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Veröffentlicht am 09.11.2016

Leider nicht meins

Bluescreen
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Rezension zu Bluescreen von Dan Wells

Titel: Bluescreen
Autor: Dan Wells
Übersetzer: Jürgen Langowski
Verlag: Piper
Genre: Sci-Fi/Jugendbuch?
Preis: 12,99 €
Erscheinungsdatum: 04.10.2016
Isbn: 978-3492280211

„Bluescreen“ ...

Rezension zu Bluescreen von Dan Wells

Titel: Bluescreen
Autor: Dan Wells
Übersetzer: Jürgen Langowski
Verlag: Piper
Genre: Sci-Fi/Jugendbuch?
Preis: 12,99 €
Erscheinungsdatum: 04.10.2016
Isbn: 978-3492280211

„Bluescreen“ ist der erste Band der Mirador-Reihe. Wann der nächste Teil erscheinen wird ist mir noch nicht bekannt.

Rückentext:

Los Angeles im Jahr 2050: Eine Stadt, in der du tun und lassen kannst, was du willst - solange du vernetzt bist. Durch das Djinni, ein Implantat direkt in deinem Kopf, bist du 24 Stunden am Tag online. Doch im Netz lauert ein dunkler Feind, der nur auf dich gewartet hat…

Meinung:

Der Titel ist mir bereits vor Erscheinungsdatum ins Auge gefallen. Mehrfach schlich ich um ihn herum und entschloss mich dann letzte Woche doch für den Kauf. Der Rückentext klang einfach zu spannend, um dieses Buch nicht zu lesen. Jedoch konnte dieses „anteasern“ meine Erwartungen nicht erfüllen:

Zum einen war mir nicht klar, dass es sich bei diesem Titel um Jugendbuch handelt. Der oben zitierte Rückentext lies nicht darauf schließen und ich habe mir abgewöhnt, die längere Inhaltsangabe im Inneren zu lesen, da ich dort häufig für das komplette Buch gespoilert wurde. Wie mittlerweile bekannt sein dürfte, bin ich ein großer Fan von Jugendbüchern jeglicher Genres. Warum störte es mich also hier? Es ist zum einen die Erwartungshaltung. Man beginnt einen Roman und erwartet, eine ungefähre Richtung vorzufinden. Stellt sich dann heraus, dass der Inhalt etwas komplett anderes bereithält, kann sich schnell Enttäuschung breitmachen. Aber vor allem war es hier die Art und Weise der Umsetzung. Es gibt wahnsinnig viele Jugendbücher, die man unabhängig der Altersempfehlung lesen kann. Sei es zum Beispiel, weil der Held für sein Alter besonders reif und weltgewandt ist. „Bluescreen“ gehört nicht zu dieser Sorte. Dan Wells hat es geschafft, dass ich mit keinem der vorkommenden Charaktere warm werden konnte.

Marisa und ihre Freundinnen gehören einer Gruppe Overworl-Spielerinnen an. Sie führen kämpfe in fiktiven VR-Welten durch, schwänzen die Schule und schlagen sich die Nächte in Clubs um die Ohren. Man kann sich nicht entscheiden, ob das Kleid zu kurz und der Dealer, der deine beste Freundin abschießt nicht doch irgendwie attraktiv ist. Hätte ich ein solches Drama gewollt, wäre ich auf Gossip Girl umgestiegen. Ihre Familie, aber besonders Marisa und ihr Freundeskreis blieben für mich komplett blass und austauschbar und bedienen dabei sämtliche Klischees, die man Jugendlichen nur so anheften kann. Bei Marisas kleiner Schwester hatte ich ständig Pinkie Pie aus My little Pony vor Augen.

Der Schreibstil konnte mich dann auch nicht mehr abholen. Auch wenn die Eingangsszene zunächst noch spannend gestaltet wurde, driftete es schnell in das Alltagsleben von Marisa ab. Erst im weiteren Verlauf, als sie selbst plötzlich zwischen der Droge und der Realität hin- und hergerissen scheint, wird erneut Spannung erzeugt. Zu diesem Zeitpunkt hatte mich Wells allerdings schon verloren.

Ich hatte auch nie ein Gefühl dafür, wie ich mir diese fiktive Zukunft vorzustellen haben. Los Angeles besteht aus weiten Teilen aus Slums. Marisas Familie schlägt sich mit dem Familienrestaurant gerade so durch aber anscheinend hat sie dennoch genügend Geld für ihre technischen Spielzeuge, Partys und Kleidung. Es wird auf die reichen Kinder geschimpft, aber bis auf die Tatsache, dass diese in großen Häusern leben, sehe ich keinen großen Unterschied. Im Rückentext wird davon gesprochen, dass „du tun und lassen kannst, was du willst - solange du vernetzt bist“. Dies trifft wenn überhaupt nur dann zu, wenn man wie Marisa ein Hacker ist und sich so mal eben aus der Schule schleichen kann.

Die eigentliche Botschaft, ein kritischer Umgang mit unserer medialen Welt, ging irgendwann einfach für mich unter. Ich wollte wirklich eine sachliche und objektive Meinung zu diesem Buch verfassen aber ich hatte schon sehr früh einen Punkt erreicht, an dem ich mich nur noch bis zum Ende hin durchgequält habe. Dabei hätte der Roman sehr viel zu bieten: Ein (virtueller) Drogenkrieg, Onlinegames ähnlich wie Overwatch, Roboter, die einem den Haushalt abnehmen, Action und eine gruselige Vorahnung dessen, was uns in Bezug auf die Digitalisierung erwarten könnte.

Fazit:

Dan Walls konnte mich mit seinem Auftakt zur Mirador-Reihe leider nicht abholen. Es waren vor allem die stereotypischen Charaktere, die mir das Lesen erschwert haben. Als dann einmal die Luft raus war, konnte mich auch der Spannungsaufbau zum Ende hin nicht mehr mitreissen. Somit gehört „Bluescreen“ zu einem weiteren Roman, dessen Reihe ich nicht vervollständigen werde.

Veröffentlicht am 07.11.2016

Bewertung zur englischen Ausgabe

The Sun Is Also a Star
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Rezension zu The sun is also a star von Nicola Yoon

Titel: The sun is also a star
Autor: Nicola Yoon
Sprache: Englisch
Verlag: Corgi Books (Penguin Random House)
Genre: Jugendbuch
Seitenzahl: 344
Preis: ...

Rezension zu The sun is also a star von Nicola Yoon

Titel: The sun is also a star
Autor: Nicola Yoon
Sprache: Englisch
Verlag: Corgi Books (Penguin Random House)
Genre: Jugendbuch
Seitenzahl: 344
Preis: 8,99 €
Erscheinungsdatum: 01.11.2016
Isbn: 978-0-552-57424-2

Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar von Pinguin UK für eine Leserunde auf Lovelybooks.de erhalten.

Inhalt:

Natasha: I’m a girl who believes in science and facts. Not fate. Not destiny. Or dreams that will never come true. I’m definitely not the kind of girl who meets a cute boy on a crowded New York City street and falls in love with him. Not when my family is twelve hours away from being deported to Jamaica. Falling in love with him won’t be my story.

Daniel: I’ve always been the good son, the good student, living up to my parents’ high expectations. Never the poet. Or the dreamer. But when I see her, I forget about all that. Something about Natasha makes me think that fate has something much more extraordinary in store—for both of us.

The Universe: Every moment in our lives has brought us to this single moment. A million futures lie before us. Which one will come true?

Meinung:

Auf dieses Buch hatte ich mich wirklich sehr gefreut. Es wurde ja auch bereits vor Erscheinen sehr beworben und ich habe mir viel von dem neuen Jugendroman von Nicola Yoon versprochen. Ihren vorherigen Roman „Everything Everything“ habe ich bislang nicht gelesen.

Zusammengefasst kann man sagen, dass ich das Buch zwar mochte, es mich aber nicht umgehauen hat. Die Grundidee hinter der Geschichte ist, dass alles im Universum zusammenhängt und jede Begegnung schicksalsbehaftet ist. Wenn man sich auf eine solche Story einlassen kann und möchte, kann dies sehr unterhaltsam sein. Jedoch wurden (für meinen persönlichen Geschmack) die zufälligen Begegnungen und Ereignisse zu sehr auf die Spitze getrieben.

Am Anfang hat mich der Roman noch richtig mitgerissen. Natashas Geschichte und ihre drohende Abschiebung haben eine bedrückende Atmosphäre geschaffen, die mich schnell mit ihr warm werden lies. Sie ist eine Pragmatikerin und setzt auf die Wissenschaft. Wenn sie Musik hört, macht sie dies mit dem ganzen Körper und wenn sie über Theorien spricht, über die sie etwas gelesen hat, glüht sie von Innen heraus. Natasha ist halt ein richtiger Nerd und es fehlt schwer, sie nicht zu mögen. Was ich allerdings nicht von ihrem Loveinterest Daniel behaupten konnte. Seine Sichtweise auf das Leben und die Liebe gehen nicht mit meinen konform und als in der Leserunde die Ähnlichkeit zu Ted Mosby aus „How I met your mother“ das erst Mal genannt wurde, war es endgültig mit meiner Sympathie für ihn am Ende.

Im Gegensatz zu anderen Jugendbücher dieser Art fand ich die abwechselnde Ich-Erzählweise der beiden hier sehr gelungen. Yoons Schreibstil ist sehr schön und wenn man oft englische Jugendbücher liest hat man keine Probleme, dem Geschehen zu folgen. Neben den Kapiteln aus der Sicht der beiden werden noch weitere kurze Kapitel anderer Figuren eingestreut, die einen tollen Blickwinkel nach außen werfen und die zum Ende hin geschickt zusammen laufen.

Zur Hälfte hin brach jedoch meine Begeisterung für das Buch ein. Die Entwicklung ging mir für einen einzigen Tag viel zu schnell, aber ich bin auch wirklich keine Romantikerin. Der Part mit der bevorstehenden Deportierung rückte für mich eher in den Wunsch der Auflösung, als der Ausgang der Liebesgeschichte. Ich fragte mich die ganze Zeit „seid ihr wirklich für einander bestimmt, oder spricht aus euch nur der pubertäre Teenager?“.

Der Schluss des Romans hat mich mit allem wieder versöhnt… doch dann kam der Epilog. Es bleibt einfach festzuhalten, dass dies nicht „meine“ Geschichte war. Ich werde trotzdem „Everything Everything“ lesen, weil ich der Autorin auf jeden Fall noch eine Chance geben möchte.

Zitat:

„If people who were actually born here had to prove they were worthy enough to live in America, this would be a much less populated country“ - Seite 112

Fazit:

„The sun is also a star“ ist ein Jugendroman für absolute Romantiker und Menschen, die an das Schicksal und die Liebe auf den ersten Blick glauben. Allerdings empfehle ich ihn eher einem jüngeren Publikum.

Veröffentlicht am 07.11.2016

Realitätsgewitter

Realitätsgewitter
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Rezension zu Realitätsgewitter von Julia Zange

Titel: Realitätsgewitter
Autor: Julia Zange
Verlag: Aufbau Verlag
Genre: Gegenwartsliteratur
Seiten: 157
Preis: 17,95 €
Erscheinungsdatum: 14.11.2016
Isbn: ...

Rezension zu Realitätsgewitter von Julia Zange

Titel: Realitätsgewitter
Autor: Julia Zange
Verlag: Aufbau Verlag
Genre: Gegenwartsliteratur
Seiten: 157
Preis: 17,95 €
Erscheinungsdatum: 14.11.2016
Isbn: 978-3351036584

Ich danke dem Aufbau Verlag für das Rezensionsexemplar.

Inhalt:

Marlas Leben ist ein einziges Realitätsgewitter. Wenig Sex, viel iPhone. Viel Bewegung, wenig Sicherheit. Sehr globalisiert, aber immer noch ganz schön deutsch. Marla funktioniert perfekt. Sie hat immer die richtige Maske auf. Doch plötzlich bekommt ihr hochglänzender Panzer kleine Brüche. Plötzlich ist da eine schwere Traurigkeit, die langsam von ihrem Bauch nach oben spült. Um nicht zu ertrinken, macht sie sich auf den Weg zurück in ihr Heimatdorf. Und landet schließlich auf Sylt. Eine Reise ins Erwachsenwerden und zu sich selbst.

Meinung:

Trotz des eindringlichen Schreibstils konnte ich zunächst keinen Bezug zu Marla aufbauen. Ihr Leben, ihr Verhalten, ihre Bekanntschaften. Alles wirkte so surreal auf mich. Sie bewegt sich in anderen Kreisen, aber ich finde es dennoch erstaunlich, welch seltsame Gestalten sie um sich scharrt und in was für bizarre Situationen sie gerät. Diese Aneinanderreihung von kuriosen Ereignissen, die auf mich häufig den Eindruck von Tagebucheinträgen erweckt haben, waren mir in weiten Teilen zu sehr fernab der Realität.

Wirkt Marla in den ersten Kapiteln wie ein Blättchen im Winde, so ziel- und orientierungslos, kristallisiert sich jedoch nach einiger Zeit der wahre Kern ihrer Probleme heraus. Ab diesem Punkt hatte mich der Roman gefangen genommen und ich hätte gerne mehr über die Marla erfahren, die sich hinter der Fassade des unnahbaren Großstadtmädchens verbirgt. Wahrheiten werden an Land gespült, aber nicht weiter aufgegriffen. Weniger sonderbare Erlebnisse und mehr echte Einblicke in ihre Gefühlswelt, wie sie gegen Ende des Romans Preis gegeben werden, hätten mir ein größeres Leseerlebnis verschaffen können.

Zitat:

„Für den Rest des Abends schweigt mein Telefon. Obwohl ich 1675 Facebook-Freunde habe.“ - Seite 94

Fazit:

Julia Zange hat mit ihrem Roman „Gefühlsgewitter“ einen Roman geschaffen, der ein - wenn auch manchmal zu skurriles - Bild auf das Leben der Generation „der Unglücklichen“ wirft und dabei trotz einer bedrückenden Stimmung zu unterhalten weiß. Lässt man die nicht immer all zu real wirkenden Lebensumstände der Hauptcharakerin außer Acht, ist dies ein Werk, mit dem sich sicher viele junge Menschen identifizieren können. Es wird viel Raum für eigene Spekulationen offen gelassen. Genauso offen gestaltet sich der Schluss des Romans. Auch wenn ich dieses Buch gerne weiterempfehle war für mich persönlich der Ausgang nicht all zu zufriedenstellend.

Veröffentlicht am 06.11.2016

Tor der Dämmerung

Unsterblich - Tor der Dämmerung
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Rezension zu Unsterblich „Tor der Dämmerung“ von Julie Kagawa

Titel: Unsterblich „Tor der Dämmerung“
Autor: Julie Kagawa
Übersetzer: Charlotte Lungstrass-Kapfer
Verlag: Heyne
Genre: Fantasy, Dystopie, ...

Rezension zu Unsterblich „Tor der Dämmerung“ von Julie Kagawa

Titel: Unsterblich „Tor der Dämmerung“
Autor: Julie Kagawa
Übersetzer: Charlotte Lungstrass-Kapfer
Verlag: Heyne
Genre: Fantasy, Dystopie, Jugendroman
Preis: 9,99 €
Erscheinungsdatum: 14.12.2015
Isbn: 978-3453317116

Dies ist der erste Band einer dreiteiligen Reihe. Alle Bücher in der kompletten Übersicht mit Erscheinungsdatum:

Band 1: „Tor der Dämmerung“ - erschienen am 14.12.2015
Band 2: „Tor der Nacht“ - erschienen am 11.04.2016
Band 3: „Tor der Ewigkeit“ - erscheint am 09.01.2017

Inhalt:

Dunkelheit ist über die Welt gekommen. Die Städte liegen in Ruinen, und über die letzten Menschen herrschen Vampire. In dieser Welt lebt die ebenso eigensinnige wie mutige Allie. Um zu überleben, stiehlt und plündert sie in den gefährlichsten Gegenden. Als Allie eines Nachts von einem mächtigen Vampir erwischt wird, stellt sie dieser vor eine unglaubliche Wahl: Tod oder Unsterblichkeit. Allie wird selbst zum Vampir und nutzt ihre neue Macht, um sich einer Rebellengruppe anzuschließen. Zum ersten Mal in ihrem Leben lernt sie Freundschaft und sogar Liebe kennen. Nur wie lange kann sie ihren Blutdurst noch unterdrücken?

Meinung:

Zwischen all den Büchern, die ich noch lesen möchte/die ich noch rezensieren muss überkam mich auf einmal wieder die Lust auf einen richtig guten Urbanfantasyroman. Alle, die ich in letzter Zeit in Angriff genommen hatte, konnten mich kaum noch überzeugen und meine Ansprüche waren bei Auswahl einer neuer Lektüre nicht all zu hoch. Von mir aus konnte auch eine Liebesgeschichte darin vorkommen, sofern sie den fantastischen Teil nicht überwiegt. Durch einen Bookstragrampost bin ich dann durch Zufall auf Julie Kagawas Unsterblich-Reihe aufmerksam geworden. Ich liebe ja Vampirgeschichten, auch wenn wir gerade viel von dem immer wiederkehrenden Geschichten überhäuft werden, und der Klappentext lies sich spannend. Da mir ihre Plötzlich-Fee Reihe gut gefallen hatte, konnte ich ja schließlich nichts falsch machen, oder? Und was soll ich euch sagen: meine Erwartungen wurden mehr als übertroffen!

Die Welt, die Kagawa geschaffen hat, ist eine düstere Zukunft, einige Jahrzehnte nach unserer Zeit und nach dem großen Kollaps der Menschheit. Eine Krankheit hat dafür gesorgt, dass sie fast ausgerottet wurde und dies haben die Vampire genutzt, um endlich an die Macht zu kommen. Sie halten sich die Menschen als Blutsklaven oder überlassen sie in heruntergekommenen Slums sich selbst. Und in so einem Teil einer ihrer eingenommenen Städte lebt die siebzehnjährige Allie. Ich mochte sie als erzählende Person der Handlung auf anhieb. Sie ist eine Heldin, die sich selbst zu retten weiß und die sich der Realität ihres Alltags stellt. Im Gegensatz zu anderen Romanen dieser Art (mein Blick geht in das Regal zu den Selektion-Büchern) wird hier nichts schön geredet. Die Menschen sind dreckig, sie hungern. Und wenn sie verschimmeltes Brot in einem Abfalleimer finden, wird dies dankbar als Geschenk des Himmels angesehen. Diese trostlose und düstere Atmosphäre zieht sich bis zum Schluss des Buchs hindurch und lässt Allies Welt so real erscheinen. Dieser Kagawa ist erwachsener als die Reihe um das Feenreich, auch wenn ihre Heldinnen ungefähr im gleichen Alter sind. Er ist auch blutiger, als das, was man schon von ihr gewöhnt ist. Es müssen Entscheidungen gefällt werden, auch wenn sie für einen selbst und die Menschen um einen das schlimmste bedeuten. Dabei steht Allison tapfer für ihre persönlichen Werte ein und nimmt auch kein Blatt vor dem Mund, egal wer vor ihr steht. Allisons Handlungen sind authentisch und nachvollziehbar und dennoch überraschten sie mich das ein oder andere Mal, bin ich doch von Jugendbücher dieser Art anderes gewohnt.

Die Verbindung von dystopischen und fantastischen Elementen ist Kagawa in meinen Augen sehr geglückt. Der ganze Roman ist in sich stimmig und man merkt, wie viel Arbeit in die Ausarbeitung geflossen ist. Ich bin ein Fan von den kleinen Details, die leider oft vernachlässigt werden. Die meisten Menschen in diesem Buch kennen die Errungenschaften unserer Zeit nicht mehr, da diese Epoche lange zurück liegt. Und so reagieren sie teilweise erstaunt, wenn sie „Schätze“ unserer letzen Tage (wie zum Beispiel eine Dose Ravioli) ausgraben. Ich weiß, ich schwärme und schwärme aber diesem Buch ist wirklich anzumerken, wie viel Liebe zum Detail verwendet wurde.

Wenn ihr eine romantische Geschichte erhofft (und/oder erwartet) wird dies nicht das richtige Buch für euch sein. Es entwickeln sich zwar eine leichte Liebesgeschichte, deren Teil jedoch nur wenig ins Gewicht fällt. Für mich ist dies eine gelungene Abwechslung zu all den bisher gelesenen Vampirgeschichten. Trotz seiner Größe von 606 Seiten habe ich mich zu keiner Zeit gelangweilt, da eine konstante Spannung aufrecht erhalten wurde.

Das Ende habe ich sehr geliebt. Man kann es sowohl als Cliffhanger für den zweiten Band, aber auch als offenen Abschluss ansehen. Ich für meinen Teil will aber auf jeden Fall wissen, wie Allies Geschichte weiter geht und kann es kaum abwarten, das nächste Buch zu lesen.

Zitat:

„Von meinem alten Leben war nichts geblieben. Es gab nichts, wohin ich zurückkehren konnte“ - Seite 232

Gut zu wissen:

Die ersten beiden Bände sind sowohl in der Hardcover-, als auch in der Taschenbuchausgabe erhältlich. Der Dritte Band, der im Januar erscheint, wird jedoch ausschließlich als Taschenbuch aufgelegt so dass ich allen, die gerne eine stimmige Reihe im Regal stehen haben möchten, den Kauf der Taschenbücher ans Herz lege.

Fazit:

Ein grandioser Auftakt einer Serie, der meines Erachtens mehr Beachtung geschenkt werden sollte. „Unsterblich“ ist ein dystopisch-fantastischer Jugendroman, den ich auch älteren Lesern gerne ans Herz legen mag mit einer starken Heldin und einer grandios düsteren Atmosphäre.

Veröffentlicht am 03.11.2016

Erfolgreiche Zustellung

Das Paket
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Rezension zu Das Paket von Sebastian Fitzek

Titel: Das Paket
Autor: Sebastian Fitzek
Verlag: Droemer Knaur
Genre: Psychothriller
Preis: 19,99 €
Erscheinungsdatum: 26.10.2016
Isbn: 978-3426199206

Inhalt:

Seit ...

Rezension zu Das Paket von Sebastian Fitzek

Titel: Das Paket
Autor: Sebastian Fitzek
Verlag: Droemer Knaur
Genre: Psychothriller
Preis: 19,99 €
Erscheinungsdatum: 26.10.2016
Isbn: 978-3426199206

Inhalt:

Seit die junge Psychiaterin Emma Stein in einem Hotelzimmer vergewaltigt wurde, verlässt sie das Haus nicht mehr. Sie war das dritte Opfer eines Psychopathen, den die Presse den »Friseur« nennt – weil er den misshandelten Frauen die Haare vom Kopf schert, bevor er sie ermordet. Emma, die als Einzige mit dem Leben davonkam, fürchtet, der »Friseur« könnte sie erneut heimsuchen, um seine grauenhafte Tat zu vollenden. In ihrer Paranoia glaubt sie in jedem Mann ihren Peiniger wiederzuerkennen, dabei hat sie den Täter nie zu Gesicht bekommen. Nur in ihrem kleinen Haus am Rande des Berliner Grunewalds fühlt sie sich noch sicher – bis der Postbote sie eines Tages bittet, ein Paket für ihren Nachbarn anzunehmen. Einen Mann, dessen Namen sie nicht kennt und den sie noch nie gesehen hat, obwohl sie schon seit Jahren in ihrer Straße lebt

Meinung:

Eigentlich wollte ich den neusten Fitzek in der nächsten Zeit gar nicht lesen. Doch kurz nach dem Erscheinungsdatum waren meine Timelines in den sozialen Netzwerken voller Bilder erfolgreicher Paketzustellungen. Und die positiven Stimmen wurden immer lauter. Dem musste ich dann einfach auf den Grund gehen. Die letzten drei Werke des Autors, allen voran „Noah“, konnten mich leider nicht mehr zu fesseln, wie es noch „Die Therapie“ oder „Der Seelenbrecher“ vermochten.

Ohne erst einmal auf den Inhalt einzugehen, muss ich die wunderschöne Aufmachung loben, die auch den recht hohen Preis zu rechtfertigen weiß. Es handelt sich (zumindest bei der Erstausgabe) um ein Taschenbuch mit verstärkter Vorder- und Rückseite, die aus Karton bestehen. Das Ganze kommt dann auch noch in einem Umverpackung, ebenfalls aus Karton daher, so dass das Gefühl des „Pakets“ noch deutlicher versprüht wird. Der Verlag hat sich hier anlässlich des 10-jährigen Autorenjubiläums von Fitzek wirklich ins Zeug gelegt, das muss man ihnen lassen. Doch wie immer fließt das Äußere nicht in meine Bewertung mit ein. :)

Ich hatte vor Beginn der Lektüre wirklich gebangt und gehofft, dass mich dieser neue Fitzek nicht enttäuschen mag. Und was soll ich euch sagen, die Seiten sind nur so dahin geflogen. Wäre ich nicht so verdammt müde gewesen, hätte ich ihn am gleichen Abend noch beendet. Fitzek zieht den Leser direkt wieder von den ersten Seiten an in menschliche und psychische Abgründe hinab. Er weiß durch geschickte Zeitwecksel sowie Cliffhanger am Ende der Kapitel Spannung zu erzeugen und bis zum Schluss des Romans aufrecht zu erhalten. Das Tempo ist, wie man es bei einem Fitzek gewohnt ist, recht hoch und verleitet dazu, „nur noch dieses eine Kapitel“ lesen zu wollen.

Immer wieder wurde ich mit neuen Fragen konfrontiert. Jedes Mal wenn ich glaubte, der Rätselslösung näher gekommen zu sein, überrasche er mich mit einer weiteren Wendung. Schnell war einfach nicht mehr klar, was Wahrheit oder Einbildung ist. Die Stimmung schwankt zwischen bedrückend, beängstigend und absurder Normalität hin und her. Es ist immer wieder erstaunlich, wie viel Grauen er in ein so einfaches Setting verpacken kann. Der Schauplatz ist im Vergleich zu „Noah“ wieder ein Mikrokosmos und die dicken Buchdeckel täuschen eine längere Story vor. Doch waren es bislang immer seine „dünnen Bändchen“, die mich am meisten mitreissen konnten. Ich hoffe, dass er jetzt, wo er wieder auf seinen alten Wegen wandelt, weiterhin sich selbst treu bleiben wird. So kann man gespannt dem nächsten Titel entgegenfiebern. Den ein Problem gibt es bei „Das Paket“: Wenn es einem gefällt ist man so schnell durch, dass die Wartezeit bis zum nächsten Werk nur umso länger ist.

Fazit:

Mit „Das Paket“ liegt nun endlich wieder ein Fitzek vor, der mit den alten Werke mithalten kann. Ich war bis zur letzten Seite gefesselt. Es werden wieder viele falsche Fährten auslegt. Fäden gesponnen, die jedoch zum Schluss alle zusammenlaufen. Ich kann „das Paket“ nur allen ans Herz legen die auf Thriller stehen, die mit einem Katz und Maus spielen bis man selbst nicht mehr weiß, wer gut und böse, was wahr und was falsch ist. Es ist kein „Seelenbrecher“ oder eine „Therapie“, kommt aber schon wieder sehr nah daran. Und weil ich durch die Auslieferung dieses Pakets ein paar aufregende Lesestunden genießen konnte gibt es von mir 5 von 5 Sterne.