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Veröffentlicht am 02.01.2021

Leider nicht ganz so spannend wie erhofft

Der Bewohner
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Der Serienkiller Thomas Brogan ist auf der Flucht. Er findet Unterschlupf in einem verlassenen Reihenhaus. Beim Erkunden seines Verstecks findet er heraus, dass die Trennwände der Dachböden nicht ganz ...

Der Serienkiller Thomas Brogan ist auf der Flucht. Er findet Unterschlupf in einem verlassenen Reihenhaus. Beim Erkunden seines Verstecks findet er heraus, dass die Trennwände der Dachböden nicht ganz geschlossen sind. Dadurch kann Brogan von einem Dachboden zum nächsten wandern und so die Menschen in den bewohnten Häusern ausspionieren. Er klaut ihnen nicht nur Essen, benutzt ihre Dusche, sondern treibt Spielchen mit ihnen. Dabei hat es ihm die schöne Colette ganz besonders angetan. Sie geht ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf...

Dieser Thriller bietet eine besondere Erzählperspektive, denn alles wird aus der Sicht des Killers Thomas Brogan geschildert. So gerät man in eine außergewöhnliche Beobachterrolle, die für eine angespannte und bedrohliche Atmosphäre sorgt. Man ist hautnah dabei, wenn er über die Dachböden schleicht, die Bewohner ausspioniert und mit der Stimme in seinem Kopf über die Möglichkeiten streitet, die diese Situation für einen perfiden Serienkiller bietet. Der Einstieg in diesen Thriller gelingt deshalb mühelos. Man ist sofort mitten im Geschehen, beobachtet Brogans Vorgehen und genießt das Gänsehaut-Feeling, das der Gedanke, dass sich ein Serienkiller unbemerkt auf dem eigenen Dachboden aufhalten könnte, auslöst. Dadurch wird die Spannung früh aufgebaut. Recht kurze Kapitel, die oft an entscheidenden Stellen stoppen, sorgen außerdem für ein hohes Tempo. 

Doch leider kann die Spannung nicht durchgehend gehalten werden. Denn nach einem temporeichen, spannenden Anfang, plätschert die Handlung nach einer Weile eher gemächlich vor sich hin. Es gibt zwar immer wieder Momente, in denen die Spannung wieder anzieht, doch sie flacht auch schnell wieder ab. Denn die Spielchen, die der Killer treibt, verlieren schon bald ihren Reiz. Dennoch liest sich das Buch quasi von selbst, da man trotzdem in den Sog der Ereignisse gerät und unbedingt erfahren möchte, was passiert. Zum Ende hin steigen Tempo und Spannung wieder enorm an. Dabei kommt es, sowohl für den Leser, als auch für den Serienkiller, zu einigen Überraschungen. 

Auch wenn die Spannung nicht durchgehend gehalten werden kann, gerät man dennoch in den Sog der Ereignisse und mag das Buch erst aus der Hand legen, wenn man am Ende angekommen ist. 

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Veröffentlicht am 01.01.2021

Gefühlvoll und mitreißend erzählt

Wenn aus Funken Flammen werden
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Kristens beste Freundin Sloan heiratet demnächst. Als Trauzeugin und beste Freundin ist Kristen deshalb eng in die Vorbereitungen des großen Tages eingebunden. Dabei lernt sie Josh, den besten Freund des ...

Kristens beste Freundin Sloan heiratet demnächst. Als Trauzeugin und beste Freundin ist Kristen deshalb eng in die Vorbereitungen des großen Tages eingebunden. Dabei lernt sie Josh, den besten Freund des Bräutigams und ebenfalls Trauzeuge, kennen. Zwischen Kristen und Josh beginnt es sofort zu knistern. Doch Kristen wehrt sich gegen ihre Gefühle, denn bald wird ihr Freund von einem Auslandseinsatz heimkehren und außerdem wünscht Josh sich eine große Familie. Obwohl Kristen sich ebenfalls Kinder wünscht, wird sich dieser Traum für sie nie erfüllen können, da sie sich kurz nach der anstehenden Hochzeit einem operativen Eingriff unterziehen muss, der das unmöglich macht. Deshalb beschließt Kristen, dass es besser ist, Josh auf Abstand zu halten...

Die Handlung wird in der Ich-Perspektive, abwechselnd aus der Sicht von Kristen und Josh, geschildert. Dadurch bekommt man nicht nur einen hautnahen Einblick in ihre Gedanken und Gefühle, sondern kann außerdem beobachten, wie sie aufeinander wirken und was sie voneinander denken. Beide Charaktere wirken sofort sympathisch. Es macht einfach Spaß, in ihrer Haut zu stecken. Denn die schlagfertigen Wortgefechte, die sich die beiden häufig liefern, sind einfach herrlich. Das Knistern zwischen ihnen ist regelrecht spürbar. Man kann sich mühelos mit beiden Charakteren identifizieren und ihre jeweiligen Handlungen nachvollziehen. Deshalb kann man sich ganz auf die Gefühlsachterbahn, die einem in diesem Buch definitiv erwartet, einlassen. 

Der Grundton ist zwar heiter, humorvoll und zuweilen bissig, doch es werden auch ernste Themen angeschnitten, die so gefühlvoll vermittelt werden, dass sie nicht nur äußerst glaubhaft wirken, sondern dabei manchmal mitten ins Herz treffen. Deshalb gerät man früh in den Sog der Handlung. Man mag sich kaum vom Gelesenen lösen, da man unbedingt erfahren möchte, wie alles endet. Bis dahin hält das Schicksal allerdings noch einige Überraschungen für die Protagonisten bereit. Die Handlung wirkt dadurch kaum vorhersehbar, bleibt durchgehend interessant und äußerst emotional. 

Eine gefühlvolle Lovestory, die zuweilen sehr humorvoll erzählt wird, aber dennoch mitten ins Herz trifft. 

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Veröffentlicht am 01.01.2021

Spannender Reihenauftakt

Faltenfrei
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Nick Stein ist Profiler beim Wiener BKA. Als eine Frau in seiner alten Heimatstadt ermordet aufgefunden wird, kehrt Nick als Ermittler zurück. Schon am Tatort erkennt er, dass es sich bei der Ermordeten ...

Nick Stein ist Profiler beim Wiener BKA. Als eine Frau in seiner alten Heimatstadt ermordet aufgefunden wird, kehrt Nick als Ermittler zurück. Schon am Tatort erkennt er, dass es sich bei der Ermordeten um seine alte Schulkameradin Susanne handelt. An Susanne denkt er mit gemischten Gefühlen zurück, denn sie wurde früher oft verspottet und auch Nick war daran beteiligt. Er schwört sich deshalb, dass er alles daran setzen wird, Susannes Mörder zu finden. Dazu muss Nick tief in die Vergangenheit eintauchen und seine alten Schulfreunde befragen. Dabei bekommt er ein ganz anderes Bild von Susanne - und von seinen ehemaligen Freunden....

"Narbenfrau" ist der erste Band der Reihe um Nick Stein und bereits früher unter dem Titel "Faltenfrei" erschienen. Der Einstieg in diesen Krimi gelingt mühelos, denn es gelingt der Autorin hervorragend, Handlungsorte und Protagonisten so zu beschreiben, dass man alles sofort vor Augen hat. Nick Stein scheint nicht nur ein ausgesprochen scharfsinniger Ermittler zu sein, sondern auch bei der Frauenwelt äußerst gut anzukommen. Wenn man sich damit arrangiert hat, dass er nichts anbrennen lässt, wirkt er durchaus sympathisch. Doch auch die anderen Charaktere überzeugen durch Lebendigkeit. Deshalb kann man sich ganz auf die Suche nach dem Täter einlassen und gemeinsam mit Nick ermitteln. 

In diesem Fall kommt einiges aus Susannes Umfeld, und damit auch dem ehemaligen Freundeskreis von Nick, ans Tageslicht. Man folgt gespannt den geschickt ausgelegten Fährten der Autorin und versucht, eigene Schlüsse zu ziehen. Da es einige überraschende Wendungen gibt, lässt sich der Täter nicht so leicht in die Karten schauen. Das sorgt für konstante Spannung, die sich bis zum Ende stetig steigert. 

Ein spannender Einstieg in die Krimi-Reihe um Nick Stein, in dem zwar das Liebesleben des Hauptprotagonisten manchmal etwas zu stark im Vordergrund steht, der aber dennoch die Neugier auf weitere Fälle weckt. 

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Veröffentlicht am 31.12.2020

Ein spannender Fall für Joachim Vernau

Requiem für einen Freund
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Dem Anwalt Joachim Vernau steht eine Betriebsprüfung der letzten vier Jahre ins Haus. Der zuständige Beamte geht äußerst gewissenhaft vor. Am späten Abend ruft er Vernau an und fordert eine Erklärung für ...

Dem Anwalt Joachim Vernau steht eine Betriebsprüfung der letzten vier Jahre ins Haus. Der zuständige Beamte geht äußerst gewissenhaft vor. Am späten Abend ruft er Vernau an und fordert eine Erklärung für eine alte Restaurantquittung. Vernau ist mehr als erstaunt. Als er daraufhin in sein Büro kommt, um mit dem Beamten zu sprechen, liegt dieser erschossen am Schreibtisch. Die Polizei geht zunächst von einem Suizid aus. Doch Vernau glaubt keinen Moment daran. Er findet schließlich heraus, dass der Beamte heimlich nach Spuren gesucht hat, die mit dem vermeintlichen Selbstmord einer Staatsanwältin zu tun haben könnten. Vernau beginnt diesen Spuren ebenfalls zu folgen und ahnt nicht, was damit ins Rollen kommt...

"Requiem für einen Freund" ist mittlerweile der sechste Band der Krimireihe um den Anwalt Joachim Vernau. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind und es einige erklärende Hintergrundinformationen zu den Hauptcharakteren gibt, kann man dem aktuellen Geschehen auch dann folgen, wenn man noch keinen Teil der Reihe gelesen hat. Fans werden sich aber sicher darüber freuen, die altbekannten und liebgewonnenen Charaktere wiederzusehen. 

Der Einstieg beginnt zunächst etwas gemächlich, ist aber durchaus interessant. Denn hier wird man an den geheimnisvollen Fall herangeführt und bekommt Informationen, die wichtig sind, um später die Zusammenhänge zu erkennen. Zunächst scheint alles sehr rätselhaft. Nichts ist so, wie es auf den ersten Blick scheint. Im Verlauf der Handlung kommt es zu Ereignissen, die dafür sorgen, dass man nicht mehr weiß, was man eigentlich glauben und wem man vertrauen soll. Denn der Sumpf aus Intrigen und Korruption scheint undurchdringbar. 

Der sympathische Anwalt sticht mitten in ein Wespennest und ahnt zunächst nicht einmal im Ansatz, was er mit seinen Fragen auslöst. Die Spannung steigert sich im Verlauf der Handlung enorm. Denn man beginnt eigene Überlegungen anzustellen und wird dabei immer wieder von überraschenden Wendungen dazu angehalten, diese zu überdenken und vollkommen neu anzusetzen. Diese Spannung kann bis zum Ende hin gehalten werden. 

Ein spannender Fall für den sympathischen Anwalt. Für Vernau-Fans ein absolutes Muss! 

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Veröffentlicht am 28.12.2020

Startet zunächst gemächlich, nimmt dann aber ein hohes Tempo auf

Die gefährliche Mrs. Miller
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Phoebe Miller lebt mit ihrem Ehemann in einer gehobenen Wohngegend. Da Phoebes Vater ihr ein immenses Vermögen hinterlassen hat, kann sie sich durch den Tag treiben lassen. Abwechslung liefert die alte ...

Phoebe Miller lebt mit ihrem Ehemann in einer gehobenen Wohngegend. Da Phoebes Vater ihr ein immenses Vermögen hinterlassen hat, kann sie sich durch den Tag treiben lassen. Abwechslung liefert die alte Rostlaube, die ständig in der Nachbarschaft parkt. Phoebe fühlt sich beobachtet. Doch sie hat keine Ahnung, warum jemand ausgerechnet an ihr Interesse haben sollte. Ihre Ehe läuft immer schlechter. Als neue Nachbarn in die Wohngegend ziehen, beginnt Phoebe Kontakte zu knüpfen. Das liegt allerdings hauptsächlich an Jake, dem 18-jährigen, äußerst attraktiven Sohn der Familie. Phoebe geht sogar so weit, eine Affäre mit ihm zu beginnen. Und damit kommen Ereignisse ins Rollen, die nicht mehr zu stoppen sind....

Die Handlung ist in zwei Hauptteile gegliedert, die zwischendurch immer wieder durch kleine Abschnitte unterbrochen werden, in denen eine unbekannte Person ihre Sicht der Dinge schildert. Der Grundton dieser Zwischenspiele wirkt bedrohlich und da man nicht weiß, um wen es sich handelt und was die Person damit eigentlich bezweckt, bekommt man beim Lesen ein mulmiges Gefühl. Dennoch startet das Ganze zunächst eher gemächlich. Man verfolgt den Verlauf zwar durchgehend interessiert, doch die erhoffte Spannung lässt auf sich warten. Allerdings nimmt man recht früh eine bedrohliche, angespannte Atmosphäre wahr, die dafür sorgt, dass man förmlich darauf wartet, dass etwas Unheilvolles passiert. 

Der zweite Hauptteil wartet mit einer ziemlichen Überraschung auf. Zu diesem Zeitpunkt stellt sich die bisher etwas vermisste Spannung ein. Die Ereignisse überschlagen sich und man weiß nicht, was man eigentlich glauben soll. Die Autorin legt einige Fährten aus, denen man allzu bereitwillig folgt, um dann allerdings festzustellen, dass man keinen Schritt weitergekommen ist und die eigenen Überlegungen überdenken muss. Diese Ungewissheit macht einen großen Reiz aus, sorgt für hohes Tempo und führt außerdem dazu, dass man in den Sog der Handlung gerät. Die Charaktere sind unheimlich schwer einzuschätzen. Jeder scheint etwas zu verbergen und nichts ist so, wie es auf den ersten Blick scheint. Und so steuert man auf ein Finale zu, das für weitere Überraschungen sorgt.

Nach einem eher gemächlichen Start, nimmt dieser Thriller dann doch noch ein rasantes Tempo auf, dem man sich kaum entziehen kann. 

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