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Veröffentlicht am 18.11.2016

Leider nicht sehr weihnachtlich..

Ein ganz besonderer Weihnachtswunsch
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Rezension zu Ein ganz besonderer Weihnachtswunsch von Julia Williams

Titel: Ein ganz besonderer Weihnachtswunsch
Autor: Julia Williams
Übersetzer: Sonja Saljo-Lucich
Verlag: Mira Taschenbuch
Genre: Unterhaltungsroman
Preis: ...

Rezension zu Ein ganz besonderer Weihnachtswunsch von Julia Williams

Titel: Ein ganz besonderer Weihnachtswunsch
Autor: Julia Williams
Übersetzer: Sonja Saljo-Lucich
Verlag: Mira Taschenbuch
Genre: Unterhaltungsroman
Preis: 9,99 €
Erscheinungsdatum: 10.10.2016
Isbn: 978-3956495984

Ich habe das Buch im Zuge einer Leserunde auf Lovelybooks.de durch den Verlag als eBook Exemplar erhalten.

Inhalt:

Seine Mum hat Joe beigebracht, dass er nur zum Polarstern hinaufsehen und ihm seinen Weihnachtswunsch entgegenschicken muss. Dann wird er wahr. Doch jetzt ist sie tot, und Joe vermisst sie unendlich. Aber manchmal spürt er sie an seiner Seite, hört ihm zu, wenn er mit ihr spricht, da ist er sich ganz sicher – obwohl ihm niemand glaubt. Und dieses Weihnachtsfest möchte er nichts mehr, als dass sie noch einmal eine richtige Familie sind. Ob ihm der Polarstern auch diesen Wunsch erfüllen kann?

Meinung:

Es ist die Zeit im Jahr angebrochen, in der selbst solche Weihnachtsmuffel wie ich wieder gierig nach neuen weihnachtlichen und winterlichen Lektüren greifen. Es ist oft das heimelige Gefühl, dass man bei dieser Art von Literatur sucht. Leider konnte sich bei mir ein solches Gefühl beim lesen dieses Romans nicht einstellen.

Dies fing zunächst beim etwas holprigen Start an. Der tragische Part, der den Tod und die Beerdigung von Joe Mutter Livvy einnimmt, war so schnell herunter erzählt, dass dieser leider keinerlei Emotionen bei mir auslösen konnte. Man muss dazu aber auch erwähnen, dass das letzte Buch, dass ich davor beendet hatte, „Bis ans Ende der Geschichte“ war. „Ein ganz besonderer Weihnachtswunsch“ konnte, da was die Gefühle anging, auch nur verlieren. Auch die Zwischenüberschriften unter den einzelnen Kapiteln haben zunächst für Verwirrung gesorgt, weswegen ich sie ab einem gewissen Punkt einfach nicht mehr beachtet hatte. Weiter hat meinen Lesefluss gestört, dass die Kapitel von Livvy und ihrem Mann Adam aus der Ich-Perspektive, die ihrer Gegenspielerin Emily jedoch aus der Erzähler-Perspektive geschildert wurden. Warum genau dieses Stilmittel genutzt wurde, erschließt sich mir bislang immer noch nicht. Vielleicht sollte dies einfach den „Störfaktor in der Familie“ verdeutlichen. Ich habe keine Ahnung. Joe selbst hat keine eigenen Kapitel. Lediglich ein paar Auszüge aus seinen Notizbüchern werden hier und da eingestreut. Ich hätte die Geschichte wirklich gerne durch seine Augen betrachtet. Da es so viele Arten von Autismus-Erkrankungen gibt und ich selbst nur zwei Menschen persönlich kenne, denen Asperger diagnostiziert wurde, kann ich sein Verhalten, was lediglich durch kurze Konversationen erörtert wird, nicht begutachten (und will mich auch gar nicht anmaßen, dies zu tun). Ich muss aber anmerken, dass ich bis zu einem gewissen Punkt (und da war in der Leserunde nicht alleine) geglaubt hatte, dass Joe noch ein kleiner Junge und kein Teenager von 17 Jahren ist.

Ein weiterer großer Kritikpunkt meinerseits ist das schwarz-weiße Zeichnen der Charaktere. Und Joe, dem man schon als kleinen Jungen das Asperger Syndrom diagnostiziert hatte, schließe ich da völlig aus. Die Autorin wollte anscheinend die klassische Geschichte „Mann geht fremd, weibliche Affäre ist die Böse und die Ehefrau die Gehörnte“ neu erzählen. Dabei hat sie jedoch lediglich die Rollen vertauscht. Es gab keinerlei Grauabstufungen bei den Figuren. Wer für den Leser der Sündenbock spielen sollte, war schnell klar. Dies wurde auch so subtil angewendet, dass das Verhalten wirklich schon an Naivität grenzte.

Des Weiteren hat mir die Mischung aus ernster Hintergrundgeschichte auf Seiten von Livvy, ihrer Ehe und dem Leben mit einem autistischen Sohn sowie der heiteren Erzählweise nicht gefallen. Beides konnte sich nicht zu einem stimmigen Gesamtbild zusammenfügen.

Durch den Einsatz von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, gab es eine Anspielung auf die Weihnachtsgeschichte von Dickens. Die Autorin hat sich nicht nur an dieser Stelle an bekannten Klischees (vor allem) aus der Filmindustrie bedient was wahrscheinlich ganz nett ist, für mich persönlich aber überhaupt nichts ist.

Es bleibt festzuhalten, dass ich mit falschen Erwartungen an diesen Roman gegangen bin. Er ist für mich im weitesten Sinne keine klassische Weihnachtsgeschichte und konnte mich weder mit den Figuren, noch mit dem Plot überzeugen. Ferner fehlte mir schon ab einem frühem Stadium das stetige Gefühl, unbedingt weiter lesen zu wollen. Wäre es kein Leserundenbuch gewesen, hätte ich es wahrscheinlich gar nicht erst beendet.

Fazit:

Es gibt diese Geschichten, deren Ausgang man bereits erahnt oder gar kennt und deren Lektüre jedoch einen Mehrwert für einen selbst darstellt. Diesen Mehrwert konnte mir „Ein ganz besonderer Weihnachtswunsch“ jedoch nicht bieten. Auch hat mir der „besondere weihnachtliche Touch“ gefehlt, der dieses Buch zu einer schönen Weihnachtslektüre werden lies.

Wenn ihr ein Buch sucht, was eher in diese Richtung geht, kann ich euch „Winter in Briar Creek“ (zu dem ich bereits eine Rezension verfasst habe) von Olivia Miles sowie „Winterzauber wider Willen“ von Sarah Morgan ans Herz legen.

Veröffentlicht am 17.11.2016

Crazy, Sexy, Love

Crazy, Sexy, Love
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Rezension zu Crazy, Sexy, Love von Kylie Scott

Titel: Crazy, Sexy, Love
Autor: Kylie Scott
Übersetzer: Katrin Reichardt
Verlag: Lyx (Bastei Lübbe)
Genre: New Adult
Preis: 12,00 €
Erscheinungsdatum: 11.11.2016
Isbn: ...

Rezension zu Crazy, Sexy, Love von Kylie Scott

Titel: Crazy, Sexy, Love
Autor: Kylie Scott
Übersetzer: Katrin Reichardt
Verlag: Lyx (Bastei Lübbe)
Genre: New Adult
Preis: 12,00 €
Erscheinungsdatum: 11.11.2016
Isbn: 978-3-736-301993

Sexy, Crazy, Love ist der Auftakt der neuen Diva Bar Serie der Autorin und ein Spin-Off der Rockstars Reihe. Alle bisher gelisteten Teile:

Band 1: Crazy, Sexy, Love - erschienen am 11.11.2016
Band 2: Dirty, Sexy, Love - erscheint am 26.05.2017

Inhalt:

Als Vaughan Hewson in seine Heimatstadt zurückkehrt, ist er auf alles vorbereitet: nur nicht darauf, eine tränenüberströmte Braut in seiner Badewanne vorzufinden! Ihr Name ist Lydia Green, und sie hat gerade erfahren, dass der Mann, dem sie an diesem Tag das Jawort geben wollte, schon seit einer ganzen Weile eine Affäre mit seinem besten Freund hat! Um der Hochzeitsgesellschaft zu entkommen, ist Lydia Hals über Kopf geflüchtet, über den Gartenzaun und durch ein Fenster direkt in Vaughans Badezimmer. Vaughan kann die hübsche Fremde nicht ihrem Schicksal überlassen und nimmt sie bei sich auf. Dabei hat der Ex-Rockstar und Barbesitzer eigentlich seine ganz eigenen Probleme.

Meinung:

Ich weiß ja nicht, warum ich mich immer wieder auf diese Genre einlasse. Wahrscheinlich, weil ich immer noch darauf hoffe, dass sich zwischen all dem Einheitsbrei ein paar schöne Highlights verstecken. „Crazy, Sexy, Love“ ist weder das eine, noch das andere. Es ist ein romantischer Roman für unterhaltsame Lesestunden mit sympathischen Figuren. Er verzichtet komplett auf die düstere Vergangenheit der weiblichen Hauptfigur, was ich wirklich zu schätzen wusste. Auch, dass der Roman ausschließlich aus Lydias Sicht erzählt wurde, konnte bei mir Punkte einfahren. Die Sexszenen sind ansprechend geschrieben und wirken nicht völlig aus der Luft gegriffen. Auch haben Lydia und Vaughan für einen Roman dieser Art erstaunlich viel Charakter eingehaucht bekommen. Allerdings konnte ich in ihm nicht den, auf dem Buchrücken angekündigten, Bad Boy sehen. Einem Charakter Tattoos und eine musikalische Karrierelaufbahn zu verpassen macht noch keinen „Bösen Jungen“ aus ihm. Mit den beiden treffen zwei Charaktere auf einander, die ein wenig Pech im Leben hatten und nun gemeinsam angehen, das Beste aus der Situation zu machen. Lydia war da erstaunlich selbstständig und schlagfertig. Auch konnte mich ihr Humor von sich überzeugen.

Das Buch liest sich flüssig, jedoch konnte sich bei mir kein „unbedingt weiter lesen wollen“ Gefühl einstellen. Das lag wahrscheinlich daran, dass (für mich) abzusehen war, wie das Buch enden wird. Der Schluss wurde zum Glück nicht all zu schmalzig, so dass ich den Roman zufrieden beenden konnte.

Was mich wirklich gestört hat war das Design des Buchs. Bisher habe ich am Lyx Verlag sehr geschätzt, dass ihre Bücher im Regal ein einheitliches Bild ergaben. Im Gegensatz zu der Rockstarreihe ist „Crazy, Sexy, Love“ kein Taschenbuch, sondern broschiert und somit um einiges größer. Ich hätte die Bücher gerne nebeneinander gestellt, aber ich mag meine Regale deswegen nicht neu anordnen.

Zitat:

„Prinzen sind auch nur Männer, nur menschliche Wesen. Ich glaube nicht, dass eine Krone oder ein Penis einem Schutz vor Verletzungen durch Verlust und Leid gewährt.“ - Seite 317

Fazit:

Bei „Crazy, Sexy, Love“ handelt es sich um einen soliden New-Adult Roman, der sich von all den anderen Romanen dieser Art abzuheben weiß. Er ist jedoch kein Meisterwerk, aber ein romantisches und aufregendes Buch für zwischendurch. Natürlich wird auch hier der Folgeband einen der in diesem Buch vorkommenden Charaktere wieder aufgreifen. Ob ich die Serie weiter verfolge, weiß ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht, da mich nicht unbedingt alle Figuren reizen. Wer Spaß an schlagfertigen Figuren, Romantik und heißen Szenen hat, wird mit „Sexy, Crazy, Love“ nichts falsch machen.

Veröffentlicht am 14.11.2016

Wer furcht sät

Wer Furcht sät
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Rezension zu Wer Furcht sät von Tony Parsons

Titel: Wer Furcht sät: Detective Max Wolfes dritter Fall.
Autor: Tony Partons
Übersetzer: Dietmar Schmidt
Verlag: Bastei Lübbe
Genre: Kriminalroman
Preis: ...

Rezension zu Wer Furcht sät von Tony Parsons

Titel: Wer Furcht sät: Detective Max Wolfes dritter Fall.
Autor: Tony Partons
Übersetzer: Dietmar Schmidt
Verlag: Bastei Lübbe
Genre: Kriminalroman
Preis: 15,00 €
Erscheinungsdatum: 11.11.2016
Isbn: 978-3404174423

Ich habe das Buch als Manuskript vor Erscheinen durch das Portal Lesejury.de erhalten und gemeinsam mit anderen Lesern in einer Leserunde besprochen.

Inhalt:

In London macht eine Bürgerwehr, der Club der Henker, Jagd auf böse Menschen - auf Pädophile, Mörder, Hassprediger - und erhängt sie. Mit diesen Fällen von Lynchjustiz beginnen für Detective Max Wolfe seine bisher schwierigsten Ermittlungen. Denn wie fängt man Mörder, die von der Öffentlichkeit als Helden gefeiert werden? Seine Spurensuche führt ihn tief unter die Stadt, in den Untergrund Londons mit seinen vielen stillgelegten Tunneln und Geisterstationen. Doch ehe Max den Club der Henker stellen kann, muss er am eigenen Leib erfahren, wie schmal der Grat zwischen Gut und Böse, Schuld und Unschuld ist

Meinung:

In der Lesejury Community bin ich durch eine Leserunde auf Tony Parsons aufmerksam geworden. Bislang hatte ich noch keinen seiner Kriminalromane gelesen aber der Inhalt machte mich mehr als neugierig. Letzenden Endes konnte mich das Buch jedoch nicht umhauen.

Dies begründet sich auf mehrere Aspekte. Angefangen mit dem recht unaufgeregtem und sachlichem Schreibstil des Autoren. Man muss nicht zwingend die beiden Vorgänger gelesen haben, aber sollte dann auch keine Einführung der Charaktere erwarten. Die Hauptfigur Max wirkt auf mich lediglich im privaten Umfeld wie ein „echter Mensch“. Sobald er seine Arbeitswelt betritt verblasst alles zu einer weißen großen Masse. Da gibt es zum einen einen Haufen an Kollegen, Ermittlern usw. die man auseinander halten muss. Zum anderen werden die Schauplätze nur recht spärlich beschrieben. Die meisten Figuren rund um Max bleiben daher für mich sehr gesichtslos. Eine Liebesgeschichte wird kurz in die Handlung geschmissen und so schnell wie sie da war, auch wieder hinausgeworfen. Vielleicht sollte dies den Hauptcharakter menschlicher erscheinen lassen, aber es hätte auch niemand gemerkt, wenn dieser Parte einfach weggelassen worden wäre.

Das Thema der Selbstjustiz und der Umgang mit dieser wird für meinen persönlichen Geschmack in keiner ausreichenden Weise zu Ende gedacht. Dies führte auch dazu, dass ein bestimmter Meuchelmord in der Leserunde regelrecht gefeiert wurde. Sollte ein Buch, dass sich mit diesem Thema auseinander setzt nicht eine Botschaft vermitteln? Ich fühlte mich an den ersten Teil der Purge Filmreihe zurück erinnert. Anstatt eine gewisse Moral zu vermitteln, bleibt es beim munteren Abschlachten.

Der nächste große Punkt, ist die Glaubwürdigkeit der Handlungen. Max gerät von einer bizarren Situation in die nächste und kommt auf heldenhafte und unerklärliche Weise wieder heraus. Selbst wenn es sich hierbei um einen Kriminalroman handelt, erwarte ich einen gewissen Bezug zur Realität. Wenn ich solche Action haben wollen würde, könnet ich mir einen James Bond Film oder einen Schweiger Tatort ansehen (was mir beides keinen Spaß bereitet).

Positiv zu bewerten ist, dass dieser Krimi von Anfang bis Schluss viele actionreiche Szenen aufzuweisen hat (wenn man sie denn gut findet) und dass die Spannung bis zum Ende hin konstant aufrecht erhalten werden konnte. Mir blieben jedoch ein paar Dinge zu unaufgeklärt und auch eine Figur zu wenig beleuchtet, aber diesen wird man bestimmt in einem weiteren Teil wieder antreffen.

Noch etwas zur Leserunde: Das Buch erscheint offiziell am 11.11.2016. Rezensionen dürfen erst ab dem 14.11.2016 eingestellt werden. Am 10.11.2016 hätte ich das Buch jedoch schon auf Amazon morgens per Same Day bestellen können. Diese Vorgehensweise erschließt sich mir leider nicht so recht.

Fazit:

Ich bin wieder an ein Buch geraten, dass mich leider nicht überzeugen konnte. Leider häuft sich dies in letzter Zeit, was mich ernüchtert. Für mich gibt es keine Leseempfehlung, jedoch haben sich die Tony Parsons Fans in der Runde gut unterhalten gefühlt. Andere Bücher des Autoren werden nicht den Weg in mein Bücherregal finden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Erzählstil
  • Spannung
  • Tempo
Veröffentlicht am 13.11.2016

Mondprinzessin

Mondprinzessin
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Rezension zu Mondprinzessin von Ava Reed

Titel: Mondprinzessin
Autor: Ava Reed
Seitenzahl: 251
Verlag: Drachenmondverlag
Genre: Fantasy, Romantik, (Märchen)
Preis: 12,00 € Taschenbuch, 3,99 € eBook
Erscheinungsdatum: ...

Rezension zu Mondprinzessin von Ava Reed

Titel: Mondprinzessin
Autor: Ava Reed
Seitenzahl: 251
Verlag: Drachenmondverlag
Genre: Fantasy, Romantik, (Märchen)
Preis: 12,00 € Taschenbuch, 3,99 € eBook
Erscheinungsdatum: 01.10.2016
Isbn: 978-3959913164

Inhalt:

Lynn bemerkt an ihrem Geburtstag, wie sich auf der Haut ihres Unterarms ein Sternenbild abzeichnet. Die einzelnen Punkte leuchten und Lynn versucht verzweifelt, sie zu verstecken. Als nicht nur die Sterne auf ihrem Arm, sondern auch sie selbst zu leuchten beginnt, ist nichts mehr, wie es war. Dunkle Schatten jagen sie die Wächter des Mondes. Und sie begegnet Juri, der ihr erzählt, sie sei eine Prinzessin kein Waisenkind. Trotz Lynns Unglauben folgt sie dem Mondkrieger und stellt sich ihren Verfolgern.

Meinung:

Auf den Titel bin ich aufgrund vieler Instagrambeiträge aufmerksam geworden. Das hübsch gestaltete Cover und die Inhaltsangabe sagten mir sehr zu und so durfte „Mondprinzessin“ den Weg in meine Buchsammlung finden.

Die erste Ernüchterung kam mit der Länge des Romans. Auf diese hatte ich bei der Bestellung nich geachtet. 251 Seiten sind wirklich nicht viel, um eine solche Geschichte (die von anderen Autoren gerne mal auf drei Bände aufgeteilt wird) zu erzählen. Und letztendlich lag es auch eben an dieser nicht vorhandenen Länge, dass der Roman, der als modernes Märchen beworben wird, mich nicht zu überzeugen wusste.

Die Geschichte wurde mir leider zu sehr schnell herunter erzählt. Ich bin kein großer Anhänger von Kurzgeschichten und eine derartige phantastische Geschichte eignet sich in meinen Augen auch nicht dafür, als solche erzählt zu werden. Die Charaktere haben keine Chance, sich zu entfalten oder sich zu entwickeln. Lynn lebt siebzehn Jahre als normaler Mensch auf unserer Erde. Auf einmal tauchen Krieger auf, die sie entführen wollen, sie wird gerettet, zum Mond gebracht, lernt ihre echten Eltern kennen usw. und es geht scheinbar alles spurlos an ihr vorbei. Sie wundert sich ein wenig und ist leicht verwirrt, aber das war es auch schon mit den Gefühlen. Ich erwarte von einem Charakter, der so einen Wandel durchläuft innere Konflikte, Zweifel, irgendwas, was ihn menschlich macht. Aber damit konnte der Roman leider nicht aufwarten. Ebenso haben mir die Beschreibungen der Umgebungen gefehlt. Es gab ein einziges Mal eine kurze Andeutung der Umgebung aber generell ist mir diese Welt auf dem Mond (und den anderen Planten, die erwähnt wurden) fremd geblieben.

Das komplette Buch hat bei mir das Gefühl ausgelöst, ähnliches schon einmal irgendwo gelesen zu haben. Sei es in anderen Märchen oder anderen Büchern des Genre wie zum Beispiel die Selection-Reihe. Selbst die Hauptcharakterin konnte eine gewisse Ähnlichkeit zu Sailor Moon nicht verbergen. „Mondprinzessin“ konnte mich somit nicht mit Innovationen überraschen.

Am meisten hat mich enttäuscht, dass der Showdown des Roman in knapp 14 Seiten abgehandelt worden ist. Es wirkt auf mich nicht nur so, als ob das Buch schnell beendet werden musste, sondern auch, als ob es neben einer Liebesgeschichte dringend noch eines weiteren Konflikts bedurfte. Die Einführung des „Schurken“ sowie eines weiteren Familienangehörigen wirken überflüssig, man hätte beide herauslassen können.

Das Ende ist für ein Märchen passend gewählt, konnte mich emotional aber überhaupt nicht abholen. Dies liegt daran, dass ich bis zum Schluss keinen Bezug zu den Charakteren aufbauen konnte. Die Liebesgeschichte wirkt erzwungen und konnte keinerlei Emotionen in mir auslösen. Bis auf die beiden Hauptcharaktere, aus deren Sicht abwechselnd erzählt wird, wirken alle weiteren Figuren gänzlich austauschbar.

Dies ist ein Roman, dem ein wenig mehr Zeit und mehr Inhalt wirklich gut getan hätte.

Fazit:

„Mondprinzessin“ ist leider ein Werk, das meine Erwartungen nicht erfüllen konnte. Zu schnell runter erzählt, fehlte mir der rote Faden, der mich durch die Story führen sollte. Es gab sehr viel Potenzial, dass nicht ausgeschöpft wurde und bleibt eine Geschichte, die ausschließlich an der Oberfläche kratzt. Ob eine Fortsetzung geplant ist, ist mir unbekannt.

Veröffentlicht am 11.11.2016

Bis ans Ende der Geschichte

Bis ans Ende der Geschichte
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Rezension zu Bis ans Ende der Geschichte von Jodi Picoult

Titel: Bis ans Ende der Geschichte
Autor: Jodi Picoult
Übersetzer: Elfriede Peschel
Verlag: Pinguin Deutschland (Random House)
Genre: Gegenwartsliteratur
Preis: ...

Rezension zu Bis ans Ende der Geschichte von Jodi Picoult

Titel: Bis ans Ende der Geschichte
Autor: Jodi Picoult
Übersetzer: Elfriede Peschel
Verlag: Pinguin Deutschland (Random House)
Genre: Gegenwartsliteratur
Preis: 10,00 €
Erscheinungsdatum: 22.08.2016
Isbn: 978-3328100515

Ich danke dem Bloggerportal von Random House Verlagsgruppe für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Inhalt:

Sage Singer ist eine junge, leidenschaftliche Bäckerin. Als sie den allseits beliebten pensionierten Lehrer Josef Weber kennenlernt, entwickelt sich trotz des großen Altersunterschieds eine enge Freundschaft zwischen ihnen. Doch als Josef ihr eines Tages ein lange vergrabenes, schreckliches Geheimnis verrät, bittet er Sage um einen schwerwiegenden Gefallen. Wenn sie einwilligt, hat das allerdings nicht nur moralische, sondern auch gesetzliche Konsequenzen. Sage steht vor einem Dilemma. Denn wo verläuft die Grenze zwischen Hilfe und einem Vergehen, Strafe und Gerechtigkeit, Vergebung und Gnade?

Meinung:

Nachdem mir „Die Spuren meiner Mutter“ so gut gefallen hatte, war ich schon sehr gespannt auf dieses Werk der Autorin. Der Rückentext verrät kaum etwas vom Inhalt und Geschichten um große Geheimnisse gibt es ja wie Sand am Meer. Doch „Bis ans Ende der Geschichte“ war so gewaltig. Es hat mich aufgewühlt, zum Nachdenken angeregt. Musste es stellenweise zur Seite legen und zum Schluss eine Nacht darüber schlafen, um mir über den Ausgang der Geschichte und meiner Meinung dazu im Klaren zu werden.

Um euch erklären zu können, warum mir dieser Roman so gut gefallen hat, muss ich ein wenig auf die Geschichte eingehen. Ich versuche dies wie immer so zu gestalten, ohne zu viel von ihr Preis zu geben.

Wie man es von Picoult gewohnt ist, wird der Roman aus verschiedenen Erzählperspektiven geschildert.

Da wäre zum einen die Mittzwanzigerin Sage, die sich nach einem Autounfall komplett zurück gezogen hat. Es sind sichtbare sowie unsichtbare Narben zurückgeblieben, die sie dazu veranlasst, nachts in einer Bäckerei zu arbeiten, um den Menschen aus dem Weg zu gehen. Zu anfangs war sie mir ein wenig zu selbstmitleidig, dies verändert sich zum Glück im weiteren Verlauf der Geschichte.

„Verlust ist nicht allein auf den Tod beschränkt, und Trauer ist ein mit Grauschleiern überzogenes Gefühl“. - Seite 15

In einer Trauergruppe lernt Sage den 95jährigen Josef kennen, der ursprünglich aus Deutschland stammt, und ein geschätztes Mitglied der Kleinstadtgemeinde ist. Als die beiden Freundschaft schließen und sie ihn besser kennerlernt weiht er sie jedoch in seine düstere Vergangenheit ein und bittet sie um einen Gefallen, der sämtliche ihrer Moralvorstellungen über den Haufen wirft.

„Wir fühlen uns zum Schrecklichen hingezogen, selbst wenn wir davor zurückschrecken“. - Seite 203

Im Zuge dessen lernen wir auch Leo kennen, der für eine US-Behörde ehemalige Kriegsverbrecher aufspürt, um ihnen den Prozess zu erklären. Seine Abschnitte waren etwas anstrengend zu lesen, da sie in einer dicker gedruckten Schrift gehalten wurden, um sie optisch von den anderen abzuheben. Dadurch hatte sie aber einen leicht verwischten Charakter und mir tränten nach ein paar Seiten die Augen. Meine bitte an den Verlag ist daher, dies vielleicht in der nächsten Auflage noch einmal zu überarbeiten.

Dann gibt es noch die Abschnitte, mit denen ich zunächst nicht viel anfangen konnte. Sie ähneln einem Märchen und scheinen zunächst nichts mit dem anderen Teil des Buchs gemein zu haben. Ich hatte mal an anderer Stelle gelesen, dass dies als Lückenfüller empfunden wurde. Diese Person hat den Roman anscheinend nicht bis zum Schluss gelesen, denn dieser Teil ist wichtig für den weiteren Verlauf der Handlung.

Den größten Raum in diesem Werk nehmen jedoch die Erzählungen von Sage Großmutter Minka ein. Sie ist die Mutter von Sages Vater und stammte ursprünglich aus Polen. Aufgrund ihrer jüdischen Wurzeln hat sie eine Jugend durchlaufen, die der Hölle am nächsten kommt.

Die Erzählstränge werden geschickt miteinander verbunden und ergeben erschütterndes und hochemotionales Gesamtwerk. Der Roman hat mich an manchen Stellen so sehr mitgenommen, dass ich ihn erst einmal zur Seite legen und pausieren musste. Ich habe schon einige Romane gelesen, die zur Seit des Nationalsozialismus spielen, doch hat es bislang keine geschafft, die Beschreibungen so realitätsnah erscheinen zu lassen, dass sie einem den Atem rauben. Einige Passagen haben mich so sehr zum Weinen gebracht, dass der bloße Gedanke daran, jetzt beim verfassen der Rezension, mir wieder die Tränen die Augen treibt. Man bekommt als Leser das Gefühl, hautnah in den Geschehnissen dabei zu sein und gerade aus diesem Grund, halte ich Picoult für eine irrsinnig gute Geschichtenerzählerin.

Das Ende hat mich so sehr überrascht, dass ich erst einmal einige Zeit über meine Meinung dazu nachdenken wollte. Auch wenn ich mit den Entscheidungen der Charaktere nicht konform gehe, sehe ich, was die Autorin damit bezweckt hat. Was ich mittlerweile über Picoults Romane gelernt habe ist, dass man bei ihr vor allem zwischen den Zeilen lesen muss. Keine Handlung, keine Unterhaltung wurde ungeplant in die Erzählungen eingefügt. Sie versucht den Lesern mit ihren Erzählungen zum Nacharbeiten des Gelesenen anzuregen und seine eigenen Moralvorstellungen einer genaueren Untersuchung durchzuziehen. Es gibt kein schwarz und weiß. Weder im realen Leben, noch in ihrem Figurenaufbau.

„Wenn wir sie außerdem alle in einen Topf werfen, weil sie Deutsche sind, sind wir nicht besser als sie, die auch keinen Unterschied machen und für die ein Jude wie der andere ist.“ - Seite 248

Kann der Feind Herz zeigen und ist jeder, der auf deiner Seite stehen sollte wirklich dein Freund? Wandeln unter den unseren gar die wahren Monster? All dies hinterfragt sie gekonnt und arbeitet dies geschickt in den Roman ein, so dass nicht jedes Handeln der Charaktere sofort als klar erscheint.

„Doch nicht alle Juden waren Opfer - das sah man am Judenältesten, der mit seiner neuen Frau in Sicherheit in seinem behaglichen Heim saß und Listen erstellte, während ihm das Blut meiner Familie an den Händen klebte.“ - Seite 330/331

Die deutsche Titelwahl ist in meinen Augen ebenfalls sehr gelungen, was ich nicht häufig sagen kann, da sie - wenn auch schmerzhaft - auf den Inhalt Bezug nimmt.

Fazit:

„Bis ans Ende der Geschichte ist ein Werk, dass man mich zum Innehalten gebracht und zum Nachdenken angeregt hat. Er stellt die menschlichen Charaktereigenschaften in Frage und zeigt, dass wir nicht einfach in gut und böse zu unterteilen sind. Es hat schon lange kein Roman mehr geschafft, mir so den Atem zu rauben und mich während des Lesens aufzuwühlen. Es ist ein Werk, für das man sich Zeit nehmen sollte. Aber dafür erhält man eine intelligente, gut recherchierte und einfühlsame Geschichte, die einem auch nach dem Beenden nicht so schnell loslassen wird. Eine klare Leseempfehlung meinerseits.