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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.07.2019

Spannend

Kalte Wasser
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Lauren ist gerade Mutter von Zwillingen geworden. Sie erholt sich von der recht schwierigen Geburt auf der Entbindungsstation. Nachts steht plötzlich eine Frau an ihrem Bett und will eines ihrer Kinder ...

Lauren ist gerade Mutter von Zwillingen geworden. Sie erholt sich von der recht schwierigen Geburt auf der Entbindungsstation. Nachts steht plötzlich eine Frau an ihrem Bett und will eines ihrer Kinder gegen ein Kind von Lauren eintauschen. Lauren ist entsetzt. Sie kann sich und ihre Kinder in Sicherheit bringen und einen Notruf absetzen. Da die geheimnisvolle Frau spurlos verschwunden ist und von keinem gesehen wurde, glaubt Lauren niemand. Der Polizistin Harper kommt die Sache allerdings merkwürdig vor, deshalb stellt sie Nachforschungen an. Lauren ist sich außerdem sicher, dass die Frau wiederkommen und die Kinder tauschen wird....

Bereits auf den ersten Seiten wird das Interesse an der Geschichte geweckt. Denn ein mitreißender Prolog macht neugierig auf die Ereignisse, die nun folgen. Das Geschehen wechselt dabei zwischen zwei Perspektiven, in denen abwechselnd Lauren und die Ermittlerin Harper im Zentrum stehen.

Der Einstieg in diesen Spannungsroman gelingt mühelos. Denn der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Handlungsorte und Protagonisten werden so beschrieben, dass man alles lebhaft vor Augen hat. Man kann sehr gut nachvollziehen, dass Lauren sich mit ihrer Mutterrolle zunächst identifizieren muss und erstmal etwas überfordert wirkt. Als dann noch die geheimnisvolle Frau auftaucht und den Kindertausch vorschlägt, gerät man unwillkürlich in den Sog der Ereignisse. Doch recht bald stellt man sich die Frage, ob diese Frau real ist oder nur in Laurens Einbildung existiert. Man ist hin- und hergerissen, weiß nicht, wem man glauben oder vertrauen soll. Dadurch baut sich nicht nur eine bedrohliche Atmosphäre, sondern auch eine unterschwellige Spannung auf, die dafür sorgt, dass man förmlich durch die Seiten fliegt.

Ich habe mich beim Lesen dieses Romans ausgesprochen gut und spannend unterhalten. Einmal angefangen, mochte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen, denn die bedrohliche Atmosphäre und die unterschwellige Spannung haben mich schnell in den Sog der Ereignisse gerissen.

Veröffentlicht am 09.07.2019

Spannender Pageturner!

Küstenstill
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Nach zwanzig Jahren beim BKA, kehrt Hardy Finkel in seine alte Heimat, die Ostseeregion, zurück. Hardy hat kaum Zeit seine Partnerin Greta Silber kennenzulernen, da die beiden bereits am ersten Tag zu ...

Nach zwanzig Jahren beim BKA, kehrt Hardy Finkel in seine alte Heimat, die Ostseeregion, zurück. Hardy hat kaum Zeit seine Partnerin Greta Silber kennenzulernen, da die beiden bereits am ersten Tag zu einer grausam zugerichteten Frauenleiche gerufen werden. Als Fotos und kryptische Botschaften bei Instagram auftauchen, wird schnell klar, dass der Täter ein perfides Spiel mit den Ermittlern treibt. Außerdem wird an Hardys Privatadresse ein Paket mit haarsträubendem Inhalt geliefert. Was hat das alles zu bedeuten? Können die beiden Ermittler dem Täter auf die Schliche kommen?

Der Einstieg in den Thriller gelingt mühelos, denn Elias Haller versteht es wieder hervorragend, früh das Interesse zu wecken und Spannung aufzubauen. Diese bleibt nicht nur durchgehend erhalten, sondern steigert sich im Verlauf der Handlung sogar noch. Der Fall ist nicht so leicht zu durchschauen und gibt immer wieder Rätsel auf. Wenn man meint, dass man bei den eigenen Ermittlungen einen Schritt vorangekommen ist, sorgen überraschende Wendungen dafür, dass man die angestellten Vermutungen überdenken und neu ansetzen muss. Dieser Fall hat es wirklich in sich. Man ist beim Lesen hin- und hergerissen und weiß nicht, was man glauben soll. Dadurch bleibt die Spannung bis zum Schluss erhalten und kann sich im großen Finale sogar noch steigern.

Der Schreibstil ist flüssig und äußerst angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen. Die Charaktere wirken ebenfalls authentisch. Man kann sich mit ihnen identifizieren und mit ihnen mitfiebern. Berufliche und private Hintergrundinformationen zu den beiden Ermittlern, drängen sich nicht zu sehr in den Vordergrund, sorgen aber dafür, dass die beiden lebendig wirken und man gerne mehr von ihnen erfahren möchte.

Krimis und Thriller sind ja meine absoluten Favoriten und die von Elias Haller lese ich besonders gerne. Bisher habe ich alle Bände der Reihen um Erik Donner und Klara Frost mit Begeisterung verschlungen. Deshalb war ich sehr gespannt auf Hardy Finkel und Greta Silber. Ich wurde auch nicht enttäuscht, denn der Fall hat mich bereits nach kurzer Zeit in seinen Bann gezogen, sodass ich das Buch nur ungern aus der Hand legen mochte. Die Spannung war für mich durchgehend spürbar und die Identität des Killers hat mich wirklich überrascht. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala vergebe ich deshalb auch alle fünf Sternchen und würde mich sehr über ein Wiedersehen mit dem sympathischen Ermittler-Duo freuen.

Veröffentlicht am 03.07.2019

Faszinierend

Das Labyrinth des Fauns
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Spanien, 1944: Gemeinsam mit ihrer hochschwangeren Mutter, folgt Ofelia dem Stiefvater und zieht in eine ehemalige Mühle um. Das neue Heim ist von einem dichten Wald umgeben. Hier regiert Ofelias Stiefvater ...

Spanien, 1944: Gemeinsam mit ihrer hochschwangeren Mutter, folgt Ofelia dem Stiefvater und zieht in eine ehemalige Mühle um. Das neue Heim ist von einem dichten Wald umgeben. Hier regiert Ofelias Stiefvater unbarmherzig seine Truppe, denn er hat es sich zum Ziel gesetzt, alle Rebellen, die im Widerstand aktiv sind und sich im Wald verstecken, zur Strecke zu bringen. Doch auch im Privatleben agiert der Stiefvater unbarmherzig und grausam. Es scheint so, als ob er kein Herz hätte. Deshalb folgt Ofelia der Fee, die sie in den dichten Wald führt, bereitwillig. Dort trifft sie auf einen geheimnisvollen Faun, der ihr drei Aufgaben stellt. Ofelia gerät immer tiefer in den Bann der märchenhaften Welt. Kann sie dem Faun vertrauen und die Aufgaben erfüllen?

"Das Labyrinth des Fauns" ist die Romanfassung zum Film "Pans Labyrinth" von Guillermo del Toro. An der Handlung des Films wurde von Cornelia Funke nichts verändert, allerdings ergänzen kurze, märchenhafte Episoden, die aus ihrer Feder stammen, das Ganze. Diese Einschübe lassen das Geschehen noch abgerundeter wirken.

Die Umsetzung, aus der Handlung des Films einen Roman zu erschaffen, ist der Autorin hervorragend gelungen. Denn vom ersten Moment an, spürt man eine magische, aber auch düstere Atmosphäre, die dazu einlädt, sich ganz auf das abenteuerliche Geschehen einzulassen. Der dunkle Wald, die Bedrohung durch den brutalen Stiefvater, die sowohl innerhalb, als auch außerhalb der Mühle zu spüren ist und die Magie, von der man nicht genau sagen kann, ob sie nun harmlos oder etwa auch grausam und gefährlich ist, üben einen geradezu faszinierenden Reiz aus, dem man sich schon nach kurzer Zeit nicht mehr entziehen kann.

Dabei betrachtet man das Geschehen aus wechselnden Perspektiven. Die Wechsel sind allerdings so gelungen, dass man sich stets bewusst ist, wo die Handlung sich gerade zuträgt und wer im Zentrum steht. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen. Da es stellenweise sehr grausam zugeht, ist diese märchenhafte Geschichte nicht für jüngere Leser geeignet.

Mich konnte die Autorin mit dieser magischen Geschichte von Anfang an begeistern. Die düstere Atmosphäre war für mich durchgehend spürbar und hat dafür gesorgt, dass ich das Buch bereits nach kurzer Zeit nicht mehr aus der Hand legen konnte. Deshalb vergebe ich alle fünf Bewertungssternchen und eine begeisterte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 02.07.2019

Gefühlvolle Erzählung

Find mich da, wo Liebe ist
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Als junge Frau blickte Grace optimistisch in die Zukunft, denn man sagte ihr eine große musikalische Karriere als Cellistin voraus. Doch dann musste sie die Musikhochschule verlassen. Nun hat Grace Hemmungen, ...

Als junge Frau blickte Grace optimistisch in die Zukunft, denn man sagte ihr eine große musikalische Karriere als Cellistin voraus. Doch dann musste sie die Musikhochschule verlassen. Nun hat Grace Hemmungen, vor Publikum zu spielen. Deshalb repariert und baut sie in einem kleinen Ort in Kent Musikinstrumente. Ihr Leben ist hauptsächlich auf ihre große Liebe David ausgerichtet. Doch David ist verheiratet. Trotzdem hofft Grace darauf, dass er eines Tages seine Frau verlassen wird, um mit ihr ein neues Leben zu beginnen. Als die Affäre aufzufliegen droht, kommen die Dinge in Bewegung....

Die Handlung wird in der Ich-Form, aus der Sicht der Hautprotagonistin Grace, geschildert. Grace erzählt in einer ruhigen Art, die einen sofort mitten ins Geschehen zieht. Obwohl Grace Davids Geliebte und nicht seine Ehefrau ist, merkt man sofort, dass er der Mittelpunkt ihres Lebens ist und entwickelt im Verlauf der Ereignisse Verständnis dafür, wie es zu dieser Beziehung gekommen ist. Grace wirkt sehr sympathisch und führt so durch die Handlung, dass es kaum zu Längen kommt. Dass es doch mal dazu kommt, dass die Erzählung etwas langatmig wirkt, liegt allerdings daran, dass Grace eine leidenschaftliche Instrumentenbauerin ist. Sie kann eindrucksvoll berichten, wie Musikinstrumente hergestellt werden und welche Besonderheiten man dabei beachten muss. Das alles zeigt nicht nur, dass die Hintergründe gut recherchiert sind, sondern sorgt außerdem dafür, dass Grace noch authentischer wirkt, da man ihr die Kenntnisse und ihre berufliche Leidenschaft abnimmt.

Es gibt außerdem immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit. Diese verknüpfen sich im Verlauf der Handlung mit der Gegenwart und sorgen zum Ende hin für eine überraschende Wendung. Handlungsorte und Protagonisten werden von Grace so lebendig geschildert, dass man das Gefühl hat, selbst vor Ort und Teil der Erzählung zu sein. Dadurch kann man sich sehr gut mit den Charakteren identifizieren. Obwohl es zu Ereignissen kommt, die vorhersehbar wirken, kann man bei dieser Erzählung gut darüber hinwegsehen. Denn es gibt auch Wendungen, mit denen man so nicht gerechnet hat.

Ich habe mich beim Lesen dieses Romans sehr gut unterhalten, da ich das Erzähltalent der Hauptprotagonistin genossen habe und mich deshalb ganz auf die Handlung einlassen konnte. Die Gefühle wurden dabei, für meinen Geschmack, glaubhaft transportiert und wirkten nicht zu überzogen. Auch wenn mir die Beschreibungen der Musikinstrumente manchmal zu ausufernd erschienen und die Handlung an diesen Stellen etwas langatmig auf mich wirkte, habe ich diese Beschreibungen als Teil von Grace gesehen, der einfach zu ihrer Person gehört.

Veröffentlicht am 01.07.2019

Spannender Psychothriller

Silent Victim
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Die neue Stelle, die Alex angeboten bekommt, ist für ihn ein ordentlicher Schritt auf der Karriereleiter. Doch dazu müssen er, seine Frau Emma und Sohn Jamie nach Leeds umziehen. Alex versteht nicht, warum ...

Die neue Stelle, die Alex angeboten bekommt, ist für ihn ein ordentlicher Schritt auf der Karriereleiter. Doch dazu müssen er, seine Frau Emma und Sohn Jamie nach Leeds umziehen. Alex versteht nicht, warum Emma ihr Elternhaus nur ungern verkaufen möchte. Denn der Vater ist tot und die Mutter vor vielen Jahren verschwunden. Doch Emma hat einen guten Grund, warum sie nicht umziehen möchte. Sie gesteht Alex, dass sie vor Jahren ihren Lehrer erschlagen und auf dem Grundstück vergraben hat. Nun hat sie Angst, dass die neuen Besitzer die Leiche finden könnten. Doch der Leichnam ist verschwunden! Plötzlich fühlt Emma sich verfolgt. Was hat sich damals wirklich zugetragen? Alex weiß schon bald nicht mehr was er glauben soll....

Die Handlung wird in der Ich-Perspektive geschildert. Dabei wechselt die Sicht zwischen Emma, ihrem Ehemann Alex und dem Lehrer Luke. Es gibt auch einige Zeitsprünge. Doch da sowohl die Wechsel der Perspektiven, als auch die Zeit, zu der sich die Handlung gerade zuträgt, am Anfang der Kapitel gekennzeichnet werden, fällt es leicht, die Übersicht zu behalten. Durch die Wechsel der Perspektiven bekommt man einen guten Einblick in die Gedanken und Gefühle der drei Hauptakteure. Dennoch kann man sie nur schwer einschätzen, denn die Autorin versteht es hervorragend, nicht zu viel zu verraten. Man bekommt zwar nach und nach Informationen, dennoch ist man hin- und hergerissen und weiß nicht, was man glauben soll und wem man eigentlich vertrauen kann. Dadurch steigt die bereits früh aufgebaute Spannung stetig an.

Der Schreibstil ist flüssig und äußerst angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen. Die Anzahl der Charaktere ist recht überschaubar, allerdings wirken alle gut ausgearbeitet und äußerst lebendig. Dadurch kann man sich ganz auf die spannende Handlung einlassen und gerät früh in den Sog der Ereignisse. Auch wenn man, als erfahrener Thriller-Leser, einige Wendungen vorhersehen kann, bleibt die Spannung erhalten, da man sich einfach nicht sicher sein kann, was passiert.

Ich habe mich beim Lesen dieses Psychothrillers ausgesprochen gut unterhalten. Denn ich bin früh in den Sog der Ereignisse geraten und wusste nicht, was ich glauben soll und wem man hier eigentlich vertrauen kann. Diese Ungewissheit hat für mich den besonderen Reiz dieses Thrillers ausgemacht.