Profilbild von KimVi

KimVi

Lesejury Star
offline

KimVi ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit KimVi über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.09.2020

Ein absolutes Wohlfühl-Buch

Eine Weihnachtshochzeit im Schnee
0

Rosies Nachricht, dass sie Weihnachten ihren Freund Dan in Aspen heiraten will, schlägt in ihrer Familie in England ein wie eine Bombe. Denn es ist nicht nur wenig Zeit bis dahin, sondern die Familie hat ...

Rosies Nachricht, dass sie Weihnachten ihren Freund Dan in Aspen heiraten will, schlägt in ihrer Familie in England ein wie eine Bombe. Denn es ist nicht nur wenig Zeit bis dahin, sondern die Familie hat Dan bisher nicht kennengelernt. Bei Rosies älterer Schwester Katie, die als gestresste Ärztin in der Notfallaufnahme arbeitet, schrillen deshalb sofort die Alarmglocken. Auch wenn sie eigentlich als Trauzeugin eingeladen ist, schmiedet sie den Plan, diese überstürzte Hochzeit mit allen Mitteln zu verhindern. Doch das ist nicht das einzige Hindernis, das der romantischen Weihnachtshochzeit im Wege steht, denn Maggie und Nick, die Eltern der beiden, leben seit Monaten getrennt voneinander und wollen sich scheiden lassen. Doch das haben sie beiden Töchtern bisher verschwiegen. Als wäre das nicht genug, stellen sich auch bei Braut Rosie erste Zweifel ein, ob die schnelle Hochzeit wirklich die richtige Entscheidung ist. Eins ist jedoch klar: Dieses Weihnachtsfest wird jedem Familienmitglied auf ewig in Erinnerung bleiben.

"Eine Weihnachtshochzeit im Schnee" ist ein turbulenter, aber dennoch einfühlsam erzählter Familienroman, der in der Weihnachtszeit angesiedelt ist. Das verschneite Aspen liefert dafür die perfekte Hintergrundkulisse. Denn der Autorin gelingt es einfach hervorragend, Handlungsorte und Protagonisten so zu beschreiben, dass man beinahe das Gefühl hat, selbst durch den verschneiten Ort zu stapfen, den Schnee auf der Haut zu spüren und die weihnachtlichen Düfte wahrzunehmen. Man kann sich dadurch mühelos auf die Geschichte einlassen und in ihr versinken. 

Sie wird wieder aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, wobei die Mutter Maggie, die Braut Rosie und die große Schwester Katie abwechselnd im Zentrum der Ereignisse stehen. Dadurch bekommt man nicht nur einen Einblick in die Gedanken, Gefühle, Sorgen und Nöte der jeweiligen Hauptakteurin, sondern kann außerdem beobachten, was sie füreinander empfinden und wie die jeweiligen Handlungen aufeinander wirken. Die Autorin hat wunderbare Charaktere erschaffen, mit denen man sich identifizieren kann. Zusammen mit der verschneiten Hintergrundkulisse und der besonderen Atmosphäre, die zwischen den Zeilen schwebt, entwickelt sich die Geschichte mit jeder gelesenen Seite, zu einem wahren Wohlfühlbuch. Man kann die Bedenken, Sorgen und Nöte der Protagonisten nachempfinden, aber auch gemeinsam mit ihnen lachen oder in ganz speziellen Situationen humorvoll mit den Augen rollen. Denn die Tage bis zur Hochzeit sind äußerst turbulent, aber dennoch mit einer wohldosierten Prise Romantik und ein wenig Weihnachtszauber fein abgestimmt. 

Ein einfühlsam erzählter Weihnachtsroman, der durch eine wunderbare Hintergrundkulisse und lebendige Charaktere überzeugt! Ein absolutes Wohlfühl-Buch!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.09.2020

Faszinierende Fortsetzung

Vortex – Das Mädchen, das die Zeit durchbrach
0

"Das Mädchen, das die Zeit durchbrach" ist nach "Der Tag, an dem die Welt zerriss" der zweite Band der Vortex-Trilogie. Dieser Folgeband schließt beinahe nahtlos an das Ende des ersten Teils an. Um der ...

"Das Mädchen, das die Zeit durchbrach" ist nach "Der Tag, an dem die Welt zerriss" der zweite Band der Vortex-Trilogie. Dieser Folgeband schließt beinahe nahtlos an das Ende des ersten Teils an. Um der komplexen Geschichte folgen zu können, sollte man die Bände in der richtigen Reihenfolge lesen.

Der erneute Einstieg ins Geschehen gelingt relativ mühelos, denn die Autorin streut wichtige Hintergrundinformationen aus dem ersten Teil harmonisch in die Handlung ein, so dass man die damalige Ereignisse wieder präsent hat. Varus Hawthorne setzt noch immer alles daran, seine Vortexläufer in die Vergangenheit zu schicken, um den Urvortex zu beeinflussen. Elaine, Bale und ihre Freunde wollen diesen Plan vereiteln und springen ebenfalls in die Vergangenheit. Dabei geraten sie nicht nur in Gefahr, sondern decken außerdem Geheimnisse auf.

Die Handlung startet zunächst etwas gemächlich. Allerdings hat man so die Chance, die Nebencharaktere dieser Reihe näher kennenzulernen. Es gelingt der Autorin wieder hervorragend, die Welt, die sie in der fernen Zukunft erschaffen hat, faszinierend zu beschreiben. Dadurch wirkt diese Hintergrundkulisse so lebendig, dass man sie beim Lesen förmlich vor Augen hat und ganz in die abenteuerlichen Ereignisse eintauchen kann. Die Charaktere sind facettenreich und authentisch. Man kann mit ihnen mitfiebern und folgt dabei gebannt den Wendungen, die die Handlung nimmt. Nicht nur für die Hauptcharaktere Elaine und Bale hält dieser Band einige Überraschungen bereit. Dadurch steigert sich die Spannung im Verlauf des Geschehens stetig. Die Mischung aus Fantasy, Spannung, Action und ein wenig Liebe ist so gelungen, dass man das Buch kaum noch aus der Hand legen mag. Am Ende gibt es eine Wendung, die man so nicht erwartet hat und die dafür sorgt, dass man am liebsten sofort weiterlesen würde. Die Neugier auf den Finalband wird dadurch definitiv geweckt.

Eine faszinierende Fortsetzung, die dafür sorgt, dass man am liebsten sofort zum Finalband greifen möchte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.09.2020

Spannender Pageturner!

Die App – Sie kennen dich. Sie wissen, wo du wohnst.
0

Hendrik und Linda wohnen in Hamburg-Winterhude. Sie genießen den Komfort, den ihnen "Adam", ein intelligentes Smart Home System, bietet. "Adam" lässt sich ganz einfach über eine App bedienen, steuert so ...

Hendrik und Linda wohnen in Hamburg-Winterhude. Sie genießen den Komfort, den ihnen "Adam", ein intelligentes Smart Home System, bietet. "Adam" lässt sich ganz einfach über eine App bedienen, steuert so bequem alles und garantiert die Sicherheit der Bewohner. Doch plötzlich ist Linda verschwunden, ohne eine Nachricht zu hinterlassen. Hendrik versteht die Welt nicht mehr. Von der Polizei fühlt er sich nicht ernst genommen und deshalb beginnt er auf eigene Faust nach Linda zu suchen. Dabei lernt er eine Frau kennen, deren Mann ebenfalls verschwunden ist. Seltsamerweise genießt auch dieses Ehepaar in seinem Haus den Komfort von "Adam"....

Auch dieser Strobel startet ohne langatmiges Vorgeplänkel, denn man befindet sich sofort mitten im spannenden Geschehen, da man im Prolog einen Mann beobachtet, der sich offenbar in einer ausweglosen Situation befindet und langsam in Panik gerät. Dass diese Panik mehr als gerechtfertigt ist, stellt sich schnell heraus. Doch wer der Mann ist, wie er in diese Situation geraten ist und wie sich das alles in die Handlung einfügen wird, erfährt man natürlich nicht. Doch mit diesem Einstieg sorgt der Autor mal wieder gekonnt dafür, dass man als Leser sofort am Haken hängt und mehr erfahren möchte.

Danach lernt man Hendrik und Linda kennen. Die beiden wirken sympathisch und scheinen gut miteinander zu harmonieren. Doch dann verschwindet Linda. Hendriks Verzweiflung und seine Überzeugung, dass sie niemals ohne Nachricht gegangen wäre, wirken authentisch. Gemeinsam mit Hendrik macht man sich auf die Suche, irgendeinen Hinweis zu finden, was passiert sein könnte. Die Polizei scheint keine große Hilfe zu sein. Recht kurze Kapitel und wechselnde Perspektiven sorgen dafür, dass man bereits früh in den Sog der Ereignisse gerät. Arno Strobel legt geschickt Spuren aus, denen man allzu bereitwillig folgt. Überraschende Wendungen sorgen allerdings oft dafür, dass man die eigenen Überlegungen verwerfen und neu ansetzen muss. Den wahren Hintergründen auf die Spur zu kommen, ist jedoch nicht ganz einfach, denn man weiß nicht, wie man alles einordnen soll und wem man eigentlich vertrauen kann. Die Charaktere wirken alle authentisch. Doch irgendwie scheint jeder etwas zu verbergen, Hinweise zurückzuhalten oder zu unverblümt zu streuen. Diese Ungewissheit, wer hier nicht mit offenen Karten spielt oder gar ein gezinktes Blatt in den Händen hält, macht einen großen Reiz dieses Psychothrillers aus. Die Spannung wird dadurch nicht nur früh aufgebaut, sondern kann durchgehend gehalten werden und sich zum Ende hin sogar noch steigern.

Ein wahnsinnig spannender Thriller, den man erst aus der Hand legen kann, wenn man am Ende angekommen ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.09.2020

Ein mitreißend vermitteltes Stück Zeitgeschichte

Bis wir uns wiedersehen
0

Fey von Hassell ist die Tochter des Diplomaten Ulrich von Hassell und lebt mit ihrem Mann Detalmo Pirzio-Biroli und den beiden zwei- und vierjährigen Söhnen, Roberto und Corrado, im Castello di Brazzà ...

Fey von Hassell ist die Tochter des Diplomaten Ulrich von Hassell und lebt mit ihrem Mann Detalmo Pirzio-Biroli und den beiden zwei- und vierjährigen Söhnen, Roberto und Corrado, im Castello di Brazzà in Italien. Als ihrem Vater die Beteiligung am Staatsstreichversuch des 20. Juli 1944 nachgewiesen und er infolgedessen am 8. September 1944 hingerichtet wird, ahnt Fey im entfernten Italien noch nichts von alledem. Doch dann wird sie in Sippenhaft genommen. Ihre beiden Söhne werden von der deutschen Regierung verschleppt und unter fremden Namen in einem Kinderheim untergebracht. Die Ungewissheit, was mit ihr und ihren Söhnen passieren wird, zehrt an Fey. Gemeinsam mit anderen Familienangehörigen der Attentäter des 20. Juli beginnt für sie eine Irrfahrt durch Konzentrationslager und andere Orte, an denen die Sonderhäftlinge abgeschirmt werden. Die Gefangenen können sich nie sicher sein, was die bereits am Boden liegende Regierung in den letzten Kriegsmonaten mit ihnen vorhat und ob die nächsten Stunden vielleicht ihre letzten sein könnten. 

Nach enger Zusammenarbeit mit der Familie von Fey von Hassell und der Auswertung zahlloser Briefe, Tagebücher und Dokumente, erweckt die Autorin Catherine Bailey in diesem Buch das erschreckende Schicksal von Fey und ihren Söhnen eindringlich zum Leben. 

Das Buch beginnt mit einem Prolog, der zunächst etwas distanziert und emotionslos wirkt. Hier wird man allerdings bereits mit einigen Hintergrundinformationen versorgt, die wichtig sind, um die Zusammenhänge zu verstehen, die nötig sind, um diese Geschichte auf sich wirken zu lassen. Schon bald gelingt es der Autorin mühelos, Briefe, Tagebücher und Fakten so mit dem Geschehen zu verflechten, dass man sich dem Ausmaß der unvorstellbaren Odyssee, die Fey, gemeinsam mit den anderen Sonderhäftlingen durchleben musste, nicht mehr entziehen kann. Man wird regelrecht mitgerissen und hat dabei die beschriebenen Ereignisse vor Augen. Die angespannte, bedrohliche Atmosphäre und Feys Verzweiflung über die Ungewissheit, was mit ihren Söhnen passiert ist und ob sie die beiden jemals wiedersehen wird, werden authentisch vermittelt. Man fiebert nicht nur mit Fey mit, sondern mit jedem einzelnen Charakter, der ebenfalls in Sippenhaft genommen wurde. Die Anspannung, nicht zu wissen, was passiert, was der Sinn der Odyssee durch die Lager ist und die Ungewissheit, was die nächste Stunde bringen könnte, ist stets spürbar. Dadurch gerät man förmlich in den Sog der Ereignisse und blickt dabei in tiefste menschliche Abgründe, die zum Nachdenken und Erinnern anregen. Fotos, Landkarten, in denen auch die Route der Sonderhäftlinge eingezeichnet ist, Quellenangaben und Personenverzeichnisse runden das eindringlich geschilderte Schicksal von Fey von Hassell und ihren Söhnen ab. 

Ein Stück Zeitgeschichte, das so mitreißend vermittelt wird, dass man es nach kurzer Zeit nicht mehr aus der Hand legen mag. Eine absolute Leseempfehlung, die zum Nachdenken und Erinnern anregt. 

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.09.2020

Bezaubernder Weihnachtsroman

Körbchen unterm Mistelzweig
0

Schon lange schlägt Violas Herz schneller, wenn sie Lukas, den Bruder ihrer Schwägerin Angelique, trifft. Doch niemals würde sie es wagen, den ersten Schritt auf ihn zuzugehen, da sie ihre Schüchternheit ...

Schon lange schlägt Violas Herz schneller, wenn sie Lukas, den Bruder ihrer Schwägerin Angelique, trifft. Doch niemals würde sie es wagen, den ersten Schritt auf ihn zuzugehen, da sie ihre Schüchternheit einfach nicht überwinden kann. Eines Tages sind die beiden gemeinsam im Auto unterwegs, als sie am Straßenrand ein junges Schnauzermädchen finden, das offensichtlich ausgesetzt wurde. Viola und Lukas nehmen die Kleine mit und taufen sie auf den Namen "Miss Daisy". Da sie sich nicht entscheiden können, bei wem Miss Daisy künftig wohnen soll, kümmern sie sich abwechselnd um die junge Hundedame. Zur Weihnachtszeit soll Miss Daisy ihre Entscheidung, wo ihr Körbchen künftig dauerhaft stehen soll, selber treffen. Doch Miss Daisy weiß genau was sie will, denn sie liebt beide gleichermaßen. Gemeinsam mit Santa und seinen Elfen sollte es doch möglich sein, Viola und Lukas davon zu überzeugen, dass ein gemeinsames Zuhause die Lösung ist, zumal Viola sich im Sommer, in prosecco-seligem Zustand, ihre große Liebe unter dem Weihnachtsbaum gewünscht hat... 

Im Zentrum des diesjährigen Weihnachtsromans von Petra Schier stehen die junge Schnauzerdame Miss Daisy,  die schüchterne Viola Sternberg und Lukas Sahrmüller, der sich fest vorgenommen hat, nie wieder eine Frau in sein Herz zu lassen. Das scheinen zunächst keine guten Voraussetzungen dafür zu sein, dass Violas und Miss Daisys Wünsche in Erfüllung gehen könnten. Doch Santa Claus und seine hilfsbereiten Elfen sorgen in diesem Roman nicht nur für wunderbare Weihnachtsstimmung, sondern ziehen mal wieder alle Register, damit Weihnachtswünsche in Erfüllung gehen können. 

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven geschildert. Dadurch bekommt man einen guten Überblick über die Gesamthandlung und kann dem Ganzen mühelos folgen. Petra Schier gelingt es wieder vom ersten Moment an, eine wunderbare Atmosphäre zu erschaffen, in der man sich sofort wohlfühlt. Die Charaktere wirken so lebendig, dass man ihre Gefühle nachvollziehen kann und das Geschehen mühelos vor Augen hat. Man merkt, dass Liebe in der Luft liegt und kann das Knistern zwischen den beiden Hauptakteuren förmlich spüren. Dabei muss man allerdings nicht befürchten, dass die Geschichte zu zuckersüß oder gar kitschig wirkt. Denn Petra Schier gelingt es wieder hervorragend, das richtige Maß zu finden, das mitreißt und ins Herz trifft.

Durch die lebendigen Beschreibungen der weihnachtlichen Hintergrundkulisse, ist es beinahe so, als ob man selbst die Düfte und die kribbelige Aufregung der Vorweihnachtszeit wahrnehmen würde. Mit diesem Buch kann man einfach mal die Seele baumeln lassen, Hektik und Alltag vergessen und große Gefühle genießen. Die bezaubernden Einblicke in die Gedanken  der kleinen Hundedame Miss Daisy, runden das Leseerlebnis ab und sorgen außerdem dafür, dass man einige Male unverhofft schmunzeln muss.  

Ein wunderbarer, zu Herzen gehender Roman, mit dem man Hektik und Alltagsstress entfliehen und dabei den Zauber der Weihnachtszeit genießen kann. 

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere