Profilbild von KimVi

KimVi

Lesejury Star
offline

KimVi ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit KimVi über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.10.2022

Komplexer Agenten-Thriller

EAST. Welt ohne Seele
0

CIA-Agent Jan Jordi Kazanski hat einen schweren Schicksalsschlag erlitten, wird nun von wiederkehrenden Albträumen geplagt und versucht, seinen Kummer in Alkohol zu ertränken. Dadurch ist er für seinen ...

CIA-Agent Jan Jordi Kazanski hat einen schweren Schicksalsschlag erlitten, wird nun von wiederkehrenden Albträumen geplagt und versucht, seinen Kummer in Alkohol zu ertränken. Dadurch ist er für seinen Arbeitgeber eigentlich untragbar geworden. Doch dann erhält Kazanski überraschend den Auftrag, nach Krakau zu reisen, um die geheimnisvolle "Witwe", die der CIA wiederholt wichtige Informationen zugespielt hat, aufzuspüren...

Dieser Thriller ist der Auftakt zu einer neuen Serie, in deren Mittelpunkt der CIA-Agent Jan Jordi Kazanski steht. Ziemlich schnell wird klar, dass Kazanski einige Probleme hat. Da er ständig raucht und Alkohol trinkt, fällt es zunächst schwer, Sympathie für ihn zu entwickeln. Deshalb betrachtet man ihn anfangs eher distanziert. 

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, die häufig sprunghaft wechseln. Deshalb sollte man konzentriert lesen, um den roten Faden nicht zu verlieren. Es werden einige Charaktere eingeführt, bei denen man nicht ahnt, wer zu den Guten oder den Bösen zählt. Genau wie Kazanski, tappt man im Dunkeln und muss sich auf sein Bauchgefühl verlassen. Dabei wird man die ein oder andere Überraschung erleben. 

Es handelt sich hier um einen Agenten-Thriller, der sich durch eine komplexe Handlung auszeichnet. Deshalb wird man mit einigen Hintergrundinformationen versorgt, die zwar zunächst etwas langatmig wirken, aber durchaus hilfreich sind, um im späteren Verlauf das große Ganze zu verstehen. Der Autor beschreibt die Handlungsorte detailliert, wodurch man sie beim Lesen vor Augen hat. Allerdings hat man manchmal das Gefühl, dass die Beschreibungen zu ausufernd sind und deshalb zu Lasten der Spannung gehen.

​​​​​​​Wenn sich allerdings die ersten Handlungsfäden miteinander verknüpfen, stellt sich auch die bis dahin vermisste Spannung ein. Kazanski ist in ein ausgeklügeltes Katz- und Mausspiel geraten, bei dem man nicht weiß, wem er glauben und vertrauen kann. Das macht einen großen Reiz der Handlung aus. Immer, wenn man meint, dass man die Zusammenhänge nun versteht, kommt es zu überraschenden Ereignissen, die für neue Wendungen sorgen. Die Spannung bleibt dadurch bis zum Schluss erhalten. 

Ein Agenten-Thriller, der zunächst etwas langatmig startet, dann aber Fahrt aufnimmt. Allerdings sollte man beim Lesen durchgehend konzentriert sein, um den roten Faden nicht zu verlieren. 


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.10.2022

Spannender Reihenauftakt

Kalt und still
0


Hanna Ahlanders Tag verläuft alles andere als optimal, denn ihr Chef legt ihr nahe, ihren Dienst bei der Stockholmer Polizei zu quittieren. Deshalb steht sie kurz vor Weihnachten ohne Job da. Hanna will ...


Hanna Ahlanders Tag verläuft alles andere als optimal, denn ihr Chef legt ihr nahe, ihren Dienst bei der Stockholmer Polizei zu quittieren. Deshalb steht sie kurz vor Weihnachten ohne Job da. Hanna will nur noch nach Hause, sich in ihren vier Wänden verkriechen und dort von ihrem Freund trösten lassen. Doch in der Wohnung wartet die nächste Hiobsbotschaft auf sie. Denn ihr Freund trennt sich von ihr und fordert sie auf, so schnell wie möglich auszuziehen. Das Angebot ihrer Schwester, erstmal in deren Ferienhaus in Åre unterzukommen, nimmt Hanna deshalb sofort an. Sie igelt sich ein und pflegt ihr angeschlagenes Selbstbewusstsein. Hanna hat keine Ahnung, wie es weitergehen soll. Doch dann erfährt sie, dass in Åre ein junges Mädchen, das nach einer Party nicht nach Hause gekommen ist, vermisst wird. Da die Temperaturen eisig sind, zählt jede Stunde. Hanna schließt sich den Suchmannschaften an.... 

"Kalt und still" ist der Auftakt einer neuen Krimireihe, in deren Mittelpunkt Hanna Ahlander steht. In diesem Band lernt man deshalb die Protagonistin näher kennen. Hanna wirkt sofort sympathisch, wodurch der Einstieg in die Handlung mühelos gelingt. 

Viveca Sten versteht es wieder hervorragend, Handlungsorte und Protagonisten so zu beschreiben, dass man meint, selbst vor Ort zu sein. Die eisigen Temperaturen, der stetige Schneefall und die knirschenden Fußsohlen der Akteure fließen glaubhaft ins Geschehen ein und sorgen für eine winterliche Atmosphäre. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und ist in recht kurze Kapitel unterteilt. Dadurch wird schon früh ein hohes Tempo angeschlagen, durch das man förmlich mitgerissen wird. 

Der Fall lädt dazu ein, eigene Überlegungen anzustellen. Es gibt einige Verdächtige, doch die Puzzleteilchen scheinen nicht richtig zusammenzupassen. Immer, wenn man meint, dass man endlich Zusammenhänge erkennt, muss man die eigenen Überlegungen überdenken, wodurch bei diesen Ermittlungen definitiv keine Langeweile aufkommt. Die privaten Probleme der Hauptakteure drängen sich nicht zu sehr in den Vordergrund, sondern fließen so authentisch ins Geschehen ein, dass die Charaktere noch lebendiger erscheinen. Deshalb fiebert man mit ihnen mit und versucht den Hintergründen von Amandas Verschwinden auf die Spur zu kommen.

Ein spannender und intensiv erzählter Reihenauftakt, der auf ein Wiedersehen mit Hanna Ahlander hoffen lässt. 

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.10.2022

Spannend und unterhaltsam

Zorn – Ausgelöscht
0

Jakob Fender kommt im Krankenhaus zu sich und kann sich an nichts erinnern. Selbst sein eigener Name löst bei ihm nicht den Hauch einer Erinnerung aus. Fender wurde offenbar mit einem Baseballschläger ...

Jakob Fender kommt im Krankenhaus zu sich und kann sich an nichts erinnern. Selbst sein eigener Name löst bei ihm nicht den Hauch einer Erinnerung aus. Fender wurde offenbar mit einem Baseballschläger brutal zusammengeschlagen, außerdem sind die Finger an seiner Hand beinahe abgetrennt. Die Polizei geht von einem Mordversuch aus. Zorn und Schröder werden mit den Ermittlungen betraut. Doch wie sollen sie dem Täter auf die Spur kommen, wenn der einzige Zeuge sich an nichts erinnert? Als eine Leiche, die von einer Brücke herabhängt, gefunden wird, die ähnliche Verletzungen hat wie die, die Fender an seiner beinahe abgetrennten Hand aufweist, kommt langsam Bewegung in den Fall....


"Ausgelöscht" ist bereits der zwölfte Fall für das Ermittlerduo Zorn und Schröder. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ereignissen auch dann folgen, wenn man noch keinen Teil der Reihe gelesen hat. Allerdings handelt es sich bei dem Ermittlerduo um ein ganz besonderes Gespann. Deshalb kann man die Wortgefechte der beiden besser genießen, wenn man die Geschichte der beiden kennt. 

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven geschildert. Die Ermittlungen von Zorn und Schröder nehmen einen großen Teil ein, doch es gibt auch immer wieder Einblicke in Jakob Fenders Sicht. Er schildert die Ereignisse in der Ich-Form. Diese Perspektive gibt dem Fall einen besonderen Reiz. Denn die Ermittlungen haben es wirklich in sich. Zorn und Schröder stehen vor einem Rätsel. Ihre Ermittlungen wirken authentisch, wenn man davon absieht, dass Claudius Zorn mal wieder völlig unfähig dargestellt wird. Doch Schröder, das Superhirn dieses Duos, darf man nicht unterschätzen. Die Wortgefechte der beiden sind auch dieses Mal sehr lesenswert und laden zum Schmunzeln ein. 

Der Fall ist rätselhaft. Obwohl man durch die Einblicke in Fenders Sicht mehr weiß, als die Kommissare, tappt man mit den beiden lange Zeit im Dunkeln. Man wird dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen, doch es kommt zu unerwarteten Wendungen, die dazu führen, dass dieser Fall nicht nur spannend ist, sondern einige Überraschungen bereithält. 

Ein spannender Fall, der einige Überraschungen bereithält. 

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.10.2022

Spannung von der ersten bis zur letzten Seite!

Wir zerstören dich
0

Die Masche, einsamen Menschen beim Internet-Dating die große Liebe vorzugaukeln und ihnen denen letzten Penny abzunehmen, bevor sie feststellen, dass die Person, mit der sie Liebesschwüre ausgetauscht ...

Die Masche, einsamen Menschen beim Internet-Dating die große Liebe vorzugaukeln und ihnen denen letzten Penny abzunehmen, bevor sie feststellen, dass die Person, mit der sie Liebesschwüre ausgetauscht haben, gar nicht existiert, ist ein äußerst lukratives Geschäft. Es ist eine Betrugsmasche, die immer größere Dimensionen annimmt. Als Detective Superintendent Roy Grace den vermeintlichen Suizid einer Frau untersucht, die das Opfer eines Liebesbetrügers werden sollte, beginnt er genauer hinzuschauen. Die Hinweise, auf ein betrügerisches Netzwerk, das auch vor Gewalt nicht zurückschreckt, verdichten sich. Roy Grace setzt alles daran, die Täter zu enttarnen und ihnen das Handwerkt zu legen...

"Wir zerstören dich" ist bereits der 15. Fall der Roy-Grace-Serie von Peter James. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ermittlungen auch dann folgen, wenn man noch keinen Teil dieser Serie gelesen hat. Wenn man allerdings an der beruflichen und privaten Weiterentwicklung der Hauptcharaktere interessiert ist, dann empfiehlt sich, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Einhaltung der Reihenfolge.

Peter James versteht es hervorragend, sofort das Interesse an diesem Fall zu wecken. Denn man beobachtet zunächst, wie ein pensionierter Major am Flughafen auf seine große Liebe wartet, dann aber von der Polizei auf den Boden der Tatsachen geholt wird. Und nicht nur diesem Mann wurde übel mitgespielt. Es gibt unzählige Opfer. Dadurch, dass die Charaktere so lebendig beschrieben werden, ist man sofort mitten im Geschehen und hofft, dass die Hintermänner dieser Betrugsmasche, die ohne mit der Wimper zu zucken Existenzen zerstören, zur Rechenschaft gezogen werden.

Relativ kurze Kapitel und rasche Szenenwechsel sorgen dafür, dass bereits früh ein hohes Tempo aufgebaut wird. Durch die wechselnden Perspektiven hat man einen weitaus größeren Überblick als die Ermittler. Deshalb ahnt man, dass sich die Ereignisse zuspitzen werden. Die aufgebaute Spannung kann nicht nur durchgehend gehalten werden, sondern nimmt im Verlauf der Handlung stetig zu. Dadurch kann man sich ganz auf das Geschehen einlassen und mag das Buch schon bald nicht mehr aus der Hand legen.

Das Privatleben von Roy Grace nimmt in diesem Band nicht zu viel Raum ein. Denn die Ermittlungen beschäftigen ihn quasi rund um die Uhr. Dennoch regt das, was man an Neuigkeiten erfährt, zum Nachdenken an und weckt definitiv die Neugier auf die Folgebände.

Ein spannender Fall für Roy Grace, der durch ein hohes Tempo, durchgehende Spannung und einen überaus interessanten Plot überzeugt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.10.2022

Einzigartig

Tunten-Toast
0

Das bunte und fröhliche Cover stimmt bereits auf den Inhalt ein. Die Beschreibung "Alles, nur kein anständiges Kochbuch", ist absolut treffend formuliert, obwohl sich zwischen den liebevoll gestalteten ...

Das bunte und fröhliche Cover stimmt bereits auf den Inhalt ein. Die Beschreibung "Alles, nur kein anständiges Kochbuch", ist absolut treffend formuliert, obwohl sich zwischen den liebevoll gestalteten Buchdeckeln sehr viel mehr verbirgt, als Zutatenlisten und monoton geschriebene Rezepte. 

Denn Uwe Krauser plaudert aus dem Nähkästchen und kramt in Erinnerungen an die Zeit, als er mit seinem Mann Oliver das erste Gästehaus für Homosexuelle im südspanischen Benidorm eröffnete. Der Schreibstil ist so lebendig, dass man das Gefühl hat, dem sympathischen Autor gegenüber zu sitzen. Man kann sich entspannt zurücklehnen und seinen Geschichten lauschen. Langweilig wird es dabei nie, denn Uwe Krauser erzählt die Episoden mit einem Augenzwinkern und deshalb kann es durchaus passieren, dass man das ein oder andere Mal laut loslachen muss.

Da es sich hier zwar nicht um ein anständiges Kochbuch, aber immerhin um ein Kochbuch handelt, gibt es natürlich auch Rezepte. Die Überleitung von den entsprechenden Geschichten zu den Rezepten sind (meistens) sehr gelungen. Die Anleitungen lesen sich locker und flockig, wodurch man das Gefühl bekommt, dass man die Gerichte auch dann nachkochen kann, wenn man kein Meisterkoch ist. Die benötigten Zutaten sind nicht zu ausgefallen, wodurch die Motivation, selber einen Versuch zu wagen, steigt. Abgerundet wird das Ganze durch private Fotos und Bildern von den Gerichten. 

Ein einzigartiges Kochbuch, das durch lebendige Erzählungen, leckere Gerichte und herrlichen Humor überzeugt!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere