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Veröffentlicht am 30.03.2017

Lovesong

Lovesong
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Rezension zu Lovesong von Sophia Bennet

Titel: Lovesong
Autor: Sophie Bennett
Übersetzer: Sophia Zeitz
Verlag: Chicken House (Verlag)
Genre: Jugendbuch
Preis: Hardcover 16,99 € / 10,99 € ebook
Erscheinungsdatum: ...

Rezension zu Lovesong von Sophia Bennet

Titel: Lovesong
Autor: Sophie Bennett
Übersetzer: Sophia Zeitz
Verlag: Chicken House (Verlag)
Genre: Jugendbuch
Preis: Hardcover 16,99 € / 10,99 € ebook
Erscheinungsdatum: 24.03.2017
Isbn: 978-3551520913

Vielen Dank an Carlsen und Netgalley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Klappentext:

Warum alle so verrückt nach The Point sind, ist Nina ein Rätsel. Doch als sie ihre kleine Schwester zu einem Meet-and-Greet begleitet und dabei die Verlobte des Sängers rettet, wird sie prompt deren neue Assistentin. Plötzlich tourt Nina mit den vier begehrtesten Jungs aller Zeiten um die Welt – und sieht, wer sie wirklich sind. Die angesagte Band steht kurz vor der Trennung und ausgerechnet Nina soll das verhindern! Aber viel schwerer fällt ihr das, was sie für unmöglich gehalten hat: Sie darf sich auf keinen Fall in einen der Jungs verlieben.

Meinung:

Die Rezension zu diesem Titel fällt mir dieses Mal wirklich nicht leicht. Ich wollte und würde dieses Buch so gerne lieben, jedoch gab es da ein paar Punkte, die mich wirklich sehr gestört haben.

Wobei ich direkt mit dem Beginn der Geschichte anfangen kann. Dort steht nämlich fett „Vorwort“ drüber. Was ich dann in den ersten Worten für persönliche Anmerkungen der Autorin gehalten habe, war tatsächlich jedoch die Einführung in den Roman. Die Verwendung des Begriffs Prolog wäre an dieser Stelle tatsächlich ratsamer gewesen und nicht so irreführend.

Nina als Protagonistin lernte ich in dem „Vorwort“ als naives und leichtgläubiges Mädchen kennen. Wäre dieser Charakterzug nicht von Dauer und lediglich als Aufhänger ihrer Geschichte angedacht gewesen, hätte ich gut mit ihr als Hauptfigur leben können. Ich sehe jedoch leider keine Entwicklung, die sie durchlebt. Ein Charakter mit Stillstand kann für Romane von anderer Art sicher ein nettes Stilmittel sein. Doch gerade in diesem Buch, hätte ich mir einen Reifeprozess wirklich sehr gewünscht. Nina bleibt das naive Mädchen, das sich seit dem „Vorwort“ im Kreis zu drehen scheint.

Die Art der Erzählung ist entsprechend des Genres jugendlich gehalten, ohne zu gewollt zu wirken. Allerdings bringen klischeehafte Stilelemente die leicht zu lesenden Schreibweise das ein oder andere Mal zu Fall. Dass sich eine Person am Anfang des Romans vor den Spiegel stellt und anfängt sich selbst zu beschreiben, nur damit der Leser sich vorstellen kann, wie diese Person auszusehen hat, mochte ich noch nie und möchte es auch wirklich nicht mehr lesen müssen.

Trotz der zuvor genannten Umstände konnte ich mich schnell in der Geschichte verlieren. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass es sich bei „Lovesong“ ausnahmsweise mal nicht um einen „Bad Boy Rockstar trifft auf unscheinbares Girly“ Roman handelt. Als ich mit dem Lesen begann, hatte ich nur noch ungefähr den Klappentext im Kopf und so hatte ich zunächst das Problem, dass mir der Umstand, warum ausgerechnet eine 17jährige Schülerin den Job der persönlichen Assistentin erhalten soll, recht unglaubwürdig erschien. Für das Genre war es vielleicht passend, aber realitätsnah sieht deutlich anders aus. Jedoch kommen hierzu im weiteren Verlauf andere Tatsachen auf den Tisch, die mich positiv überrascht haben und mich das Buch mehr mögen ließen. Genau wie das Katz und Maus Spiel der Autorin mit mir als Leserin. Ich hatte bis zu einem gewissen Punkt andauernd Vermutungen, wen aus der Band es denn nun treffen könnte/würde, die sie einige Seiten später mich wieder über den Haufen werfen ließ. Dazu kam ein spannender Handlungsbogen und sympathische Figuren (Protagonistin Nina ausgeschlossen).

„Täglich warfen sich ihm die Frauen an den Hals, doch er war der einsamste Mensch, den ich kannte.“ - Position 1419

Es hätte wahrlich ein Lesevernügen werden können, wäre da nicht der Einbruch ab wirklich genau der Hälfte gewesen. Der Verlauf nahm ab diesen Zeitpunkt eine komplett andere Richtung ein. All das, was Bennett sich bis zu diesem Zeitpunkt mühevoll bei mir aufgebaut hatte, verpuffte in Unglaubwürdigkeit und an den Haaren herbeigezogenen Ereignissen. Zurück in die Klischeefalle. Genau dazu passte das zuckersüße und extrem kitschige Ende, dass auf einmal abrupt runter erzählt wurde. Sicher habe ich schon deutlich schlechtere Bücher mit genau diesem Thema gelesen und wahrscheinlich bin ich die einzige, die sich einen Verlauf und Ausgang „wie es wirklich hätte passieren können“ wünscht. Jedoch gerade weil mich das Buch auf eine gewisse Art und Weise berühren konnte, ist es schade, dass in der zweiten Hälfte nicht genau an diese Authentizität anknüpft wurde.

Fazit:

Ich hätte „Lovesong“ so gerne zu meinen Lieblingsbüchern zählen wollen. So viel Potenzial, dass für eine naive Protagonistin und klischeehafte Geschehnisse verschenkt wurde. Trotz allem wurde ich gut unterhalten und es ist sicher eine Alternative für alle, die keine Bücher mehr über Rockstars lesen wollen, die nur für eine Nacht bleiben.

Veröffentlicht am 24.03.2017

Tor der Ewigkeit

Unsterblich - Tor der Ewigkeit
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Rezension zu Tor der Ewigkeit von Julie Kagawa

Titel: Unsterblich - „Tor der Ewigkeit“
Autor: Julie Kagawa
Übersetzer: Charlotte Lungstrass-Kapfer
Verlag: Heyne
Genre: Fantasy/Dystopie
Preis: Taschenbuch ...

Rezension zu Tor der Ewigkeit von Julie Kagawa

Titel: Unsterblich - „Tor der Ewigkeit“
Autor: Julie Kagawa
Übersetzer: Charlotte Lungstrass-Kapfer
Verlag: Heyne
Genre: Fantasy/Dystopie
Preis: Taschenbuch 9,99 € / 8,99 € ebook
Erscheinungsdatum: 09.01.2017
Isbn: 978-3453318151

Das Buch ist ein Rezensionsexemplar des Bloggerportals der Random House Verlagsgruppe. Vielen Dank für die Bereitstellung.

Die Reihe in der kompletten Reihenfolge:

Band 1: Unsterblich - „Tor der Dämmerung“ -
Band 2: Unsterblich - „Tor der Nacht“ -
Band 3: Unsterblich - „Tor der Ewigkeit“

Achtung! Es handelt sich hierbei um den dritten und letzten Band der Reihe. Da es sich um eine aufeinander aufbauende Serie handelt, empfehle ich sowohl die Bücher, als auch meine Rezensionen in dieser Reihenfolge zu lesen.

Klappentext:

Dunkelheit ist über die Welt gekommen, die Städte liegen in Trümmern, und selbst die Vampire sind nicht mehr in Sicherheit. Niemand weiß das besser als die toughe Allison Sekemoto, denn ihr wurde von dem gefährlichen Vampirmeister Sarren das genommen, was ihr am Teuersten war. Begleitet von ihrem geheimnisvollen Schöpfer Kanin und ihrem Blutsbruder Jackal nimmt Allie die Verfolgung Sarrens auf, um sich an ihm zu rächen. Doch Sarren lockt Allie in eine Falle, und plötzlich steht viel mehr auf dem Spiel als nur die Erfüllung von Allies Racheplänen.

Meinung:

Nachdem ich mir die ersten beiden Bände rasch hintereinander gekauft hatte, konnte ich der Veröffentlichung des letzten Bandes kaum entgegensehen. Obwohl ich den zweiten Band bislang als den Schwächsten empfand, musste ich einfach wissen, wie es für Allison, Kanin und Jackal ausgehen würde. Leider hat Band 3 „Tor der Ewigkeit“ seinen Vorgänger vom Thron des „schlechtesten Buch der Reihe“ gestoßen.

Positiv am Anfang war der nahtlose Übergang in die Geschichte. Ellenlange Wiederholungen, um den Leser wieder in die Geschichte einzuführen empfinde ich immer als sehr störend und bin deswegen froh, dass Kagawa auch hier nicht diesen Weg gewählt hat. Und doch zog sich der Einstieg das Buch über mehrere hundert Seiten. Als ich dachte, dass es nun endlich losgehen würde, kam wieder der nächste Dämpfer. Allies Weg nach Eden ist zwar mit einigen Kämpfen gegen die Verseuchten gespickt, allerdings wiederholen sich diese und dazwischen passiert leider kaum etwas. Sowohl der innere Kampf gegen sich selbst als auch ihre Streitereien mit Jackal kennt man bereits aus dem Vorgänger und wissen nichts Neues zu erzählen.

Ab einem gewissen Punkt wurde ich dann in meiner Vermutung, die ich zu Ende des zweiten Bandes hatte, bestätigt. Leider zu meinem Unmut. Wenn ich jetzt schreibe, dass eine gewisse Person zurückkehrt, ist dies wahrscheinlich schon zu viel gesagt. Allerdings lässt sich dieser Umstand nur sehr schwer umschiffen. Ich hätte mir gewünscht, dass diese Figur keinen weiteren Auftritt mehr bekommen wird. Ich konnte sie nie ins Herz schließen und fand die Interaktionen mit dieser Person und Allison schon vorher unerträglich. Hier steigern sie sich nun in eine Ebene, die mir einen weiteren Dampfer verpasste und zusätzlich zu den vorhandenen Längen nicht zum Vorankommen beigetragen haben. Ich habe wirklich sehr lange an dem Buch gelesen, was bei den anderen Teilen nicht der Fall war. Allies Entwicklung, die mir in den beiden Teilen zuvor wirklich gut gefallen hatte, wird durch diesen Charakter ausgebremst. Sie verhält sich kindlich und zickig, was sogar von Jackal angemerkt wird. Dieses Verhalten steht im krassen Gegensatz zu ihrer blutrünstigen Art, mit der sie ihre Gegner zerteilt.

Jackal, der ja von vielen Lesern gemocht wird, bleibt weiterhin ein Charakter, der dazu geschaffen wurde, gehasst zu werden. Alle Autoren von New Adult Romanen, die an der Erstellung eines „richtigen Bad Boys“ scheitern, sollten sich ihn zur Vorlage nehmen. Allies Mentor Kanin wirkt - selbst für einen Vampir - sehr blass. Dafür, dass er für Allison und Jackal eine sehr große Rolle spielen soll, bekommt er von Band zu Band immer weniger Leben eingehaucht. Was ich sehr schade finde, denn er hat eigentlich das Potenzial, ein Lieblingscharakter zu sein.

Im Gegensatz zu „Plötzlich Fee“ ist die „Unsterblich“ Serie blutig und derbe. Ein Aspekt, der mir in allen Teilen gut gefallen hat. Die Bücher wären - für meinen Geschmack - perfekt gewesen, hätte die Autorin nicht unbedingt eine Liebesgeschichte mit einbringen wollen. Dieser schwulstige und aufgesetzte Charakterwandel mag einfach nicht zum Rest der Story passen.

Zum Schluss hin kommt die Geschichte dann doch noch so richtig in Fahrt und die Ereignisse überschlagen sich. Ich hätte mir mehr von dieser Dynamik im Rest des Buchs gewünscht. Hätte man 200 Seiten gestrichen, es wäre wahrscheinlich nicht aufgefallen.

Fazit:

Der Abschlussband der „Unsterblich“ Reihe ist ohne Frage spannend und hat ein würdiges Ende erhalten. Durch seine Längen zieht es sich jedoch streckenweise so sehr, dass ich mich anhalten musste, weiter zu lesen. Eine gekürzte Version des Endergebnisses wäre auch angemessen gewesen. Auch wenn das Buch wieder sehr viel Brutalität ausweist, wurde in diesem Teil mehr Wert auf Romantik gelegt, was ich als störend empfand. Fantasy muss nicht immer Liebe enthalten. Besonders nicht, wenn sie erzwungen wirkt.

Veröffentlicht am 20.03.2017

Wir fliegen, wenn wir fallen

Wir fliegen, wenn wir fallen
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Rezension zu Wir fliegen, wenn wir fallen

Titel: Wir fliegen, wenn wir fallen
Autor: Ava Reed
Verlag: Ueberreuther
Seiten: 304
Genre: Young Adult
Preis: 16,95 € Hardcover / 14,99 € ebook
Erscheinungsdatum: ...

Rezension zu Wir fliegen, wenn wir fallen

Titel: Wir fliegen, wenn wir fallen
Autor: Ava Reed
Verlag: Ueberreuther
Seiten: 304
Genre: Young Adult
Preis: 16,95 € Hardcover / 14,99 € ebook
Erscheinungsdatum: 17.02.2017
Isbn: 978-3764170721

Klappentext:

Eine Nacht unter den Sternen schlafen. Einen Spaziergang im Regenwald machen. Die Nordlichter beobachten ... So beginnt eine Liste mit zehn Wünschen, die Phil nach seinem Tod hinterlässt, gewidmet seinem Enkel Noel und der siebzehnjährigen Yara. Phils letztem Willen zufolge sollen sich die beiden an seiner statt die Wünsche erfüllen. Gemeinsam. Yara und Noel, die sich vom ersten Moment an nicht ausstehen können, willigen nur Phil zuliebe ein. Doch ohne es zu wissen, begeben sich die beiden auf eine Reise, die nicht nur ihr Leben grundlegend verändern wird, sondern an deren Ende beiden klar ist: Das Glück, das Leben und die Liebe fangen gerade erst an.

Meinung:

Wie war das noch? Ich wollte kein Buch der Autorin mehr lesen? Nun ja, dies war nach der Enttäuschung um die Mondprinzessin auch so. Und dann bekamen wir ein wirklich hübsches Überraschungspaket von Lovelybooks zugeschickt. Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal dafür! Und da wären wir auch wieder bei den zweiten Chancen. Ava Reed konnte mit „Wir fliegen, wenn wir fallen“ nicht in die Riege meiner Lieblingsautoren aufsteigen aber sie hat bewiesen, dass sie steigerungsfähig ist.

Auch wenn es sich wieder um ein Jugendbuch handelt, wirkt ihr Schreibstil reifer. Ob es ihrer dazu gewonnenen Erfahrung geschuldet ist, oder aber einfach einem besseren Lektorat (ja, ich bin nach wie vor kein Freund des Drachenmondverlags) vermag ich nicht sagen. Die beiden Protagonisten kommen in der ersten Person in jeweils abwechselnden Kapiteln zu Wort und man merkt, dass sich Reed sehr viele Mühe bei der Schaffung ihrer Charaktere gegeben hat.

Durch den ersten Teil des Buchs bin ich förmlich geflogen. Ich mochte besonders Yara auf Anhieb und konnte mich gut in ihre Gefühle, Ängste und Trauer hineinversetzen. Charaktere, die mit mir zusammen die Liebe zu den Büchern teilen, bekommen alleine deswegen schon immer ein paar Pluspunkte.

„Wusstest du, dass man sagt, dass man während des Lesens einen Teil von sich selbst zwischen den Zeilen eines Buchs hinterlässt?“ - Seite 10

Und selbst Noel gefiel mir recht gut. Ihr kennt ja mein Problem mit den männlichen Figuren in YA und NA. Aber auch bei ihm hatte ich das Gefühl, hinter die Fassade schauen zu können und hinter der Schale, seine weiche und trauernde Seite zu sehen.

„Niemand kann dich darauf vorbereiten zu fallen - in ein Loch ohne Boden.“ - Seite 30

Ich muss ehrlicherweise sagen, dass ich mir den Klappentext vorher nicht angesehen habe (auch nicht den recht kurz gehaltene Text auf dem Buchrücken) und über die eigentlichen Plot - eine Bucket List - überrascht war. Die Idee ist nicht neu. Das Abarbeiten solcher Listen - auch für bereits verstorbene Personen - ist Inhalt zahlreicher Bücher. Die Punkte auf dieser waren in Ordnung, teilweise nichts besonderes, aber nett ausgedacht. Allerdings konnte mich die Umsetzung nicht so sehr vom Hocker reißen. Das Buch ist recht kurz und die einzelnen Punkte schnell abgearbeitet. Wenn man die Liste als Mittel zum Zweck sieht, dann mag dies ausreichend sein. Für mich war es jedoch zu wenig.

So gut mir das Buch am Anfang noch gefallen hat, so arg musste ich mich durch das letzte Drittel zwängen. Denn hier fällt Reed in alte Muster: Kleines Mädchen, das vom strahlenden Held gerettet werden muss und von einer Notlage in die nächste stolpert sowie das zu schnelle Heranführen einer Liebesgeschichte haben meinen Lesespaß leider ausgebremst.

„Es war einmal - so fingen alle Geschichten an, auch meine. Aber wie wird sie enden?“ - Seite 119

Die Gestaltung des Covers gefällt mir gut, wobei das Buch ohne Schutzumschlag sogar noch ein wenig besser ausschaut.

Fazit:

Ein gefühlvoller Schreibstil und sympathische Protagonisten treffen auf eine abgehakte Reise und ein viel zu schnell herbeigeführtes Ende. Auch wenn mir „Wir fliegen, wenn wir fallen“ eindeutig besser gefallen konnte als „Mondprinzessin“ so sehe ich Reeds Schwäche immer noch in der Kürze ihrer Romane. Ich würde nun aber eher zu einem Buch von ihr greifen, denn ich sehe, dass Potenzial und Luft nach oben vorhanden sind.

Veröffentlicht am 20.03.2017

Tote Mädchen lügen nicht

Tote Mädchen lügen nicht
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Rezension zu Tote Mädchen lügen nicht von Jay Asher

Titel: Tote Mädchen lügen nicht
Autor: Jay Asher
Übersetzer: Knut Krüger
Verlag: cbt
Genre: Jugendbuch
Preis: 8,99 € Taschenbuch / 7,99 € ebook
Erscheinungsdatum: ...

Rezension zu Tote Mädchen lügen nicht von Jay Asher

Titel: Tote Mädchen lügen nicht
Autor: Jay Asher
Übersetzer: Knut Krüger
Verlag: cbt
Genre: Jugendbuch
Preis: 8,99 € Taschenbuch / 7,99 € ebook
Erscheinungsdatum: 08.10.2012
Isbn: 978-3570308431

Klappentext:

Als Clay Jensen aus der Schule nach Hause kommt, findet er ein Päckchen mit Kassetten vor. Er legt die erste in einen alten Kassettenrekorder, drückt auf »Play« – und hört die Stimme von Hannah Baker. Hannah, seine ehemalige Mitschülerin. Hannah, für die er heimlich schwärmte. Hannah, die sich vor zwei Wochen umgebracht hat. Mit ihrer Stimme im Ohr wandert Clay durch die Nacht, und was er hört, lässt ihm den Atem stocken. Dreizehn Gründe sind es, die zu ihrem Selbstmord geführt haben, dreizehn Personen, die daran ihren Anteil haben. Clay ist einer davon

Meinung:

Erstmalig auf den Autor aufmerksam wurde ich durch sein Buch „Dein Leuchten“, welches um die Weihnachtszeit rum gefühlt auf jedem Blog und jedem Bookstagramprofil zu finden war. Gelesen habe ich es allerdings nicht. Da nun eine Serienadaption zu seinem Buch „Tote Mädchen lügen nicht“ (im Original „Thirteen Reasons Why) für Ende März auf angekündigt wurde, musste ich es vorher einfach noch schnell lesen. Auch wenn ich mir Serien und Filme damit selbst spoilere, so würde mir doch der „Da war im Buch aber anders!“ Aspekt fehlen.

Das Buch startet direkt mit dem Erhalt des Päckchens und auch wenn Clay dies zunächst noch für einen miesen Scherz hält, wird doch schnell klar: Es ist Hannahs letzte Botschaft. Namen und Orte sollen erklären, warum sie diesen verzweifelten Schritt gegangen ist. Clay ist sich sicher, dass er nichts mit ihrem Tod zu schaffen hat. Aber wieso erhält er dann die Kassetten? Er hat sich doch wirklich nichts zu Schulde kommen lassen, war immer nett zu ihr. Oder etwa doch nicht? Mit Clay zusammen muss der Leser herausfinden, welche Umstände zu Hannahs Tod geführt haben. Ihre Aufzeichnungen werden kursiv dargestellt, um sie von Clays Erzählungen zu unterscheiden.

"Ich bin mir sicher, dass ich auf dieser Liste nichts zu suchen habe. Ich habe nichts Falsches getan" - Seite 45

Schnell war ich von der Geschichte gefesselt und sehr zu zum Leidwesen meines Schlafbedürfnisses habe ich das Buch an einem Abend/einer Nacht zu Ende gelesen. Das Gefühl, unbedingt über jedes Detail bescheid wissen zu wollen, war einfach zu groß und mit einem flauen Gefühl im Magen bin ich schlafen gegangen. Der Roman hinterlässt einen üblen Beigeschmack, denn die Botschaft ist klar: Überlege gut dein Handeln und deine Worte, denn sie können schlimme Folgen nach sich ziehen. Gerade unter dem Aspekt, dass dies ein Jugendbuch ist, finde ich die Message was dies anbelangt, gut umgesetzt. Fachlich bin ich jedoch nicht ganz überzeugt worden. Dies liegt vor allem an Hannahs Gefühlen. Es ist hart und es tut mir leid, weil sie nunmal das Opfer in dieser Geschichte spielt, aber ich habe nicht mit ihr als Person, sondern vielmehr mit all den echten Menschen, die Mobbing zum Opfer gefallen sind/fallen mitgefühlt. Weil ich genau weiß, dass diese Dinge da draußen im „echten Leben“ passieren. Doch um mit Hannah mitfühlen zu können, war sie als Figur zu unausgebaut. Die Einblicke in ihre Psyche waren dafür zu wenig. Durch die Kassetten versucht sie ehrlich zu sein und ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen. Alles, wirklich alles raus zu lassen, was sie vorher immer nur Gedacht, aber nie ausgesprochen hat. Und entweder, sie versteckt auch weiterhin ihre Gefühle und Ängste, oder aber ihr Charakter ist einfach zu stark, zu stabil. Diese Rezension fällt mir dieses Mal wirklich schwer zu schreiben und ich hoffe ihr versteht was ich meine. Natürlich will man seinen Peinigern niemals zeigen, wie sehr sie einen wirklich verletzten. Aber wenn ein Charakter mit all seinen Feinden abrechnet, sollte doch greifbar sein, woher das alles kommt. Vielleicht liegt es aber auch an der Aneinanderreihung der von ihr geschilderten Ereignisse, die eine gewisse Unglaubwürdigkeit hervorrufen. Was ich versuche auszudrücken ist, dass mir der Selbstmord einfach zu konstruiert, zu gewollt wirkt. Ein jeder Selbstmord ist einer zu viel. Oft sind die Gründe für die Umstehenden nicht nachvollziehbar. Besonders was das Thema Depressionen betrifft, stoßen die Betroffenen auf Unverständnis - ich weiß leider, wovon ich schreibe. Deswegen: Wenn die Protagonistin, die es betrifft, nicht zu ihrem eigenen Tod passt, dann stimmt etwas mit der Umsetzung des Romans nicht. Vielleicht mag es auch an der geringen Seitenzahl (288 + große Zeilenabstände und Buchstaben) liegen, dass der Autor hier nicht mehr in die Tiefe gehen konnte. Oder aber es sollte nicht zu krass werden, da es immer noch ein Jugendbuch ist. Meiner Meinung nach sollte gerade im Hinblick darauf, dass es sich um einen Jugendroman handelt, nichts geschönt werden.

Gut zu wissen:

Die Serie zu „Tote Mädchen lügen nicht“ startet am 31.03.2017 auf Netflix und wird 13 Folgen umfassen. In den Hauptrollen werden Dylan Minnette und Katherine Lanford die Rollen von Clay und Hannah spielen.

Fazit:

„Tote Mädchen lügen nicht“ ist kein Buch, dass mich mit voller Gewalt umgehauen hat, aber dessen Botschaft eindeutig klar ist. Nicht die Geschichte selbst, sondern die, die sie weiterspinnt, macht betroffen und regt zum Nachdenken an.

Veröffentlicht am 17.03.2017

Achtnacht

AchtNacht
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Rezension zu Achtnacht von Sebastian Fitzek

Titel: Achtnacht
Autor: Sebastian Fitzek
Verlag: Droemer Knaur
Seiten: 416
Genre: Thriller
Preis: 12,99 € Broschierte Ausgabe / 8,99 € ebook
Erscheinungsdatum: ...

Rezension zu Achtnacht von Sebastian Fitzek

Titel: Achtnacht
Autor: Sebastian Fitzek
Verlag: Droemer Knaur
Seiten: 416
Genre: Thriller
Preis: 12,99 € Broschierte Ausgabe / 8,99 € ebook
Erscheinungsdatum: 14.03.2017
Isbn: 978-3426521083

Klappentext:

Es ist der 8. 8., acht Uhr acht.
Sie haben 80 Millionen Feinde.
Werden Sie die AchtNacht überleben?

Stellen Sie sich vor, es gibt eine Todeslotterie.
Sie können den Namen eines verhassten Menschen in einen Lostopf werfen.
In der „AchtNacht“, am 8. 8. jedes Jahres, wird aus allen Vorschlägen ein Name gezogen.
Der Auserwählte ist eine AchtNacht lang geächtet, vogelfrei.
Jeder in Deutschland darf ihn straffrei töten - und wird mit einem Kopfgeld von zehn Millionen Euro belohnt.

Das ist kein Gedankenspiel. Sondern bitterer Ernst.
Es ist ein massenpsychologisches Experiment, das aus dem Ruder lief.
Und Ihr Name wurde gezogen!

Meinung:

Der neue Fitzek kam heraus und ich musste natürlich sofort in die Buchhandlung, um mich dann später mit dem Buch irgendwo in Ruhe einschließen zu können. Schnell war es gelesen und gut war es auch, umgehauen hat es mich jedoch nicht.

Vorne weg jedoch erst einmal eine Kritik an mich selbst. Noch während des Lesens von „Achtnacht“ und zuvor auch schon bei „Noah“ kam mir der Gedanke an den „früheren Fitzek“. Damit sind Werke wie „Die Therapie“ oder „Der Seelenbrecher“ gemeint, die mich damals sehr begeistern konnten. Und auch bei meiner Rezension zu „Das Paket“ kam ich darauf zu sprechen (wenn auch im positiven Sinne). Aber wie weit kann man über die Entwicklung eines Autors schreiben, egal ob sie positiv oder negativ ist? Wer über einen solch langen Zeitraum schreibt, verändert und entwickelt seinen Stil unweigerlich. Das merke ich auch bei mir. Sei es nun das Schreiben von Rezensionen oder aber auch das Zeichnen. Aus diesem Grunde halte ich es für nicht gerecht, Bücher die 2017 erscheinen mit denen aus dem Jahr 2006 zu vergleichen und bespreche nun bewusster jedes Buch für sich selbst. Dies betrifft aber nur mich persönlich. Natürlich kann dies jeder Rezensent es so handhaben, wie er möchte.

Als ich das erste Mal von „Achtnacht“ hörte kam mir direkt der Film „The Purge“ aus dem Jahr 2013 in den Sinn. Auch wenn der Film gesellschaftskritisch angedacht gewesen ist, hatte er für mich nicht mehr als eben ein weiterer Hollywood Blockbuster. Tatsächlich ließ sich Fitzek, wie man seiner im Anhang befindlichen Anmerkung entnehmen kann, von dem Streifen zu seinem neuen Thriller inspirieren. Mehr aber auch nicht, denn Film und Buch haben - zum Glück - nicht all zu viel gemeinsam.

Auch wenn die Kritik an Cybermobbing und -hetzjagden in „Achtnacht“ präsent sind, geht mir die Botschaft zu sehr unter. Ebenso wie die Jagd auf die beiden Protagonisten selbst. Fitzek schildert in seiner Anmerkung seine Ideen, die er für den Thriller hatte und ich hätte mir wirklich gewünscht, wenn er mehr davon eingebaut hätte. Der Schreibstil ist ohne Frage wieder sehr rasant, denn die Ereignisse liegen sehr eng beieinander. Die eigentliche Story an sich kommt jedoch kaum in Fahrt. Der Grund, warum ich lieber Thriller als Kriminalromane lese sind die die Abgründe, Grauen und eine gewisse Tiefe der Figuren. Dies alles habe ich hier jedoch arg vermisst. Dass die beiden Gejagten in ständiger Gefahr zu schweben schienen, kam bei mir so nicht an und auch wenn sie dann doch einiges einstecken mussten, verlief das Katz- und Mauspiel zu konfrontationslos. Teilweise war es dann auch sehr arg an den Haaren herbei gezogen. Wo war die Regierung, wo die Ordnungshüter? Von einen auf den anderen Tag herrscht Ausnahmezustand und niemand schreitet ein? Dies kann ich mir nur schwer vorstellen. Über die Macht von Fakenews und was sie anrichten können bin ich mir durchaus bewusst. Aber ein komplettes Verweigern einer Einschreitung durch unsere Freund und Helfer halte ich für arg unglaubwürdig.

Fazit:

Ich mag gesellschaftskritische Romane und das Gedankenspiel, „was könnte passieren wenn“. Auch wenn der Thriller so spannend gestaltet wurde, dass ich schnell durch war, fehlten mir diese Aspekte. „Achtnacht“ ist ein Unterhaltungsthriller, der sich aus der großen Masse an Konkurrenz nicht hervorzuheben weiß.