Eine Geschichte, die mich sehr bewegt und nachdenklich gestimmt hat.
Wenn du dich traustDas Buch „Wenn du dich traust“ von Kira Gembri ist 02.01.2017 erschienen.
Lea leidet unter einer Zwangsneurose. Ihr Leben ist bestimmt von Zahlen, Ritualen und festen Regeln. Als ihre Eltern mit ihrer ...
Das Buch „Wenn du dich traust“ von Kira Gembri ist 02.01.2017 erschienen.
Lea leidet unter einer Zwangsneurose. Ihr Leben ist bestimmt von Zahlen, Ritualen und festen Regeln. Als ihre Eltern mit ihrer Art nicht mehr klar kommen, fängt sie eine Therapie in einer psychiatrischen Klinik an. Schnell wird ihr klar, dass sie da nicht bleiben will, aber zurück zu ihren Eltern kann sie auch nicht. Als sie Jay kennenlernt, einen jungen Mann, der nur auf Partys und Mädels aus ist und es mit den Gesetzen nicht so genau nimmt, bietet sich eine günstige Gelegenheit. Sie hilft ihm aus der Patsche, dafür zieht sie bei ihm ein. So unterschiedlich wie die beiden sind, ist schnell klar, dass das nicht gut ausgehen kann – oder doch?
Die Geschichte ist abwechselnd aus der Sicht von Lea und von Jay geschrieben. Leas Gedankengänge sind anfangs manchmal etwas irritierend und schwer nachvollziehbar aufgrund ihrer Erkrankung. Im Laufe der Geschichte versteht man sie und den Grund für ihre Handlungen aber immer besser. Das Thema Zwangsneurosen wird durch Lea anschaulich beschrieben. Ihre Ängste und Probleme werden für den Leser nachvollziehbar dargelegt.
Jay ist am Anfang ziemlich egoistisch, eingebildet und vorurteilsbehaftet. Im Laufe der Geschichte macht er aber eine positive Entwicklung durch und kann sogar zu Lea vordringen und ihr helfen – ebenso wie Leas Art einen positiven Einfluss auf Jay hat.
Jays Freunde und Leas Eltern sind für mich ziemlich negativ behaftet. Besonders Alex‘ Verhalten Lea gegenüber empfinde ich als sehr schäbig.
Aber auch Leas Eltern haben sich meiner Meinung nach verantwortungslos Lea und ihrem Bruder gegenüber verhalten. Deren Beweggründe werden allerdings nicht näher erläutert, so dass sich der Leser da lediglich seine eigenen Gedanken zu machen kann.
Der Schreibstil gefällt mir gut. Man taucht schnell in die Geschichte ein und fiebert mit den beiden Protagonisten mit. Besonders die Szene im Restaurant hat mich sehr bewegt. Leas Panik ging mir richtig nahe und Jay war in dem Moment einfach nur spitze.
Das Cover mit dem schaukelnden Mädchen und dem Jungen im Hintergrund hat mich gleich angesprochen und neugierig gemacht. Leider passt es nicht so ganz zur Geschichte. Eine Hollywoodschaukel wäre da passender gewesen.
Fazit:
Für mich eine wundervolle Geschichte, die mich sehr berührt und zum Nachdenken angeregt hat. Definitiv eines meiner Lesehighlights 2017.