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Veröffentlicht am 21.03.2022

Lesegenuss, der bereichert

ORLOG - Spätes Spiel um Gerechtigkeit
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Von Namibia wusste ich – Sonnenland mit schier unendlichen Weiten, Windhoek, Swakopmund - Städte mit Architektur aus deutscher Kolonialzeit. Aus ORLOG springen mich Geschichten an, durch die mir plötzlich ...

Von Namibia wusste ich – Sonnenland mit schier unendlichen Weiten, Windhoek, Swakopmund - Städte mit Architektur aus deutscher Kolonialzeit. Aus ORLOG springen mich Geschichten an, durch die mir plötzlich klar wird, auf welch dramatische Weise Deutschland und Namibia miteinander verbunden sind. In ORLOG - vor einem amerikanischen Gericht, so die Struktur des Erzählten - klagt das Volk der Herero die Bundesrepublik Deutschland an. Ausgangspunkt das Massaker am Waterberg 1904 und die Zeit danach. Die Parteien stehen im Gerichtssaal einander gegenüber. Alles muss auf den Tisch. Und plötzlich kommt die Ausrottung der Indianer ins Spiel. Der Horizont weitet sich hin zur weltweiten Kolonialpolitik. Und der Gedanke an Versöhnung - über einmal erlittenes Unrecht hinweg - ist spätestens seit dem 22.Februar 2022 kein Phänomen, das es in weiter Ferne durchzusetzen gilt, sondern nahe unserer Haustür. „Spätes Spiel um Gerechtigkeit“, so der Untertitel des Stückes, ist ein Angebot zum Gespräch. ORLOG*, ein Text für das Theater geschrieben, als Buch (in Deutsch und in engl. Sprache) lesbar wie ein Roman. Ein Leseerlebnis, für mich mit großem Gewinn.

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