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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.05.2017

Spannender Pageturner!

Glaube Liebe Tod (Ein Martin-Bauer-Krimi 1)
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Der Polizei-Seelsorger Martin Bauer wird zur Duisburger Rheinbrücke gerufen. Auf dieser Brücke steht ein Polizist, der offensichtlich Selbstmord begehen will. Bauer geht ein großes Risiko ein, kann den ...

Der Polizei-Seelsorger Martin Bauer wird zur Duisburger Rheinbrücke gerufen. Auf dieser Brücke steht ein Polizist, der offensichtlich Selbstmord begehen will. Bauer geht ein großes Risiko ein, kann den Polizisten durch seinen waghalsigen Einsatz allerdings davon abhalten, sich das Leben zu nehmen. Doch wenige Stunden später erfährt der Seelsorger, dass der Polizist nach einem Sturz von einem Parkdeck gestorben ist. Hat er sein Vorhaben dort beendet? Bauer kann das nicht glauben und beginnt auf eigene Faust Ermittlungen anzustellen.....

Der Einstieg in den Krimi gelingt mühelos, da man sich, ohne langatmiges Vorgeplänkel,  sofort mitten im spannenden Geschehen befindet. Die Szenen werden so lebendig beschrieben, dass man sie vom ersten Moment an vor Augen hat und problemlos in die Handlung eintauchen kann.

Diese besteht aus unterschiedlichen Handlungssträngen, die man zunächst nicht miteinander in Verbindung bringen kann. Im Verlauf der Erzählung beginnen sie sich aber zu verknüpfen, um schließlich in einem schlüssigen Finale zu gipfeln. Bis dahin tappt man allerdings lange Zeit im Dunkeln, denn die Autoren verstehen es hervorragend, Spannung aufzubauen, die durchgehend gehalten werden kann und dafür sorgt, dass man in den Sog der Ereignisse gerät. Der Krimi entwickelt sich zu einem echten Pageturner, den man nur ungern aus der Hand legen mag. Der flüssige und angenehm lesbare Schreibstil trägt außerdem dazu bei, dass sich das Buch fast von alleine liest.

Die Charaktere wirken glaubhaft und lebendig. Sie sind nicht perfekt, sondern haben auch Schwächen. Diese wirken auch nicht zu dick aufgetragen, sodass man sich wirklich gut mit ihnen identifizieren und mit ihnen mitfiebern kann.

Ich habe mich beim Lesen dieses Kriminalromans sehr gut unterhalten. Einmal angefangen, konnte ich ihn kaum noch aus der Hand legen. Denn die gut durchdachte Handlung und das Kopfkino, das beim Lesen anspringt, konnten mich voll und ganz begeistern. Ich vergebe deshalb alle fünf Bewertungssterne und eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 23.04.2017

Locker, leichte Sommerlektüre, die durch ein ganz besonderes Brausepulverbitzeln überzeugt

Brausepulverherz
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Jiara lebt eigentlich in Hamburg. Dort studiert sie und wohnt mit ihrem Freund Jonas zusammen. Die beiden sind schon ewig ein Paar und die Heirat ist fest eingeplant. Den Sommer verbringt Jiara, wie jedes ...

Jiara lebt eigentlich in Hamburg. Dort studiert sie und wohnt mit ihrem Freund Jonas zusammen. Die beiden sind schon ewig ein Paar und die Heirat ist fest eingeplant. Den Sommer verbringt Jiara, wie jedes Jahr,  bei ihrem besten Freund Dario an der italienischen Riviera. Er führt dort eine Trattoria und Jiara hilft ihm. Dort trifft sie Milo. Und damit ist nichts mehr, wie es vorher war. Denn Milo löst Gefühle in Jiara aus, die einfach nicht sein dürfen. Denn schließlich wartet Jonas in Hamburg auf sie. Doch das Kribbeln und Bitzeln hört einfach nicht auf....

Das Buch wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Man betrachtet das Geschehen immer in der Ich-Form, allerdings abwechselnd aus Jiaras und Milos Sicht. Dadurch bekommt man einen guten Einblick in die Gefühle der beiden Hauptprotagonisten und erfährt, wie sie sich gegenseitig wahrnehmen und aufeinander wirken. Da die Kapitel immer mit dem Namen des Protagonisten gekennzeichnet sind, in dessen Haut man quasi gerade steckt, ist es leicht die Übersicht zu behalten.

Der Einstieg in die Handlung gelingt ebenso mühelos. Denn die Autorin hat einen wunderbar lockeren Schreibstil, der einen sofort mitreißt. Das Urlaubsgefühl, das an der italienischen Riviera herrscht, ist stets spürbar, sodass sich ein sonnig-leichtes Gefühl beim Lesen einstellt. Durch die gelungenen Beschreibungen hat man die entsprechenden Szenen vor Augen und kann ganz in die Geschichte von Jiara und Milo eintauchen.

Die beiden wirken meistens sehr sympathisch. Dennoch gibt es natürlich auch Szenen, in denen man ihre Handlungen nicht unbedingt nachvollziehen kann und sie einfach nur schütteln möchte. Doch das spricht ja für das Buch, denn man fiebert mit den beiden mit und ist erst zufrieden, wenn man weiß, wie es endet. Das Sommergefühl, die interessante Liebesgeschichte der beiden und das Brausepulverbitzeln, das man zwischen den Zeilen spürt, sorgen dafür, dass man regelrecht an den Seiten klebt und sich nur schwer von der Handlung lösen mag. Allzu romantische und kitschige Verwicklungen, bei denen die Heldin auf rosaroten Wolken schwebt und dem Helden ziemlich vorhersehbar und laut seufzend in die Arme sinkt, braucht man auch nicht zu befürchten. Denn Leonie Lastellas Geschichte ist locker, leicht und abwechslungsreich.

Obwohl ich sonst nur unter Protest und mit äußerstem Widerwillen zu Liebesromanen greife, da mit solche Handlungen meist zu vorhersehbar und zuckersüß sind, konnte mich dieses Buch von der ersten bis zur letzten Seite begeistern. Es ist locker und leicht geschrieben, hat Charaktere mit denen man mitfiebern kann und das ganz besondere Brausepulverbitzeln!

Veröffentlicht am 23.04.2017

Der zweite Fall für Albin Leclerc und Mops Tyson

Blutrote Provence
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Als der pensionierte Commissaire Albin Leclerc eine Runde mit Mops Tyson dreht, erfährt er, dass bei Caromb drei Tote gefunden wurden. Zum großen Ärger seiner Kollegen macht Leclerc sich sofort auf den ...

Als der pensionierte Commissaire Albin Leclerc eine Runde mit Mops Tyson dreht, erfährt er, dass bei Caromb drei Tote gefunden wurden. Zum großen Ärger seiner Kollegen macht Leclerc sich sofort auf den Weg zum Tatort, um sich selbst ein Bild zu machen und eigene Ermittlungen anzustellen. Leclerc zieht Parallelen zu einem alten Fall. Er kann es einfach nicht lassen, sich mit List und Tücke Informationen zu erschleichen. Da die Polizei im Dunkeln tappt, muss schließlich jemand dafür sorgen, dass das Verbrechen aufgeklärt wird und Leclerc ist sich sicher, dass er dafür bestens geeignet ist. Er ahnt allerdings nicht, in welche Gefahr er sich dieses Mal begibt.....

Nach "Tod in der Provence" ist "Blutrote Provence" der zweite Fall, den der pensionierte Kommissar, gemeinsam mit seinem Mops Tyson, in seinem eigentlich wohlverdienten Ruhestand verfolgt. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind und nicht aufeinander aufbauen, kann man den Ermittlungen im zweiten Band auch dann mühelos folgen, wenn man den ersten nicht gelesen hat.

Das Geschehen wird aus wechselnden Perspektiven betrachtet. Wobei Leclercs Ermittlungen im Zentrum der Handlung stehen. In diesem Band kommt außerdem eine neue Protagonistin, die Streifenpolizistin Catherine Castel, ins Spiel. Castel ist eigentlich überqualifiziert für ihren jetzigen Posten bei der Polizei. Es scheint so, als ob sie auf ein Abstellgleis geschoben wurde. Dadurch sieht Leclerc in ihr schon fast eine Seelenverwandte und bindet sie in seine eigenen Ermittlungen ein. Durch die Ermittlungen, die wechselnden Perspektiven und den parallel verlaufenden Handlungsstrang, der sich mit Castels Vergangenheit beschäftigt, bleibt die Handlung durchgehend interessant und abwechslungsreich. Relativ kurze Kapitel sorgen außerdem dafür, dass sich dieser Krimi fast von allein liest.

Der Schreibstil ist locker und leicht. Leclerc ist einfach ein Original und kann auch mal über sich selbst lachen. Seine manchmal recht sarkastischen Gedanken und die Gespräche mit Mops Tyson sorgen dafür, dass man oft unverhofft lächeln muss. Außerdem kann man gut nachvollziehen, wie er seine ehemaligen Kollegen mit seinen eigenmächtigen Aktionen langsam in den Wahnsinn treibt. Dieser Krimi ist also nicht nur spannend, sondern stellenweise auch noch sehr humorvoll.

Die Charaktere wirken lebendig, sodass man sie beim Lesen regelrecht vor Augen hat. Außerdem beschreibt der Autor die Provence so eindrucksvoll, dass man schon fast meint, den Lavendelduft in der Nase zu haben und die heiße Sommerhitze auf der Haut zu spüren. Man kann dadurch mühelos in die Handlung eintauchen und die eigenwilligen und äußerst eigenmächtigen Ermittlungen des Pensionärs genießen.

Bereits der erste Fall von Leclerc und Mops Tyson konnte mich begeistern und auch bei diesem zweiten Provence-Krimi habe ich jede einzelne Seite genossen. Die Kriminalhandlung wirkte auf mich durchgehend spannend und die Charaktere lebendig, sodass ich alles regelrecht vor Augen hatte. Besonders begeistern konnten mich wieder die Kreativität des Rentners, sich ungebeten in die Arbeit seiner ehemaligen Kollegen zu drängen, und diese dadurch beinahe in den Wahnsinn zu treiben, und die Gespräche mit Mops Tyson. Ich vergebe deshalb begeisterte fünf Bewertungssternchen und freue mich bereits jetzt auf den nächsten Fall für Leclerc und Tyson.

Veröffentlicht am 04.04.2017

Spannende Ermittlungen

Die Grausamen
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Die beiden Ermittler Gabriel Dickinson und Marta Rodriguez-Johnson stehen kurz vor dem Ausschluss aus dem Polizeidienst. Denn Gabriel greift durch ein traumatisches Erlebnis im Privatleben viel zu oft ...

Die beiden Ermittler Gabriel Dickinson und Marta Rodriguez-Johnson stehen kurz vor dem Ausschluss aus dem Polizeidienst. Denn Gabriel greift durch ein traumatisches Erlebnis im Privatleben viel zu oft zur Flasche und Marta hat bei einem Einsatz versehentlich ihren Partner erschossen. Der Polizeichef schiebt sie regelrecht aufs Abstellgleis, da er für die beiden die Abteilung "Cold Cases" ins Leben ruft. Er rechnet nicht damit, dass die abgehalfterten Ermittler irgendetwas herausfinden. Doch er täuscht sich, denn die Gabriel und Marta entdecken unverhofft eine Spur im Fall der vor zwanzig Jahren spurlos verschwundenen Tessa. Die beiden ahnen nicht, dass ihre Nachforschungen äußerst gefährlich werden....

John Katzenbachs Thriller beginnt mit einem Prolog, in dem man zurück in den Herbst 1996 blickt und Tessas Eltern beobachtet, wie sie das Verschwinden ihrer dreizehnjährigen Tochter bemerken. Das Interesse an der Handlung wird damit sofort geweckt, da man unbedingt erfahren möchte, was damals geschehen ist.

Danach springt die Handlung in die Gegenwart. Man lernt das Ermittler-Duo Gabriel und Marta kennen und erfährt von den Hintergründen, die dazu geführt haben, dass sie in der neuen Abteilung "Cold Cases" aufs Abstellgleis geschoben werden sollen. Der Thriller plätschert zunächst eher gemächlich vor sich hin, doch in dieser Einführungszeit erhält man wichtige Hintergrundinformationen zu den Hauptcharakteren. Dadurch wirken sie lebendiger und man kann sich nach und nach besser in die beiden hineinversetzen.

Die Spannung steigert sich kontinuierlich, als die beiden auf eine erste Spur stoßen. Die Atmosphäre wirkt angespannt. Zwischen den Zeilen kann man förmlich spüren, dass damals irgendwas vorgefallen ist, über das niemand reden will. Man hat aber, genau wie die beiden Ermittler, keine Ahnung, wohin das alles führen wird. John Katzenbachs Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Man kann sich beim Lesen die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen und sich ganz auf die spannenden Ermittlungen einlassen. Die damaligen Ereignisse lassen sich nur schwer entwirren. Gabriel und Marta ahnen zwar, dass damals bei der Polizei selbst nicht alles mit rechten Dingen zugegangen ist, doch beweisen können sie es nicht. Man ist hin- und hergerissen, was man glauben soll und stellt beim Lesen die wildesten Spekulationen an. Dadurch gerät man regelrecht in den Sog der Handlung und mag das Buch erst aus der Hand legen, wenn man am Ende angekommen ist. Die Auflösung  selbst ist schlüssig und sehr gut konstruiert.

Ich habe mich beim Lesen dieses Thriller sehr gut unterhalten und ihn, trotz der nicht gerade geringen Seitenanzahl, fast an einem Tag durchgelesen. Nach dem eher gemächlichen Einstieg konnte ich mich der düsteren, angespannten Atmosphäre und den fesselnden Ermittlungen kaum noch entziehen. Deshalb vergebe ich begeisterte fünf Bewertungssterne und eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 26.03.2017

Durchgehend spannend und kaum vorhersehbar

Rabenaas
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Eigentlich sollte es nur ein Routineeinsatz sein, zu dem Kerstin Sonntag, eine Kollegin von Hauptkommissar Luka Kroczek,  den Streifenpolizist Finn spontan begleitet. Doch dann eskaliert die Situation ...

Eigentlich sollte es nur ein Routineeinsatz sein, zu dem Kerstin Sonntag, eine Kollegin von Hauptkommissar Luka Kroczek,  den Streifenpolizist Finn spontan begleitet. Doch dann eskaliert die Situation vor Ort unerwartet: Kerstin fühlt sich bedroht und schießt in Notwehr auf eine junge Frau. Die Frau gehört zu den Schreppers, einer Familie mit äußerst zweifelhaftem Ruf, die in Verdacht steht, in kleinkriminelle Machenschaften verwickelt zu sein. Martha Schrepper, die von allen "Rabenaas" genannt wird, ist Mutter und Anführerin der Sippe. Sie behauptet, dass die junge Frau kein Messer in der Hand hatte und dass Kerstin ihre Tochter somit völlig grundlos niedergeschossen hat. Es steht Aussage gegen Aussage. Eine unabhängige Untersuchung der Ereignisse läuft an und Kerstin wird vom Dienst freigestellt. Doch das reicht den Schreppers anscheinend nicht. Sie geraten völlig außer Kontrolle und wollen Rache. In der Siedlung überschlagen sich die Ereignisse. Luka Kroczek, der plötzlich auch privat in die Sache hineingezogen wird, ist ratlos und versucht verzweifelt, den eigentlichen Drahtzieher der Ereignisse zu überführen.....

"Rabenaas" ist nach "Möwenfraß" und "Krähennest" bereits der dritte Fall für Hauptkommissar Luka Kroczek. Da die Handlungen in sich abgeschlossen sind, können die Bände unabhängig voneinander gelesen werden. Zum besseren Verständnis der privaten und beruflichen Nebenhandlungen, und der Weiterentwicklung der Charaktere, empfiehlt sich allerdings, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Einhaltung der vorgesehenen Reihenfolge. Den aktuellen Ermittlungen kann man allerdings problemlos ohne diese Vorkenntnisse folgen.

Der Einstieg in den Krimi gelingt mühelos, da Klara Holm es wieder hervorragend versteht, das Interesse an der Handlung von Anfang an zu wecken. Denn man befindet sich sofort mitten im Geschehen und beobachtet gebannt , wie Kerstin Sonntags Routineeinsatz vollkommen aus dem Ruder läuft. Man ist hin- und hergerissen, was oder wem man glauben soll.

Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen und sich ganz auf die verzwickte Handlung einlassen. Die bereits früh aufgebaute Spannung wird durchgehend gehalten, denn es gibt einige Wendungen, die dazu führen, dass man die eigenen Überlegungen, wer hinter dem Ganzen stecken könnte, über den Haufen werfen und ganz neu ansetzen muss. Genau wie Luka Kroczek tappt man lange Zeit im Dunkeln und hat keine Ahnung, wer oder was die Ereignisse, die sich geradezu überschlagen, ausgelöst hat.  

Die Charaktere wirken äußerst lebendig und authentisch. Besonders die kleinkriminellen Schreppers hat man lebhaft vor Augen und ist beim Lesen insgeheim erleichtert, sie nicht selbst als Nachbarn zu haben. Da die Protagonisten so lebendig wirken, fiebert man mit ihnen mit und beobachtet gespannt das Geschehen. Dabei lässt man sich auch leicht von den eigenen Vorurteilen mitreißen. Das führt dazu, dass man schnell in den Sog der Handlung gerät und das Buch erst aus der Hand legen mag, wenn man am Ende angekommen ist und endlich Motiv und Drahtzieher kennt.

Ich habe mich beim Lesen dieses Krimis von der ersten bis zur letzten Seite spannend unterhalten gefühlt. Ich konnte mir die Charaktere lebhaft vorstellen und mich ganz auf sie einlassen. Der Fall wirkte für mich nicht vorhersehbar und deshalb habe ich bis zum Schluss der Auflösung entgegengefiebert. Ich vergebe deshalb begeisterte fünf Bewertungssternchen und eine ganz klare Leseempfehlung für Krimifans.