Haben eure Kinder schon mal mit einem Pappkarton gespielt? Ich mag diese einfachen Sachen total gerne, die der Fantasie freien Lauf lassen. Darum geht es auch in diesem Buch „Der Wunderpappkarton“ von Anna Schloßmacher und illustriert von Denitsa Kochovska, erschienen im Peckelston-Verlag. 📦

Inhalt: Es regnet, der Himmel ist grau, doch ein Mädchen weiß eins ganz genau: Das Wetter kann ihr die Stimmung nicht verdrießen, denn ein Pappkarton lässt ihre Fantasie gewaltig sprießen. Sie taucht mit einer Meerjungfrau und stiehlt als Räuberprinzessin allen die Schau. Bist du neugierig geworden, dann komm mit zu diesen fantastischen Orten...

Fazit: Das Buch ist eine Hommage an die Fantasie der Kinder, die grenzenlos ist. Mit zunehmender Digitalisierung ist für das „Mit-sich-selbst-allein-sein“ kaum noch Raum und Langeweile nur schwer zu ertragen. Doch grade dann kann etwas Wunderbares entstehen. Der gereimte Text ist flüssig zu lesen und der sich wiederholende Satz: „ich steig heute in die Kiste und rufe: Nein, ich will heute... sein!“, lädt Kinder auf der letzten Seite sogar ein, ein eigenes Abenteuer zu erfinden und zu malen. Auch ein kleines Pappkarton-Fehlerbild gibt es auf der letzten Seite zu lösen. Die Illustrationen bieten bei jedem Abenteuer eine bunte Überraschung. Kreativ zu sein ist mittlerweile zu einer der wichtigsten Fähigkeiten geworden. Dies vermittelt Anna Schlossmacher in einer wunderbaren Geschichte, sodass wir direkt unsere alten Pappkartons hervorgeholt haben. 💕

Achilles, Odysseus und Minotaurus kennen wir vielleicht noch, aber wer sind Tuwara, Urashima oder Cinder Mary? Dies und noch viel viel mehr kann man in dem Buch „Atlas der Heldinnen & Helden“ von Sandra Lawrence und illustriert von Stuart Hill, erschienen im Prestel Verlag, nachlesen.

Inhalt: Das Buch beginnt mit einem Tagebucheintrag von Alexia, in dem sie ihre Angst vor einem Schulreferat schildert. Während sie noch mit ihrem Schicksal hadert, findet sie einen alten Koffer ihrer Urgroßtante Helena mit Schaffellweste, einem Fliegerhelm, einer Fliegerbrille und haufenweise beschriebenen Papier. Das bedeutet: Helena war eine Entdeckerin! Folgt den Spuren von Alexias Großtante nach Griechenland, Afrika, Australien und über die ganze Welt und lernt nebenbei etwas über die größten Heldinnen & Helden der Geschichte. Vielleicht könnt ihr auch die mysteriösen Zeichen im Brief entschlüsseln?

Fazit: Sandra Lawrence hat die manchmal doch etwas trockene Mythologie in eine spannende Erzählung gepackt. Die kartographischen sowie stilistischen Illustrationen von Stuart Hill sind sowohl übersichtlich als auch faszinierend. Mein 4-jähriger Sohn findet die Waffen und merkwürdigen Gestalten beeindruckend. Meiner 9-jährige Tochter gefällt die Erzählung dahinter. Und ich? Ich habe jede Menge dazu lernen können. Wirklich ein Schmuckstück im Bücherregal für kleine und große Entdecker. 💕

Was passiert wenn sich der Autor der Luzifer-Bände den Memoiren des berühmt-berüchtigten Graf Dracula höchstpersönlich annimmt? Es entsteht ein Monster-Kuriosum der Extraklasse: „Memento Monstrum“ von Jochen Till und illustriert von Wiebke Rauers, erschienen im Coppenrath-Verlag.

Inhalt: Fledermaus Vlad, alias Graf Dracula, hat in seinen 586 Lebensjahren schon viel erlebt, doch das Schlimmste steht ihm gerade erst bevor: ein ganzes Wochenende allein mit seinen drei Enkelkindern. Wenn das mal nicht zum Fledermaus melken ist. Rhesus, der älteste Enkel, möchte viel lieber Werwölfe auf dem Handy abschießen. Vira, die mittlere, baut in der Bibliothek ein Bücherhaus und Globinchen, die jüngste, hält kein Blatt vor den Mund. Die drei sind schwerer zu hüten als ein Sack Flöhe. Doch dann findet Globinchen das alte Fotoalbum des Großvaters und eine kuriose, außergewöhnliche, lustige, überraschende und monstermäßige Reise in die Vergangenheit beginnt.

Fazit: Das Buch ist mein Jahreshighlight, wenn nicht sogar mein Jahrhunderthighlight. So viel Lesespaß auf 192 Seiten ist einfach kaum noch zu toppen. Die Enkelkinder sind zum Fressen, die blutrünstigen Ideen ( z.B. der Blutgruppenlolli ) genial, und die versteckten Gimmicks für die Erwachsenen weltklasse. Die Illustrationen angefangen vom Cover bis hin zur letzten Seite erwecken jedes noch so kleine Krabbelvieh zum Leben. So habt ihr Monster noch nie gesehen. Auf jeden Fall werdet ihr bei diesem Buch auch rot sehen, denn Vlad’s Geschichte ist im Gegensatz zur Rahmengeschichte in roter Schrift. Dass zudem noch wichtige Botschaften vermittelt werden wie Toleranz und den Glauben an sich selbst, hat mich schließlich komplett überzeugt. Für alle Bücherliebhaber ist dieses Buch ein MUSS, und für alle anderen auch! ( zumindest als Geschenktipp ). 😉

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„Hokus Schokus Brokulus“ ist bereits das 4. Buch von Ines Wittenberg und das 1. das sie selbst auch illustriert hat.

Inhalt: Diesmal geht es um eine Hexe, die viel zu viel Süßes nascht. Kein Wunder, dass unter ihrem Gewicht sogar ihr Besen bricht. Ganz zu schweigen von den fürchterlichen Zahnschmerzen, die die Hexe plagen. Wer oder was Abhilfe schaffen kann, könnt ihr im Buch nachlesen...

Fazit: So bunt wie das Cover ist, geht es auch im Innern des Buches weiter. Ines hat viel Liebe ins Detail gelegt und sogar eine echte Mücke hat sich im Buch versteckt, die ihr suchen könnt. Der Text ist in Reimform geschrieben. Die Autorin macht in der Geschichte auf eine gesunde Lebensweise aufmerksam und gibt uns zum Schluss sogar hexenmäßige Rezepte wie z.B. giftgrüne Krötenbrühe an die Hand. So macht gesundes Essen doch gleich doppelt Spaß. 💕

Den Titel des Buches „Wenn es Winter wird im Wald“ kann man mit Kindern prima als Frage zum Einstieg ins Buch formulieren.

Inhalt: die erste Schneeflocke kündigt den Winter an. „Was soll ich jetzt nur tun?“, fragt sich der Rotfuchs. Verschiedene Tiere, wie z.B. Raupe oder Fledermaus erzähle ihm wie sie sich schlafen legen. Doch jedes Mal antwortet der Fuchs: „das ist nichts für mich“. Ob ihm selbst doch noch etwas einfällt?

Fazit: Ein schönes Bilderbuch über die Tierwelt in der kalten Jahreszeit. Jedes Tier geht seinen eigenen Weg, auch der Fuchs. Die dezenten Illustrationen wirken nicht überladen und lassen uns auch zur Ruhe kommen. Vielleicht gibt das Buch auch Anlaß zum Gespräch mit Kindern: „Und was machst du, wenn es Winter wird?“