Profilbild von Kitsune87

Kitsune87

Lesejury Star
offline

Kitsune87 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Kitsune87 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.01.2017

Schwaches Erstlingswerk

Saving Grace - Bis dein Tod uns scheidet
0

Rezension zu Saving Grace von B. A. Paris

Titel: Saving Grace - Bis dein Tod uns scheidet
Autor: B. A. Paris
Übersetzer: Wulf Bergner
Verlag: Blanvalet
Genre: Psychothriller
Preis: 9,99 €, Kindle Edition ...

Rezension zu Saving Grace von B. A. Paris

Titel: Saving Grace - Bis dein Tod uns scheidet
Autor: B. A. Paris
Übersetzer: Wulf Bergner
Verlag: Blanvalet
Genre: Psychothriller
Preis: 9,99 €, Kindle Edition 8,99 €
Erscheinungsdatum: 21.11.2016
Isbn: 978-3734102639

Klappentext:

Grace und Jack Angel sind das perfekte Paar. Die dreiunddreißigjährige Grace ist warmherzig, liebevoll, bildhübsch. Jack sieht gut aus, ist charmant und kämpft als renommierter Anwalt für die Rechte misshandelter Frauen. Aber sollte man Perfektion jemals trauen? Warum zum Beispiel kann Grace auf Dinnerpartys so viel essen und nimmt doch niemals zu? Warum umgibt ein hoher Zaun Jacks und Graces wunderschönes Haus? Doch wenn man Grace danach fragen möchte, stellt man fest, dass sie nie allein ist. Denn Jack ist immer – wirklich immer – an ihrer Seite.

Meinung:

Auf „Saving Grace“ bin ich durch eine Rezension auf FiktiveWelten aufmerksam geworden. Es war mein erstes Buch nach der Geburt und da ich ja noch im Wochenbett bin und mit der Kleinen viel liege sowie stille, kam mir eine spannende Abwechslung sehr gelegen. Also war das Buch schnell auf den Kindle geladen.

Der Einstieg in die Geschichte ist spannend gestaltet: Eine Dinnerparty. Grace und Jack als die perfekten Gastgeber. Doch, sind sie nicht ein wenig zu perfekt? Man merkt früh, dass die beiden eine Scharade zu spielen scheinen. Wenn man jedoch erwartet, länger auf die Folter gespannt zu werden, muss ich euch hier leider enttäuschen. Der wahre Kern der Story wird schnell Preis gegeben. Dies hat der Spannung einen Dämpfer verpasst, was ich sehr schade fand. Die Absicht dahinter sollte das Mitfiebern mit Grace sein. Mich konnte das Buch ab dort jedoch nicht mehr so recht mitreissen.

Grace und Jack sind zwei unterschiedlich gezeichnete Charaktere. Während ich Grace ihre - wenn auch arg naive - Rolle in diesem Thriller vollkommen abnehmen konnte, war mir Jack zu stark überzeichnet. Jacks Handeln und seine Motive sind für mich nicht nachvollziehbar und sehr realitätsfern. Der Umstand, wie die beiden zusammengekommen sind, ist mir aus Graces Sicht auch völlig unverständlich. Kurzzeitig hatte ich das Gefühl, in der Zeit zurück gereist zu sein.

Der Schreibstil konnte mir auch nicht so recht zusagen. Wichtige Dinge wurden weggelassen, dafür unnütze Beschreibungen hinzugefügt. Der Sprachstil der Charaktere wirkte, wie ihr Verhalten auch nicht an unsere Zeit angepasst.

Am meisten hat mich jedoch das Ende enttäuscht. Nicht nur, dass ich es - wenn man auf das bisher gelesene zurückblickt - für nicht plausibel halte, gefällt mir die Botschaft, die vermittelt wird überhaupt nicht. Ich hatte diesem Ende ab einem gewissen Zeitpunkt sehr entgegen gesehnt. Aber keinenfalls, weil das Buch zu spannend war, sondern weil ich es endlich hinter mir haben wollte. Aber anstatt mich der Abschluss versöhnen konnte, wurde ich so enttäuscht.

Fazit:

Es wurde leider sehr viel Potenzial verschenkt. Da es sich jedoch um das Erstlingswerk der Autorin handelt, kann man darüber hinwegsehen. Ich werde jedoch höchstwahrscheinlich keinen Thriller mehr von ihr lesen. „Saving Grace - Bis dein Tod uns scheidet“ hat sicher seine Höhen, dafür aber auch einige Tiefen. Es ist in meinen Augen kein schlechter Thriller, aber auch keine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 12.12.2016

Mythos Academy 2

Frostfluch
0

Rezension zu Frostfluch von Jennifer Estep

Titel: Frostfluch „Mythos Academy 2“
Autor: Jennifer Estep
Übersetzer: Vanessa Lamatsch
Verlag: Piper
Genre: Urbanfantasy, Jugendbuch
Preis: 9,99 €
Erscheinungsdatum: ...

Rezension zu Frostfluch von Jennifer Estep

Titel: Frostfluch „Mythos Academy 2“
Autor: Jennifer Estep
Übersetzer: Vanessa Lamatsch
Verlag: Piper
Genre: Urbanfantasy, Jugendbuch
Preis: 9,99 €
Erscheinungsdatum: 13.07.2015
Isbn: 978-3492280327

Klappentext:

Gwen Frost lebt. Noch. Denn die Schnitter des Chaos haben es auf sie abgesehen. Und deshalb muss Gwen an der Mythos Academy kämpfen lernen.

Meinung:

Nachdem der erste Teil der Reihe - „Frostkuss“ - wider erwarten spannend und unterhaltsam war, hatte ich mir direkt den nächsten Teil der Serie bestellt. Doch leider konnte die Fortsetzung meine Erwartungen in keiner Weise erfüllen.

Geschuldet ist dies zum größten Teil der Wiederholungen, mit denen versucht wurde, das Buch künstlich in die Länge zu ziehen. Bis ca. Seite 68 bestand der Roman tatsächlich nur aus der Wiedergabe des ersten Bandes. Mir ist klar, dass ursprünglich zwischen den Erscheinungsdaten im amerikanischen Original größere Abstände lagen. Doch sollte man den Lesern - auch wenn es sich zum großen Teil um ein junges Publikum handelt - durchaus zutrauen können, sich an die Begebenheiten aus dem Vorgänger erinnern zu können. Ein solche Reihe, die aufeinander aufbaut, wird in der korrekten Reihenfolge gelesen. Es macht überhaupt keinen Sinn, die Anfänge der Bücher so zu gestalten, dass Quereinsteiger locker hinein finden könnten. Eine kurze Wiedergabe am Anfang muss einfach ausreichend sein. Vor allem, da sich diese Wiederholungen noch bis über Seite 100 weiter durchziehen. Zwar kommt die Story zu diesem Zeitpunkt endlich weiter ins Rollen, doch jedes Mal wenn man denkt, jetzt geht es einfach nur weiter, werden offensichtlich Dinge aus dem ersten Band wieder aufgewärmt. Dieser Umstand hat mir den Lesespaß wirklich arg verdorben. Und soweit ich das von anderen Lesern, die bereits die andern Bände gelesen haben, erfahren habe, wird sich in den Folgebücher nichts dahingehend ändern. Natürlich kann man Bücher auch auf diese Art und Weise füllen, aber ich sehe dies als Verrat an den Lesern an. Die Spannung wurde bewusst auf die letzten 100 Seiten gelegt, damit man das Gefühl bekommt, unbedingt weiter lesen zu wollen. Dies hatten wir bereits - wenn auch nicht in einem ganz so krassen Rahmen - bei House of Night (auf das ich auch noch einmal Bezug nehmen muss) und bei der Selection Reihe. Seifenopern im free tv funktionieren auf der selben Basis.

Wie wäre meine Bewertung ohne diesen schlechten Einstieg in das Buch ausgefallen? Auch nicht viel besser. Da der Klappentext nicht viel zur Geschichte verrät, eine kurze Einführung ohne Spoiler:

Es ist Winter und die Mythos Academy macht ihren jährlichen Ausflug in die Berge zum Winterkarneval. Alle freuen sich auf das Skifahren, auf die Jahrmärkte und die wilden Partys bei Nacht. Alle, außer Gwen. Obwohl sie mittlerweile Freunde gefunden hat, fühlt sie sich immer noch als Außenseiterin zwischen all den reichen Kids. Wer jetzt sagt, „hey, das kenne ich doch bereits aus Band 1“: ja ihr Selbstmitleid zieht sich auch wieder komplett durch diesen Teil der Reihe. Auch eine Entwicklung ihres Charakters, der noch gegen Ende von Teil 1 zu spüren war ist hier nicht mehr vorhanden. Eher im Gegenteil. Auch wenn man den Umstand betrachtet, dass sie 17 ist, gerät sie aufgrund ihres naiven Verhaltens von einer dummen Situation in die nächste. Es wirkt, als ob ihre Entwicklung in die entgegensetzte Richtung verläuft. Und egal was irgendeine Figur vorher angestellt hat: hilft sie ihr einmal, ist plötzlich alles vergessen und alle reiten gemeinsam lächelnd in den Sonnenuntergang…

Um meinen Unmut über ihr Verhalten einmal zu verdeutlichen: Man ist aus Romanen dieser Art gewöhnt, dass die Hauptcharakterin entweder das unscheinbare graue Mäuschen, was sich ihrer Wirkung auf andere nicht bewusst oder eine Kämpferin wie zum Katniss aus den Hunger Games Büchern ist. Gwen Frost schießt meiner Meinung nach hier mit der ersten Position den Vogel ab. Ist sie doch der Meinung, dass Jungs, die nach ihrem Wissen doch einen ganz bestimmten Schwarm habe, aufgrund dieses Schwarms eigentlich nicht mit ihren reden können. Genau, weil man sich ausschließlich mit dem anderen Geschlecht unterhält, wenn man sich zu diesem sexuell hingezogen fühlt. So geschehen auf Seite 139.

Die Freundschaften, die sie bereits im ersten Band geschlossen hat und wahnsinnig konstruiert wirkten, werden hier um ähnliche Konstellationen erweitert. Dies liegt vor allem daran, dass den Nebencharakteren einzig klischeehafte Wesenszüge verliehen und ansonsten kaum Raum zur Entwicklung gelassen wurden. Sie wurden um die Hauptcharakterin gescharrt um dieser in den entsprechenden Situationen aus der Patsche zu helfen.

Die Ähnlichkeiten zu der Vampir Reihe House of Night von P.C. und Kristin Cast nehmen leider auch immer mehr zu. Wenn man noch ein wenig Harry Potter und Percy Jackson hinzu nimmt, hat man die größten Fandomes alle mit eingearbeitet.

Hat sich die Autorin im ersten Buch noch recht Mühe mit dem Schreibstil gegeben, den ich ja auch in meiner vorherigen Rezension gelobt hatte, driftet er hier in ein seltsames Niveau ab. Das Wiederholen von Wörtern wird als Stilmittel verwendet, um Situationen besonders zu betonen. Meiner Meinung nach funktioniert dies noch nicht einmal in Kinderbüchern. Hier sind die Leser des Romans im Original gefragt. Gab es in der amerikanischen Fassung ebenfalls solche „Ergüsse“:

„[…] Er sah mich mit seinen roten, roten Augen an […]“ - Seite 188; […] der Fenriswolf gab ein schreckliches, schreckliches […] - Seite 190; […] Es muss wirklich, wirklich gut geschmeckt haben […] - Seite 232

um mal nur ein paar davon zu nennen.

Fazit:

Was so hoffnungsvoll mit Band 1 begonnen wurde, wurde mit diesem Teil zu Grabe getragen. Der Roman besteht zum größten Teil nur aus Aufwärmungen aus dem Vorgänger. Erst auf den letzten 100 Seiten wird das Spannungspotenzial genutzt, was aber nicht heißt, dass alle Handlungen und Geschehnisse einer bestimmten Logik gefolgt sind. Bis zum Ende, dass noch einmal richtig mit Spannung und fantastischen bzw. mythologischen aufwarten kann, ist der Rest des Buchs einfach nur mit wahnsinnig viel Teenie-Drama gefüllt.

Für mich war Teil 2 eine Enttäuschung aufgrund derer ich die Reihe nicht fortsetzen werde.

Veröffentlicht am 18.11.2016

Leider nicht sehr weihnachtlich..

Ein ganz besonderer Weihnachtswunsch
0

Rezension zu Ein ganz besonderer Weihnachtswunsch von Julia Williams

Titel: Ein ganz besonderer Weihnachtswunsch
Autor: Julia Williams
Übersetzer: Sonja Saljo-Lucich
Verlag: Mira Taschenbuch
Genre: Unterhaltungsroman
Preis: ...

Rezension zu Ein ganz besonderer Weihnachtswunsch von Julia Williams

Titel: Ein ganz besonderer Weihnachtswunsch
Autor: Julia Williams
Übersetzer: Sonja Saljo-Lucich
Verlag: Mira Taschenbuch
Genre: Unterhaltungsroman
Preis: 9,99 €
Erscheinungsdatum: 10.10.2016
Isbn: 978-3956495984

Ich habe das Buch im Zuge einer Leserunde auf Lovelybooks.de durch den Verlag als eBook Exemplar erhalten.

Inhalt:

Seine Mum hat Joe beigebracht, dass er nur zum Polarstern hinaufsehen und ihm seinen Weihnachtswunsch entgegenschicken muss. Dann wird er wahr. Doch jetzt ist sie tot, und Joe vermisst sie unendlich. Aber manchmal spürt er sie an seiner Seite, hört ihm zu, wenn er mit ihr spricht, da ist er sich ganz sicher – obwohl ihm niemand glaubt. Und dieses Weihnachtsfest möchte er nichts mehr, als dass sie noch einmal eine richtige Familie sind. Ob ihm der Polarstern auch diesen Wunsch erfüllen kann?

Meinung:

Es ist die Zeit im Jahr angebrochen, in der selbst solche Weihnachtsmuffel wie ich wieder gierig nach neuen weihnachtlichen und winterlichen Lektüren greifen. Es ist oft das heimelige Gefühl, dass man bei dieser Art von Literatur sucht. Leider konnte sich bei mir ein solches Gefühl beim lesen dieses Romans nicht einstellen.

Dies fing zunächst beim etwas holprigen Start an. Der tragische Part, der den Tod und die Beerdigung von Joe Mutter Livvy einnimmt, war so schnell herunter erzählt, dass dieser leider keinerlei Emotionen bei mir auslösen konnte. Man muss dazu aber auch erwähnen, dass das letzte Buch, dass ich davor beendet hatte, „Bis ans Ende der Geschichte“ war. „Ein ganz besonderer Weihnachtswunsch“ konnte, da was die Gefühle anging, auch nur verlieren. Auch die Zwischenüberschriften unter den einzelnen Kapiteln haben zunächst für Verwirrung gesorgt, weswegen ich sie ab einem gewissen Punkt einfach nicht mehr beachtet hatte. Weiter hat meinen Lesefluss gestört, dass die Kapitel von Livvy und ihrem Mann Adam aus der Ich-Perspektive, die ihrer Gegenspielerin Emily jedoch aus der Erzähler-Perspektive geschildert wurden. Warum genau dieses Stilmittel genutzt wurde, erschließt sich mir bislang immer noch nicht. Vielleicht sollte dies einfach den „Störfaktor in der Familie“ verdeutlichen. Ich habe keine Ahnung. Joe selbst hat keine eigenen Kapitel. Lediglich ein paar Auszüge aus seinen Notizbüchern werden hier und da eingestreut. Ich hätte die Geschichte wirklich gerne durch seine Augen betrachtet. Da es so viele Arten von Autismus-Erkrankungen gibt und ich selbst nur zwei Menschen persönlich kenne, denen Asperger diagnostiziert wurde, kann ich sein Verhalten, was lediglich durch kurze Konversationen erörtert wird, nicht begutachten (und will mich auch gar nicht anmaßen, dies zu tun). Ich muss aber anmerken, dass ich bis zu einem gewissen Punkt (und da war in der Leserunde nicht alleine) geglaubt hatte, dass Joe noch ein kleiner Junge und kein Teenager von 17 Jahren ist.

Ein weiterer großer Kritikpunkt meinerseits ist das schwarz-weiße Zeichnen der Charaktere. Und Joe, dem man schon als kleinen Jungen das Asperger Syndrom diagnostiziert hatte, schließe ich da völlig aus. Die Autorin wollte anscheinend die klassische Geschichte „Mann geht fremd, weibliche Affäre ist die Böse und die Ehefrau die Gehörnte“ neu erzählen. Dabei hat sie jedoch lediglich die Rollen vertauscht. Es gab keinerlei Grauabstufungen bei den Figuren. Wer für den Leser der Sündenbock spielen sollte, war schnell klar. Dies wurde auch so subtil angewendet, dass das Verhalten wirklich schon an Naivität grenzte.

Des Weiteren hat mir die Mischung aus ernster Hintergrundgeschichte auf Seiten von Livvy, ihrer Ehe und dem Leben mit einem autistischen Sohn sowie der heiteren Erzählweise nicht gefallen. Beides konnte sich nicht zu einem stimmigen Gesamtbild zusammenfügen.

Durch den Einsatz von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, gab es eine Anspielung auf die Weihnachtsgeschichte von Dickens. Die Autorin hat sich nicht nur an dieser Stelle an bekannten Klischees (vor allem) aus der Filmindustrie bedient was wahrscheinlich ganz nett ist, für mich persönlich aber überhaupt nichts ist.

Es bleibt festzuhalten, dass ich mit falschen Erwartungen an diesen Roman gegangen bin. Er ist für mich im weitesten Sinne keine klassische Weihnachtsgeschichte und konnte mich weder mit den Figuren, noch mit dem Plot überzeugen. Ferner fehlte mir schon ab einem frühem Stadium das stetige Gefühl, unbedingt weiter lesen zu wollen. Wäre es kein Leserundenbuch gewesen, hätte ich es wahrscheinlich gar nicht erst beendet.

Fazit:

Es gibt diese Geschichten, deren Ausgang man bereits erahnt oder gar kennt und deren Lektüre jedoch einen Mehrwert für einen selbst darstellt. Diesen Mehrwert konnte mir „Ein ganz besonderer Weihnachtswunsch“ jedoch nicht bieten. Auch hat mir der „besondere weihnachtliche Touch“ gefehlt, der dieses Buch zu einer schönen Weihnachtslektüre werden lies.

Wenn ihr ein Buch sucht, was eher in diese Richtung geht, kann ich euch „Winter in Briar Creek“ (zu dem ich bereits eine Rezension verfasst habe) von Olivia Miles sowie „Winterzauber wider Willen“ von Sarah Morgan ans Herz legen.

Veröffentlicht am 13.11.2016

Mondprinzessin

Mondprinzessin
0

Rezension zu Mondprinzessin von Ava Reed

Titel: Mondprinzessin
Autor: Ava Reed
Seitenzahl: 251
Verlag: Drachenmondverlag
Genre: Fantasy, Romantik, (Märchen)
Preis: 12,00 € Taschenbuch, 3,99 € eBook
Erscheinungsdatum: ...

Rezension zu Mondprinzessin von Ava Reed

Titel: Mondprinzessin
Autor: Ava Reed
Seitenzahl: 251
Verlag: Drachenmondverlag
Genre: Fantasy, Romantik, (Märchen)
Preis: 12,00 € Taschenbuch, 3,99 € eBook
Erscheinungsdatum: 01.10.2016
Isbn: 978-3959913164

Inhalt:

Lynn bemerkt an ihrem Geburtstag, wie sich auf der Haut ihres Unterarms ein Sternenbild abzeichnet. Die einzelnen Punkte leuchten und Lynn versucht verzweifelt, sie zu verstecken. Als nicht nur die Sterne auf ihrem Arm, sondern auch sie selbst zu leuchten beginnt, ist nichts mehr, wie es war. Dunkle Schatten jagen sie die Wächter des Mondes. Und sie begegnet Juri, der ihr erzählt, sie sei eine Prinzessin kein Waisenkind. Trotz Lynns Unglauben folgt sie dem Mondkrieger und stellt sich ihren Verfolgern.

Meinung:

Auf den Titel bin ich aufgrund vieler Instagrambeiträge aufmerksam geworden. Das hübsch gestaltete Cover und die Inhaltsangabe sagten mir sehr zu und so durfte „Mondprinzessin“ den Weg in meine Buchsammlung finden.

Die erste Ernüchterung kam mit der Länge des Romans. Auf diese hatte ich bei der Bestellung nich geachtet. 251 Seiten sind wirklich nicht viel, um eine solche Geschichte (die von anderen Autoren gerne mal auf drei Bände aufgeteilt wird) zu erzählen. Und letztendlich lag es auch eben an dieser nicht vorhandenen Länge, dass der Roman, der als modernes Märchen beworben wird, mich nicht zu überzeugen wusste.

Die Geschichte wurde mir leider zu sehr schnell herunter erzählt. Ich bin kein großer Anhänger von Kurzgeschichten und eine derartige phantastische Geschichte eignet sich in meinen Augen auch nicht dafür, als solche erzählt zu werden. Die Charaktere haben keine Chance, sich zu entfalten oder sich zu entwickeln. Lynn lebt siebzehn Jahre als normaler Mensch auf unserer Erde. Auf einmal tauchen Krieger auf, die sie entführen wollen, sie wird gerettet, zum Mond gebracht, lernt ihre echten Eltern kennen usw. und es geht scheinbar alles spurlos an ihr vorbei. Sie wundert sich ein wenig und ist leicht verwirrt, aber das war es auch schon mit den Gefühlen. Ich erwarte von einem Charakter, der so einen Wandel durchläuft innere Konflikte, Zweifel, irgendwas, was ihn menschlich macht. Aber damit konnte der Roman leider nicht aufwarten. Ebenso haben mir die Beschreibungen der Umgebungen gefehlt. Es gab ein einziges Mal eine kurze Andeutung der Umgebung aber generell ist mir diese Welt auf dem Mond (und den anderen Planten, die erwähnt wurden) fremd geblieben.

Das komplette Buch hat bei mir das Gefühl ausgelöst, ähnliches schon einmal irgendwo gelesen zu haben. Sei es in anderen Märchen oder anderen Büchern des Genre wie zum Beispiel die Selection-Reihe. Selbst die Hauptcharakterin konnte eine gewisse Ähnlichkeit zu Sailor Moon nicht verbergen. „Mondprinzessin“ konnte mich somit nicht mit Innovationen überraschen.

Am meisten hat mich enttäuscht, dass der Showdown des Roman in knapp 14 Seiten abgehandelt worden ist. Es wirkt auf mich nicht nur so, als ob das Buch schnell beendet werden musste, sondern auch, als ob es neben einer Liebesgeschichte dringend noch eines weiteren Konflikts bedurfte. Die Einführung des „Schurken“ sowie eines weiteren Familienangehörigen wirken überflüssig, man hätte beide herauslassen können.

Das Ende ist für ein Märchen passend gewählt, konnte mich emotional aber überhaupt nicht abholen. Dies liegt daran, dass ich bis zum Schluss keinen Bezug zu den Charakteren aufbauen konnte. Die Liebesgeschichte wirkt erzwungen und konnte keinerlei Emotionen in mir auslösen. Bis auf die beiden Hauptcharaktere, aus deren Sicht abwechselnd erzählt wird, wirken alle weiteren Figuren gänzlich austauschbar.

Dies ist ein Roman, dem ein wenig mehr Zeit und mehr Inhalt wirklich gut getan hätte.

Fazit:

„Mondprinzessin“ ist leider ein Werk, das meine Erwartungen nicht erfüllen konnte. Zu schnell runter erzählt, fehlte mir der rote Faden, der mich durch die Story führen sollte. Es gab sehr viel Potenzial, dass nicht ausgeschöpft wurde und bleibt eine Geschichte, die ausschließlich an der Oberfläche kratzt. Ob eine Fortsetzung geplant ist, ist mir unbekannt.

Veröffentlicht am 09.11.2016

Leider nicht meins

Bluescreen
0

Rezension zu Bluescreen von Dan Wells

Titel: Bluescreen
Autor: Dan Wells
Übersetzer: Jürgen Langowski
Verlag: Piper
Genre: Sci-Fi/Jugendbuch?
Preis: 12,99 €
Erscheinungsdatum: 04.10.2016
Isbn: 978-3492280211

„Bluescreen“ ...

Rezension zu Bluescreen von Dan Wells

Titel: Bluescreen
Autor: Dan Wells
Übersetzer: Jürgen Langowski
Verlag: Piper
Genre: Sci-Fi/Jugendbuch?
Preis: 12,99 €
Erscheinungsdatum: 04.10.2016
Isbn: 978-3492280211

„Bluescreen“ ist der erste Band der Mirador-Reihe. Wann der nächste Teil erscheinen wird ist mir noch nicht bekannt.

Rückentext:

Los Angeles im Jahr 2050: Eine Stadt, in der du tun und lassen kannst, was du willst - solange du vernetzt bist. Durch das Djinni, ein Implantat direkt in deinem Kopf, bist du 24 Stunden am Tag online. Doch im Netz lauert ein dunkler Feind, der nur auf dich gewartet hat…

Meinung:

Der Titel ist mir bereits vor Erscheinungsdatum ins Auge gefallen. Mehrfach schlich ich um ihn herum und entschloss mich dann letzte Woche doch für den Kauf. Der Rückentext klang einfach zu spannend, um dieses Buch nicht zu lesen. Jedoch konnte dieses „anteasern“ meine Erwartungen nicht erfüllen:

Zum einen war mir nicht klar, dass es sich bei diesem Titel um Jugendbuch handelt. Der oben zitierte Rückentext lies nicht darauf schließen und ich habe mir abgewöhnt, die längere Inhaltsangabe im Inneren zu lesen, da ich dort häufig für das komplette Buch gespoilert wurde. Wie mittlerweile bekannt sein dürfte, bin ich ein großer Fan von Jugendbüchern jeglicher Genres. Warum störte es mich also hier? Es ist zum einen die Erwartungshaltung. Man beginnt einen Roman und erwartet, eine ungefähre Richtung vorzufinden. Stellt sich dann heraus, dass der Inhalt etwas komplett anderes bereithält, kann sich schnell Enttäuschung breitmachen. Aber vor allem war es hier die Art und Weise der Umsetzung. Es gibt wahnsinnig viele Jugendbücher, die man unabhängig der Altersempfehlung lesen kann. Sei es zum Beispiel, weil der Held für sein Alter besonders reif und weltgewandt ist. „Bluescreen“ gehört nicht zu dieser Sorte. Dan Wells hat es geschafft, dass ich mit keinem der vorkommenden Charaktere warm werden konnte.

Marisa und ihre Freundinnen gehören einer Gruppe Overworl-Spielerinnen an. Sie führen kämpfe in fiktiven VR-Welten durch, schwänzen die Schule und schlagen sich die Nächte in Clubs um die Ohren. Man kann sich nicht entscheiden, ob das Kleid zu kurz und der Dealer, der deine beste Freundin abschießt nicht doch irgendwie attraktiv ist. Hätte ich ein solches Drama gewollt, wäre ich auf Gossip Girl umgestiegen. Ihre Familie, aber besonders Marisa und ihr Freundeskreis blieben für mich komplett blass und austauschbar und bedienen dabei sämtliche Klischees, die man Jugendlichen nur so anheften kann. Bei Marisas kleiner Schwester hatte ich ständig Pinkie Pie aus My little Pony vor Augen.

Der Schreibstil konnte mich dann auch nicht mehr abholen. Auch wenn die Eingangsszene zunächst noch spannend gestaltet wurde, driftete es schnell in das Alltagsleben von Marisa ab. Erst im weiteren Verlauf, als sie selbst plötzlich zwischen der Droge und der Realität hin- und hergerissen scheint, wird erneut Spannung erzeugt. Zu diesem Zeitpunkt hatte mich Wells allerdings schon verloren.

Ich hatte auch nie ein Gefühl dafür, wie ich mir diese fiktive Zukunft vorzustellen haben. Los Angeles besteht aus weiten Teilen aus Slums. Marisas Familie schlägt sich mit dem Familienrestaurant gerade so durch aber anscheinend hat sie dennoch genügend Geld für ihre technischen Spielzeuge, Partys und Kleidung. Es wird auf die reichen Kinder geschimpft, aber bis auf die Tatsache, dass diese in großen Häusern leben, sehe ich keinen großen Unterschied. Im Rückentext wird davon gesprochen, dass „du tun und lassen kannst, was du willst - solange du vernetzt bist“. Dies trifft wenn überhaupt nur dann zu, wenn man wie Marisa ein Hacker ist und sich so mal eben aus der Schule schleichen kann.

Die eigentliche Botschaft, ein kritischer Umgang mit unserer medialen Welt, ging irgendwann einfach für mich unter. Ich wollte wirklich eine sachliche und objektive Meinung zu diesem Buch verfassen aber ich hatte schon sehr früh einen Punkt erreicht, an dem ich mich nur noch bis zum Ende hin durchgequält habe. Dabei hätte der Roman sehr viel zu bieten: Ein (virtueller) Drogenkrieg, Onlinegames ähnlich wie Overwatch, Roboter, die einem den Haushalt abnehmen, Action und eine gruselige Vorahnung dessen, was uns in Bezug auf die Digitalisierung erwarten könnte.

Fazit:

Dan Walls konnte mich mit seinem Auftakt zur Mirador-Reihe leider nicht abholen. Es waren vor allem die stereotypischen Charaktere, die mir das Lesen erschwert haben. Als dann einmal die Luft raus war, konnte mich auch der Spannungsaufbau zum Ende hin nicht mehr mitreissen. Somit gehört „Bluescreen“ zu einem weiteren Roman, dessen Reihe ich nicht vervollständigen werde.