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Veröffentlicht am 24.11.2016

Leider sehr enttäuschend

Winterzauber: Eine Liebe am See
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Rezension zu Winterzauber von Zora Gienger

Titel: Winterzauber „Eine Liebe am See“
Autor: Zora Gienger
Verlag: Feelings
Seitenzahl: 293
Genre: Liebesroman
Preis: 2,99 € (eBook only)
Erscheinungsdatum: ...

Rezension zu Winterzauber von Zora Gienger

Titel: Winterzauber „Eine Liebe am See“
Autor: Zora Gienger
Verlag: Feelings
Seitenzahl: 293
Genre: Liebesroman
Preis: 2,99 € (eBook only)
Erscheinungsdatum: 26.10.2016
ASIN: B01K62WIFQ

Als Feelings-Blogger wurde mir das Buch zu Rezensionszwecken vom Verlag zur Verfügung gestellt.

Klappentext:

Ein Café am Bodensee, der Zauber der Winterzeit und eine romantische Liebe. Kathie führt ein kleines, romantisches Café am Bodensee – eine Oase der Idylle, in der sich die Gäste wohl fühlen. Doch die Zeiten sind hart, und Kathie muss um das Überleben ebendieser Idylle kämpfen. Das zeigt sich besonders, als ihr Lieblingsfeind aus Jugendzeiten auftaucht, der offenbar ein Konkurrenzcafé eröffnen will. Eine ausweglose Situation? Kathie könnte verzweifeln, wäre da nicht die geheimnisvolle Angelina, die als Märchenfee auftritt und ihr nicht nur eine ganz besondere Teemischung anbietet, sondern ihr auch die Zukunft voraussagt: Bald schon soll Kathie auf gleich zwei Verehrer treffen, die sie unter besonderen Umständen kennenlernen wird. Aber einer nur wird der Richtige für sie sein.

Meinung:

Ich habe mich bei Feelings als Blogger beworben und erhalten nun jeden Monat ein Buch von dreien zur Auswahl, welches ich lesen und rezensieren darf. Leider habe ich mit „Winterzauber: Eine Liebe am See“ keinen guten Start gehabt.

Der Einstieg in den Roman erwies sich schon als sehr holprig, da mir der Schreibstil der Autorin nicht zugesagt hat. Andauernde Wiederholungen in den Beschreibungen des Cafés brachten den Lesefluss schon früh zum Stocken. Am aller meisten störte mich allerdings, dass Offensichtliches durch die Charaktere in den Raum geworfen wurde, um den Lesern ins Bild zu bringen. Dies ist auch in vielen Filmen ein beliebtes Stilmittel, welches mir aber jedes Mal sauer aufstößt. Es werden Unterhaltungen begonnen, die niemand im echten Leben so führen würde, nur um dem Leser weitere Informationen zu geben. Die Autorin geht sogar soweit, Situationen, die man gerade erst selbst gelesen hat, durch ihre Charaktere nacherzählen zu lassen.

Mein größter Störfaktor war jedoch Hauptcharakter Kathie selbst. Sie war mir von Anfang an unsympathisch und sie schaffte es bis zum Schluss nicht, dass ich sie ins Herz schließen konnte. Dies lag zum einen an ihrer zickigen Art, die wahrscheinlich den Eindruck erwecken sollte, dass sie besonders schlagkräftig ist. Für mich als Leser kam sie jedoch als sehr überheblich und voreingenommen rüber. Ständig blaffte sie die Menschen ihrer Umgebung an und blickte von dem sprichwörtlich Hohen Ross auf ihre Mitmenschen hinuntern. Besonders darunter zu leiden hatte ihre schwangere Mitarbeiterin Rebecca.

„Ich wollte Rebecca nicht vor den Kopf stoßen, aber so, wie sie im Augenblick aussah, wirkte sie dermaßen ungepflegt und unappetitlich, dass ich mir ernsthaft überlegte, sie einfach wieder nach Hause zu schicken.“ - 30 % in der .mobi Version

Der im Klappentext erwähnte Konkurrent wurde das letzte Mal in der Kindheit gesehen, aber man hatte natürlich immer noch das schlechte Bild von damals im Kopf. Auf die Idee, dass er sich vielleicht verändert haben könnte, kam Kathie leider nicht. Ein weiterer Punkt, der mich an ihr störte war ihre Naivität. Ich wollte mich trotz allem auf sie einlassen. Viele Charaktere durchlaufen während eines Romans eine Entwicklung durch und besonders so überzeichnete Figuren wie sie sind dafür bekannt. Doch als sie dann den zweiten Kandidaten kennenlernte, setzte anscheinend ihr Verstand gänzlich aus. Ich lese neben dem Fantasy- und Thrillergenre gerne Liebesromane. Sonst hätte ich mich auch nicht als Blogger bei Feelings beworben. Jedoch müssen sie authentische Figuren besitzen. Kluge, witzige Frauen. Männer, die es so auch im realen Leben gibt. (Konstellation egal (Cis, Gay, Bi etc.)) Sobald es in eine Kitsch- oder gar Schundecke abdriftet, schaltet bei mir sich auch die Leselaune ab. Dieses Buch hat diesen Punkt bereits bei 22 % erreicht. Schwülstige Liebeserklärungen bereits nach ein paar gemeinsam verbrachten Stunden (in denen viel unternommen wurde, außer zu reden) schrecken mich komplett ab. Die Szenen zwischen den beiden Figuren wurden so überzeichnet, dass ich den Reader erst einmal weglegen und tief durchatmen musste.
Und als sich dann (ACHTUNG kleiner Spoiler:) ihr vermeintlicher Loveinterest nach der einen Nacht zunächst doch als Aufreißer herausstellte, verfiel Kathie in eine regelrechte Depression. Mich hätte an dieser Stelle ihre Vorgeschichte interessiert und was ein solch naives Verhalten auslöst.
Genau wie Kathie verzweifelt hinter diesem Mann her rennt, ist der andere Kandidat damit beschäftigt, sie von sich zu überzeugen. Auf die gleiche seltsame und naive Art und Weise.

Ich muss leider zugeben, dass ich mich aufgrund dieser Charaktere durch das Buch gequält habe und auch schon daran dachte, es einfach abzubrechen. Da ich dies bei Rezensionsexemplaren jedoch ungern mache, habe ich bis zum Schluss durchgehalten immer in der Hoffnung, dass es nur besser werden könnte. Doch die Geschichte plätscherte trostlos vor sich hin. Kathie immer noch auf der Suche nach ihrem verloren gegangenem Traumprinz und verfolgt von dem ehemaligen Schulkameraden, der ebenfalls die Hoffnung nicht aufgeben wollte. Eine später aufkommende Dramatik konnte es dann leider auch nicht mehr für mich retten. Ein Ausgang des Romans war mir schnell klar und so wie ich es erwartet habe, ist es dann auch letzten Endes ausgegangen.

Fazit:

Leider hat mich mein erstes Buch der Autorin Zora Gienger enttäuscht. Unsympathische und überzeichnete Figuren sowie ein vor sich hin plätschernder Plot konnten mir keine Lesefreuden bereiten. Von der winterlichen Atmosphäre war leider auch wenig zu spüren. Ein Roman, den ich leider nicht weiter empfehlen kann.

Veröffentlicht am 23.11.2016

Der Angstmann

Der Angstmann
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Rezension zu Der Angstmann von Frank Goldammer

Titel: Der Angstmann
Autor: Frank Goldammer
Verlag: dtv
Seitenzahl: 336
Genre: Kriminalroman
Preis: 15,90 €
Erscheinungsdatum: 23.09.2016
Isbn: 978-3-423-261203

Inhalt:

Dresden, ...

Rezension zu Der Angstmann von Frank Goldammer

Titel: Der Angstmann
Autor: Frank Goldammer
Verlag: dtv
Seitenzahl: 336
Genre: Kriminalroman
Preis: 15,90 €
Erscheinungsdatum: 23.09.2016
Isbn: 978-3-423-261203

Inhalt:

Dresden, November 1944: Die Bevölkerung leidet unter den anhaltenden Kriegszuständen und den täglichen Entbehrungen. Flüchtlingsströme drängen in die Stadt. Bombenalarme gehören zum Alltag. Da wird Kriminalinspektor Max Heller zu einer grausam zugerichteten Frauenleiche geholt. Schnell geht das Gerücht um: Das war der Angstmann, der nachts durch die Gassen schleicht. Heller gibt nichts auf das Gerede. Inmitten der Wirren des letzten Kriegswinters macht er sich auf die Suche nach einem brutalen Frauenmörder. Nicht nur sein linientreuer Vorgesetzter Rudolf Klepp legt Heller dabei Hindernisse in den Weg. Als im Februar 1945 die Stadt in einem beispiellosen Bombenhagel dem Erdboden gleich gemacht wird, hält man auch den Mörder für tot. Doch der Angstmann kehrt zurück.

Meinung:

„Der Angstmann“ war wieder mal eines jener Bücher, auf welches ich durch die vielen Bookstagram Posts aufmerksam geworden bin. Durch den Klappentext und das bedrückende Coverbild waren meine Erwartungen an den Kriminalroman sehr hoch angesetzt. Leider wurden sie nicht gänzlich erfüllt.

Mit Kriminalinspektor Heller hat Frank Goldammer einen Charakter geschaffen, der sich auf der einen Seite durch seine Taten - besonders in dieser schwierigen Zeit - ein Gesicht macht und auf der anderen Seite trotzdem irgendwie immer unnahbar, angreifbar bleibt. Er war in der Lage, Güte zu zeigen, wo andere bereits abgestumpft waren und doch wurde seine Position in diesem Krieg bis kurz vor Schluss nicht wirklich erkennbar, obwohl hier und da Hinweise eingestreut wurden.

„Heller erwiderte nichts. Leute mit Totenköpfen an ihren Mützen sollten einen Anblick wie diesen aushalten können.“ - Seite 13

Seine Ermittlungen in den Mordfällen an den jungen Mädchen finden zu einer Zeit statt, in der die Leute schon so viele Tote zu beklagen haben, dass sie sich mit einem „einfachen“ Mörder nicht mehr auseinander setzen wollen (und können). Seine Leidenschaft zum Beruf in allen Ehren, verstrickt er sich teilweise doch zu sehr in seine Arbeit und lässt dadurch seine Frau und das Nachhausekommen zu ihr in den Hintergrund geraten. Ich habe mich an diesen Stellen ernsthaft gefragt, wie man damals seine Prioritäten eingeteilt hätte.

Im Allgemeinen fand ich die Stimmung, die während und nach Ende des Krieges herrschte sehr gut transportiert. Dies lag vor allem am Sprachgebrauch der Figuren, der sehr authentisch eingesetzt wurde. Auch die Gleichgültigkeit und Abgestumpftheit, die die Menschen nach so vielem Elend befallen hat, wurden hier sehr gut verarbeitet.

„Es ist kein Dämon, Karin, es ist ein Mensch.“ - Seite 81

Durch die Kriegserzählungen meiner Großeltern weiß ich, dass man damals ab einem bestimmten Punkt einfach nur noch funktionieren musste, um sich und seine Familie durch diese Zeit zu bringen. Auch die grausame Bombennacht sowie die Darstellung der Opfer hat Goldammer überzeugend beschrieben.

„Die meisten Menschen hasteten an den Einschusslöchern in den Wänden vorbei, ohne sie zu bemerken.“ - Seite 132

Genauso waren es die Parallelen zu unserer aktuellen Flüchtlingssituation, die Goldammer eindrücklich in sein Werk hat mit einfließen lassen.

„Die Lager platzen aus allen Nähten. Besonders Lager eins ist dem Gauleiter ein Dorn im Auge. Es sollte nur ein Durchgangslager werden, doch es ist längst überfüllt. Die wollen nicht weiter, fühlen sich hier sicher, sie bekommen Lebensmittel und warten auf Verwandte.“ - Seite 46

Damals wie heute, waren (und sind) Menschen vor dem Krieg auf der Flucht. Und als ob das nicht schon schlimm genug ist, mussten (und müssen) sie auch noch mit Anfeindungen aus der Bevölkerung rechnen. Ob der Autor dies mit Absicht eingebaut hat, um ein Statement zu setzen, sei einmal dahingestellt.

Hätte es sich bei diesem Buch um einen ausschließlichen Roman gehandelt, der zur Zeit des 2. Weltkrieges spielt, hätte das Buch sicher meine volle Punktzahl erhalten. Es handelt sich aber schließlich immer noch um einen Kriminalroman und für einen solchen fehlte es mir hier deutlich an Spannung, da der historische Teil des Werkes eindeutig obsiegt. Erst nach der erwähnten Bombennacht nehmen die Ermittlungen ihren Höhepunkt an, der jedoch schon fast am Ende des Buch angesiedelt wurde. Durch die grauen dieser Nacht, war der komplette Spannungsbogen bereits erschöpft und ich habe mich doch ein wenig durch die letzten 100 Seiten quälen müssen. Auch hatte ich bereits früh einen Verdacht, wer die Taten begangen haben könnte und auch wenn ich zunächst noch auf eine falsche Spur geführt worden bin, hat sich meine Vermutung am Ende bestätigt.

Am Ende des Buchs erfährt man, dass dies der erste Fall von Max Heller ist und im Jahr 2017 ein weiteres Buch mit ihm als Ermittler erscheinen wird. Momentan bin ich noch nicht dazu geneigt, auch diesen Kriminalroman lesen zu wollen.

Fazit:

„Der Angstmann“ siegt bei mir mit seinem historischen Anteil auf voller Linie, weiß allerdings mit dem kriminalistischen Teil nicht zu überzeugen. Die Ausgewogenheit von Kriegsstimmung und Mordermittlungen war einfach nicht da. Max Hellers erster Fall gleicht eher einem Kriegsdrama, denn einem Krimi, welcher mir jedoch versprochen wurde.

Veröffentlicht am 23.11.2016

Eine wundersame Weihnachtsreise

Eine wundersame Weihnachtsreise
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Rezension zu Eine wundersame Weihnachtsreise von Corina Bomann

Titel: Eine wundersame Weihnachtsreise
Autor: Corina Bomann
Verlag: Ullstein Buchverlage
Seitenzahl: 240
Genre: Weihnachtsroman
Preis: 9,99 ...

Rezension zu Eine wundersame Weihnachtsreise von Corina Bomann

Titel: Eine wundersame Weihnachtsreise
Autor: Corina Bomann
Verlag: Ullstein Buchverlage
Seitenzahl: 240
Genre: Weihnachtsroman
Preis: 9,99 €
Erscheinungsdatum: 09.10.2015
Isbn: 978-3548287744

Klappentext:

Eigentlich kann Anna Weihnachten nicht ausstehen. Doch in diesem Jahr will sie mit der Familie feiern. Und so setzt sie sich in den Zug nach Berlin. Was folgt, ist ein unvorhergesehener Roadtrip der verschneiten Art: Nichts geht mehr, Anna muss sich mit Schneepflug und per Anhalter durchschlagen, und überall läuft in Dauerschleife Last Christmas. Auf ihrer Odyssee begegnet sie aufmüpfigen alten Damen, einem lebensklugen LKW Fahrer und einem Haufen Hippies. Doch so unterschiedlich diese Menschen auch sind, sie alle verbindet an diesem Tag das eine: Es ist Weihnachten.

Meinung:

Zugegeben, die Inhaltsangabe verspricht nichts Neues. Ein Weihnachtsmuffel, der vom Zauber der heiligen Nacht überzeugt wird und eine Reise, wie aus einem Roadmovie. Doch ist Corina Bomann diese Mischung geglückt.

„All dies Leute gaben vor, ihre Familie gut zu kennen. Sie trafen sich regelmäßig zu Grillenden und anderen Festivitäten, doch offenbar schienen sie dennoch nicht zu wissen, was ihre Liebsten wollten.“ - Seite 28

Anna wird nicht umsonst von ihrer besten Freundin als Grinch bezeichnet, kann sie Weihnachten doch so gar nichts abgewinnen. Doch dieses Jahr lässt sie sich von ihrem kleinen Bruder dazu erweichen, Weihnachten nach Hause, nach Berlin, zu kommen. Jedoch schläft sie im Zug ein und wacht an der Endhaltestelle erst wieder auf. Und damit beginnt ihre wirklich wundersame Odyssee, an der mit Sicherheit George Michael eine gewisse Mitschuld trägt.

Auf ihrem Weg nach Hause begegnen ihr die unterschiedlichsten Menschen und ihre Geschichten. Diese Aneinanderkettung von Begebenheiten wirken nicht immer authentisch. Aber das müssen sie auch nicht. Sie sollen erheitern und das schaffen sie auch. Besonders ein Gespann, dass Anna auf ihrer Reise kennenlernt, hat es mir angetan. Von ihnen, und auch den anderen Charakteren, hätte ich gerne noch mehr gelesen. Doch halte ich die Länge des Romans für völlig ausreichend. Ich war mit dem Buch innerhalb von einem Nachmittag bis in den Abend durch und als vorweihnachtliche Lektüre ist es daher wirklich sehr passend. Selbst auf die Kürze dieses Romans hat die Autorin es geschafft, ihrer Hauptprotagonistin eine Charakterentwicklung zu verpassen und die Figuren rundherum liebenswert erscheinen zu lassen. Hierzu trägt auch der angenehme Schreibstil bei, der sich flüssig und leicht lesen lässt.

Das Ende lässt viel Raum für Spekulationen, ist aber für meinen Geschmack perfekt gewählt. Alles in allem ein Weihnachtsroman, an dem man nicht viel aussetzen kann, sieht man von den vielen Zufällen, die geschehen, ab. Eine klassische Liebesgeschichte dürft ihr allerdings nicht erwarten (was bei mir jedoch zu Pluspunkten geführt hat).

Fazit:

Wenn ihr auf der Suche nach einem klassischem Buch für die Vorweihnachtszeit seit, das sich an einem Nachmittag mit einem leckeren Kakao und einer kuscheligen Decke gut lesen lässt, kann ich euch „Eine wundersame Weihnachtsreise“ nur ans Herz legen.

Es ist eine weihnachtliche Geschichte für das Herz, welche jedoch komplett ohne Romanze auskommt und trotzdem zu berühren weiß. Der Roman hätte länger ausfallen, die Personen hätten noch tiefer ergründet werden können, aber auch so konnte er mich sehr gut unterhalten.

Veröffentlicht am 21.11.2016

Die Weihnachtsfortsetzung zu "Die Kräuter der Provinz"

Das Weihnachtsdorf
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Rezension zu Das Weihnachtsdorf von Petra Durst-Benning

Titel: Das Weihnachtsdorf
Autor: Petra Durst-Benning
Verlag: Blanvalet
Seitenanzahl: 208 Seiten (170 Seiten Roman, danach folgen Rezepte)
Genre: ...

Rezension zu Das Weihnachtsdorf von Petra Durst-Benning

Titel: Das Weihnachtsdorf
Autor: Petra Durst-Benning
Verlag: Blanvalet
Seitenanzahl: 208 Seiten (170 Seiten Roman, danach folgen Rezepte)
Genre: Weihnachtsroman
Preis: 12,00 €
Erscheinungsdatum: 26.09.2016
Isbn: 978-3764505981

Das Buch wurde mir freundlicherweise vom Bloggerportal von der Random House Verlagsgruppe zur Verfügung gestellt.

„Das Weihnachtsdorf“ ist der zweite Teil der Maierhofen-Reihe. Alle Bände mit Erscheinungsdatum im Überblick:

Band 1: „Kräuter der Provinz“ - erschienen am 14.09.2015
Band 2: „Das Weihnachtsdorf“ - erschienen am 26.09.2016
Band 3: „Die Blütensammlerin“ - erschienen am 20.03.2017

Inhalt:

Es ist Anfang Dezember im malerischen Allgäu. Maierhofen liegt friedlich im Schnee, Kerzenlicht funkelt in den Häusern. Der Trubel des Sommers ist längst vorbei, das große Kräuter-der-Provinz-Festival nur noch eine schöne Erinnerung. Langweilig wird es im Genießerdorf jedoch lange nicht, denn der erste Weihnachtsmarkt steht bevor. Wenn es nach Werbefrau Greta geht, haben dort Plastik-Nikoläuse und billiger Glühwein nichts verloren. Wird es aber den Maierhofenern gelingen, das Wahre und Gute in den Winter hinüberzuretten?

Meinung:

Die vorweihnachtliche Stimmung hat mich endgültig gepackt und es muss nun ein Weihnachtsbuch nach dem anderen daran glauben. Wer weiß, vielleicht sitzen wir ja schon zu Heiligabend zu viert unter dem Baum, da müssen die Bücher jetzt noch schnell verschlungen werden. Der erste Band der Maierhofen-Reihe wurde mir schon mehrfach ans Herz gelegt und das wundervolle Cover von „Das Weihnachtsdorf“ ließen in mir den Wunsch aufkommen, dieses Buch unbedingt lesen zu wollen. Jetzt nach Beenden der Lektüre möchte ich euch auf jeden Fall dazu raten, erst „Die Kräuter der Provinz“ zu lesen. Ich mag euch dies wie folgt begründen:

Der Roman ist in einer charmanten, einfachen Sprache verfasst und man wird direkt zu Beginn in die Geschichte geschleudert, da sie an die Geschehnisse des Vorbandes anknüpft. Dies - sowie der Umstand, dass das Buch im Ganzen lediglich 208 Seiten umfasst - führt dazu, dass keine Zeit für Charaktereinführung- oder Beschreibung geblieben ist. Zwar werden die vorangegangenen Handlungen kurz angerissen, aber für einen Leser, der mit diesem Buch beginnt, bleiben die Charaktere doch leicht in der Ferne. Da ich sie im großen und ganzen sehr sympathisch fand, empfand ich diesen Umstand, als ausschließlichen Leser des Weihnachtsbandes, als unerfreulich an. Sämtliche Beziehungskonstellationen, berufliche sowie persönliche Schicksale ergeben sich aus dem ersten Band. Deswegen würde ich ihn auch nicht als alleinstehendes Buch, sondern als einen Weihnachts-Sonderband zwischen „Kräuter der Provinz“ und dem im März erscheinenden „Die Blütensammlerin“ betrachten. Unter diesen Umständen verspricht er nämlich einen unterhaltsamen Nachmittag an einem kalten Wintertag.

Abgerundet wird er durch die Rezepte und Dekorationsvorschläge im Anhang die nicht etwa von der Autorin, sondern von ihren Figuren höchstpersönlich beigesteuert wurden. Ein besonderer Pluspunkt erhält Durst-Benning bei mir aufgrund der positiv besetzten Rolle des veganen Metzgers. Vielen Dank also an dieser Stelle dafür.

Fazit:

Ich lege „Das Weihnachtsdorf“ allen Durst-Benning Fans und vor allem den Lesern des ersten Maierhofen-Bandes ans Herz, da er als zusätzliche Kurzgeschichte zu „Die Kräuter der Provinz“ gesehen werden kann. Ich habe mich ihm auch ohne den ersten Band gelesen zu haben angenommen und konnte trotz allem die weihnachtliche Atmosphäre des „Genießerdorfes“ spüren. Außerdem ist nun meine Neugier auf die Charaktere und ihre Vorgeschichte geweckt, so dass ich mich sicher auch noch den ersten Band zulegen werde.

Veröffentlicht am 21.11.2016

Die silberne Königin

Die silberne Königin
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Rezension zu Die silberne Königin von Katharina Seck

Titel: Die silberne Königin
Autor: Katharina Seck
Verlag: Bastei Lübbe
Genre: Fantasy, Märchen
Preis: 12,00 €
Erscheinungsdatum: 14.10.2016
Isbn: 978-3404208623

Das ...

Rezension zu Die silberne Königin von Katharina Seck

Titel: Die silberne Königin
Autor: Katharina Seck
Verlag: Bastei Lübbe
Genre: Fantasy, Märchen
Preis: 12,00 €
Erscheinungsdatum: 14.10.2016
Isbn: 978-3404208623

Das Buch wurde mir von Bastei Lübbe zwecks einer Leserunde auf wasliestdu.de zur Verfügung gestellt.

Inhalt:

Silberglanz ist eine beschauliche Stadt in einer winterlichen Welt. Doch die Schönheit der von glitzerndem Schnee bedeckten Landschaft ist trügerisch. Seit Jahrzehnten ist das Land im ewigen Winter gefangen, es droht unter den Schneemassen zu ersticken. Alles ändert sich, als die 24-jährige Emma in die Chocolaterie von Madame Weltfremd kommt und diese ihr ein Märchen erzählt, das Märchen der silbernen Königin. Denn darin verborgen liegt die Wahrheit - über den Winterfluch, über den kaltherzigen König und über Emma selbst.

Meinung:

Der Einstieg in den Roman war wirklich märchenhaft. Katharina Secks Schreibstil konnte mich schnell in Emmas eisige Welt mitnehmen. Das Leid der Menschen in ihrem Dorf, die aufgrund des ewigen Winters stets am Hungertuch nagen mussten, war genau so greifbar wie der Duft der geschmolzenen Schokolade in Madame Weltfremds Chocolaterie. Dass diese beiden Welten innerhalb eines Dorfs existieren können - die einen Bewohner, die sich kaum über die runden bringen und die anderen, die sich teure Pralinen gönnen können - wurde kritisch und prägnant beschrieben. Ein wichtiger Teil ist die Geschichte in der Geschichte, die Madame Weltfremd Emma und ihrer Kollegin an den Abende nach Ladenschluss erzählt und die sich nach und nach mit Emmas eigener verbindet.

„Es war einmal ein Königreich das vor vielen tausenden Jahren für seine Schönheit bekannt war. Das Königreich hatte keinen Namen, denn kein Name konnte der Schönheit des Landes gerecht werden.“ - Seite 60

Doch dann kam der Einbruch, bei ca. der Hälfte des Buchs, der mit einem Spannungsabfall einher ging. Emma beschließt, dem Leid ihrer Mitmenschen eine Ende zu setzten und sich dem eisigen König entgegen zu stellen. Doch ihre genaue Absicht, ihr Vorhaben blieben regelrecht unklar, da viele Seiten mit leeren Worthülsen gefühlt wurden.

Später fielen mir noch Ähnlichkeiten mit anderen Märchen auf. Zum Bespiel „Die schöne und das Biest“. Bis zu einem gewissen Punkt hatte ich geglaubt (und gehofft), dass dieser Roman ohne eine Liebesgeschichte auskommt. Die aufkommende Romanze nahm zwar (zum Glück) keinen all zu großen Rahmen ein, wirkt in meinen Augen jedoch zu sehr inszeniert. Der Konflikt, entweder die Vergangenheit hinter sich zu lassen, oder Verzeihen zu lernen konnte den Schluss des Romans dann wieder für mich retten.

Ich hätte mir gewünscht, den Zauber, den das Buch am am Anfang versprüht hat, bis zum Ende fühlen zu können. Besonders die Erzählungen von Madame Weltfremd haben ihren eigenen Zauber entfalten können so dass ich es schade fand, dass sie als Person in der zweiten Hälfte in den Hintergrund gerückt ist.

„Casper war die Kälte in Person; er trug sie in sich, trug sie zur Schau, trug das Eis wie eine zweite Haut.“ - Seite 119

Fazit:

„Die silberne Königin“ ist ein modernes Märchen, das wunderbar in die kalte Jahreszeit passt. Es konnte mich zu anfangs mit seinem wundervollen und bildhaften Schreibstil mitreißen, wies aber im weiteren Verlauf ein paar Längen auf, die den Lesefluss unterbrechen ließen. Das runde und für ein Märchen typische Ende konnte diesen langatmigen mittleren Teil wieder gut machen, bremsten meine anfängliche Euphorie für den Roman jedoch aus. Im Allgemeinen kam das Buch in der Leserunde jedoch sehr gut an, so dass ich mir vorstellen kann, das es noch viele weitere Fans dazu gewinnen wird.

Nächsten Herbst wird Katharina Secks neustes Werk „Tochter des dunklen Waldes“ (ebenfalls im Bastei Lübbe Verlag) erscheinen. Da ich der Autorin auf jeden Fall noch eine Chance geben möchte, freue mich schon sehr auf ihr neues Buch, auf das wir uns aber noch bis zum 29.09.2017 gedulden müssen.