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Veröffentlicht am 14.07.2021

Konnte mich leider nicht überzeugen

Eine Frau bei 1000°
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Die 80-jährige Herbjörg Maria Björnsson ist aus dem Altersheim getürmt und verbringt die letzten Tage ihres Lebens in einer Garage. Lange wird es wohl nicht mehr dauern, denn Herbjörg ist vom Krebs zerfressen. ...

Die 80-jährige Herbjörg Maria Björnsson ist aus dem Altersheim getürmt und verbringt die letzten Tage ihres Lebens in einer Garage. Lange wird es wohl nicht mehr dauern, denn Herbjörg ist vom Krebs zerfressen. Sie wird vom Pflegedienst betreut und vertreibt sich ihre verbliebene Zeit im Internet. Dabei verdreht sie mit gefakten Profilen Männern den Kopf oder spioniert ihrer Familie hinterher. Außerdem bucht sie schon einmal den Termin für ihre eigene Einäscherung. Dann beginnt sie, in Gesellschaft einer alten Handgranate, ihr Leben Revue passieren zu lassen...

Herbjörg Maria Björnssons Geschichte wird in der Ich-Form erzählt. Dabei stellt man sich allerdings keinen Moment vor, am Bett einer alten, netten Dame zu sitzen und ihren Erinnerungen zu lauschen. Denn Herbjörg stellt von Anfang an klar, dass die keine nette alte Dame ist. Zu erzählen hat sie allerdings viel, denn Herbjörg hat einiges erlebt. Der Zweite Weltkrieg hat ihr Leben entscheidend geprägt. Und so springt sie bei ihrer Erzählung durch Zeiten und Länder. Manchmal kann man ihr nur schwer folgen, denn einen roten Faden, der durch die Handlung führt, sucht man leider vergeblich. Sie spricht, wie ihr der Schnabel gewachsen ist. Dabei hat man manchmal das Gefühl, dass ein Mann diese Geschichte erzählt, denn Herbjörgs Ausdrucksweise ist oft derb und wenig damenhaft. 

Gerade die Aussicht, dass eine grantige alte Frau, die mit einer Handgranate in einer Garage lebt und sogar den Termin ihrer eigenen Einäscherung selbst vereinbart, unverblümt aus dem Nähkästchen des Lebens plaudert und dabei kein Blatt vor den Mund nimmt, hat mich an diesem Buch gereizt. Denn ich habe vor einigen Jahren "Zehn Tipps, das Morden zu beenden und mit dem Abwasch zu beginnen" von Hallgrimur Helgason gelesen und war von dem tiefschwarzen Humor, mit dem der Profikiller Toxic durch die Geschichte führt, begeistert. Das, zumindest in ähnlicher Form, hatte ich mir von Herbjörgs Schilderungen auch erhofft.

Meine Erwartungen wurden allerdings nur bedingt erfüllt, denn leider wurde ich mit der Hauptprotagonistin überhaupt nicht warm. Deshalb habe ich ihre Erzählung auch eher distanziert betrachtet. Der Schreibstil konnte mich bei diesem Buch leider auch nicht überzeugen. Die Geschichte wirkte auf mich viel zu sprunghaft und ausschweifend erzählt, um mich fesseln zu können. Obwohl Herbjörg wirklich viel erlebt hat, habe ich schon bald das Interesse verloren. Ich habe zwar bis zum Schluss durchgehalten, da ich immer die Hoffnung hatte, dass mich dieses Buch noch "packt", doch diese Hoffnung hat sich leider nicht erfüllt. 

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Veröffentlicht am 14.07.2021

Faszinierender Auftakt

Water Rising (Band 1) - Flucht in die Tiefe
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Nach einer verheerenden Naturkatastrophe steht die Welt unter Wasser. Die 16-jährige Leyla kennt nur dieses Leben. Als ihr Vater verhaftet wird, glaubt Leyla an einen schrecklichen Irrtum. Sie nimmt Kontakt ...

Nach einer verheerenden Naturkatastrophe steht die Welt unter Wasser. Die 16-jährige Leyla kennt nur dieses Leben. Als ihr Vater verhaftet wird, glaubt Leyla an einen schrecklichen Irrtum. Sie nimmt Kontakt zu Anwälten auf und versucht dem Vater auf diesem Weg zu helfen. Doch die Regierung blockt alle Versuche ab. Schließlich bleibt Leyla keine andere Wahl, als sich selbst auf die Suche nach ihrem Vater zu machen. Dabei kommt sie einer unfassbaren Verschwörung auf die Spur...

"Flucht in die Tiefe" ist der Auftaktband der Water-Rising-Dilogie. Die Handlung wird in der Ich-Perspektive, aus der Sicht der Hauptprotagonistin Leyla, geschildert. Die dystopische Welt, die in diesem Buch die Hintergrundkulisse bildet, unterscheidet sich deutlich vom Leben in der heutigen Zeit. Der Gedanke, dass wirklich alles überflutet ist und dass sich das gesamte Leben unter Wasser abspielt ist gewöhnungsbedürftig. Deshalb braucht man auch einen Moment, um sich in dieser Welt zu orientieren. 

Der Einstieg in die Handlung verläuft deshalb zunächst etwas gemächlich. Die Unterwasserwelt wird allerdings so faszinierend beschrieben, dass man, im wahrsten Sinne des Wortes, mühelos in die Geschichte eintauchen kann. Leyla ist eine sympathische Hauptprotagonistin. Durch die gewählte Erzählperspektive kann man ihre Gedanken und Gefühle hautnah miterleben und spürt deshalb von Anfang an, dass Leylas Vater die wichtigste Rolle in ihrem Leben spielt. Ihr Entschluss, ihn um jeden Preis zu befreien, ist deshalb nachvollziehbar. 

Als Leyla schließlich aufbricht, um ihren Vater zu suchen, steigt die Spannung stetig an. Eine abenteuerliche Reise, bei der es einige Überraschungen gibt, beginnt. Man gerät förmlich in den Sog der Ereignisse und mag das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Das Finale ist unglaublich spannend und endet mit einem Cliffhanger, der dafür sorgt, dass man es kaum erwarten kann, die Fortsetzung zu lesen. 

Ein faszinierender Auftakt, der dafür sorgt, dass man am liebsten sofort weiterlesen möchte!

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Veröffentlicht am 11.07.2021

Konnte mich leider nicht ganz überzeugen

Der Zwillingscode
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München, im Jahre 2058: Der Sozialpunktestand ist für die Menschen, die in dieser Zukunft leben, entscheidend. Vincent ist 17 Jahre alt, doch mit seinem niedrigen Doppel-C-Stand ist für ihn nicht an ein ...

München, im Jahre 2058: Der Sozialpunktestand ist für die Menschen, die in dieser Zukunft leben, entscheidend. Vincent ist 17 Jahre alt, doch mit seinem niedrigen Doppel-C-Stand ist für ihn nicht an ein Studium oder eine gut bezahlte Arbeitsstelle zu denken. Deshalb hält er sich mühsam damit über Wasser, illegal mechanische Haustiere der Firma Copypet zu reparieren. Als eine alte Frau ihm eines Tages eine Katze bringt, gerät Vincents Leben aus den Fugen...

In dieser Dystopie nimmt die KI entscheidenden Raum ein. Beinahe unbemerkt scheint sie die Kontrolle über die realen Lebewesen übernommen zu haben. Der Sozialpunktestand ist für die Bewohner immens wichtig, denn er entscheidet über ihr gesamtes Leben. 

Der flüssige Schreibstil sorgt für einen schnellen Start ins Buch. Man wird sofort mitten ins Geschehen geworfen und lernt Vincent und seine Sorgen kennen. Dabei fehlen einem allerdings die Hintergrundinformationen zu Vincents Welt, wodurch man zunächst alles als gegeben hinnimmt und  gespannt abwartet, wohin die Geschichte steuern wird.

Der Plot ist interessant und dadurch entwickelt sich die Story schon bald rasant weiter. Leider bleiben dabei die Charaktere ein wenig auf der Strecke, denn sie wirken eher blass und beliebig austauschbar. Man beobachtet sie deshalb eher distanziert. Dennoch bleibt die Geschichte, nachdem sie Fahrt aufgenommen hat, durchgehend spannend. Durch den flüssigen Schreibstil fliegt man förmlich durch die Seiten und beobachtet den Kampf gegen die KI fasziniert. Das Ganze gipfelt in einem rasanten Finale, das zum Nachdenken anregt. 

Obwohl ich das Buch quasi in einem Rutsch verschlungen habe, konnte es mich leider nicht ganz überzeugen. Denn die Charaktere wirkten auf mich zu blass. Ich konnte deshalb, trotz der spannenden Story, nicht richtig mit ihnen mitfiebern. Deshalb vergebe ich auf meiner persönlichen Bewertungsskala auch "nur" drei von fünf möglichen Sternchen. 

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Veröffentlicht am 08.07.2021

Locker und humorvoll

Mein Hund hat Burnout
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Covergestaltung und Buchtitel laden zum Schmunzeln ein und stimmen potentielle Leserinnen und Leser damit bereits perfekt auf die Lektüre ein. Der Tierarzt Hans Mauer erzählt Begebenheiten, die er in ...


Covergestaltung und Buchtitel laden zum Schmunzeln ein und stimmen potentielle Leserinnen und Leser damit bereits perfekt auf die Lektüre ein. Der Tierarzt Hans Mauer erzählt Begebenheiten, die er in seinem Praxisalltag tatsächlich erlebt hat. Dabei verwendet er einen lockeren Ton, wodurch man das Gefühl hat, ihm direkt gegenüber zu sitzen. Man kann sich entspannt zurücklehnen und den kleinen Einblick genießen. Denn Hans Mauer hat viel zu erzählen.

Dabei geht es nicht nur um Hunde oder Katzen. Man kann sogar die Wiederauferstehung einer Kuh anschaulich miterleben. Bei einigen Geschichten stellt man sich schmunzelnd die Frage, wer eigentlich der Patient ist: das Haustier selber oder die Besitzerin, bzw. der Besitzer? Die einzelnen Episoden sind nicht zu lang.  Sie eignen sich damit perfekt, um zwischendurch dem Alltag zu entfliehen und einfach mal eine kurze Pause einzulegen. Kleine Illustrationen, die zum Inhalt passen, lockern das Büchlein auf. 

Eine lockere und leichte Lektüre, bei der nicht nur Tierbesitzer auf ihre Kosten kommen dürften. 

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Veröffentlicht am 04.07.2021

Nichts für schwache Nerven

Der Blutkünstler (Tom-Bachmann-Serie 1)
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Tom Bachmann ist ein erfahrener Profiler, der sich in Psychopaten hineinversetzen und sie zur Strecke bringen kann. Als ein Serienkiller, der seine Opfer grausam tötet und ihre Leichen dann als Kunstwerke ...

Tom Bachmann ist ein erfahrener Profiler, der sich in Psychopaten hineinversetzen und sie zur Strecke bringen kann. Als ein Serienkiller, der seine Opfer grausam tötet und ihre Leichen dann als Kunstwerke in Szene setzt, sein Unwesen treibt, tritt das BKA an Tom Bachmann heran und bittet ihn um Hilfe. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn die Abstände, in denen der Killer zuschlägt, werden immer kürzer und seine Kunstwerke immer bizarrer... 

Der Einstieg in diesen Thriller gelingt mühelos, denn Chris Meyer versteht es hervorragend, sofort Spannung aufzubauen und diese auch durchgehend zu halten. Handlungsorte und Protagonisten werden authentisch beschrieben, wodurch man sich ganz auf die Handlung einlassen kann. Allzu zartbesaitet sollte man beim Lesen allerdings nicht sein, denn der Blutkünstler verlangt seinen Opfern einiges ab und da die entsprechenden Szenen so lebendig beschrieben werden, sind starke Nerven gefragt. 

Tom Bachmann ist ein Charakter, der zunächst nicht so leicht zu durchschauen ist. Man beobachtet ihn deshalb anfangs eher distanziert. Doch nach und nach lernt man ihn besser kennen, sodass es ihm doch noch gelingt, Sympathien zu wecken. Der Fall selbst ist äußerst spannend, denn der Täter lässt sich nicht so leicht enttarnen. Der Autor streut geschickt Hinweise ein, denen man nur allzu bereitwillig folgt, doch unverhoffte Wendungen sorgen dann für Überraschungen. Dadurch bleibt die Spannung bis zum Schluss erhalten. 

Ein spannender Thriller, der definitiv nichts für schwache Nerven ist. 

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