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Veröffentlicht am 20.07.2020

Kate Burkholders 9. Fall

Ewige Schuld
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Der Amische Joseph King sitzt seit zwei Jahren für den Mord an seiner Frau im Gefängnis. Obwohl Joseph vor dem Mord öfter mit dem Gesetz in Konflikt geraten ist, hat er diese Tat immer bestritten. Nun ...

Der Amische Joseph King sitzt seit zwei Jahren für den Mord an seiner Frau im Gefängnis. Obwohl Joseph vor dem Mord öfter mit dem Gesetz in Konflikt geraten ist, hat er diese Tat immer bestritten. Nun bricht er aus und nimmt seine fünf Kinder als Geiseln. Polizeichefin Kate Burkholder kennt Joseph von Kindesbeinen an. Deshalb versucht sie zu vermitteln, wird dabei allerdings von Joseph überwältigt und ebenfalls festgehalten. Joseph will Gerechtigkeit. Er lässt Kate frei und bittet sie eindringlich, den wahren Mörder seiner Frau zu finden. Kate ahnt nicht, in welche Gefahr sie sich bei den Nachforschungen begibt....



"Ewige Schuld" ist bereits der neunte Fall für die Polizeichefin Kate Burkholder, die früher als Amische aufwuchs. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, können sie unabhängig voneinander gelesen werden. Wenn man allerdings an der Weiterentwicklung der Charaktere und dem Privatleben der Ermittlerin interessiert ist, dann empfiehlt es sich, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Bände chronologisch zu lesen. Dem aktuellen Fall kann man allerdings ohne diese Kenntnisse folgen, da wichtige Hintergrundinformationen in die Handlung eingestreut werden. 



Durch einen geheimnisvollen Prolog, in dem man den Mord an Josephs Frau Naomi beobachtet, ist man sofort mitten im Geschehen. Dabei erfährt man auch nicht zu viel, denn der Täter lässt sich nicht genau ausmachen. Doch dadurch wird das Interesse sofort geweckt. 



Die Handlung wird in der Ich-Perspektive, aus der Sicht der Polizeichefin Kate Burkholder, geschildert. Kate wirkt sehr sympathisch. Man kann ihre Gedanken und Gefühle glaubhaft nachvollziehen. Denn bei Joseph King handelt es sich um einen Jugendfreund von Kate. Sie mag kaum glauben, dass er sich so zu seinem Nachteil verändert haben soll. Doch die Ermittlungsakten und Prozessberichte zeigen ein Bild von ihm, dass Kate nicht mit dem alten Freund in Einklang bringen kann. Deshalb hört sie auf ihr Bauchgefühl und beginnt auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen. Dabei stößt sie auf einige Ungereimtheiten. Auch wenn diese Ermittlungen nicht hochspannend sind, folgt man ihnen mit großen Interesse und das, was Kate ans Tageslicht bringt, ist schier unglaublich. Da sie dadurch in Gefahr gerät, steigert sich die bisher etwas vernachlässigte Spannung mit jeder Seite, um schließlich in einem hochspannenden Finale zu gipfeln. 



Der neunte Fall startet eher gemächlich, kann aber durch durchgehend interessante Ermittlungen und ein hochspannendes Finale punkten.  

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Veröffentlicht am 20.07.2020

Spannend!

Stranger – Du wirst ihm verfallen
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Caroline plant die Einweihung ihrer Strandvilla. Während der Party taucht ihr Mann mit einer geheimnisvollen Frau auf. Es hat den Anschein, dass es sich um seine Geliebte handelt. Die Gerüchteküche brodelt ...

Caroline plant die Einweihung ihrer Strandvilla. Während der Party taucht ihr Mann mit einer geheimnisvollen Frau auf. Es hat den Anschein, dass es sich um seine Geliebte handelt. Die Gerüchteküche brodelt und Caroline fühlt sich bloßgestellt. Plötzlich liegt ihre heile Welt in Scherben. Als sie am Strand den attraktiven und wesentlich jüngeren Barkeeper Aidan kennenlernt, fühlt sie sich von seinem Interesse geschmeichelt. Die Nacht, die die beiden gemeinsam verbringen, hat Folgen. Denn Aidan setzt alles daran, der neue Mann an Carolines Seite zu werden und folgt ihr überall hin...



Der Einstieg ins Geschehen gelingt mühelos. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, wobei man Carolines Sicht auf die Dinge in der Ich-Form präsentiert bekommt. Dadurch wirkt Caroline von Anfang an sympathisch. Man kann sich mit ihr identifizieren und folgt gebannt ihrer Erzählung. Über dem Ganzen schwebt sofort eine bedrohliche Atmosphäre, der man sich nur schwer entziehen kann. Man merkt förmlich, dass sich etwas Unheilvolles zusammenbraut, kann aber nicht richtig fassen, was passieren wird.



In einem weiteren Handlungsstrang steht der geheimnisvolle Aidan im Mittelpunkt. Er scheint von Caroline, ihrem Haus und ihrem Lebensstil, magisch angezogen zu werden. Als er die Chance bekommt, sie näher kennenzulernen, ergreift er sie und schon bald wird Caroline zum Zentrum seiner Gedanken. Doch seine Sicht auf die Ereignisse unterscheidet sich immer mehr von dem, was Caroline erzählt. Schon bald weiß man nicht mehr, was man glauben und wem man vertrauen soll. Dabei spitzen sich die Ereignisse stetig zu.



Man gerät deshalb früh in den Sog der Handlung und mag sich kaum noch vom Gelesenen lösen. Im weiteren Verlauf kommt noch eine weitere Perspektive hinzu. Denn dann schildert die Ermittlerin ihre Eindrücke. Dadurch erweitert sich der Fokus und man folgt gebannt ihren Ermittlungen. Nichts ist so, wie es auf den ersten Blick scheint, sodass sich die Spannung stetig steigert. Es kommt im Verlauf zu  Wendungen, die dafür sorgen, dass man die eigenen Eindrücke überdenken muss. Erfahrene Thriller-Leser dürften die große Überraschung am Ende allerdings recht früh erahnen, da die Hinweise, die eingestreut werden, keinen anderen Schluss zulassen. Dennoch bleibt die Handlung durchgehend spannend, da man zwischendurch doch hin- und hergerissen überlegt, ob die eigenen Schlussfolgerungen stimmen. 



Ein durchgehend spannendes Leseerlebnis, bei dem man nicht weiß, was und wem man glauben soll.  

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Veröffentlicht am 16.07.2020

Spannender 10. Fall

Brennendes Grab
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Die Scheune der Familie Gingerich brennt lichterloh. Polizeichefin Kate Burkholder wird an den Einsatzort gerufen. Dabei stellt sich heraus, dass der 18-jährige Sohn Daniel vermisst wird. Gemeinsam mit ...

Die Scheune der Familie Gingerich brennt lichterloh. Polizeichefin Kate Burkholder wird an den Einsatzort gerufen. Dabei stellt sich heraus, dass der 18-jährige Sohn Daniel vermisst wird. Gemeinsam mit der Familie macht sie sich auf die Suche nach dem jungen Mann. Doch er bleibt verschwunden. Am nächsten Tag wird eine bis zur Unkenntlichkeit verbrannte Leiche in der Sattelkammer der Scheune gefunden. Es handelt sich tatsächlich um den vermissten Daniel, der offenbar in der Scheune eingesperrt und dort qualvoll getötet wurde. Kate Burkholder nimmt die Ermittlungen auf. Zunächst scheint es so, als ob Daniel ein angesehener und allseits beliebter Mann in der Gemeinde gewesen wäre. Doch nach und nach erhärtet sich der Verdacht, dass der junge Mann noch ein anderes, teuflisches Gesicht hatte.... 



"Brennendes Grab" ist mittlerweile der zehnte Band für die sympathische Polizeichefin Kate Burkholder, die früher als Amische aufgewachsen ist. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ermittlungen auch dann problemlos folgen, wenn man noch keinen Teil der Reihe gelesen hat. Wenn man allerdings an der Weiterentwicklung der Charaktere und dem Privatleben der Ermittlerin interessiert ist, dann empfiehlt sich, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Einhaltung der Reihenfolge. Da aber kurze Rückblicke auf Details aus der Vergangenheit eingeflochten werden, dürfte man auch in diesem Bereich keine Probleme haben alles richtig zuzuordnen. 



Der Einstieg in den aktuellen Fall gelingt mühelos, denn man ist sofort mitten im Geschehen, da man beobachtet, wie Daniel in eine Falle gelockt wird und in der Scheune qualvoll stirbt. Wer ihn dorthin gelockt hat und warum er sterben musste, erfährt man allerdings nicht. Deshalb ist das Interesse sofort geweckt. 



Handlungsorte und Protagonisten werden lebendig beschrieben. Deshalb kann man sich ganz auf Kate Burkholders Ermittlungen einlassen, sich dabei alles mühelos vorstellen und eigene Überlegungen anstellen. Doch dieser Fall ist nicht so leicht zu durchschauen. Immer wenn man meint, dass man der Lösung einen Schritt näher gekommen ist, ergeben sich Wendungen, die dafür sorgen, dass man die eigenen Schlüsse überdenken und neu ansetzen muss. Die Ermittlungen wirken realistisch, auch wenn sie manchmal etwas auf der Stelle treten. Dennoch kommt keine Langeweile auf, da Linda Castillo es hervorragend versteht, ihre Leser bei der Stange zu halten und in die Irre zu führen. Selbst das Ende hält noch einige Überraschungen bereit. 



Wieder ein spannender Fall für die sympathische Polizeichefin Kater Burkholder, der zwar zwischendurch ein paar Längen hat, doch insgesamt gesehen überzeugen kann und zum Nachdenken anregt. 

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Veröffentlicht am 14.07.2020

Solide Fortsetzung

White Sleep - Unschuldig in den Tod
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In einem Londoner Park wird die geradezu sorgsam arrangierte Leiche eines ermordeten Jungen aufgefunden. Der Junge sieht aus, als ob er friedlich schlafen würde und trägt einen Engelsanhänger in der Hand. ...

In einem Londoner Park wird die geradezu sorgsam arrangierte Leiche eines ermordeten Jungen aufgefunden. Der Junge sieht aus, als ob er friedlich schlafen würde und trägt einen Engelsanhänger in der Hand. Detective Inspector Bishop wird mit den Ermittlungen betraut und bittet die Profilerin Holly Wakefield erneut um ihre Unterstützung. Da der Täter sorgsam darauf geachtet hat, keine Spuren zu hinterlassen, gestalten sich die Ermittlungen äußerst schwierig. Als bald darauf eine weitere Jungenleiche gefunden wird, scheint klar, dass ein Serienmörder sein Unwesen treibt. Die Anzahl der in London vermisst gemeldeten Jungen ist hoch. Der Täter muss unbedingt gestoppt werden, bevor er erneut zuschlagen kann....



"White Sleep - Unschuldig in den Tod" ist nach "Dark Call - Du wirst mich nicht finden" bereits der zweite Fall, in dem die Kriminalpsychologin und Profilerin Holly Wakefield gemeinsam mit Detective Inspector Bishop ermittelt. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man sie durchaus unabhängig voneinander lesen. Wenn man allerdings an der Weiterentwicklung der Charaktere und den privaten Nebenhandlungen interessiert ist, dann empfiehlt sich, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Einhaltung der Reihenfolge. 



Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Man bekommt dadurch nicht nur einen guten Einblick in die Ermittlungen, sondern darf auch dem Serientäter über die Schulter schauen. Dabei wird allerdings nicht zu viel verraten, denn seine Identität lässt sich bei diesen Einblicken nicht erahnen. Der Einstieg in den Thriller gelingt nahezu mühelos, denn der Autor versteht es hervorragend, sofort das Interesse an der Handlung zu wecken und animiert dazu, eigene Ermittlungen anzustellen. Doch leicht lässt sich der Täter nicht erahnen, denn es gelingt ihm lange, die Polizei in die Irre zu leiten und auch die eigenen Überlegungen, die man beim Lesen anstellt, muss man einige Male überdenken. 



Die Ermittlungen werden authentisch beschrieben. Die beiden Hauptprotagonisten wirken lebendig und ihre Handlungen nachvollziehbar. Da auch die anderen Protagonisten und die Orte, an denen sich die unterschiedlichen Szenen zutragen, detailliert, aber nicht zu ausufernd, beschrieben werden, kann man sich zunächst ganz auf die Ermittlungen einlassen. Leider kommt es im Mittelteil zu einigen Längen, die dafür sorgen, dass die früh aufgebaute Spannung etwas abnimmt. Doch es lohnt sich definitiv dranzubleiben, denn schon bald steigt die Spannungskurve wieder an, um schließlich in einem gnadenlosen Wettlauf gegen die Zeit zu gipfeln. 



Ein solider zweiter Band, bei dem die Spannung im Mittelteil leider etwas zu sehr auf Sparflamme kocht. Das rasante Finale entschädigt dann allerdings dafür. 

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Veröffentlicht am 12.07.2020

Spannende Fortsetzung

Die Rückkehr des Würfelmörders (Ein Fabian-Risk-Krimi 5)
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Die Mordserie, mit der es das Team um Fabian Risk zu tun hat, nimmt kein Ende. Opfer und Tötungsarten scheinen nichts miteinander zu tun zu haben. Doch Fabian Risk ist schon bald davon überzeugt, dass ...

Die Mordserie, mit der es das Team um Fabian Risk zu tun hat, nimmt kein Ende. Opfer und Tötungsarten scheinen nichts miteinander zu tun zu haben. Doch Fabian Risk ist schon bald davon überzeugt, dass die Morde zusammenhängen und dass der gemeinsame Nenner die scheinbare Willkür ist. Als Risk an einem Tatort einen Würfel findet, scheint sich sein Verdacht zu bestätigen. Doch wie sollen er und sein Team einen Mörder finden, der von einem Würfel beeinflusst wird? Die Taten sind dadurch nicht vorhersehbar. Und ausgerechnet jetzt ist Fabian Risk abgelenkt, denn die privaten Ermittlungen, die er anstellt, um einen bis dahin unentdeckten Serienmörder aus den eigenen Reihen zu überführen, werden immer gefährlicher....



"Die Rückkehr des Würfelmörders" ist der direkte Nachfolger zu "Der Würfelmörder", bzw. "10 Stunden tot", dem Titel, unter dem der erste Teil des Würfelmörders bereits 2019 erschien. Die Ereignisse knüpfen nahtlos an den Vorgänger an. Es ist deshalb nicht empfehlenswert, den zweiten Band, ohne die Vorkenntnisse aus dem ersten Teil zu lesen. Die Reihe um Fabian Risk umfasst mittlerweile fünf Bände. Auch wenn man den Ereignissen in "Der Würfelmörder" und "Die Rückkehr des Würfelmörders", sicher auch dann mühelos folgen kann, wenn man diese Bände in der richtigen Reihenfolge liest, und noch keinen weiteren Teil der spannenden Serie kennt, ist es ratsam, die gesamte Reihe chronologisch zu verfolgen. Denn es gibt einige spannende Nebenhandlungen, die sich durch die gesamten Bände ziehen und damit aufeinander aufbauen. Es ist möglich, der Reihe auch ohne diese Vorkenntnisse zu folgen, doch es könnte sein, dass man sich die Spannung verdirbt, wenn man die Reihenfolge nicht einhält.



Der erneute Einstieg in die Serie gelingt mühelos. Denn dieser Band schließt beinahe nahtlos an die Ereignisse des ersten Teils an. Die losen Fäden, die im Vorgängerband blieben, werden nun nach und nach verknüpft. Man ist sofort wieder mitten im Geschehen und versucht, gemeinsam mit Fabian Risk, dem Würfelmörder und dem Serienmörder aus den eigenen Reihen auf die Schliche zu kommen. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Da die Wechsel häufig an äußerst spannenden Stellen stattfinden, wird von Anfang an ein hohes Tempo aufgebaut, dem man sich nur schwer entziehen kann. Da die Handlung komplex aufgebaut ist, ist es ratsam, den Ermittlungen aufmerksam zu folgen, damit man den roten Faden nicht verliert und die aufgebaute Spannung durchgehend genießen kann. Denn hier ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Immer wenn man meint, dass man mit den eigenen Ermittlungen, die man beim Lesen anstellt, weitergekommen ist, sorgen überraschende Wendungen dafür, dass man umdenken und neu ansetzen muss. Hier ist nichts vorhersehbar und dadurch bleibt die Spannung nicht nur durchgehend erhalten, sondern kann sich im Verlauf der Ereignisse steigern.



Handlungsorte und Protagonisten werden so lebendig beschrieben, dass man beim Lesen alles mühelos vor Augen hat und sich damit ganz auf die Handlung einlassen kann. In dem Handlungsstrang, in dem Fabian Risk seine privaten Ermittlungen anstellt, gelingt es dem Autor hervorragend, eine besonders bedrohliche Atmosphäre zu erschaffen, die unheilvoll zwischen den Zeilen schwebt. Nicht weniger spannend sind die aktuellen Ermittlungen und deshalb fliegt man förmlich durch das Buch und mag es erst aus der Hand nehmen, wenn man am Ende angekommen ist.



Eine spannende Fortsetzung, die sich früh zu einem wahren Pageturner entwickelt, den man atemlos verschlingt.

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