Profilbild von KimVi

KimVi

Lesejury Star
offline

KimVi ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit KimVi über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.02.2021

Spannender Auftakt!

Trauma – Kein Entkommen
0

Ein Nichtschwimmer, der offenbar sein Schlauchboot mitten auf einem See zum Sinken bringt und deshalb stirbt, und ein Toter, der erstickt in einem Kühlschrank aufgefunden wird, beschäftigen die Münchner ...

Ein Nichtschwimmer, der offenbar sein Schlauchboot mitten auf einem See zum Sinken bringt und deshalb stirbt, und ein Toter, der erstickt in einem Kühlschrank aufgefunden wird, beschäftigen die Münchner Mordermittlerin Katja Sand und ihren Assistenten Rudi Dorfmüller. Von der Rechtsmedizin werden beide Fälle als Selbstmorde eingestuft und die Ermittlungen deshalb eingestellt. Doch Katja Sand hat das Gefühl, dass viel mehr hinter den Todesfällen steckt und ermittelt weiter. Dabei muss sie sich nicht nur ihren eigenen Ängsten stellen, sondern gerät außerdem in große Gefahr...

"Kein Entkommen" ist der erste Fall für Katja Sand und damit der Auftakt zur Trauma-Trilogie. Die Handlung ist in drei Teile unterteilt, die mit Rückblicken in die grausamen Erlebnisse eines dreijährigen Kindes beginnen. Wer dieses namenlose Kind ist, wird allerdings nicht verraten. 

Der Fall selbst ist rätselhaft. Genau wie Katja Sand, hat man das Gefühl, dass es sich nicht um Suizide handelt, zumal von oberer Stelle darauf gedrungen wird, die Ermittlungen einzustellen. Deshalb ist man schon früh mitten im Geschehen und versucht beim Lesen die zusammengetragenen Puzzleteilchen an die richtige Stelle zu setzen. Doch das ist gar nicht so einfach, wodurch die Spannung durchgehend spürbar ist. Denn hier ist nicht so, wie es auf den ersten Blick scheint.

Die Charaktere wirken authentisch. Wobei Katja Sand nicht so leicht einzuschätzen ist. Schnell wird klar, dass sie selbst von Ängsten getrieben wird, denen sie sich bisher nicht gestellt hat. Da man nicht genau weiß, um was es sich handelt, beobachtet man manche Handlungen eher distanziert. Ihr Privatleben, dabei insbesondere die Probleme mit ihrer pubertierenden Tochter, nimmt neben den Ermittlungen großen Raum ein. Über allem scheint ein dunkles Geheimnis zu liegen, das aber nicht von ihr preisgegeben wird. Wahrscheinlich könnte man sich eher mit ihr identifizieren oder nachvollziehen, warum sie in bestimmten Situationen geradezu panisch reagiert, wenn man nähere Hintergrundinformationen hätte. Doch dies wird sicher erst in den folgenden Bänden der Reihe näher thematisiert. 

Ein durchaus spannender Auftakt, der die Neugier auf die Fortsetzungen weckt. 

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.02.2021

Grandioses Finale!

Engelsgrund
0

Alexander Born wird von seiner ehemaligen Kollegin Carla Diaz um Hilfe gebeten. Denn ihre Tochter Malin ist offenbar in die Fänge einer Sekte geraten, die sich in Engelsgrund, einem früheren Sanatorium, ...

Alexander Born wird von seiner ehemaligen Kollegin Carla Diaz um Hilfe gebeten. Denn ihre Tochter Malin ist offenbar in die Fänge einer Sekte geraten, die sich in Engelsgrund, einem früheren Sanatorium, niedergelassen hat. Dort wurde nun die grausam verstümmelte Leiche einer Frau gefunden, die ebenfalls Mitglied der Sekte war. Carla hat Angst um Malin und will sie zu sich zurück nach Berlin holen. Doch Malin weigert sich. Denn sie fühlt sich in der Gemeinschaft wohl und sicher. Born soll Malin ins Gewissen reden. Da seine Versuche ebenfalls vergeblich sind, löst er bei Andrej Wolkow den versprochenen Gefallen ein. Doch damit nehmen unvorhersehbare Ereignisse ihren Lauf...

"Engelsgrund" ist der finale Band der Trilogie um den Ex-Polizisten Alexander Born, der zwar eigentlich zu den Guten gehört, es mit den Gesetzen aber nicht immer genau nimmt. Auch wenn es Linus Geschke hervorragend gelingt, die wichtigsten Hintergrundinformationen, die man benötigt, um diesem Teil auch ohne Vorkenntnisse folgen zu können, in die Handlung einfließen zu lassen, lohnt es sich auf jeden Fall, die Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Denn dann kann man die Charaktere und ihre jeweiligen Verbindungen untereinander, einfach besser zuordnen und die spannende Handlung noch besser genießen. 

Der erneute Einstieg in die Reihe gelingt mühelos. Das Interesse an der Handlung wird sofort geweckt. Durch die unterschiedlichen Perspektiven, bei denen man den jeweiligen Charakteren über die Schulter schaut, verläuft die Handlung äußerst abwechslungsreich und nimmt schnell Fahrt auf. Man fiebert mit den Protagonisten mit. Egal, ob sie zu den Guten oder Bösen zählen. Denn die Grenzen, was gut oder böse eigentlich ist, lassen sich nicht genau definieren. Die Spannung wird früh aufgebaut und steigert sich stetig. Denn der Täter lässt sich nicht so leicht enttarnen. Immer wenn man meint, dass man ihm auf der Spur ist, sorgen neue Erkenntnisse dafür, dass man umdenken muss. Selbst zum Ende hin sollte man sich nicht zu sicher sein, denn Linus Geschke überrascht mit einer Wendung, die einem den Atem stocken lässt. 

Ein grandioses Finale, das durch Spannung und überraschende Wendungen restlos überzeugt. Schade, dass die Trilogie damit beendet ist, denn der Abschied von Born fällt schwer. 

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.02.2021

Faszinierender Auftakt

Meeresglühen (Romantasy-Trilogie, Bd. 1)
0

Genau wie in jedem Jahr, verbringt Ella ihre Ferien in Cornwall, im Cottage ihrer Großmutter. Bei einem Strandspaziergang entdeckt sie einen scheinbar bewusstlosen Surfer auf seinem Brett. Ohne groß nachzudenken, ...

Genau wie in jedem Jahr, verbringt Ella ihre Ferien in Cornwall, im Cottage ihrer Großmutter. Bei einem Strandspaziergang entdeckt sie einen scheinbar bewusstlosen Surfer auf seinem Brett. Ohne groß nachzudenken, stürzt Ella sich in die Fluten und rettet den jungen Mann. Sie ahnt nicht, dass sich damit ihr ganzes Leben verändert. Denn der geheimnisvolle Aris ist nicht von dieser Welt....

Die Handlung wird in der Ich-Form, aus der Sicht von Ella, geschildert. Ella wirkt vom ersten Moment an sehr aufgeschlossen und sympathisch. Sie erzählt die Geschichte mit einem lockeren und humorvollen Unterton, wodurch man das Gefühl hat, ihr direkt gegenüber zu sitzen und ihrer Erzählung zu lauschen. Durch die verwendete Perspektive kann man nicht nur hautnah an ihren Gedanken und Gefühlen teilhaben, sondern auch den äußerst amüsanten Diskussionen, die sie oft mit ihrer inneren Stimme führt, folgen. Der Einstieg in dieses Jugendbuch, das Einblicke in eine fantastische und faszinierende Welt gibt, gelingt deshalb mühelos. 

Die Autorin versteht es hervorragend, Handlungsorte und Protagonisten so zu beschreiben, dass man alles lebhaft vor Augen hat und ganz ins Geschehen eintauchen kann. Gemeinsam mit Ella erfährt man nach und nach mehr über Aris Geheimnis und entdeckt dabei eine faszinierende Welt. Die Handlung startet spannend und geheimnisvoll. Im Mittelteil plätschert sie dann zwar eher etwas gemächlich vor sich hin. Das wird allerdings durch die eindrucksvollen Beschreibungen der fremdartigen Welt gut ausgeglichen. Im weiteren Verlauf steigt die Spannung stetig an, um schließlich in einem atemberaubenden Finale zu gipfeln, das den Wunsch weckt, sofort zum nächsten Band der Trilogie zu greifen. 

Ein eindrucksvoller Auftakt der Meeresglühen-Trilogie, der durch lebendige Charaktere und eine faszinierende Welt überzeugt. 

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.02.2021

Gelungener Reihenauftakt

Nordwesttod
0

Kommissarin Anna Wagner hat in Bayern bereits einige Erfahrungen gesammelt, vermisste Personen aufzuspüren. Als das LKA in Kiel eine Stelle aufbaut, die sich auf Vermisste spezialisiert, lässt Anna sich ...

Kommissarin Anna Wagner hat in Bayern bereits einige Erfahrungen gesammelt, vermisste Personen aufzuspüren. Als das LKA in Kiel eine Stelle aufbaut, die sich auf Vermisste spezialisiert, lässt Anna sich in den Norden versetzen. Ihr erster Fall führt sie nach St. Peter Ording. Nina Brechtmann wurde von ihren Arbeitskollegen vermisst gemeldet, als sie nach einem Urlaub nicht an ihren Arbeitsplatz zurückkehrte. Das Verschwinden der jungen Frau ist rätselhaft. Wurde die Umweltaktivistin, die aus einer angesehenen Familie in der Hotelbranche stammt, entführt? Oder hat Nina ein Geheimnis? Anna Wagner tappt im Dunkeln, denn die Auskünfte, die sie von Ninas Familie erhält, sind eher spärlich und enge Freunde scheint Nina nicht zu haben. Nicht einmal der Zeitpunkt ihres Verschwindens lässt sich genau eingrenzen. Gemeinsam mit dem örtlichen Dienststellenleiter Hendrik Norberg versucht Anna alles, um die junge Frau aufzuspüren....

"Nordwesttod" ist der Auftakt zur Krimireihe Soko St. Peter Ording. In diesem Band lernt man deshalb die Charaktere näher kennen, erfährt etwas von ihren Hintergründen und kann beobachten, wie das Team zusammenwächst. Der Handlungsort St. Peter Ording wird so authentisch beschrieben, dass man beinahe meint, selber vor Ort zu sein. Die Protagonisten wirken ebenfalls lebendig und ihre Handlungen nachvollziehbar. Dadurch kann man mühelos in die Handlung eintauchen und sich gemeinsam mit den Ermittlern auf die Suche nach der vermissten Nina Brechtmann begeben.

Obwohl dieser Krimi eher ruhig startet, gelingt es der Autorin vom ersten Moment an, Interesse zu wecken. Denn Nina Brechtmanns Verschwinden ist rätselhaft. Niemand scheint genauere Auskünfte geben zu können, wodurch nicht einzuschätzen ist, ob die junge Frau freiwillig verschwunden ist, entführt oder Opfer eines Verbrechens wurde. Anna Wagners Bemühungen, Licht ins Dunkle zu bringen, treten deshalb zunächst auf der Stelle. Dabei schleicht sich jedoch schnell der Verdacht ein, dass irgendjemand nicht die Wahrheit sagt. Doch es ist einfach nicht greifbar, wer das sein und wo das Motiv liegen könnte. Deshalb beobachtet man gespannt, wie Anna Wagner und Hendrik Norberg die ersten Puzzleteilchen entdecken und versuchen, sie zu einem stimmigen Bild zusammenzusetzen.

Ein gelungener Reihenauftakt, der durch lebendige Charaktere und eine authentische Hintergrundkulisse überzeugt und die Neugier auf weitere Fälle weckt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.02.2021

Spannender Reihenauftakt

Bis alle Schuld beglichen
0

Der Mordermittler Jan Tommen wird an einem Sonntagmorgen von seinen Kollegen aus dem Bett geklingelt. Jan ist total verkatert und realisiert zunächst gar nicht, dass seine Kollegen nicht etwa seine Hilfe ...

Der Mordermittler Jan Tommen wird an einem Sonntagmorgen von seinen Kollegen aus dem Bett geklingelt. Jan ist total verkatert und realisiert zunächst gar nicht, dass seine Kollegen nicht etwa seine Hilfe benötigen, sondern dass er selber unter Verdacht steht, einen Richter umgebracht zu haben. Die Beweislage scheint eindeutig. Doch obwohl Jan einen Filmriss und keine Erinnerungen an die vergangenen Stunden hat, ist er sich ziemlich sicher, dass er den Mord nicht begangen hat. Jan flieht aus der Untersuchungshaft und kommt bei seinem Freund, dem Geldeintreiber Chandu, unter. Die beiden versuchen auf eigene Faust Jans Unschuld zu beweisen. Wenig später erhalten sie dabei Unterstützung von Rechtsmedizinerin Zoe und dem Computerfreak Max. Doch der wahre Täter ist nicht so leicht zu enttarnen und hat mit seinem Rachefeldzug gerade erst begonnen....

"Bis alle Schuld beglichen" ist der erste Band der Reihe um den Ermittler Jan Tommen und sein recht unkonventionelles Team. Der Einstieg gelingt mühelos, da man sofort mitten ins Geschehen geworfen wird und den brutalen und eiskalten Mord an dem Richter beobachtet. Danach lernt man Jan Tommen kennen, der an diesem Sonntag völlig aus der Bahn geworfen und vom Ermittler zum Verdächtigen wird. Das Interesse an den Vorgängen ist sofort geweckt, so dass man den Ereignissen gespannt folgt. 

Der Schreibstil ist flüssig und äußerst angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Orte und Charaktere problemlos vorstellen und dadurch ganz in die Ermittlungen eintauchen. Hier ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Der Täter scheint sein Vorgehen genau geplant zu haben, um Jan ins Visier der Ermittlungen zu bringen. Der Autor versteht es hervorragend, Spuren auszulegen, denen man nur allzu bereitwillig folgt, um dann festzustellen, dass neue Erkenntnisse dafür sorgen, dass man die eigenen Überlegungen über den Haufen werfen und komplett überdenken muss. Der Täter macht es einem wirklich nicht leicht. Es kommt zu einigen Überraschungen, die dafür sorgen, dass die Spannung bis zum Schluss gehalten wird. Die Handlung ist zwar nicht immer glaubwürdig, doch die spannenden Szenen trösten darüber großzügig hinweg. Außerdem macht es einfach Spaß, dass unkonventionelle Team, dass hier entsteht, um Jan zu helfen, beim Zusammenwachsen zu beobachten. Es kommt dabei zu einigen Wortgefechten, die man schmunzelnd genießen kann. 

Ein Reihenauftakt, der durch eine spannende Handlung und ein sympathisches Team überzeugt. 

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere