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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.12.2020

Startet zunächst gemächlich, nimmt dann aber ein hohes Tempo auf

Der Mädchenwald
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Als die 13-jährige Elissa während eines Schachturniers kurz etwas aus dem Wagen ihrer Mutter holen will, wird sie entführt. Als sie wieder zu sich kommt, befindet sie sich in einem eiskalten Keller. Sie ...

Als die 13-jährige Elissa während eines Schachturniers kurz etwas aus dem Wagen ihrer Mutter holen will, wird sie entführt. Als sie wieder zu sich kommt, befindet sie sich in einem eiskalten Keller. Sie ist angekettet und ihre Lage scheint aussichtslos. Doch dann beginnt Elijah sie zu besuchen. Der Junge scheint Elissas einzige Chance zu sein, aus dem Keller zu entkommen. Sie versucht, ihn auf ihre Seite zu ziehen, doch Elijah kennt die Regeln des Spiels weitaus besser als Elissa...

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Abwechselnd stehen Elissa, Elijah und die leitende Ermittlerin, die verzweifelt versucht, Elissa lebend zu finden, im Zentrum der Ereignisse. Das Ganze läuft nicht immer chronologisch ab, deshalb sollte man gerade anfangs konzentriert lesen, um den roten Faden nicht zu verlieren. 

Die Atmosphäre ist düster und stellenweise bedrückend. Man kann Elissas Gedanken und Gefühle, die auf sie in dem dunklen, nassen Keller einprasseln, glaubhaft nachvollziehen. Die Suche der leitenden Ermittlerin ist nicht nur spannend, sondern gibt außerdem einen Einblick in die Qualen, die Elissas Mutter durchlebt.  Doch auch Elijahs Sicht auf die Dinge ist interessant und regt dazu an, eigene Überlegungen anzustellen. Doch in diesem Thriller ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint.

In der ersten Hälfte verläuft die Handlung, trotz der düsteren Stimmung, eher gemächlich. Doch dann kommt es zu Wendungen, die dafür sorgen, dass die Spannungskurve steil nach oben steigt. Ab diesem Moment kann man das Buch kaum noch aus der Hand legen, denn man gerät in den Sog der Ereignisse und wird förmlich mitgerissen. Das Ganze gipfelt mit einem hochspannenden Finale, das auch noch mit Überraschungen aufwarten kann. 

Nach einem eher gemächlichen Start, nimmt dieser Thriller unverhoffte Wendungen, die dafür sorgen, dass man das Ganze atemlos verfolgt. 

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.12.2020

Liest sich quasi von selbst

Liebe, Eis und Schnee
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Natalie ist mit ihrem Freund auf dem Weg in ein romantisches Wochenende in den Bergen. Der Inhalt ihrer Koffer ist nicht gerade für einen verschneiten Winterausflug geeignet. Das rächt sich, als ein Schneesturm ...

Natalie ist mit ihrem Freund auf dem Weg in ein romantisches Wochenende in den Bergen. Der Inhalt ihrer Koffer ist nicht gerade für einen verschneiten Winterausflug geeignet. Das rächt sich, als ein Schneesturm aufkommt und der Porsche im Nirgendwo steckenbleibt. Als wäre das nicht schon schlimm genug, gibt es auch keinen Handyempfang, um Hilfe zu rufen und der Tank des Luxuswagens ist auch fast leer! Die Situation spitzt sich minütlich zu. Plötzlich scheint es durchaus möglich, dass die beiden erfrieren. Doch dann naht Hilfe. Ein unglaublich großer Mann, mit wildem Haar- und Bartwuchs, der noch dazu eine Augenklappe trägt, klopft an die Seitenscheibe. Besonders vertrauenserweckend wirkt dieser Retter nicht - eher wie ein Serienkiller, der sein nächstes Opfer sucht...

Die Handlung wird in der Ich-Form, aus der Sicht von Natalie, geschildert. Natalie erzählt so locker und teilweise humorvoll, dass man sich sofort entspannt zurücklehnt und die kommenden Ereignisse genießt. Am Anfang hat man zunächst den Eindruck, dass Natalie oberflächlich und naiv ist. Doch im Verlauf der Handlung kann man sich immer besser mit ihr identifizieren und die erste Einschätzung überdenken. 

Die Charaktere wirken authentisch. Man kann sich Jake, den gefährlich aussehenden Retter, sehr gut vorstellen. Er wirkt zwar anfangs grummelig und abweisend, doch das ändert sich schnell. Natalies Freund, der Porsche-Fahrer Chase, entlockt einem ziemlich oft hochgezogene Augenbrauen und deshalb ist man schon früh mitten im Geschehen. Der Schreibstil ist locker und unheimlich leicht zu lesen. Dadurch fliegt man förmlich durch das Buch. Es gibt außerdem überraschende Wendungen, die dafür sorgen, dass es keinen Moment langweilig wird. 

Ein wunderbar abgestimmter Mix aus Romantik, Humor, Spannung und ganz viel Schnee! 

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.12.2020

Spannender Pageturner!

Die Frequenz des Todes
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Eine junge Mutter glaubt ihren Augen nicht zu trauen, als sie in die Wiege ihrer kleinen Tochter schaut. Die Kissen sind blutig und das Kind ist verschwunden. Voller Panik wählt sie den Notruf. Doch dieser ...

Eine junge Mutter glaubt ihren Augen nicht zu trauen, als sie in die Wiege ihrer kleinen Tochter schaut. Die Kissen sind blutig und das Kind ist verschwunden. Voller Panik wählt sie den Notruf. Doch dieser wird von ihrem Ehemann unterbrochen. Niemand ahnt, was dieser Notruf auslöst....

So spannend beginnt der zweite Band der Auris-Reihe, der von Vincent Kliesch, nach einer Idee von Sebastian Fitzek, verfasst wurde. Dadurch ist man sofort mitten im Geschehen und verfolgt gebannt die Ereignisse, die nun ihren Lauf nehmen. Denn der Notruf wird dem forensischen Phonetiker Matthias Hegel, der mittlerweile in Moabit in Untersuchungshaft sitzt, vom LKA zugespielt. Er soll mit seinen Fähigkeiten herausfinden, aus welchem Haus der Notruf abgesetzt wurde . Matthias Hegel holt Jula Ansorge mit ins Boot, die sich nur unter der Voraussetzung, mehr über ihren Bruder zu erfahren, zur Zusammenarbeit bereiterklärt. 

Um dem aktuellen Fall zu folgen, ist es nicht unbedingt erforderlich, den ersten Band zu kennen. Allerdings ist es empfehlenswert, um das Verhältnis zwischen Jula Ansorge und Matthias Hegel besser zu verstehen. Es gibt zwar eingeflochtene Hinweise dazu, doch diese sind natürlich nicht allzu umfangreich. 

Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm zu lesen. Vincent Kliesch beschreibt Handlungsorte und Protagonisten so authentisch, dass man sich alles mühelos vorstellen kann. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, die oft an entscheidenden Stellen wechseln. Dadurch baut sich die Spannung bereits früh auf. Da man zunächst keine Ahnung hat, was hinter allem stecken könnte, wird man dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen. Doch hier ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Schon bald hat man das Gefühl, dass man niemandem trauen kann und das feuert die Spannung zusätzlich an. Zum Ende hin zieht das Tempo sogar noch stärker an. Die Ereignisse überschlagen sich. Es wird so spannend, dass man das Buch erst aus der Hand legen mag, wenn man am Ende angekommen ist. 

Ein durchweg spannender Thriller, der sich zu einem echten Pageturner entwickelt, den man am liebsten in einem Rutsch verschlingen möchte. 

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Veröffentlicht am 12.12.2020

Abenteuerlicher Weihnachtsroman

Mission: Weisse Weihnachten
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Hans, Luky, Frida, Inge und Maria leben im Seniorenheim Abendrot. Sie sind miteinander befreundet und als Maria kurz vor Weihnachten erfährt, dass sie bald sterben wird, wollen die Freunde ihr einen letzten ...

Hans, Luky, Frida, Inge und Maria leben im Seniorenheim Abendrot. Sie sind miteinander befreundet und als Maria kurz vor Weihnachten erfährt, dass sie bald sterben wird, wollen die Freunde ihr einen letzten Wunsch erfüllen. Denn Maria träumt davon, noch einmal ein Weihnachtsfest in den Bergen zu verbringen. Doch leider fehlt für die Erfüllung des Wunsches das nötige Kleingeld. Davon lassen sie sich allerdings nicht entmutigen. Kurzerhand wird ein Überfall geplant und mehr oder weniger erfolgreich durchgeführt. Damit nimmt ein chaotisches Abenteuer seinen Lauf...

Der Einstieg in diesen abenteuerlichen Weihnachtsroman gelingt mühelos. Denn die Charaktere werden so lebendig und facettenreich beschrieben, dass man sie beim Lesen förmlich vor sich sieht. Sie wirken einfach sympathisch, wodurch man sich sofort mit ihnen identifizieren kann. Der geplante Überfall löst Ereignisse aus, die sich die Rentner sicher nie erträumt hätten. Doch es macht einfach Spaß, die Handlung zu verfolgen. Denn es kommt zu einigen kuriosen Situationen, bei denen man unverhofft schmunzeln muss. Doch das ist nicht alles, was dieses Buch zu bieten hat. Es geht um viel, viel mehr. Denn die Geschichte regt zum Nachdenken an und wird dabei einfühlsam erzählt. Dennoch wird die Handlung immer wieder aufgelockert. 

Der Schreibstil ist wunderbar leicht zu lesen. Man kann mühelos in die Erzählung eintauchen und jede Seite dieser abenteuerlichen Weihnachtsgeschichte genießen.

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Veröffentlicht am 10.12.2020

Gelungener Reihenauftakt

Kinderklinik Weißensee - Zeit der Wunder (Die Kinderärztin 1)
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Berlin, 1911: Für die Schwestern Marlene und Emma ist die Zeit im Waisenhaus vorbei. Sie werden als Lernschwestern in der Kinderklinik Weißensee aufgenommen. Die Zeit im Waisenhaus hat die Schwestern zusammengeschweißt. ...

Berlin, 1911: Für die Schwestern Marlene und Emma ist die Zeit im Waisenhaus vorbei. Sie werden als Lernschwestern in der Kinderklinik Weißensee aufgenommen. Die Zeit im Waisenhaus hat die Schwestern zusammengeschweißt. Doch langsam beginnt das innige Verhältnis der Schwestern zu bröckeln. Denn Marlene träumt davon, nach ihrer Ausbildung Medizin zu studieren und Emma, die eher schüchtern ist, fühlt sich schon bald zurückgesetzt....

"Zeit der Wunder" ist der Auftakt der Kinderklinik-Weißensee-Reihe. Deshalb lernt man zunächst die Charaktere und den Klinikalltag kennen. Der Autorin gelingt es dabei hervorragend, die damaligen Zustände und Lehrmethoden im Krankenhaus zu beschreiben und dabei so zu vermitteln, dass man mühelos in die damalige Zeit eintauchen kann. 

Die Charaktere wirken ebenfalls authentisch. Man entwickelt sofort Sympathien für die beiden Schwestern und beobachtet, was der neue Lebensabschnitt für sie bereithält. Die Handlungsorte und die anderen Akteure werden so mitreißend beschrieben, dass man schon bald mit Emma und Marlene mitfiebert und mit einem mulmigen Gefühl beobachtet, wie sie sich voneinander entfernen. Der Autorin gelingt es dabei glaubhaft zu beschreiben, warum die beiden so agieren. Denn die Gründe kann man auf beiden Seiten nachvollziehen. Doch auch sonst hält die Geschichte einige Wendungen bereit, denn die Schwestern müssen sich nicht nur mit der schwierigen Ausbildung, sondern außerdem mit Neid und Intrigen auseinandersetzen. Eine gut abgestimmte Prise Romantik rundet das Ganze ab. 

Ein gelungener Einstieg in die Kinderklinik-Weißensee-Reihe, bei dem man interessante, historische Hintergrundinformationen bekommt und zwei sympathische Charaktere beobachten darf. Die Schlussszene sorgt dafür, dass man kaum erwarten kann, den nächsten Teil in den Händen zu halten. 

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