hat. Mark Birkholz ist ein sympathischer Ermittler und seine Nachforschungen wirken authentisch. Der Fall hat es wirklich in sich. Obwohl man beim Lesen mehr Informationen als die Ermittler sammelt, lässt sich der Täter nicht so leicht in die Karten schauen. Dadurch wird man dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen. Immer, wenn man meint, dass man der Auflösung einen Schritt näher kommt, sorgen unerwartete Wendungen allerdings für Überraschungen. Die Handlungsstränge laufen schlüssig zusammen und gipfeln in einem spannenden Finale, bei dem die Autorin auch dann noch für Überraschungen sorgt. 

Ein spannender Auftakt, der die Neugier auf weitere Fälle weckt. 

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Veröffentlicht am 25.06.2023

Spannender Pageturner!

Nicht ein Wort zu viel
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Faja Bartels arbeitet in einer Buchhandlung und ist außerdem erfolgreiche Buchbloggerin. In der Szene ist sie gut vernetzt. Als sie während einer Lesung eine Nachricht von einem befreundeten Buchblogger ...

Faja Bartels arbeitet in einer Buchhandlung und ist außerdem erfolgreiche Buchbloggerin. In der Szene ist sie gut vernetzt. Als sie während einer Lesung eine Nachricht von einem befreundeten Buchblogger erhält, in der dieser hilflos, in Folie gewickelt, auf einem Stuhl sitzt und in der Faja dazu aufgefordert wird, eine spannende Geschichte, die nur aus fünf Worten bestehen darf zu erzählen, hält sie das für einen Scherz. Die Drohung, dass Buchblogger Claas sonst sterben wird, klingt für sie eher so, als ob Claas sich selbst in Szene gesetzt hätte. Doch am nächsten Morgen erhält Faja ein Video, das zeigt, wie grausam Claas sterben muss. Faja ist geschockt, sie informiert sofort die Polizei und macht sich große Vorwürfe. Denn wenn sie ernsthaft versucht hätte, eine spannende Geschichte in fünf Wörtern zu erzählen, dann würde Claas vielleicht noch leben. Faja ahnt nicht, dass sie schon bald die Gelegenheit haben wird, sich dieser Herausforderung erneut zu stellen. Es geht um Leben und Tod!

Andreas Winkelmann versteht es auch bei diesem Thriller wieder, sofort Spannung zu erzeugen. Man befindet sich von Anfang an mitten im Geschehen und fiebert mit. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Diese wechseln häufig an entscheidenden Stellen, wodurch ein hohes Tempo aufgebaut wird.

Die Ermittlungen von Jaroslav Schrader, der nach einem aus dem Ruder gelaufenen Einsatz aufs Abstellgleis geschoben wird und nach einem vermissten jungen Mann suchen soll, scheinen zunächst nichts mit dem Fall des ermordeten Buchbloggers zu tun zu haben. Denn davon weiß Jaro nichts, bis ihn seine Nachforschungen in den Zuständigkeitsbereich von Kommissar Simon Schrader führen.

Man wird von Anfang an dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen und versucht dem Täter auf die Schliche zu kommen. Doch das ist gar nicht so einfach, denn Andreas Winkelmann legt Spuren aus, denen man allzu bereitwillig folgt, um dann allerdings festzustellen, dass das entscheidende Puzzleteil fehlt. Unerwartete Wendungen sorgen für einige Überraschungen. Hier ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Dadurch kann die bereits früh aufgebaute Spannung nicht nur durchgehend gehalten werden, sondern sich im Verlauf der Ereignisse sogar stetig steigern. Am Ende laufen die Handlungsfäden schlüssig zusammen.

Ein spannender Pageturner, den man, einmal angefangen, kaum aus der Hand legen mag.

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Veröffentlicht am 19.06.2023

Spannender Reihenauftakt

Apfelmädchen
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Als Vidar Vendel an einem Freitag nach Hause kommt, gerät seine Welt völlig unverhofft aus den Fugen, denn er findet seine geliebte Frau Eva erhängt an einem Deckenhaken. Zwei dicke Nägel sind durch Evas ...

Als Vidar Vendel an einem Freitag nach Hause kommt, gerät seine Welt völlig unverhofft aus den Fugen, denn er findet seine geliebte Frau Eva erhängt an einem Deckenhaken. Zwei dicke Nägel sind durch Evas Hände getrieben. Vidar ist entsetzt, denn wer könnte ein Interesse haben, seine Frau zu ermorden? Kriminalkommissarin Idun Lind und ihr Partner Calle Brandt nehmen die Ermittlungen auf. Obwohl das Team alles gibt, treten die Ermittlungen zunächst auf der Stelle. Als ein weiteres Unglück geschieht, vermutet Idun Lind einen Zusammenhang und endlich kommt Bewegung in den Fall. Idun ahnt nicht, dass diese Ermittlungen für sie selbst und ihren Partner äußerst gefährlich werden, denn der Täter ist zu allem entschlossen....

"Apfelmädchen" ist der erste Fall für Kriminalkommissarin Idun Lind und somit der Auftakt zu einer neuen Reihe, die sich in Nordschweden zuträgt. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und trägt sich auf zwei Zeitebenen zu. Man folgt dem aktuellen Geschehen und erhält außerdem Rückblicke in die Vergangenheit. Dort beobachtet man Viola, deren Familie offenbar unter einem gewalttätigen Vater zu leiden hatte. Mit seinem Tod könnte Violas Leben eine Wendung nehmen, doch sie selbst sucht sich später ebenfalls einen gewalttätigen Mann aus. 

Die Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit sind gut gekennzeichnet, wodurch die Orientierung, zu welcher Zeit sich die Handlung zuträgt, mühelos gelingt. Dennoch sollte man gerade am Anfang konzentriert lesen, da in beiden Zeitsträngen einige Charaktere eingeführt werden, die es zuzuordnen gilt. Zunächst scheinen Gegenwart und Vergangenheit nichts miteinander zu tun zu haben, wodurch man dazu angeregt wird, eigene Überlegungen anzustellen und dabei die Verbindung herzustellen. 

Die aktuellen Ermittlungen treten zunächst auf der Stelle. Da das Team kaum Ansätze hat, wirkt diese Tatsache sehr authentisch. Gemeinsam mit den Ermittlern versucht man dem Täter auf die Schliche zu kommen. Doch auch wenn man durch die wechselnden Perspektiven mehr weiß, als die Kommissare, gelingt es nicht so leicht, das Ganze zu durchschauen. Die Charaktere wirken lebendig, wodurch man mit ihnen mitfiebert. Obwohl die Nachforschungen eher gemächlich anlaufen, gerät man früh in den Sog der Handlung, denn die Autorin versteht es hervorragend, die Ereignisse so lebendig zu schildern, dass man unbedingt erfahren möchte, wie sich alles verknüpft. Man sollte allerdings nicht zu zartbesaitet sein, denn es kommt zu brutalen Szenen, die man fassungslos verfolgt. Und wenn man schließlich meint, genau zu wissen, was hinter allem steckt, wird man durch unvorhergesehene Wendungen überrascht. Dadurch bleibt die Spannung bis zum Schluss erhalten. 

Ein gelungener Auftakt, der durch eine mitreißende Handlung und lebendige Charaktere überzeugt!

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Veröffentlicht am 18.06.2023

Ein Krimi, bei dem nichts so ist, wie es auf den ersten Blick scheint

Düstersee
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Der Berliner Anwalt Joachim Vernau macht auf Einladung von Christian Steinhoff Urlaub in dessen Bootshaus am Düstersee. Doch die Erholung währt nur kurz, denn schon nach der ersten Nacht findet Vernau ...

Der Berliner Anwalt Joachim Vernau macht auf Einladung von Christian Steinhoff Urlaub in dessen Bootshaus am Düstersee. Doch die Erholung währt nur kurz, denn schon nach der ersten Nacht findet Vernau seinen Gastgeber tot auf einer Bank sitzend. Zunächst hat es nicht den Anschein, als ob ein Verbrechen vorliegen würde. Doch als wenig später die Leiche einer Frau gefunden wird, glaubt Vernau nicht mehr an einen Zufall. Durch unglückliche Umstände gerät er in den Strudel der Ermittlungen und stellt schon bald eigene Nachforschungen an....

"Düstersee" ist bereits der siebte Band der Krimireihe um den Berliner Anwalt Joachim Vernau. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind und außerdem wichtige Hintergrundinformationen in die Handlung einfließen, kann man den aktuellen Ereignissen auch dann folgen, wenn man noch keinen Teil der Serie gelesen hat. Fans der Reihe dürfen sich allerdings über ein Wiedersehen mit altbekannten Charaktere freuen und beobachten, wie es ihnen mittlerweile ergangen ist. In "Düstersee" erfährt man außerdem mehr über die Lebensgefährtin von Vernaus Mutter. Da Vernau und "Hüthchen" nicht gerade gut miteinander auskommen, gibt das dem Fall einen zusätzlichen Reiz.

Elisabeth Herrmann versteht es wieder von Anfang an, Interesse an der Handlung zu wecken. Zwar startet der Fall zunächst eher gemächlich, nimmt dann aber schnell Fahrt auf. Es gelingt ihr hervorragend, die Charaktere und den Handlungsort so zu beschreiben, dass man beinahe meint, selbst in dem kleinen Ort am Düstersee zu sein. Schnell wird klar, dass die Dorfgemeinschaft Geheimnisse hütet und strengstens darauf achtet, sich von Außenstehenden nicht in die Karten schauen zu lassen. Man lernt einige Bewohner kennen und stellt beim Lesen Überlegungen an, welche Rolle sie bei einem tragischen Vorfall in der Vergangenheit gespielt haben und wie sie in die aktuellen Ereignisse verwickelt sein könnten. Gemeinsam mit Vernau trägt man einzelne Puzzleteilchen zusammen, die aber zunächst kein stimmiges Bild ergeben. Dadurch ist der Fall nicht so leicht zu durchschauen und die Spannung bleibt durchgehend erhalten. Und wenn man schließlich meint, der Lösung auf der Spur zu sein, sorgen neue Erkenntnisse für Überraschungen.

Ein spannender Fall, der nicht so leicht zu durchschauen ist!

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