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Veröffentlicht am 10.12.2020

Gelungener Reihenauftakt

Kinderklinik Weißensee - Zeit der Wunder (Die Kinderärztin 1)
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Berlin, 1911: Für die Schwestern Marlene und Emma ist die Zeit im Waisenhaus vorbei. Sie werden als Lernschwestern in der Kinderklinik Weißensee aufgenommen. Die Zeit im Waisenhaus hat die Schwestern zusammengeschweißt. ...

Berlin, 1911: Für die Schwestern Marlene und Emma ist die Zeit im Waisenhaus vorbei. Sie werden als Lernschwestern in der Kinderklinik Weißensee aufgenommen. Die Zeit im Waisenhaus hat die Schwestern zusammengeschweißt. Doch langsam beginnt das innige Verhältnis der Schwestern zu bröckeln. Denn Marlene träumt davon, nach ihrer Ausbildung Medizin zu studieren und Emma, die eher schüchtern ist, fühlt sich schon bald zurückgesetzt....

"Zeit der Wunder" ist der Auftakt der Kinderklinik-Weißensee-Reihe. Deshalb lernt man zunächst die Charaktere und den Klinikalltag kennen. Der Autorin gelingt es dabei hervorragend, die damaligen Zustände und Lehrmethoden im Krankenhaus zu beschreiben und dabei so zu vermitteln, dass man mühelos in die damalige Zeit eintauchen kann. 

Die Charaktere wirken ebenfalls authentisch. Man entwickelt sofort Sympathien für die beiden Schwestern und beobachtet, was der neue Lebensabschnitt für sie bereithält. Die Handlungsorte und die anderen Akteure werden so mitreißend beschrieben, dass man schon bald mit Emma und Marlene mitfiebert und mit einem mulmigen Gefühl beobachtet, wie sie sich voneinander entfernen. Der Autorin gelingt es dabei glaubhaft zu beschreiben, warum die beiden so agieren. Denn die Gründe kann man auf beiden Seiten nachvollziehen. Doch auch sonst hält die Geschichte einige Wendungen bereit, denn die Schwestern müssen sich nicht nur mit der schwierigen Ausbildung, sondern außerdem mit Neid und Intrigen auseinandersetzen. Eine gut abgestimmte Prise Romantik rundet das Ganze ab. 

Ein gelungener Einstieg in die Kinderklinik-Weißensee-Reihe, bei dem man interessante, historische Hintergrundinformationen bekommt und zwei sympathische Charaktere beobachten darf. Die Schlussszene sorgt dafür, dass man kaum erwarten kann, den nächsten Teil in den Händen zu halten. 

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Veröffentlicht am 08.12.2020

Wunderbarer Roman, der zum Nachdenken anregt

Drei Frauen im Schnee
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Sonja ist schon lange mit ihrem Mann Paul verheiratet. Gemeinsam mit ihren beiden Zwillingsmädchen, die bereits im Teenager-Alter sind, leben sie unter einem Dach mit Pauls Mutter. Paus Mutter hat feste ...

Sonja ist schon lange mit ihrem Mann Paul verheiratet. Gemeinsam mit ihren beiden Zwillingsmädchen, die bereits im Teenager-Alter sind, leben sie unter einem Dach mit Pauls Mutter. Paus Mutter hat feste Vorstellungen, wie das Weihnachtsfest abzulaufen hat. Doch in diesem Jahr fasst Sonja den Entschluss, dass das Fest ganz anders werden soll. Das passiert dann auch - aber leider ganz anders, als von Sonja erhofft! Dennoch kommt auch etwas Gutes dabei heraus, denn Sonja trifft zwei Frauen, die schon bald zu sehr guten Freundinnen werden. Die braucht sie auch, denn der Start ins Neue Jahr verläuft noch katastrophaler als das Weihnachtsfest...

Die Handlung wird aus der Sicht der Hauptprotagonistin Sonja erzählt. Sie wirkt vom ersten Moment an sympathisch und führt locker durch das Geschehen. Man kann sich mit ihr identifizieren und den, gerade anfangs häufig aufblitzenden, Humor genießen. Denn Sonja kann auch mal über sich selber lachen oder Situationen so schildern, dass man einfach schmunzeln muss. Doch das ist nicht alles, was diese Geschichte zu bieten hat. Denn Sonja muss sich mit ungeahnten Wendungen, die ihr Leben plötzlich nimmt, auseinandersetzen. 

Die Charaktere wirken durchweg authentisch. Man sieht sie beim Lesen förmlich vor sich und kann deshalb mühelos in die Erzählung eintauchen. Man fiebert nicht nur mit Sonja mit, sondern auch mit den anderen Akteuren. Es gilt, einige Herausforderungen zu meistern, die nicht nur zum Nachdenken anregen, sondern auch dazu, nie die Hoffnung aufzugeben. In der Atmosphäre, die zwischen den Zeilen schwebt, fühlt man sich beim Lesen einfach wohl. Die Handlung wirkt dabei auch nicht zu vorhersehbar, sondern einfach stimmig. 

Ein wunderbares Leseerlebnis, das nicht nur zur Weihnachtszeit zum Nachdenken anregt. 

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Veröffentlicht am 07.12.2020

Weihnachten bei den Thalheims

Weihnachten am Ku'damm
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Es ist kurz vor Weihnachten, im Jahre 1946. Der Krieg ist zwar vorbei, doch Hunger und Kälte bestimmen den Alltag der Menschen. Auch die Thalheims, deren Kaufhaus durch Bomben zerstört ist, können von ...

Es ist kurz vor Weihnachten, im Jahre 1946. Der Krieg ist zwar vorbei, doch Hunger und Kälte bestimmen den Alltag der Menschen. Auch die Thalheims, deren Kaufhaus durch Bomben zerstört ist, können von einem Weihnachtsfest, wie es früher war, nur träumen. Eines Abends findet Rike einen völlig entkräfteten achtjährigen Jungen im Schnee. Obwohl die Thalheims selbst kaum Platz und nur das Nötigste zum Leben haben, ist für Rike klar, dass sie den Jungen mit nach Hause nimmt. Dort kümmert sich die Familie um den kleinen Erich und ist bestürzt, als er seine Geschichte erzählt. Für die Thalheims ist es selbstverständlich, dass Erich ein schönes Weihnachtsfest verdient hat, obwohl sie selbst noch nicht einmal wissen, ob es in diesem Jahr überhaupt einen Christbaum geben wird...

Der Einstieg in diesen Weihnachtsband verläuft ohne langatmiges Vorgeplänkel. Man befindet sich sofort mitten im Geschehen und beobachtet, wie die Thalheims versuchen, dem Hungerwinter 1946 zu trotzen. Brigitte Riebe gelingt es hervorragend, Handlungsorte und Charaktere so lebendig zu beschreiben, dass man alles sofort vor Augen hat. Man meint dabei schon fast, den eisigen Wind und die Kälte, die allgegenwärtig ist, zu spüren. Kälte und Hunger bestimmen das Leben der Menschen und auch die Thalheims bleiben davon nicht verschont. Doch sie bleiben sich dabei selbst treu.

Für Fans der 50er-Jahre-Trilogie ist dieser Band ein absolutes Muss. Denn hier kann man den liebgewonnenen Charakteren, die man schon beinahe als Familienmitglieder betrachtet, ein weiteres Mal über die Schulter schauen und das Wiedersehen mit ihnen genießen. Der Schreibstil ist flüssig und liest sich äußerst angenehm. Die Autorin versteht es auch in diesem kurzen Band wieder, die historischen Begebenheiten mit der fiktiven Familie zu verknüpfen, wodurch das Ganze authentisch wirkt. 

Diese Weihnachtgeschichte beschreibt aber nicht nur Sorgen und Nöte, sondern auch Hoffnung, Vertrauen, Zusammenhalt und Nächstenliebe, wodurch sie bestens in die Adventszeit passt. 

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Veröffentlicht am 06.12.2020

Startet zwar eher gemächlich, kann dann aber doch noch überzeugen

Aller guten Dinge sind zwei
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Laurie fällt aus allen Wolken, als sich ihr Freund Dan, nach fast 20 Jahren, überraschend von ihr trennt. Doch Laurie gibt die Hoffnung nicht auf, dass Dan bald erkennt, dass die Trennung ein Irrtum war ...

Laurie fällt aus allen Wolken, als sich ihr Freund Dan, nach fast 20 Jahren, überraschend von ihr trennt. Doch Laurie gibt die Hoffnung nicht auf, dass Dan bald erkennt, dass die Trennung ein Irrtum war und zu ihr zurückkehrt. Plötzlich gibt es allerdings eine neue Frau an Dans Seite - und die ist auch noch schwanger! Da Laurie und Dan gemeinsam in einer Kanzlei arbeiten, wird das Liebes-Aus des einstigen Traumpaares sicher für Tratsch und Gerede sorgen. Laurie graut davor. Doch dann bleibt sie eines Tages mit ihrem Kollegen Jamie im Aufzug stecken. Jamie hat den Ruf, dass keine Frau vor ihm sicher ist. Dieser Ruf steht seinem Aufstieg in der Kanzlei im Weg. Und deshalb kommen Laurie und Jamie auf den Gedanken, eine Scheinbeziehung zu führen. Denn dann wäre Laurie nicht dem vermeintlich mitleidsvollem Tratsch der Kollegen ausgesetzt und Jamie könnte durch die Beziehung zu Laurie seinen Ruf aufpolieren...

Der Einstieg in die Handlung verläuft anfangs eher gemächlich. Denn man beobachtet zunächst das Ende der Beziehung zwischen Laurie und Dan. Das ist sicher wichtig, um genügend Hintergrundinformationen zu sammeln und Laurie besser kennenzulernen. Man kann auch sehr gut nachvollziehen, wie überraschend die Trennung für Laurie kommt und dass sie dadurch am Boden zerstört ist. Dennoch wartet man regelrecht darauf, dass sie mit Jamie im Fahrstuhl steckenbleibt und es danach zur Scheinbeziehung kommt, die sicher die ein oder andere humorvolle Situation auslöst. Doch bis dahin muss man sich leider etwas gedulden. Der Anfang ist zwar nicht langweilig oder zäh, aber dennoch nicht so spritzig und temporeich, wie erhofft. 

Doch wenn man bis dahin durchgehalten hat, nimmt die Handlung plötzlich doch noch Fahrt auf. Der Schreibstil der Autorin ist gewohnt locker und stellenweise mit wunderbarem britischen Humor gespickt. Deshalb kann man sich oft ein unverhofftes Schmunzeln nicht verkneifen. Laurie und Jamie wirken sympathisch und es macht Spaß, die Scheinbeziehung der beiden zu verfolgen. Natürlich kommt es zu einigen klischeehaften Wendungen, doch darüber tröstet der herrlich lockere Schreibstil allemal hinweg. Es gibt in der Handlung Nebencharaktere, die sofort sympathisch wirken, es gibt aber auch welche, die mag man einfach nicht und betrachtet sie mit hochgezogenen Augenbrauen. Doch Laurie scheint es ganz genauso zu gehen und deshalb passen die Akteure perfekt in die Geschichte. Das Ende ist zwar etwas vorhersehbar und kommt dann auch unerwartet schnell. Doch insgesamt gesehen kann man mit der Lektüre humorvolle Lesestunden verbringen und einfach mal die Seele baumeln lassen. 

Nach einem eher gemächlichen Start, zieht das Tempo doch noch an und man wird mit herrlichem Humor belohnt. 

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Veröffentlicht am 06.12.2020

Wohlfühl-Roman

Hannahs Gefühl für Glück
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Die Weihnachtstage stehen kurz bevor, doch im Haus der Familie Nyland ist die Stimmung alles andere als harmonisch. Jedes Familienmitglied kämpft mit eigenen Problemen und für Mutter Ellie, die unbedingt ...

Die Weihnachtstage stehen kurz bevor, doch im Haus der Familie Nyland ist die Stimmung alles andere als harmonisch. Jedes Familienmitglied kämpft mit eigenen Problemen und für Mutter Ellie, die unbedingt ein harmonisches Fest verbringen möchte, werden selbst die kleinsten Dinge zur Herausforderungen.  Als ihr Mann Eric mit dem Wagen unterwegs ist, entdeckt er auf den eisigen Straßen ein Mädchen, das sich ganz alleine und noch dazu völlig unpassend gekleidet, durch den Schnee kämpft. Mit viel Überredungskunst gelingt es Eric, das Mädchen zum Einsteigen zu bewegen und nach Hause zu fahren. Es stellt sich heraus, dass es sich um Hannah handelt, die bei seinem verhassten Nachbarn wohnt. Eric liefert sie mit einem unguten Gefühl dort ab. Denn das Haus scheint kein Ort für ein Mädchen in Hannahs Alter zu sein. Das Ganze lässt ihm keine Ruhe und als er abends mit seinem Sohn nach Hannah schauen will, findet er seine schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Nun muss dringend ein Platz gefunden werden, an dem Hannah unterkommen kann. Das Jugendamt kann allerdings erst nach Weihnachten eine Pflegefamilie für Hannah organisieren. Deshalb lässt Eric sich darauf ein, Hannah mit in seine Familie zu nehmen.... 

Die Handlung wird aus wechselnden Perspektiven betrachtet, wobei sowohl Hannah, als auch die unterschiedlichen Familienmitglieder, im Zentrum der Ereignisse stehen. Dadurch bekommt man nicht nur einen guten Überblick über die Probleme und Schwierigkeiten, mit denen sich die jeweiligen Protagonisten auseinandersetzen, sondern auch über die Dynamik innerhalb der Familie. Es gelingt der Autorin hervorragend, die jeweiligen Gefühle und Stimmungen eindrucksvoll zu beschreiben und zwischen den Zeilen schweben zu lassen. Dadurch ist man vom ersten Moment an mitten im Geschehen und fühlt sich einfach wohl. 

Die Charaktere wirken äußerst authentisch. Sie haben Probleme und Sorgen, die man nachvollziehen kann. Zuweilen hat man das Gefühl, dass manche Reaktionen etwas übertrieben sind, doch nach und nach sammelt man genug Hintergrundinformationen, um alles zu verstehen. Deshalb beobachtet man interessiert die Wandlung, die durch Hannahs Unterbringung ausgelöst wird. Dabei wachsen einem die Charaktere beim Lesen regelrecht ans Herz.

Ein absoluter Wohlfühlroman, der einfühlsam erzählt wird und zum Nachdenken anregt. 

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