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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.09.2019

Ungewöhnlich - aber lesenswert!

Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle
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Die Familie Hardcastle empfängt auf ihrem Anwesen Blackheath eine große Gesellschaft zum Ball und zur Jagd. Am Abend, gegen 23 Uhr, stirbt Evelyn Hardcastle, die Tochter des Hauses. Und das nicht nur einmal, ...

Die Familie Hardcastle empfängt auf ihrem Anwesen Blackheath eine große Gesellschaft zum Ball und zur Jagd. Am Abend, gegen 23 Uhr, stirbt Evelyn Hardcastle, die Tochter des Hauses. Und das nicht nur einmal, sondern jeden Tag aufs Neue - acht Tag lang. In einer Endlosschleife wiederholt sich der gesamte Tagesablauf. Ein geheimnisvoll gekleideter Unbekannter erklärt Aiden Bishop was es damit auf sich hat: Aiden soll den Tod von Evelyn Hardcastle aufklären. Wenn ihm das gelingt, kann er die Endlosschleife unterbrechen und Blackheath verlassen. Dazu hat er acht Tage Zeit. Diese wird er allerdings nicht in seiner eigenen Gestalt verbringen. Jeden Morgen erwacht er im Körper eines anderen Gastes und kann so versuchen, den Dingen auf den Grund zu gehen. Seine Nachforschungen werden durch Gegenspieler erschwert, die ihm nach dem Leben trachten....

Ohne Erklärungen oder anderweitiges Vorgeplänkel befindet man sich sofort mitten im Geschehen - und zwar im Körper eines Mannes, der offenbar sein Gedächtnis verloren hat und obendrein verletzt ist. Man ist zunächst ebenso verwirrt wie der Mann. Und gerade wenn man meint, dass man nun weiß, in wessen Körper man dort, durch die verwendete Ich-Perspektive, steckt, kommt alles noch ganz anders. Denn schon bald stellt sich heraus, dass man selbst eigentlich Aiden Bishop heißt und im ersten Wirt steckt, der einem auf der Suche nach dem Mörder von Evelyn Hardcastle helfen soll. Klingt verwirrend - ist es auch. Deshalb ist es wichtig, von Anfang an mit hoher Konzentration zu lesen, um ja nicht den roten Faden oder die Übersicht zu verlieren. Das lohnt sich allerdings, da man dann mit einem ungewöhnlichen Krimi belohnt wird, der sich deutlich von der Masse abhebt.

Achtmal der gleiche Tag, allerdings aus acht unterschiedlichen Perspektiven, da man in acht verschiedenen Wirten steckt. Dabei gilt es nicht nur die wechselnden Wirte im Auge zu behalten, sondern auch noch diverse Zeitsprünge. Da alles aber sehr gut kenntlich gemacht wird, gelingt die Zuordnung, wenn man konzentriert liest, mühelos. Die Wirte haben alle unterschiedliche Stärken und Schwächen. Außerdem hat Aiden gut damit zu tun, die eigenen Charakterzüge der Wirte zu zügeln oder für seine Zwecke zu nutzen. Sie alle werden ausführlich in die Handlung eingeführt, wodurch man sie relativ gut einschätzen kann. Dennoch kommen bei den detaillierten Ausführung auch mal ein paar Längen in der Handlung auf. Dadurch, dass man den gleichen Tag immer wieder erlebt, kommt es natürlich auch zu Ereignissen, die man bereits kennt. Dennoch unterscheiden sie sich, wenn auch durch Kleinigkeiten. Doch hier lohnt es sich besonders, diesen Details Aufmerksamkeit zu schenken, da sich nach und nach die ersten Teile des Puzzles zusammenfügen. Bis man das erste Bild erhält, dauert es allerdings ziemlich lange und selbst dann kann man noch nicht sicher sein, dass die Teile an der richtigen Stelle liegen. Dadurch ist dieser Krimi keinesfalls vorhersehbar, sondern sorgt bis zum Ende für Überraschungen.

Ich habe mich beim Lesen dieses ungewöhnlichen Krimis sehr gut unterhalten. Ich gebe allerdings zu, dass ich wusste, dass ich hier von Anfang an konzentriert lesen musste, um die Feinheiten wahrzunehmen und mich nicht zu verzetteln. Deshalb konnte ich die geheimnisvollen und ziemlich ungewöhnlichen Ermittlungen gespannt verfolgen und eigene Vermutungen anstellen. Wobei ich auch da gestehen muss, dass ich nicht sonderlich erfolgreich war und ziemlich daneben lag. Das hat mir allerdings gut gefallen, da die Auflösung auf mich keineswegs vorhersehbar wirkte. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala vergebe ich deshalb vier Sternchen und die Empfehlung, sich selbst auf diese ungewöhnliche Kriminalhandlung einzulassen.

Veröffentlicht am 01.09.2019

Nicht ganz so spannend wie erhofft

Löwenzahnkind
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Charlie Lager gilt als eine äußerst fähige Ermittlerin bei der Stockholmer Polizei. Als in der Kleinstadt Gullspång die siebzehnjährige Annabelle spurlos verschwindet, werden Charlie und ein weiterer Kollege ...

Charlie Lager gilt als eine äußerst fähige Ermittlerin bei der Stockholmer Polizei. Als in der Kleinstadt Gullspång die siebzehnjährige Annabelle spurlos verschwindet, werden Charlie und ein weiterer Kollege entsandt, um die dortige Polizei zu unterstützen. Niemand ahnt, dass Charlie selbst aus Gullspång stammt und keine glücklichen Erinnerungen an diese Zeit hat. Diese Tatsache und Charlies Alkohol- und Tablettenproblem, sind keine guten Voraussetzungen für reibungslose Ermittlungen. Doch Charlie nimmt die Herausforderung an. Dabei gräbt sie nicht nur tief in Annabelles Vergangenheit, sondern muss sich auch ihren eigenen Dämonen stellen....

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Dabei gibt es intensive Einblicke in die Gedanken und Gefühle der Hauptprotagonistin. Außerdem wird man natürlich Zeuge der aktuellen Ermittlungen. Darüber hinaus gibt es Rückblicke in die Vergangenheit. Nach und nach erfährt man etwas über die Ereignisse des Abends, an dem Annabelle verschwand, und blickt kontinuierlich noch weiter zurück, in eine längst vergangene Zeit, in der die zwei ungleichen Freundinnen Rosa und Alice eine entscheidende Rolle spielen. Gerade dieser Handlungsstrang lässt sich nicht auf Anhieb mit den anderen Ereignissen in Verbindung bringen. Dennoch sorgen diese Szenen dafür, dass man sich ständig fragt, wie sich das wohl alles miteinander verknüpfen wird. Dadurch, dass die Wechsel der Perspektiven entsprechend gekennzeichnet sind, fällt es leicht, die Übersicht über die unterschiedlichen Handlungsstränge zu behalten.

Der Einstieg in die Handlung gelingt relativ mühelos. Charlie Lager wirkt vom ersten Moment an sehr sympathisch, auch wenn man schnell den Eindruck gewinnt, dass sie eine Menge Probleme zu bewältigen hat. Dennoch ist sie eine äußerst fähige Ermittlerin, die ziemlich hartnäckig die Spuren verfolgt. Gelegentlich kommt es allerdings dazu, dass sie über das Ziel hinausschießt, was sicher ihrer Vergangenheit und ihren Problemen geschuldet ist. Dennoch fällt es bei diesen Szenen nicht gerade leicht, sich mit ihr zu identifizieren. Denn dann möchte man sie einfach nur schütteln. Doch das zeigt ja eigentlich, wie lebendig sie wirkt. Der Handlungsort Gullspång wird sehr detailliert und ausufernd beschrieben. Man kann sich dadurch zwar alles lebhaft vorstellen, doch leider gehen diese intensiven und ausschweifenden Beschreibungen zu Lasten der Spannung. Denn dadurch bekommt man das Gefühl, dass man etwas auf der Stelle tritt und gerät in Versuchung, diese Szenen zu überlesen.

Das Interesse an der Handlung wird früh aufgebaut. Das liegt mit an den unterschiedlichen Strängen, die zunächst nicht miteinander in Verbindung gebracht werden können. Diese Ungewissheit übt einen großen Reiz aus, denn man möchte unbedingt mehr erfahren. Der Autorin gelingt es außerdem hervorragend, falsche Spuren auszulegen, denen man nur allzu bereitwillig folgt. Überraschende Wendungen sorgen allerdings oft dafür, dass man die eigenen Ermittlungen, die man beim Lesen angestellt hat, über den Haufen werfen muss, um noch einmal neu anzusetzen. Dadurch tappt man nicht nur bis zum Schluss im Dunklen, sondern wird außerdem vom Ende und dem Zusammenfließen der unterschiedlichen Stränge überrascht.

Krimis und Thriller sind ja meine absoluten Favoriten und deshalb war ich auf dieses Exemplar äußerst gespannt. Als hochspannenden Thriller würde ich das Buch nicht einordnen, sondern eher als soliden Krimi, mit einem dramatischen Hintergrund. Insgesamt gesehen habe ich mich beim Lesen gut unterhalten und wurde am Ende mit der Auflösung des Handlungsstrangs, in dem es um die ungleichen Freundinnen Rosa und Alice geht, positiv überrascht. Auch wenn ich mir ein wenig mehr Spannung erhofft hatte, würde ich gerne eine Fortsetzung der Reihe lesen, um zu erfahren, wie es mit Charlie Lager weitergeht.

Veröffentlicht am 01.09.2019

Spannender Pageturner!

Zimmer 19
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Auf der Eröffnungsveranstaltung der Berlinale kommt es zu einem entsetzlichen Vorfall: Statt des eigentlich geplanten Eröffnungsfilms, wird ein Snuff-Film gezeigt, in dem eine junge Frau vergewaltigt und ...

Auf der Eröffnungsveranstaltung der Berlinale kommt es zu einem entsetzlichen Vorfall: Statt des eigentlich geplanten Eröffnungsfilms, wird ein Snuff-Film gezeigt, in dem eine junge Frau vergewaltigt und ermordet wird. Bei dieser Frau handelt es sich offensichtlich um die Tochter des amtierenden Bürgermeisters. Tom Babylon vom LKA und die Psychologin Sita Johanns gehören zum Team, das sofort mit den Ermittlungen betraut wird. Doch schon bald stellt sich heraus, dass ihnen wichtige Informationen vorenthalten werden und dass einige Ermittlungsansätze nicht verfolgt werden dürfen. Wer hat Interesse daran, bei diesen heiklen Ermittlungen zu mauern und was ist der Grund dafür? Als ein weiterer Mord geschieht, beginnt ein spannender Wettlauf gegen die Zeit.....

Nach "Schlüssel 17" ist "Zimmer 19" der zweite Band, in dem Tom Babylon vom LKA und die Psychologin Sita Johanns gemeinsam ermitteln. Obwohl man den aktuellen Ermittlungen sicher auch dann folgen kann, wenn man den ersten Teil nicht gelesen hat, ist es dennoch ratsam die beiden Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Denn es wird immer wieder Bezug auf die vorherige Handlung genommen. Es gibt dazu zwar einige eingeflochtene Erklärungen, dennoch kann man die Situationen einfach besser einschätzen, wenn man die Vorgeschichte kennt.

Der Einstieg in diesen Thriller gelingt mühelos, denn das Interesse wird sofort geweckt, da man sich vom ersten Moment an im spannenden Geschehen befindet und die Ereignisse bei der Berlinale beobachtet. Man möchte unbedingt erfahren, welches Motiv hinter dem Snuff-Film steckt und gerät deshalb früh in den Sog der Handlung.

Erzählt wird in zwei Zeitebenen. Im Zentrum der Ereignisse stehen natürlich die aktuellen Ermittlungen in der Gegenwart. Es gibt allerdings immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit der Psychologin Sita Johanns. Diese beiden unterschiedlichen Stränge sind, jeder für sich, durchgehend interessant. Zunächst ahnt man nicht, wie sich das alles wohl verbinden wird, doch tatsächlich gelingt es Marc Raabe, sie glaubhaft und spannend miteinander zu verknüpfen. Er gibt dabei zunächst nur wenig preis, sodass man fast bis zum Schluss im Dunkeln tappt. Durch neue Informationen kommt es oft dazu, dass man die eigenen Ermittlungen, die man ja unwillkürlich beim Lesen anstellt, über den Haufen werfen und neu ansetzen muss. Hier ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Aber gerade das macht den besonderen Reiz dieses Thrillers aus. Die Spannung ist enorm hoch, kann durchgehend gehalten werden und gipfelt in einem rasanten Finale.

Die Charaktere sind vielschichtig und sehr interessant. Gerade mit den beiden Hauptcharakteren kann man sich identifizieren und ihre Handlungen nachvollziehen. Wenn man den ersten Teil gelesen hat, kann man eine gelungene Weiterentwicklung der Protagonisten beobachten. Sie wirken noch lebendiger, sodass man beim Lesen alles mühelos vor Augen hat. Der Schreibstil ist sehr angenehm lesbar. Es gelingt Marc Raabe hervorragend, die Szenen so zu beschreiben, dass beim Lesen sofort das Kopfkino anspringt und man ganz in das spannende Geschehen eintauchen kann. Hochspannung, Nervenkitzel und eine kaum vorhersehbare Handlung machen diesen Thriller zu einem echten Pageturner.

Veröffentlicht am 19.08.2019

Total unrealistisch, völlig überspitzt und rabenschwarz. Klasse!

Achtsam morden
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Der erfolgreiche Anwalt Björn Diemel wird von seiner Frau Katharina dazu gezwungen, ein Achtsamkeits-Seminar bei Coach Joschka Breitner zu besuchen. Durch seinen Beruf ist Björn immer im Stress und hat ...

Der erfolgreiche Anwalt Björn Diemel wird von seiner Frau Katharina dazu gezwungen, ein Achtsamkeits-Seminar bei Coach Joschka Breitner zu besuchen. Durch seinen Beruf ist Björn immer im Stress und hat wenig Zeit für Frau und Tochter. Das muss sich ändern, denn sonst gibt Katharina der Ehe keine Chance mehr. Das Seminar soll Björn dabei helfen, seine Work-Life-Balance wieder herzustellen und damit sein Familienleben in den Griff zu bekommen. Und dann tritt das ein, womit niemand, am allerwenigsten Björn selber, gerechnet hat: Björn verinnerlicht die Achtsamkeitsregeln. Es kommt sogar so weit, dass er sie in seinen Berufsalltag integrieren kann. Allerdings anders als gedacht, denn als sein Mandant, ein Großkrimineller, der einiges auf dem Kerbholz hat, Björn und seine Tochter bedroht, räumt er dieses Problem, natürlich streng nach den Regeln der Achtsamkeit, einfach aus dem Weg....

Der Einstieg in diesen entschleunigten Kriminalroman gelingt beinahe mühelos. Denn Strafverteidiger Björn Diemel führt locker durch die Handlung. Zunächst erzählt er, wie es überhaupt dazu gekommen ist, dass er das Achtsamkeits-Coaching besucht hat. Danach gewährt er Einblicke in sein neu erlerntes Wissen über die Prinzipien der Achtsamkeit und wie er die Kenntnisse in sein Berufs- und Privatleben integrieren konnte. Das klingt ziemlich trocken, ist es aber überhaupt nicht! Denn es handelt sich hier um einen Krimi und keinesfalls um ein Sachbuch.

Der Krimi ist in einzelne Kapitel unterteilt. Jedem Kapitel ist ein Abschnitt aus dem fiktiven Achtsamkeits-Ratgeber von Björns Coach Joschka Breitner vorangestellt. Dieser kurze Achtsamkeitstipp wird im folgenden Kapitel dann gleich von Björn umgesetzt. Man mag manchmal kaum glauben, wie konsequent er diese kleinen Weisheiten umsetzt und auf welche Situationen sie sich anwenden lassen. Selber wäre man wahrscheinlich im Traum nicht darauf gekommen, doch man lernt ja bekanntlich nie aus.

Obwohl der Strafverteidiger Björn im ersten Moment nicht unbedingt sympathisch wirkt, versteht er es hervorragend, seine Geschichte so locker zu präsentieren, dass man beinahe meint, ihm gegenüber zu sitzen und seiner Erzählung zu lauschen. Er berichtet von kuriosen Situationen, die völlig überspitzt wirken. Doch Björns schwarzer Humor sorgt dafür, dass man sich ausgesprochen gut unterhält und es deshalb egal ist, dass man es für äußerst unwahrscheinlich hält, dass man mit diesen Methoden lange auf freiem Fuß wäre.

Diese Lektüre ist definitiv nur zu empfehlen, wenn man schwarzen Humor liebt und sich nicht an völlig überspitzten Situationen stört. Doch dann kann man dieses Buch von der ersten bis zur letzten Seite genießen.

Veröffentlicht am 18.08.2019

Für mich hätte es etwas gefühlvoller sein dürfen

Chicago Devils - Die Einzige für mich
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Der äußerst attraktive Anton, Kapitän des Eishockey-Teams "Chicago Devils", wird von seinen Mannschaftskameraden oft damit aufgezogen, dass er sich auf keine Frauengeschichten einlässt. Anton ist das egal, ...

Der äußerst attraktive Anton, Kapitän des Eishockey-Teams "Chicago Devils", wird von seinen Mannschaftskameraden oft damit aufgezogen, dass er sich auf keine Frauengeschichten einlässt. Anton ist das egal, ihm kommt es nur darauf an, dass niemand die Wahrheit ahnt. Denn Anton ist schon seit Jahren in Mia verliebt. Diese Frau geht ihm direkt unter die Haut, sodass er an keine andere denken kann. Mia ist für ihn allerdings tabu! Diese Liebe kann und darf es nicht geben, denn Mia ist die Ehefrau eines Teamkollegen....

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Anton und Mia geschildert. Dadurch bekommt man einen guten Einblick in ihre Gedanken und Gefühle und erfährt außerdem, wie sie aufeinander wirken. Beide Charaktere wirken vom ersten Moment an sehr sympathisch. Man merkt sofort, dass Anton sich schon lange zu Mia hingezogen fühlt und dass diese Gefühle aufrichtig sind. Die Ausgangslage, dass Anton gemeinsam mit Mias Ehemann in einem Team spielt und sie deshalb tabu für ihn ist, klingt eher nach einer nicht so vorhersehbaren Liebesgeschichte, mit ungewissem Ausgang, und macht deshalb neugierig.

Obwohl beide Charaktere sympathisch wirken und man verfolgt, wie sich langsam Gefühle zwischen ihnen entwickeln, bleibt man beim Lesen etwas auf Distanz. Durch die wechselnden Ich-Perspektiven sollte man die Gefühle ja eigentlich hautnah und ungefiltert wahrnehmen. Das ist aber leider nicht so. Man merkt zwar die wachsende Sympathie und kann auch glaubhaft nachvollziehen, dass Mia schon lange die große Liebe für Anton ist, doch richtig transportiert werden die großen Gefühle nicht. Es gibt natürlich einige Schwierigkeiten, die es zu überwinden gilt, doch große Überraschungen gibt es dabei nicht, sodass die Geschichte leider etwas vorhersehbar wirkt. Der Schreibstil ist allerdings angenehm zu lesen. Man kann sich die beschriebenen Szenen vorstellen und der Handlung ohne Schwierigkeiten folgen.

Ich habe mich beim Lesen dieses ersten Teils der Sports-Romance-Reihe um die "Chicago Devils" gut unterhalten. Die ganz großen Gefühle zwischen Mia und Anton sind zwar nicht richtig bei mir angekommen. Da hatte ich mir leider mehr erhofft. Dennoch habe ich das Buch sehr gerne gelesen und bin gespannt auf die Fortsetzung der Reihe.