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Veröffentlicht am 29.10.2016

Zerschunden

Zerschunden
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Rezension zu Geschunden von Michael Tsokos und Andreas Gößling

Titel: Geschunden
Autor: Michael Tsokos und Andreas Gößling
Verlag: Droemer Knaur
Genre: Thriller (True-Crime-Thriller)
Preis: 14,99 €
Erscheinungsdatum: ...

Rezension zu Geschunden von Michael Tsokos und Andreas Gößling

Titel: Geschunden
Autor: Michael Tsokos und Andreas Gößling
Verlag: Droemer Knaur
Genre: Thriller (True-Crime-Thriller)
Preis: 14,99 €
Erscheinungsdatum: 01.10.2015
Isbn: 978-3426517895

Inhalt:

Ein Serienkiller, der europaweit in der Nähe von Flughäfen zuschlägt. Er ist schnell, er ist unberechenbar, und er ist nicht zu fassen. Seine Opfer: Alleinstehende Frauen, auf deren Körper er seine ganz persönliche Signatur hinterlässt. Ein Fall für Rechtsmediziner Fred Abel vom Bundeskriminalamt, der plötzlich tiefer in den Fall involviert ist, als er möchte. Denn der Hauptverdächtige ist ein alter Freund, dessen kleine Tochter im Sterben liegt.

Meinung:

Nachdem mir die Zusammenarbeit von Sebastian Fitzek und Michael Tsokos in „Abgeschnitten“ vor einigen Jahren so gut gefallen hatte wollte ich nun in herausfinden, was Tsokos im Alleingang so kann. Allerdings ist „Geschunden“, der erste Teil seiner Fred Abel Reihe, ein gemeinsames Werk mit dem Autoren Andreas Gößling. Hätte ich nicht in die hintere Umschlagsklappe gesehen, wäre mir dieses Detail wahrscheinlich verborgen geblieben. Da, so wie es scheint, der größte Teil der Schreibarbeit auf Gößling zurück zu führen ist, hätte er meines Erachtens auch auf das Cover gehört. Aus wessen Feder nun der Hauptteil des Romans stammt: beide konnten mich mit diesem Reihenauftakt nicht überzeugen.

Mit Fred Abel wurde eine Figur geschaffen, die kaum Charakter durchscheinen lässt, sich aber - wie eine Art Superheld - durch den Roman schlägt. Praktisch im Alleingang reist er quer durch Europa, um einen Serienkiller zu fassen und die Unschuld seines ehemaligen Freundes zu beweisen. Mir war nicht klar, dass Gerichtsmediziner tatsächlich soviel Handlungsbefugnis haben und sich auch über die behördlichen Hinternisse von Interpol hinwegsetzen können. Er muss sich vor niemanden rechtfertigen und praktisch alles fällt ihm direkt in die Hände. Dabei wird ihm noch eine wunderschöne Freundin zur Seite gestellt, die sein ständiges Fortbleiben ohne murren hinnimmt und ihn auch fachlich zu unterstützen weiß. Und nicht zu vergessen die feindselige Schwester, die ihn für den Tod der Mutter verantwortlich macht. All diese Punkte sollen einen Bezug zum Charakter aufbauen, wirken dabei aber so künstlich, als ob man sich einfach ein paar Stilmittel aus einem Rosamunde Pilcher Film abgeschaut hätte.

Die Charaktere rund um Abel wirkten wie plastische Figuren, die nicht klischeehafter hätten gezeichnet werden können. Manchmal hatte ich das Gefühl, in einer schlechten Tatortfolge gelandet zu sein. Der übereifrige Praktikant, der psychisch am Boden liegende und um sich schlagende Soldat der urplötzlich zum Lamm wird. Das war mir leider alles zu viel.

Hinzu kommen Handlungsbögen, die nichts zu der Hauptstory beitragen und als Art Lückenfüller dienen, um den Roman künstlich in die Länge zu ziehen. Ich hatte zunächst vermutet, dass sie in den nachfolgenden Bänden wieder aufgegriffen werden, aber dem ist nicht so. Die falsche Fährten, auf die ich geschickt wurde, waren leider schnell zu durchschauen.

Zu anfangs war ich noch bereit, über all dies hinweg zu sehen, weil der Thriller spannend aufgebaut wurde. Doch ab dem zweiten Drittel zogen sich die Handlungsstränge immer mehr in die Länge und ich war irgendwann wirklich nur noch froh, am Ende angelangt zu sein.

Besonders zum Ende hin wird es noch einmal sehr bewegend, da die Autoren nicht auf ein Familiendrama verzichten konnten. Der Schluss des Romans, der wahrscheinlich auf die Tränendrüse des Lesers drücke sollte, hat bei mir nur einen Lachanfall auslösen können, weil er so überspitzt dargestellt wurde. Ich habe ihn später noch einmal meinem Mann laut vorgelesen um seine Meinung in Erfahrung zu bringen und durch dieses Vortragen wurde es auch nicht besser (sondern nur noch schlimmer).

Fazit:

„Zerschunden“ ist leider ein Serienauftakt, der mich nicht abholen konnte. Es wurde zu viel gewollt und dann auch hineingequetscht. Ich werde mit Sicherheit einmal eines von Tsokos’ Fachbüchern lesen, aber seine Thriller sind eindeutig nichts für mich. Leider kann ich nicht mehr 2,5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 28.10.2016

Kurzmeinung

Das Nest
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Kurzrezension zu Das Nest von Cynthia D’april Sweeney

Titel: Das Nest
Autor: Cynthia D’Aprix Sweeney
Übersetzer: Nicolai Schweder-Schreiner
Verlag: Klett-Cotta
Genre: Gegenwartsliteratur
Preis: 19,95 ...

Kurzrezension zu Das Nest von Cynthia D’april Sweeney

Titel: Das Nest
Autor: Cynthia D’Aprix Sweeney
Übersetzer: Nicolai Schweder-Schreiner
Verlag: Klett-Cotta
Genre: Gegenwartsliteratur
Preis: 19,95 €
Erscheinungsdatum: 29.10.2016
Isbn: 978-3608980004

Inhalt:

Melody, Jack, Bea und Leo sind Geschwister. Sie sind in ihren Vierzigern, stehen mitten im Leben und sie haben immer gewusst, sie würden eines Tages erben. Aber was, wenn die Erbschaft ausbleibt? Ein warmherziger, humorvoller und scharfsinniger Roman darüber, wie der Kampf ums Geld Lebensentwürfe und Familien durcheinanderbringen kann.

Meinung:

Ich hatte das Buch schon vor dem eigentlichen Erscheinungsdatum gelesen, da es Teil der Lovelybox „Geheimtipps für den Leseherbst“ war.

„Das Nest“ ist ein Roman der einen direkt zu Beginn in die familiären Abgründe der vier Geschwister wirft. Schnell wird deutlich, wer nicht nur an der Börse falsch spekuliert hat. Der Zwist, der unter der Vieren herrscht, wird nicht erst durch die Botschaft der ausbleibende Erbschaft, des sog. Nests, deutlich. Sie befinden sich nunmehr alle in den Vierzigern, doch richtig angekommen scheint niemand von ihnen zu sein. Sie haben weit über ihre Verhältnisse hinaus gelebt und müssen nun mit den Folgen zurecht kommen.

D’Aprix Sweeney hat einen Roman geschaffen, der vor allem durch seine Charaktere getragen wird. Der eher nüchterne und doch anschauliche Schreibstil hätte mich alleine nicht bei Laune gehalten. Ich war hin und wieder dazu geneigt, das Buch zur Seite zu legen doch der Drang zu wissen, ob die vier noch einmal die Kurve kriegen würden, hat mich zum weiterlesen angetrieben. Die Figuren wirken direkt aus dem Leben gegriffen und man fiebert ihren Entwicklungen entgegen. Allen voran der älteste Bruder Leo, der zu Beginn als der unleidlichste von allen wirkt, konnte mich am meisten überraschen.

Fazit:

Ich lege diesen Roman Freunden von Familiendramen ans Herz, die authentische Geschichten zu würdigen wissen. Die Bücher lieben, in denen uns nicht die Heile Welt vorgekaut wird. Weil ich persönlich doch des Öfteren den Drang verspürt hatte, das Buch beiseite zu legen, gibt es von mir nur 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 28.10.2016

Die Spuren meiner Mutter

Die Spuren meiner Mutter
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Rezension zu Die Spuren meiner Mutter von Jodi Picoult

Titel: Die Spuren meiner Mutter
Autor: Jodi Picoult
Übersetzer: Elfriede Puschel
Verlag: C. Bertelsmann
Genre: Gegenwartsliteratur
Preis: 19,99 €
Erscheinungsdatum: ...

Rezension zu Die Spuren meiner Mutter von Jodi Picoult

Titel: Die Spuren meiner Mutter
Autor: Jodi Picoult
Übersetzer: Elfriede Puschel
Verlag: C. Bertelsmann
Genre: Gegenwartsliteratur
Preis: 19,99 €
Erscheinungsdatum: 29.10.206
Isbn: 978-3570102367

Das Rezensionsexemplar wurde mir freundlicherweise durch das Bloggerportal der Random House Verlagsgruppe zur Verfügung gestellt.

Inhalt:

Die dreizehnjährige Jenna sucht ihre Mutter. Alice Metcalf verschwand zehn Jahre zuvor spurlos nach einem tragischen Vorfall im Elefantenreservat von New Hampshire, bei dem eine Tierpflegerin ums Leben kam. Nachdem Jenna schon alle Vermisstenportale im Internet durchsucht hat, wendet sie sich in ihrer Verzweiflung an die Wahrsagerin Serenity. Diese hat als Medium der Polizei beim Aufspüren von vermissten Personen geholfen, bis sie glaubte, ihre Gabe verloren zu haben. Zusammen machen sie den abgehalfterten Privatdetektiv Virgil ausfindig, der damals als Ermittler mit dem Fall der verschwundenen Elefantenforscherin Alice befasst war. Mit Hilfe von Alices Tagebuch, den damaligen Polizeiakten und Serenitys übersinnlichen Fähigkeiten begibt sich das kuriose Trio auf eine spannende und tief bewegende Spurensuche – mit verblüffender Auflösung.

Meinung:

Jodi Picoult weiß um das Erfolgsrezept eines Bestsellerromans. In diesem Fall ist es das Zusammenwürfeln von schrägen, jedoch liebenswerten Figuren, die sich auf eine gemeinsame Suche begeben. Wir begleiten die junge Jenna, das Medium Serneity sowie den Privatdektiviv und ehemaligen Polizisten Virgil auf einer ganz besonderen Reise. Denn bis auf die zurückgelassene Tochter haben wir es ausschließlich mit gescheiterten Persönlichkeiten zu tun. Serenity und Virgil erhoffen sich mit dem Auffinden von Alice nicht nur gelösten Fall, sondern vor allem den Glanz der alten Tage herbei. Dadurch, dass jedes Kapitel aus der jeweiligen Ich-Perspektive der Charaktere geschildert wird, bringt Picoult dem Leser die Figuren auf eine sehr nahegehende Art und Weise näher. Er erhält vor allem auch einen Einblick in deren Vergangenheit. Gepaart wird dies mit den tagebuchähnlichen Forschungseintragungen Alice’, die zwischen den Kapiteln ihren Platz gefunden haben und mehr Preis geben, als das Trauerverhalten der grauen Riesen.

Gerade zur Mitte hin entstehen einige Längen, die durch die weiten Ausschmückungen der Tagebucheinträge entstehen. Die Absicht lag mit Sicherheit darin, zwischen den Kapiteln für Spannung zu sorgen. Mich persönlich haben sie nicht sonderlich gestört, habe ich mich als Kind doch schon sehr für die Tiere der Savanne interessiert. Den ein oder anderen Leser können diese Passagen jedoch mit Sicherheit zum schnellen Weiterblättern verführen. Ich empfehle aber gerade hier genau zwischen den Zeilen zu lesen.

"Einige werden behaupten, wenn die Elefanten keine Unterschiede zwischen den Schädeln machen, komme auch der Tatsache, dass einer dieser Schädel ihrer eigenen Mutter gehörte, keine Bedeutung zu. Aber vielleicht heißt das auch, dass alle Mütter bedeutsam sind." - Seite 94

Den Schreibstil kann ich als sehr angenehm, in sich gekehrt und unaufbauchend beschreiben und er vermag auch ohne große Wortgewalt zu verzaubern.

Die übersinnlichen Aspekte, die durch Serenity mit eingebracht werden, waren für mich der größte Knackpunkt. Geister gehören für mich einfach in Geistergeschichten und nicht in Romane, die aus dem Leben gegriffen sind. Achtung, wenn man sich komplett von der Geschichte überraschen lassen möchte, sollte man jetzt den Absatz überspringen. Ich hätte jedoch gerne vorher gewusst, wie groß der Anteil dieses „Hokuspokus“ ist. Für alle, denen es ebenso ergeht: Der übernatürliche Aspekt nahm zum Ende hin einen großen Teil der Geschichte ein, was mir leider ein wenig den Spaß an der Lektüre genommen hat. Vergleichen ist dies mit den ersten Büchern von Cecilia Ahern. Da ich allerdings eine ganz andere von Roman erwartet habe, war ich doch leider enttäuscht vom Ende. Wäre ich mit anderen Erwartungen an das Buch herangegangen, hätte mich der Schluss zu Tränen gerührt. Die Autorin vermag es in jedem Fall, ihre Leser auf viele falsche Fährten zu führen.

Gut zu wissen:

Wer nach der Lektüre immer noch nicht genug von Elefanten und dem Übernatürlichen bekommen kann, dem lege ich folgende E-Shorts zum Werk ans Herz:

Der Elefant der weinte.

Serenitiys Gabe.

Fazit:

Eine abschließenden Bewertung fällt mir nicht ganz leicht. Ich mochte das Buch und seine Charaktere wirklich sehr gerne. Besonders Alices’ Geschichte hat mich stark mitgerissen. Ich habe jedoch mit einer anderen Art von Roman gerechnet und das Ende konnte mich aus diesem Grunde nicht vertrösten. Wäre mir von Anfang an klar gewesen, auf was für einen Roman ich mich eingelassen habe, wäre der Abschluss perfekt gewesen. Da ich aber mittlerweile weiß, dass die Autorin bekannt für solche Geschichten ist, weiß bei meinem nächsten Picoult, was mich erwarten wird.

Wer bereit ist, sich auf eine Roman zwischen den Welten einzulassen, den erwartet ein kleines Meisterwerk der zwischenmenschlichen Gefühle. Und wer weiterhin über die leichten Längen im mittleren Teil hinwegsehen kann, den erwartet im Weiteren eine thrillerähnliche Suche mit überraschendem Ende sowie sehr viel Gefühl.

4,5 von 5 Sterne

Veröffentlicht am 26.10.2016

Einmal Kaffee zum hier!

Liebe, Zimt und Zucker
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Rezension zu Liebe, Zimt und Zucker von Julia Hanel

Titel: Liebe, Zimt und Zucker
Autor: Julia Hanel
Verlag: Ullstein
Genre: Liebesroman
Preis: 9,99 €
Erscheinungsdatum: 09.09.2016
Isbn: 978-3548287881

Ich ...

Rezension zu Liebe, Zimt und Zucker von Julia Hanel

Titel: Liebe, Zimt und Zucker
Autor: Julia Hanel
Verlag: Ullstein
Genre: Liebesroman
Preis: 9,99 €
Erscheinungsdatum: 09.09.2016
Isbn: 978-3548287881

Ich bedanke mich bei Julia Hanel für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Ich habe es im Zuge einer Leserunde auf Lovelybooks.de gelesen.

Inhalt:

Marit zieht für ihre große Liebe extra von Hamburg in die Kleinstadt. Doch dann verlässt Tobias sie von einen Tag auf den anderen und Marit steht vor dem nichts. Spontan nimmt sie einen Job im Coffeeshop an, was eigentlich so gar nicht ihr Ding ist. Und während sie sich mit ihrem dauerentspannten Kollegen Moritz und den anderen skurrilen Kleinstadtbewohnern herumschlägt, tritt plötzlich ein ganz neuer Mann in ihr Leben. Als sie im Coffeeshop einen USB-Stick findet, macht sie sich auf die Suche nach dessen Besitzer. Mit Julian hat sie zunächst nur per E-Mail Kontakt, doch Marit merkt, dass sie mehr möchte. Von Julian, vom Leben.

Meinung:

Genau wegen Büchern wie diesen, bin ich über das Konzept der Leserunden dankbar. Ohne die Leserunde auf LB wäre ich wahrscheinlich nicht auf diesen Roman gestoßen, der mir wirklich viel Freude bereitet hat und den ich kaum aus der Hand legen mochte. Dies lag vor allem an dem wunderbar leichten und humoristischen Schreibstil der Autorin.

Direkt auf den ersten Seiten wird man in Marits verworrenes Leben geworfen. Nach einem erfolgreichen Uniabschluss zieht es sie vom schönen Hamburg in das beschauliche Altberg zu ihrer großen Liebe, dem dort ansässigen „Wurstkönig“ Toby. Seiner Familie gehört die wahrscheinlich größte Fleischproduktion im ganzen Umland und es gibt keine Wurstverpackung, von der aus sein Gesicht nicht den Kunden angrinst. Doch als Marit erste einmal angekommen ist stellt sie schnell fest, dass ihre Beziehung auf einer Lüge basiert.

„Warum sitze ich in diesem Moment nicht vor einem Stapel Bücher in der Bibliothek meiner Hamburger Universität und schreibe an den ersten Seiten meiner Promotion über die Darstellung der Liebe in Kafkas Romanen? Lange Geschichte. Sie beginnt mit Zimtschnecken und endet mit einer Tür, die sich vor meiner Nase schließt.“ - Seite 18

Auf dem Boden der Tatsachen angekommen und ohne Job oder feste bleibe heuert sie im einzigen Coffeshop der Stadt an. Hier begleiten wir sie bei ihrem täglichen Kampf mit lästigen Kunden und schrulligen Kollegen. Mir haben diese Anekdoten besonders gut gefallen. In letzter Zeit sind mir so viele Liebesromane untergekommen, in denen die Protagonistinnen außer ihrem Loveinterest kein Leben zu haben scheinen, dass mir diese scheinbaren Belanglosigkeiten eine wunderbare Abwechslung bieten konnten. Besonders, weil sie so voller Humor verpackt worden sind.

„Gleichzeitig spüre ich den kleinen Teufel auf meiner Schulter, der mir ins Ohr flüstert, dass ich nur neidisch bin, weil ich selbst kein Sozialleben mehr habe, seit mich der Wurstfänger von Altberg in sein Königreich gelockt hat.“ - Seite 85

Ich konnte mich gut in alle Personen hineinversetzen, auch wenn ich Marit gerne das ein oder andere Mal zur Vernunft aufgerufen hätte. Der Roman bietet jedoch alles, was ich mir für einen guten Liebesroman wünsche: Eine authentische Hauptcharakterin, an deren Entwicklung der Leser bis zum Schluss hin teilhaben kann. Liebevoll gezeichnete Nebencharaktere, die dem Buch seinen besonderen Charme verleihen und eine Liebesgeschichte, bei der zwar auf Kitsch verzichtet wurde, die jedoch ans Herz geht. Die Mischung aus Ich-Erzählung und E-Mailverkehr stehen in einem guten Verhältnis zu einander und geben dem ganzen einen schönen Rahmen. Auch wenn ich kein Fan einer Dreiecksbeziehung bin, wurde sie hier gut gelöst, da bis zum Ende hin nicht klar war, in welche Richtung das Ganze gehen wird. Ich war mir zeitweise nicht sicher, ob es überhaupt ein „Happy End“ für Marit geben könnte. Die Wende zum Schluss hin kam auch sehr unerwartet und brachte noch einmal Spannung in das Geschehen.

Gerne hätte ich manche Geschehnisse ausführlicher erlebt. Auch Marits Vorgeschichte in Hamburg hätte für meinen Geschmack noch mehr ausgebaut werden können. Wenn mir eine Geschichte gefällt, will ich halt immer ein wenig mehr davon haben.

Fazit:

„Liebe, Zimt und Zucker“ ist eine wundervolle kurzweilige Lektüre für graue Herbsttage, die man mit einem „Kaffee zum hier“ und einer Zimtschnecke an einem Abend durchlesen kann. Da ich bis auf manche Verhaltensmuster der Protagonistin nichts auszusetzen habe, bekommt der Roman von mir 5 Sterne.

Veröffentlicht am 25.10.2016

Zu viele Klischees, zu wenig echte Gefühle

Schattentraum: Hinter der Finsternis
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Rezension zu Schattentraum 1 von Mona Kasten

Titel: Schattentraum: Hinter der Finsternis
Autor: Mona Kasten
Verlag: Selbstverlag
Genre: Romantasy
Preis: 10,99 €
Erscheinungsdatum: 15.10.2014
Isbn: 978-1502841513

Dies ...

Rezension zu Schattentraum 1 von Mona Kasten

Titel: Schattentraum: Hinter der Finsternis
Autor: Mona Kasten
Verlag: Selbstverlag
Genre: Romantasy
Preis: 10,99 €
Erscheinungsdatum: 15.10.2014
Isbn: 978-1502841513

Dies ist der erste Band einer Reihe. Alle Titel in der Übersicht:

Band 1: Schattentraum: Hinter der Finsternis - Erschienen am 15.10.2104
Band 2: Schattentraum: Mitten im Zwielicht - Erschienen am 12.06.2015
Band 3: Schattentraum: Vor dem Lichtglanz - Erschienen am 09.03.2016

Inhalt:

Nach dem Tod ihrer Mutter wünscht sich Emma nichts sehnlicher, als der Finsternis zu entfliehen, die sie seitdem heimsucht. Womit sie dabei nicht rechnet, ist Gabriel, der plötzlich in ihr Leben tritt. Mit seinem arroganten Charme nimmt er ihre Gedanken völlig für sich ein. Doch die Dunkelheit lässt Emma nicht los. Alpträume, in denen ihr Schattenwesen erscheinen, machen ihr das Leben schwer. Und auch Gabriel ist nicht der, der er vorgibt zu sein – jede seiner Berührungen könnte sie in den Abgrund ziehen. Bald weiß Emma nicht mehr: Was ist Traum und was Wirklichkeit?

Meinung:

Gerade hypt Mona Kastens „Begin Again“ ja sehr. Da es sich mal wieder um einen NA Roman handelt, habe ich bislang die Finger davon gelassen, da ich nach Büchern wie z.B. „Plötzlich Banshee“ keine bösen Überraschungen mehr haben wollte. Da eine liebe Instagram-Freundin gerade ihr Bücherregal am aussortieren, und „Schattentraum: Hinter der Finsternis“ dabei war, nahm ich dies zum Anlass, mir die Erstlingswerke der Autorin genauer anzuschauen.

Wenn sich Bücher so gut verkaufen, muss es ja einen Grund dafür geben. Leider kann ich mich bei diesem Auftakt der Romantasy-Reihe der Autorin den vielen positiven Rezensionen auf Blogs, Amazon und Co. nicht anschließen.

An Grundidee, Schreibstil und Atmosphäre lag dies zumindest nicht. Mona Kasten hat einen angenehmen Erzählstil und ich konnte mich schnell in Emmas Welt hineinversetzen. Emmas Gefühlswelt wird durch die Ich-Erzählung stimmig rüber gebracht doch waren es ihre Entscheidungen und Verhaltensweisen, die mich nicht mit ihr anfreunden ließen. Die Inszenierung, Emma durch ihre nächtlichen Träume in die Schattenwelt driften zu lassen waren mir die liebsten Stellen im Buch. Es hätte also eigentlich ein schönes fantastisches Werk mit romantischen Einflüssen werden können.

Meine Kritikpunkte sind zum einen die starken Ähnlichkeiten zu anderen Büchern des Genres. Ich hatte häufig das Gefühl, genau so etwas schon einmal gelesen zu haben. Der Auftakt erinnert sehr an „Twilight“, der weitere Verlauf an „Plötzlich Fee“. Dazu kommen viele weitere Klischees aus dem Genre romantisch-fantastischer Liebesroman. Der Umzug ist eine neue Stadt mit neuer Schule, die Rivalin, der Schulball, der gutaussehende Badboy, die Dreiecksgeschichte. Alles Dinge, ich ich schon (zu) oft gelesen habe. Des Weiteren ist bei den meisten Nebencharakteren schon früh erkennbar, welche Rolle sie später spielen werden. Hier blieb leider kein Platz für überraschenden Wendungen.

Am allermeisten hat mich - mal wieder - gestört, dass auch in diesem Roman die „Heldin“ als starke und durchsetzungsstarke Person beschrieben wird, jedoch nicht so handelt. Auch hier wird ihr der wunderschöne, jedoch rätselhafte Junge an die Seite gestellt, der sie aus jeder misslichen Lage befreien muss. Auch wenn die „magische Anziehungskraft“ die von Gabriel auf Emma ausgeübt wird, durch seine wahres Ich erklärt wird, ist es mir bis zum Schluss nicht nachvollziehbar, warum von Liebe gesprochen wird. Man kennt sich kaum, weiß nichts voneinander, hat auch nicht wirklich viel miteinander gesprochen. Das reicht mir einfach nicht für die „große Liebe“. Das ständige Hin und Her konnte es leider auch nicht mehr retten, da auch diese Handlungen bis zum Schluss für mich unzureichend begründet blieben. Auch dies ist leider wieder ein Buch, dass in meinen Augen auch super ohne den Loveinterest funktioniert hätte. Emmas Verhalten ihm gegenüber war an manchen Stellen wirklich zum Haare raufen:

„Jedem anderen Mädchen hätte ich aufgeholfen und es danach die Begegnung vergessen lassen“, fuhr Gabriel gedämpft fort. „Ich habe dich absichtlich liegen lassen, Emma. Aber nur, weil ich dich kennenlernen wollte. Weil ich mir gewünscht habe, dass du mich im Gedächtnis behältst.“

Ich spricht an, dass er sie bei der ersten Begegnung im Café ihrer Großmutter angerempelt hat, so dass sie hingefallen ist und sich der Inhalt ihres Eiskaffees auf sie ergossen hat. Ich hätte den Typen auch im Gedächtnis behalten, aber nicht, als meine wahre Liebe…

Wer der Antagonist der Geschichte sein würde, war mir leider schon sehr früh klar. Doch war er für mich noch mit die interessanteste Person der ganzen Geschichte. Und doch gibt es auch hier für mich ein aber: Warum versteift sich ein „König der Finsternis“ auf ein siebzehnjähriges, unscheinbares Mädchen und ihre Freunde? Der Beweggrund „mir war langweilig“ ist mir da leider nicht ausreichend genug.

Fazit:

Der erste Band von Schattentraum bekommt von mir drei Sterne, weil dies das erste Werk der Autorin ist und ich sehr viel Luft nach oben sehe. Die spannendste Momente waren für mich Emmas Träume, die sehr anschaulich und auch gruselig beschrieben wurden. Ein bisschen mehr Düsternis statt Teenie-Romantik und ich hätte das Buch wirklich sehr gerne gemocht. So habe ich jedoch leider keinen Anreiz, die Serie weiter zu verfolgen.