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Veröffentlicht am 24.05.2020

Nicht so fesselnd wie der Auftakt

Children of Virtue and Vengeance
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Die Magie ist nach Orïsha zurückgekehrt. Doch dabei wurden nicht nur die verschütteten Fähigkeiten von Zélies und Amaris Anhängern geweckt, sondern auch die ihrer Gegner. Dadurch sind die Anhänger der ...

Die Magie ist nach Orïsha zurückgekehrt. Doch dabei wurden nicht nur die verschütteten Fähigkeiten von Zélies und Amaris Anhängern geweckt, sondern auch die ihrer Gegner. Dadurch sind die Anhänger der Monarchie stärker denn je. Sie setzen ihre gewonnenen Kräfte gnadenlos ein. Ein erbitterter Krieg beginnt.

"Children of Virtue and Vengeance - Flammende Schatten" ist nach "Children of Blood and Bone - Goldener Zorn", der zweite Band, der in die magische Welt von Orïsha führt. Zum besseren Verständnis der komplexen Handlung, empfiehlt sich die Einhaltung der Reihenfolge, denn sonst könnte es schwierig werden, dem Ganzen zu folgen.

Auch in diesem Folgeband wird die Handlung aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Da die Ich-Form verwendet wird, schlüpft man abwechselnd in die Rolle von Zélie, Amari und Inan. Da die Wechsel der Perspektiven immer mit dem Namen des Protagonisten versehen sind, in dessen Haut man quasi gerade steckt, ist es leicht die Übersicht zu behalten. Durch die unterschiedlichen Blickwinkel bekommt man einen guten Einblick in die Gedanken und Gefühle der Protagonisten und kann außerdem beobachten, wie sie aufeinander wirken und miteinander agieren.

Der erneute Einstieg in die Reihe verläuft zunächst etwas mühsam, denn man braucht einen Moment, um sich wieder an die besonderen Gepflogenheiten der fremden Welt zu gewöhnen und sich an die Ereignisse aus dem Auftaktband zu erinnern. Die exotischen Namen der Protagonisten, die zugegebenermaßen gut zur Handlung passen, erschweren den Einstieg zusätzlich. Außerdem ist es nicht immer ganz einfach, die unterschiedlichen Clans und die Besonderheiten ihrer Magie richtig zuzuordnen. Doch wenn man konzentriert liest, dann geben sich diese Einstiegsschwierigkeiten recht bald.

Man trifft in diesem Band auf alte Bekannte aus dem ersten Teil. Doch mit der neu gewonnenen Macht der Gegner, verändert sich auch die Beziehung zwischen den Hauptcharakteren. Das Vertrauen untereinander ist erschüttert. Dadurch ist nichts mehr so, wie es vorher war. Leider betrachtet man die Charaktere dadurch nicht nur distanzierter, sondern es ist auch schwieriger, sie einzuschätzen und mit ihnen mitzufühlen. Es kommt zu einigen Vergeltungsschlägen und Rachefeldzügen zwischen den Anhängern der Magie und denen der Monarchie. Dabei ist es nicht immer einfach, alles nachzuvollziehen und den roten Faden zu verfolgen. Obwohl es bereits früh zu actionreichen Szenen kommt, stellt sich die Spannung erst spät ein. Die Handlung ist zwar durchgehend interessant, aber nicht so fesselnd wie im ersten Band. Das Ganze endet mit einem Paukenschlag, der dennoch die Lust auf die Fortsetzung weckt.

Der Folgeband wirkte auch mich leider schwächer als der fesselnde Auftakt der Reihe, dennoch bin ich gespannt auf den weiteren Verlauf.

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Veröffentlicht am 23.05.2020

Geniale Fortsetzung

Vengeful - Die Rache ist mein
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Fünf Jahre sind vergangen, seit es zwischen Victor Vale und Eli Ever zum großen Showdown kam. Victor, Mitch, Sydney und Hund Dol bilden noch immer eine Gemeinschaft. Doch Victor geht es immer schlechter, ...

Fünf Jahre sind vergangen, seit es zwischen Victor Vale und Eli Ever zum großen Showdown kam. Victor, Mitch, Sydney und Hund Dol bilden noch immer eine Gemeinschaft. Doch Victor geht es immer schlechter, denn seit Syd ihn wiederbelebt hat, stimmt irgendwas nicht mit ihm. Er bekommt immer wieder Aussetzer, bei denen er kurzfristig stirbt und da diese Zeitspannen immer größer werden, ist Victor auf der Suche nach Heilung. Dafür zieht die kleine Truppe von Stadt zu Stadt. Erzrivale Eli wird währenddessen von einer Organisation festgehalten, die sich auf EOs spezialisiert hat. Elis Kräfte werden dort genau erforscht und sein Leben ist wahrlich kein Zuckerschlecken. Doch Direktor Stell hat Großes mit Eli vor. Schon bald benötigt er seine Hilfe, da mit Marcella Riggins eine starke EO entsteht, die sich mit ihren außergewöhnlichen Fähigkeiten nicht nur auf einen persönlichen Rachefeldzug begibt, sondern beschließt, gleich die ganze Stadt zu übernehmen.....

"Vengeful - Die Rache ist mein" ist der Folgeband zu "Vicious - Das Böse in uns". Zum besseren Verständnis, empfiehlt es sich, die Bände in der vorgesehenen Reihenfolge zu lesen. Denn sonst könnte es schwierig werden, den Ereignissen zu folgen. Auch in diesem Teil, springt die Handlung in der Zeit hin und her. Gerade am Anfang sollte man deshalb konzentriert lesen, um den Anschluss nicht zu verpassen. Wenn man sich allerdings daran gewöhnt hat, ergeben die Zeitsprünge nicht nur Sinn, sondern machen den besonderen Reiz dieser Reihe aus.

In diesem Band darf man sich nicht nur auf ein Wiedersehen mit den altbekannten Charakteren freuen, sondern entdeckt neue, facettenreiche und äußert interessante Akteure, die kaum einzuschätzen sind. Der Plot fesselt vom ersten Moment an und man beobachtet gespannt, wie sich alles entwickelt. Die Spannung ist dadurch von Anfang an spürbar und schon bald mag man das Buch nicht mehr aus der Hand legen, da sich alles unvorhersehbar entwickelt. Man hat lange Zeit keine Ahnung, wie sich alles zusammenfügen wird, doch der große Showdown hat es dann wirklich in sich. Man mag kaum glauben, was passiert und klappt diesen genialen Fantasyroman mit der Hoffnung zusammen, dass es eine Fortsetzung geben wird.

Ein genialer Fantasyroman, der durch einen außergewöhnlichen Plot, Spannung und schräge Charaktere überzeugt. Bitte mehr davon!

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Veröffentlicht am 18.05.2020

Konnte mich leider nur bedingt begeistern

SoKo Heidefieber
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Nach einer Lesung aus seinem neuen Krimi „Heidefieber“ wird der Schriftsteller Armin Breddeloh tot aufgefunden. Und zwar so zugerichtet, wie ein Opfer aus seinem Krimi. Den Ermittlern kommt schon bald ...

Nach einer Lesung aus seinem neuen Krimi „Heidefieber“ wird der Schriftsteller Armin Breddeloh tot aufgefunden. Und zwar so zugerichtet, wie ein Opfer aus seinem Krimi. Den Ermittlern kommt schon bald der Verdacht, dass ein anderer Krimiautor dem Kollegen den Erfolg missgönnt und ihn deshalb auf diese Weise ermordet hat. Doch bei diesem einen Mord bleibt es nicht! Es trifft weitere Autoren aus dem Regionalkrimi-Genre und immer kommen sie auf eine Art zu Tode, die in ihren Krimis beschrieben wurde. Da der Serientäter keine Spuren hinterlässt, tappen die Ermittler zunächst im Dunkeln. Das Blatt scheint sich endlich zu wenden, als ein Bekennerschreiben auftaucht…

Klingt spannend, oder? Als absoluter Krimi- und Thrillerfan fühlte ich mich von der Inhaltszusammenfassung sofort angesprochen und konnte es gar nicht abwarten, eine Story zu lesen, in der sich ein Killer durch die Regionalkrimiautorenszene „arbeitet“.

Mein erstes Gänsehaut-Erlebnis stellte sich bereits nach wenigen Sätzen ein. Es handelte sich allerdings nicht um einen wohligen Schauer, der von der spannenden Handlung ausgelöst wurde, sondern um die erste Sichtung der konsequenten Verwendung von „ß“ statt „ss“, wie zum Beispiel daß oder mußte. Da „SoKo Heidefieber“ das erste Buch war, das ich von Gerhard Henschel gelesen habe, wusste ich nicht, dass ich mich auf diese Besonderheit einstellen musste und konnte deshalb nicht verhindern, dass ich dadurch in ständiger Regelmäßigkeit aus dem Lesefluss gerissen wurde, weil sich meine Nackenhaare bei dem Anblick sträubten. Ich habe mich zwar damit abgefunden, dass der Autor sein orthographisches Hausrecht in diesem Roman ausübt und die Besonderheit hingenommen, doch gefallen hat es mir nicht.

Dennoch habe ich versucht, mich auf diesen überregionalen Krimi einzulassen. Dabei habe ich schnell festgestellt, dass dieser Krimi nicht nur überregional, sondern eher als Persiflage anzusehen ist. Denn der Autor zog gekonnt alle Register, um das beliebte Regional-Krimi-Genre intelligent zu verspotten. Bei den Ergüssen, die die später ermordeten Krimiautoren ihren Lesern zugemutet haben, konnte ich gut nachvollziehen, dass ein Charakter auf die Idee kam, dass es sich bei den Morden um angewandte Literaturkritik handeln könnte. Beim Beobachten der teilweise sehr skurrilen Akteure und ihrer noch merkwürdigeren Handlungen, musste ich einige Male unverhofft schmunzeln. Der Täter mordete sich mit rasender Geschwindigkeit durch die Regionen. Deshalb wirkte die Handlung auf mich ziemlich sprunghaft, wobei mir auch stellenweise der rote Faden entglitt. Die Dialekte der unterschiedlichen Regionen fand ich zunächst noch sehr erfrischend, doch irgendwann begannen sie mich etwas zu nerven. Das setzte sich dann leider auch mit den überspitzt bedienten Klischees fort. Denn es dürfte kaum eins geben, was vergessen wurde. Am Anfang wirkte das auf mich noch sehr humorvoll, doch auf Dauer war es mir zu viel. Für meinen Geschmack wäre weniger hier deutlich mehr gewesen. Denn mein Interesse am Geschehen begann von Seite zu Seite abzunehmen, sodass die Handlung auf mich zum Schluss nur noch zäh und langatmig wirkte. Immerhin habe ich bis zum Ende durchgehalten.

Ich mag es durchaus verrückt und gerne unterhaltsam. Doch mich konnte dieser überregionale Krimi leider nur bedingt begeistern. Da sich über Geschmack ja bekanntlich streiten lässt und mir wahrscheinlich das nötige Kunstverständnis fehlt, um dieses Werk gebührend zu würdigen, kann ich nur empfehlen, selbst zum Buch zu greifen und sich eine eigene Meinung zu bilden.

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Veröffentlicht am 13.05.2020

Kniffeliges Puzzlespiel

Marta schläft
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Nadjas schwere Kindheit findet durch ein schreckliches Ereignis ein jähes Ende. Jahre später versucht sie ein halbwegs normales Leben zu führen. Das wird allerdings völlig auf den Kopf gestellt, als Laura, ...

Nadjas schwere Kindheit findet durch ein schreckliches Ereignis ein jähes Ende. Jahre später versucht sie ein halbwegs normales Leben zu führen. Das wird allerdings völlig auf den Kopf gestellt, als Laura, eine ehemalige Freundin, erschüttert an Nadjas Arbeitsplatz auftaucht und sie um Hilfe bittet….

Am Anfang sollte man konzentriert lesen, um dem Ganzen folgen zu können. Denn es gibt unterschiedliche Handlungsstränge, die nicht nur sprunghaft wechseln, sondern zunächst nicht miteinander in Verbindung gebracht werden können. Das erschwert den Einstieg zwar etwas, doch es lohnt sich definitiv durchzuhalten. Vom ersten Moment an hat man das Gefühl, dass sich etwas Dunkles und Bedrohliches zusammenbraut. Diese Atmosphäre schwebt in jedem Handlungsstrang beinahe greifbar zwischen den Zeilen. Deshalb verfolgt man angespannt dem Verlauf. Zunächst hat man keine Ahnung, wie die Stränge zusammenhängen könnten und wo und in welcher Form die eigentliche Bedrohung lauert.

Nach und nach gibt es Informationen, die dafür sorgen, dass man die ersten Teilchen dieses kniffeligen Puzzles erhält. Überraschende Wendungen führen allerdings dazu, dass man unsicher ist, an welche Stelle sie gelegt werden müssen. Denn das vermeintliche Bild ändert sich ständig. Dadurch gerät man in den Sog der Ereignisse und folgt gebannt dem Geschehen. Selbst kurz vor Schluss ist noch nicht ganz klar, an welche Stelle die einzelnen Teile des Puzzles wirklich gelegt werden müssen, um das richtige Bild zu zeigen. Denn selbst dann kommt es noch zu Wendungen, mit denen man nicht gerechnet hat. Dadurch bleibt die Spannung bis zum Schluss erhalten.

Nach einem nicht ganz einfachen Start, entwickelt die Handlung eine Dynamik, der man sich kaum entziehen kann.

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Veröffentlicht am 13.05.2020

Gelungener Auftakt der Ruhrpott-Saga

Ein Traum vom Glück
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Essen, 1951: Nach ihrer Flucht aus Berlin, lebt Katharina nun mit ihren beiden Töchtern bei ihrer Schwiegermutter Mine in Essen. Katharinas Mann Karl ist noch immer vermisst. Während Mine fest daran glaubt, ...

Essen, 1951: Nach ihrer Flucht aus Berlin, lebt Katharina nun mit ihren beiden Töchtern bei ihrer Schwiegermutter Mine in Essen. Katharinas Mann Karl ist noch immer vermisst. Während Mine fest daran glaubt, dass Karl zurückkehren wird, hat Katharina die Hoffnung längst aufgegeben. Der Kampf, sich eine neue Existenz aufzubauen und damit den Lebensunterhalt zu finanzieren, verlangt den Frauen einiges ab. Da Katharina und ihre Schwiegermutter unterschiedliche Vorstellungen davon haben, ist das Zusammenleben nicht immer einfach. Als dann noch Mines Enkel Johannes aus dem Krieg heimkehrt, wird das Familienleben gehörig durcheinandergewirbelt…

„Ein Traum vom Glück“ ist der Auftakt zur Ruhrpott-Saga von Eva Völler. Der Einstieg in die Handlung gelingt mühelos, da die Autorin es vom ersten Moment schafft, die Stimmung der damaligen Zeit glaubhaft zwischen den Zeilen schweben zu lassen. Man kann sich deshalb schon früh auf das Geschehen einlassen und in die Handlung eintauchen.

Diese wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Dadurch bekommt man einen guten Überblick über die Gesamthandlung und kann die Charaktere kennenlernen. Die Protagonisten wirken sehr lebendig. Man kann ihre Sorgen und Nöte, aber auch ihre Hoffnungen, glaubhaft nachvollziehen.

Das damalige Ruhrgebiet bildet eine authentische Hintergrundkulisse. Durch eingestreute Dialekte, regionale Speisen und interessante Informationen zur Arbeit im Kohleabbau, fällt es leicht, beim Lesen die entsprechenden Szenen vor Augen zu haben. Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar, sodass man förmlich durch die Zeilen fliegt und dabei jede einzelne Seite genießt. Die Handlung ist durchgehend interessant und überrascht durch einige Wendungen. Der Auftaktband endet mit einem wahren Paukenschlag, sodass man gerne sofort weiterlesen würde.

Ein gelungener Auftakt, der die Neugier auf die Fortsetzung weckt!

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