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Veröffentlicht am 24.07.2017

We could be Heroes

We could be heroes
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Rezension zu We could be Heroes von Laura Kuhn

Beim Stöbern auf Netgalley fiel mir dieser Roman sofort ins Auge. Allerdings nicht aufgrund seines sommerlich angehauchten Covers, sondern aufgrund des Labels. ...

Rezension zu We could be Heroes von Laura Kuhn

Beim Stöbern auf Netgalley fiel mir dieser Roman sofort ins Auge. Allerdings nicht aufgrund seines sommerlich angehauchten Covers, sondern aufgrund des Labels. Da mir Geschlechter oder sexuelle Orientierung sowohl im echten Leben, als auch in Romanen vollkommen egal sind und ich mich trotzdem oder eben gerade deswegen über mehr Diversität in Büchern freue, musste ich „We could be Heroes“ unbedingt lesen.

Daten:

Titel: We could be heroes
Autor: Laura Kuhn
Verlag: Impress (Carlsen)
Genre: Jugendbuch | LGBTQ
Preis: Taschenbuch 7,99 € | ebook 3,99 €
Erscheinungsdatum: 24.03.2017
Isbn: 978-3551316912

Vielen Dank an Netgalley und Carlsen für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Klappentext:

Der Umzug aufs Land kommt für Lou gerade recht. Denn seit sie ihre beste Freundin geküsst hat und von ihr zurückgewiesen wurde, weiß Lou gar nicht mehr, was los ist. Doch dann trifft sie in ihrer neuen Schule die schöne und geheimnisvolle Elia und es ist, als hätte ein Blitz in ihrem Leben eingeschlagen. Lou fällt es nicht leicht, mit ihren Gefühlen umzugehen, doch sie will zu ihnen stehen – egal, was passiert. (Carlsen)

Meinung:

Man merkt der jungen Autorin ihr Debüt stilistisch kaum an. Würde sich die Bewertung rein auf das schriftliche Beschränken, würde das Buch sicher eine hohe Punktzahl bekommen. Inhaltlich sieht es dann doch ein wenig anders auf.

Die beiden großen Themen des Romans sind Coming of Age und das Coming Out, da es sich um ein Buch mit dem Thema LGBT handelt. Vorletzteres weiß sich von anderen Romanen der Art abzuheben, da es zwar einen großes Platz einnimmt, aber sich der Fokus mehr auf das Verlieben an sich bezieht. Der Roman kommt dadurch ohne Gefühlsdramen und Identitätskrisen aus. Ich hätte mir trotzdem mehr tiefergehende Einblicke in Lous Gefühlswelt gewünscht. Auch wenn der Roman aus der ersten Person durch sie erzählt wird, blieb sie mir doch weitestgehend fern. Noch mehr war dies bei den weiteren Figuren, die ihr an die Seite gestellt wurden, zu spüren. Bruchstückartige Einschübe (allerdings in der dritten Person) der Gedanken von Seiten ihrer Love Interest ließen auf weitere Informationen im weiteren Verlauf schließen, wurden aber nie aufgelöst.

Der Roman ist ein klassisches Sommerjugendbuch, da seine Lektüre leicht von statten geht und die 256 Seiten schnell ausgelesen sind. Der Erzählfluss ist konstant und bricht nie ein, Längen sind so gut wie nicht vorhanden. Die Liebesgeschichte an sich nimmt erst ab ca. der Hälfte richtig Fahrt auf, was mir sehr zugesagt hat. Es handelt sich hierbei nicht um die sog. Liebe auf den ersten Blick, von der wir in letzter sowieso schon viel zu viel lesen mussten. Der erste Teil befasst sich aus diesem Grunde mit Lou, ihrem bisherigen und ihrem neuen Leben. Wie bereits oben angeführt, hätte sich dieser Part mehr Zeit mit den Interessen und Gefühle von Lou befassen können. Sie wirkt konstant desinteressiert und so, als ob sie sich fortgehend dahintreiben lässt. Problemen geht sie eher aus dem Weg, als dass sie sich wirklich damit befassen möchte. Man darf aber weiterhin nicht vergessen, dass sich um ein Jugendbuch mit einer jugendlichen Protagonistin handelt. Mein größter Kritikpunkt ist ihr ihre Verliebtheit, die ab einem gewissen Punkt schon fast an Besessenheit grenzt. Dies hätte ich in einer „klassischen Liebesgeschichte“ mit einer weiblichen Protagonisten und männlichem Objekt der Begierde ebenso moniert.

Gut zu wissen:

„We could be Heroes“ war der Gewinnertitels eines von Carlsen Impress und Tolino Media ausgeschriebene Schreibwettbewerbs.

Fazit:

„We could be Heroes“ ist ein süßes und sommerlich leichtes Debüt über das Erwachsenwerden und sich selbst Akzeptieren. Es weist ein paar Schwächen auf, muss sich aber nicht hinter anderen Jugendbüchern verstecken. ich sehe hier ganz großes Potenzial und würde mir wünschen, auch in Zukunft wieder ein Buch bzw. ebook der Autorin in den Händen halten zu können.


Veröffentlicht am 13.07.2017

Kraft durch Konsum

Junktown
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Rezension zu Junktown von Matthias Oden

Konsum ist alles. Wer abstinent lebt, stellt sich gegen die Partei. Drogen, Müll: alles gibt es im Überfluss. Doch zu welchem Preis? Wenn euch das Konzept des Romans ...

Rezension zu Junktown von Matthias Oden

Konsum ist alles. Wer abstinent lebt, stellt sich gegen die Partei. Drogen, Müll: alles gibt es im Überfluss. Doch zu welchem Preis? Wenn euch das Konzept des Romans und meine Meinung dazu nun neugierig gemacht haben, wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen. Wie immer freue ich mich sehr über eure Meinung, falls ihr den Roman bereits gelesen habt.

Daten:

Titel: Junktown
Autor: Matthias Oden
Verlag: Heyne
Genre: Roman
Preis: Broschiert 12,99 € | ebook 9,99 €
Erscheinungsdatum: 09.05.2017
Isbn: 978-3453318212

Vielen Dank an den Heyne Verlag sowie das Bloggerportal der Random House Verlagsgruppe für die Überlassung des Rezensionsexemplars.

Klappentext:

Diese Zukunft ist ein Schlaraffenland: Konsum ist Pflicht, Rauschmittel werden vom Staat verabreicht, und Beamte achten darauf, dass ja keine Langeweile aufkommt. Die Wirklichkeit in »Junktown«, wie die Hauptstadt nur noch genannt wird, sieht anders aus. Eine eiserne Diktatur hält die Menschen im kollektiven Drogenwahn, dem sich niemand entziehen darf, und Biotech-Maschinen beherrschen den Alltag. Als Solomon Cain, Inspektor der Geheimen Maschinenpolizei, zum Tatort eines Mordes gerufen wird, ahnt er noch nicht, dass dieser Fall ihn in die Abgründe von Junktown und an die Grenzen seines Gewissens führen wird. Denn was bleibt vom Menschen, wenn der Tod nur der letzte große Kick ist? (Heyne)

Meinung:

„Kraft durch Konsum“ - Seite 13

Die Sprache in diesem Roman ist grob und derb und passt somit hervorragend zu der heruntergekommenen Gesellschaft, der Stadt und seinen Bewohnern. Durch das selbstverständliche Einarbeiten der Abkürzungen, Humanklassen, Parteipositionen usw. wird der Leser ins buchstäbliche kalte Wasser geworfen und direkt mitten hinein ins Geschehen. Zum Glück gibt es in den Anlagen ein Verzeichnis über alle erwähnten Humanklassen und Abkürzungen. Zu anfangs empfand ich das häufige Nachhintenblättern noch als störend, hatte ich erst einmal die gängigsten Begriffe im Kopf, las es sich auch direkt flüssiger.

Der Roman wurde in einem dystopischen Setting angesiedelt, dass in einer Zukunft spielt, die nicht all zu weit weg von unserer Zeitspanne liegen kann. Die Menschen sind unfruchtbar geworden und werden von Maschinen, den sogenannten „Brutmuttern“, zur Welt gebracht. Humanklassen und Werdegang werden so schon vor der Geburt jedem einzelnen Bewohner von Junktown in die Wiege gelegt. Nach einer großen Revolution, die im scheinbar totalem Chaos endete, stehen nun der Konsum an sich sowie - und vor allem - der Konsum von Drogen allerlei Art im Vordergrund. In dieser Gesellschaft, in der Gebrauch von - früher illegalen - Drogen nun nicht nur straffrei, sondern auch zur Bürgerpflicht geworden ist, gehen Mensch und Maschine gemeinsame Wege. Ein Mord an einer HMW (Höheres Maschinenwesen) ist somit ebenso strafbar, wie der an einem Menschen. Und zu genau so einem Mordfall wird der Protagonist, Solomon Cain, Inspektor der Gemapo (geheime Maschinenpolizei), gerufen.

„Die einzigen Highways, die dieses Land braucht, sind die Venen seiner Bewohner.“ - Seite 37

Kreativ ist „Junktown“ allemal. Gesellschaftlich anerkannte legale Drogen wie Alkohol und Zigaretten sind in der Stadt verpönt und wer sich nicht dem Konsum hingibt, muss nicht nur mit rechtlichen Schritten gegen sich rechnen. Der Aufbau der Stadt, die Unterteilung der Menschen in bestimmte Klassen und die Versumpfung der Bevölkerung wurden anschaulich und auf eine gute Art und Weise abgewrackt und düster dargestellt. Auch der Protagonist, der in einem „klassischen“ Kriminalroman als derb und abgeranzt erscheinen würde, wirkt hier als einer der wenigen normalen Menschen. „Junktown“ hätte mich also regelrecht umhauen müssen, wäre der Kriminalfall - auch im Hinblick auf sein ungewöhnliches Opfer - nicht so banal und langatmig gewesen. So interessant das Setting war, dem eigentlichen Plot fehlte es durchaus an Spannung. Mir blieben auch zu viele Fragen ungeklärt. Manche Darstellungen waren mir zu abstrakt und konnten sich nicht schlüssig in Kopfkinobilder umwandeln. Hier und da werden Rückblicke bezüglich der angedeuteten Revolution eingestreut, für mich war dies jedoch leider immer noch zu wenig, um die Geschichte greifbarer zu machen.

Fazit:

„Junktown“ ist ein guter Kriminalroman, aber für einen ausgezeichneten dystopischen Roman hat es mir doch an Spannung gefehlt. Viel Potenzial ist vorhanden, wurde aber nicht ganz ausgeschöpft. Ich werde Matthias Oden trotzem auf dem Schirm behalten, denn von ihm werden wir sicher noch einige gute Romane lesen können, da hier bereits viel Luft nach oben vorhanden ist.

Veröffentlicht am 28.06.2017

The Girl Before

The Girl Before - Sie war wie du. Und jetzt ist sie tot.
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Rezension zu The Girl Before von JP Delaney

Seit dem Erscheinen von „Gone Girl“ wird der Markt schier an Thrillern, in dem das Wort Girl auf jeden Fall vorkommen muss (oder aber eben ein Mädchen verschwindet), ...

Rezension zu The Girl Before von JP Delaney

Seit dem Erscheinen von „Gone Girl“ wird der Markt schier an Thrillern, in dem das Wort Girl auf jeden Fall vorkommen muss (oder aber eben ein Mädchen verschwindet), überschwemmt. Vor einiger Zeit angefangen und immer noch nicht beendet, wäre da zum Beispiel „Perfect Girl“ von Gilly Macmillan oder auch „Girl on the Train“ von Paula Hawkins, welches ich noch nicht gelesen habe. Zum Thema passend wären da auch noch „Good as Gone“ von Amy Gentry sowie „The couple next door“ von Shari Lapena. Am Wochenende sorgte dieses Thema auch in einer Session auf dem Litcamp in Heidelberg für Gesprächsstoff. „The Girl Before“ ist eines jener Bücher, die einem auf allen Kanälen entgegen lachen und die Bewertungen schwanken von „genial“ bis „grauenhaft“. Ein Grund mehr dem selbst auf den Grund zu gehen, dachte ich mir.

Daten:

Titel: The Girl before - Sie war wie du. Und jetzt ist sie tot
Autor: JP Delaney
Übersetzer: Karin Dufner
Verlag: Penguin (Randome House)
Genre: Thriller
Preis: Taschenbuch 13,00 € | ebook 9,99 €
Erscheinungsdatum: 25.04.2017
Isbn: 978-3328100997

Klappentext:

Nach einem Schicksalsschlag braucht Jane dringend einen Neuanfang. Daher überlegt sie nicht lange, als sie die Möglichkeit bekommt, in ein hochmodernes Haus in einem schicken Londoner Viertel einzuziehen. Sie kann ihr Glück kaum fassen, als sie dann auch noch den charismatischen Besitzer und Architekten des Hauses kennenlernt. Er scheint sich zu ihr hingezogen zu fühlen. Doch bald erfährt Jane, dass ihre Vormieterin im Haus verstarb – und ihr erschreckend ähnlich sah. Als sie versucht, der Wahrheit auf den Grund zu gehen, erlebt sie unwissentlich das Gleiche wie die Frau vor ihr: Sie lebt und liebt wie sie. Sie vertraut den gleichen Menschen. Und sie nähert sich der gleichen Gefahr. (Randome House)

Meinung:

Anhand eines Thrillers wie diesem zeigt es sich, dass die Abschaffung der Sterne- bzw. Punktebewertung eine gute Idee gewesen ist. „The Girl Before“ lässt mich mich widersprüchlichen Gefühlen zurück und es wäre schwierig, die Bewertung auf eine Zahl zusammen zu fassen.

Der Thriller hält zwei Erzählstränge bereit: den von Emma „damals“ sowie den von Jane „heute“. Das Besondere hieran ist, dass die Wörtliche Rede bei Emma komplett ohne Anführungszeichen auskommt. Dies gibt dem Ganzen noch mehr den Hauch von Vergänglichkeit, war stellenweise allerdings nicht ganz einfach zu lesen. Wo fängt ein Satz eines anderen an und wo hören Emmas Gedankengänge auf? Nicht nur an dieser Stelle ist dem Autor das Verwirrspiel wahrlich gelungen.

An der ein oder anderen Stelle wurde auf Ähnlichkeiten zu New Adult Romanen hingewiesen. Ich kann diese Kritik verstehen, sehe die Klischees hier aber in einem ganz anderen Zusammenhang eingesetzt. In diesem Thriller spielen den persönlichen Vergangenheiten der beiden Frauen eine große Rolle. Sie sind vorbelastet, dies macht jedoch im weiteren Verlauf immer mehr Sinn und die Aufklärung am Ende bestätigte dies weiterhin.

Die Story rund um das fade und kahle Architektenhaus konnte mich insoweit überzeugen, als das eine bedrückende Atmosphäre direkt von der ersten Seite an geschaffen wurde. Der Spannungsbogen, der zu Beginn hart angezogen wird, hing jedoch rasch durch. Der Mittelteil war für mein Empfinden eine einzige Länge, die es zu überwinden galt. Delaney lässt sich viel Zeit für den Figurenausbau und im Grunde ist ihm dies auch geglückt, doch teilweise verzettelt er sich zu sehr in Nebenhandlungen und die Geschichte kommt dadurch nicht in Schwung. Ich habe deswegen auch viel länger für das Beenden des Buchs gebraucht und stellenweise sogar darüber nachgedacht, es abzubrechen. Zum Glück habe ich weitergelesen, denn bei der Zusammenfädeln der beiden Erzählstränge sowie der Auflösung wurde das Tempo deutlich erhöht und die anfängliche Spannung war wieder zu spüren. Bei einem Thriller von diesem Kaliber wären hundert bis hundertfünfzig Seiten weniger sicher nicht schädlich gewesen.

Um in das Haus einziehen zu können, müssen die potenziellen Mieter einen Fragenbogen ausfüllen, sowie ein Regelwerk unterzeichnen. Auszüge aus dem Fragebogen befinden sich am Anfang eines jeden Abschnittes und sollen auch den Leser an seine moralischen Grenzen führen. Ein nettes Detail, was den Thriller deutlich interessanter wirken lässt.

Die genaue Technik von Folgate Street 1 inklusive der Smart Home Software Housekeeper kam auch für meinen Geschmack zu wenig zum Zuge und ging im teilweise unwichtigem Geplänkel unter.

Gut zu wissen:

Ähnlichkeiten zu dem Film „Sliver“ aus dem Jahre 1993, auf welche einigen anderen Rezensenten hingewiesen hatten, konnte ich anhand der Filmbeschreibung erst einmal nicht feststellen. Um dazu genau etwas schreiben zu können, müsste ich erst wohl erst den Film sehen müssen.

Die Filmrechte zu „The Girl Before“ wurden durch Ron Howard gesichert. Mehr ist zur Verfilmung bislang noch nicht bekannt. Sollten sich hierzu mehr Infos ergeben, werde ich auf dem Blog dazu berichten.

Hinter dem Pseudonym „JP Delaney“ soll sich ein Kreativdirektor einer englischen Werbeagentur verbergen (quelle: stuttgarter-zeitung.de) und laut Random House sind seine anderen Werke unter Eigennamen bereits in den Bestsellerlisten vertreten.

Fazit:

Ein spannender Anfang und ein rasantes Ende sind die Stärken von „The girl before“. Allerdings zieht der doch zähe Mittelteil deutlich Sympathiepunkte ab. Eine bedrückende und teilweise gruselige Stimmung kann konstant aufrecht erhalten werden, doch unnötig aufgebauschte Nebengeschichten ziehen den Roman zu sehr in die Länge. Mit hundert Seiten weniger hätte er genauso gut, wenn sogar besser funktionieren können.

Veröffentlicht am 08.06.2017

Rezension zu Everything, Everything von Nicola Yoon

Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt
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Aufgrund einer Einladung zu der Pressevorführung von „Du neben mir“ (Deutscher Titel sowohl für den Roman, auch auch den Film) habe ich „Everything, Everything“ endlich von seinem Dasein als SuB-Leiche ...

Aufgrund einer Einladung zu der Pressevorführung von „Du neben mir“ (Deutscher Titel sowohl für den Roman, auch auch den Film) habe ich „Everything, Everything“ endlich von seinem Dasein als SuB-Leiche (Stapel ungelesener Bücher) befreien können. Wie er mir schlussendlich gefallen hat und wie sich das Ergebnis auf meinen bevorstehenden Kinotermin auswirken wird, habe ich euch unten zusammengefasst. Zunächst einmal zu den Daten.

Daten:

Titel: Everyhting, Everything
Autor: Nicola Yoon
Verlag: Corgi Children
Seiten: 320
Genre: Jugendbuch
Preis:
Erscheinungsdatum: 03.09.2015
Isbn: 978-0552574235

Klappentext:

Maddy is allergic to the world; stepping outside the sterile sanctuary of her home could kill her. But then Olly moves in next door. And just like that, Maddy realizes there's more to life than just being alive. You only get one chance at first love. And Maddy is ready to risk everything, everything to see where it leads.

Meinung:

„Everything, Everything“ ist Yoons Erstlingswerk. Ein von vielen Seiten gefeierter Jugendroman, der in einem Atemzug wie John Greens „The Fault in our Stars“ genannt wird. Aus diesem Grunde wollte ich genauer wissen, was hinter dem Hype steckt und so ließ ich mir den Roman letztes Jahr zu Weihnachten schenken. Im November kam ich dann aufgrund einer Leserunde an ihr zweites Buch „The Sun is also a Star“ und hätte ich nicht bereits gewusst, dass „Everything, Everything“ schon verpackt im Schrank auf mich wartet, hätte ich den Wunsch zurück gezogen. Der Nachfolger, der ebenfalls schnell in den Bestsellerlisten nach oben geschossen ist, war in meinen Augen ein nette Liebesgeschichte, die aber - vor allem am Ende - zu sehr ausuferte und aufgebauscht wurde. Dies führte nun dazu, dass meine Erwartungen an „Everything, Everything“ nicht all zu hoch waren, was sich als gute Voraussetzung herausstellend sollte.

Eine Kombination daraus, dass ich derzeit häufig englischsprachige Romane lese und einem einfachen und leichten Schreibstil war es geschuldet, dass ich schnell in die Geschichte hineinfinden konnte. Da Maddys Krankheit nur dann eine Erwähnung findet, wenn es gerade für das Vorantreiben des Plots von Nöten ist, gab es auch hierzu keine Verständnisfragen meinerseits. Möchte man nun doch etwas mehr über „SCID“ (=Severe Combined Immunodeficiency) erfahren, sollte man auf eigene Faust im Netz recherchieren. Gut gefallen hat mir, dass wie auch in „The Sun is also a Star“, kleine Notizen, Auszüge aus Madelines Dictionary u.ä. zwischen die Kapitel gesetzt wurden. Diese selbst sind häufig recht kurz und umfassen mitunter gerade mal eine Seite, weswegen ein fortlaufender Lesefluss entsteht.

„He’s the biggest risk I’ve ever taken.“ - Seite 69

Die Anzahl der Charaktere ist, wie es aufgrund von Madlines Ausgangssituation nicht anders zu erwarten war, gering. Dadurch ist zwar leicht ein Überblick zu halten, jedoch dringt auch schneller durch, dass es allen Beteiligten durchgehend an Charakter und Tiefe fehlt. Auch wenn ich mich zunächst gut mit Maddy identifizieren konnte, da sie (ihre Krankheit ausgenommen) die typische Jugendprotagonistin ist, die Bücher liebt und auf ihre Art ein Nerd ist, änderte sich dies doch schnell, sobald Olly ins Spiel kam. Ihr ganzes Leben drehte sich fortan nur noch um ihn. Mir ist bewusst, dass sie durch ihn das erste Mal einen anderen Blickwinkel auf die Welt vor ihrer Tür werfen könnte. Ihr bisheriger Kenntnisstand bezog sich auf das, was sie durch Carla (ihre Krankenschwester) ihre Bücher und das Fernsehen aufnehmen konnte. Olly als Stilmittel für ihren Freiheitsdrang zu verwenden, war sicher klug gewählt, machte das Lesen doch auch leicht einseitig. Von Olly selbst ist mir leider fast nichts in Erinnerung geblieben. Ja, er hat eine schwierige Familie und mag Parcour, aber von seiner Persönlichkeit erfährt man kaum etwas. Er macht an jeder Stelle genau das, was von ihm erwartet wird, fällt ansonsten aber nicht weiter auf. Trotz der ganzen Kritik mochte ich es, wie die beiden miteinander interagiert haben. Dabei hätte ich mir nur mehr persönliches aus beider Leben gewünscht.

„I am not lonely, Mom, I am alone. Those are different things.“ - Seite 158

Mit dem Plottwist hatte ich so nicht gerechnet, auch wenn es sich im Nachhinein an einigen Stellen bereits durchgezeichnet hatte. Würde es sich bei „Everything, Everything“ um einen reinen Coming of Age Roman ohne Romanze handeln, hätte diese Wendung mir sogar zusagt. So sehe ich sie lediglich als Mittel zum Zweck, die beiden Liebenden zueinander zu bringen. Die letzten Seiten sind jedoch nicht so überstrapaziert kitschig, wie ich es befürchtet hatte.

Fazit:

Es ist mir dieses Mal unglaublich schwer gefallen, die Bewertung zu verfassen, da ich das Buch mochte und in Ordnung fand, mehr jedoch auch nicht. „Everything, Everything“ ist ein gutes Jugendbuch mit tollen Dialogen und einem Plot, der mir so bislang noch nicht untergekommen ist. Stereotypischer Figurenaufbau und Elemente, wie sie in jedem zweiten Jugendroman vorhanden sind, haben den Lesespaß jedoch getrübt. Trotz allem freue ich mich schon auf die Verfilmung und habe sogar ein wenig die Hoffnung, dass mir der Film besser gefallen könnte.

Veröffentlicht am 31.05.2017

(Kurz-)Rezension zu Das Café in Roscarbury Hall

Das Café in Roscarbury Hall
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(Kurz-)Rezension zu Das Café in Roscarbury Hall

Titel: Das Café in Rosbcarbury Hall
Autor: Ann O’Loughlin
Übersetzer: Sarah Furmann
Verlag: Goldmann
Genre: Familienroman/Gegenwartsliteratur
Preis: TB ...

(Kurz-)Rezension zu Das Café in Roscarbury Hall

Titel: Das Café in Rosbcarbury Hall
Autor: Ann O’Loughlin
Übersetzer: Sarah Furmann
Verlag: Goldmann
Genre: Familienroman/Gegenwartsliteratur
Preis: TB 9,99 / ebook 8,99 €
Erscheinungsdatum: 19.12.2016
Isbn: 978-3442484874

Vielen Dank an Goldmann und das Bloggerportal von Random House für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Klappentext:

Die Schwestern Ella und Roberta O'Callaghan wohnen bereits ihr ganzes Leben in dem irischen Herrenhaus Roscarbury Hall. Allerdings haben die zwei alten Damen seit einem Streit vor vielen Jahren kein Wort mehr gewechselt und kommunizieren nur mit Hilfe kleiner Zettel miteinander. So erfährt Roberta auch von Ellas Plan, im Ballsaal ihres maroden Anwesens ein Café zu eröffnen. Denn ohne Einnahmequelle droht die Bank, den beiden ihr Zuhause wegzunehmen. Als Aushilfe engagiert Ella die junge Debbie, eine Amerikanerin, die in Irland nach Spuren ihrer leiblichen Mutter sucht und dabei auf ein dunkles Kapitel irischer Geschichte stößt. Auch Ella und Roberta müssen sich ihrer Vergangenheit stellen – und vielleicht verbindet sie ja mehr mit Debbie als eine reine Zufallsbekanntschaft.

Meinung:

Es kommt wirklich nur sehr selten vor, dass mich Romane ansprechen, in denen ein dunkles und lang gehütetes Familiengeheimnis eine tragende Rolle spielt. Allerdings werde ich grundsätzlich bei Büchern schwach, in denen es um die Eröffnung/Führung eines Cafés geht. Aufgrund einiger Umstände kam ich erst spät dazu, den Roman zu lesen. Jedoch bin ich froh darum, denn sonst hätte ich diese gefühlvolle Geschichte verpasst.

Im ersten Drittel war ich mir noch nicht recht sicher, was ich von der Geschichte halten sollte. Die beiden zerstrittenen Geschwister, die lediglich über kleine Botschaften miteinander kommunizieren, wollten nicht so ganz mit mir warm werden. Auch die Einführung des Charakters der Debbie mochte mich nicht so recht überzeugen. Ich fand dann irgendwann für mich die Erklärung im Schreibstil der Autorin. Zwar sehr schön ausgearbeitet, jedoch leicht distanziert führt er zunächst durch den Roman um dann aber später mit Emotionen und einem melancholischen Touch zu überraschen.

Die Geheimnisse werden nach und nach aufgedeckt und fügen sich zu einer tragisch schönen Geschichte zusammen, mit der ich zu anfangs nicht gerechnet hätte. Beide Handlungsstränge verlaufen gegen Ende hin zusammen und alle Fragen, die sich mir im Verlauf ergeben haben, wurden geklärt.

Fazit:

Das Café in Roscarbury Hall ist ein Roman, der sich erst langsam entfaltet und ist wunderbar als Sommerlektüre geeignet. Fans düsterer Familiengeschichten werden mit Sicherheit auf ihre Kosten kommen.