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Veröffentlicht am 24.08.2017

Valerian und Laureline

Valerian und Veronique: TWO-IN-ONE
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Meinung:

Comics sind nicht unbedingt mein Genre, wenn es um bebilderte Geschichten geht. Seit bestimmt 20 Jahren bin ich ein Otaku, und kaum ein westlicher Comic konnte es bislang schaffen, an dem etwas ...

Meinung:

Comics sind nicht unbedingt mein Genre, wenn es um bebilderte Geschichten geht. Seit bestimmt 20 Jahren bin ich ein Otaku, und kaum ein westlicher Comic konnte es bislang schaffen, an dem etwas zu ändern. Mein größtes Problem bei Comics (egal ob aus Frankreich, den USA oder Deutschland) sind die Zeichnungen. Der Stil, dass alles in Farbe ist und auch die starren Panels schrecken mich meist ab, wenn ich doch einmal in einen Comic ein näheren Blick werfe. Dazu muss aber noch erwähnt werden, dass dies typisch für französische Comics ist und dies auch eher zu der Zeit modern war, in der die Comics das erste Mal aufgelegt wurden.

Im Grunde fand ich diese beiden Geschichten ganz gut, doch für mich funktionieren sie heute einfach nicht mehr. Die Zeichnungen sind sehr detailliert und besonders die Hintergründe erzählen wahrhaft bildgewaltig ihre eigenen Geschichten. Was die beiden Hauptfiguren jedoch erleben, wird in meinen Augen lieblos herunter erzählt, viele Informationen werden aufgespart und in einem kurzen Text über oder unter den Panels nacherzählt. Hinzufügend muss ich sagen, dass diese beiden Bänden meine erste richtige Begegnung mit Laureline und Valerian sind und es keine gute Idee ist, mit Band 3 und 4 einer Serie zu beginnen. Zwar ist jede Geschichte in sich abgeschlossen, aber die Charaktere entwickeln sich trotzdem weiter und mit „Das Land ohne Sterne“ sowie „Willkommen auf Alflofol“ wurde ich einfach mitten ins Geschehen geworfen. Wie haben die beiden zueinander gefunden? Sind sie nur Kollegen/Freunde oder ist das mehr zwischen ihnen? Die vielen intergalaktischen Wesen, denen Laureline und Valerian so über den Weg laufen, haben einen viel größeren Reiz auf mich ausüben können, was zwar für sie spricht, jedoch nicht für die Protagonisten.

Um noch einmal darauf zurück zu kommen, dass der Comic heute nicht mehr funktioniert, muss man einen genauen Blick auf Laureline/Veronique und Velarian werfen. Die beiden wirken völlig eindimensional, haben keinen erkennbaren Charakter. Ich kann über Laureline sagen, dass sie der flippige und Valerian der arrogante Teil des Gespanns sind, aber das war es auch leider schon. Sie hangeln sich durch den Plot und am Ende wird alles gut. Die Konflikte lösen sie einfach mal eben im Handumdrehen. Solche Geschichten haben vor einigen Jahren vielleicht so gut funktioniert, haben mich damals aber schon nicht angesprochen.

Der sozialkritischen Charakter ist mit der größte Sympathieträger. Aber auch hier hätte ich mir mehr eigenen Einfluss der beiden Protagonisten gewünscht. Ihr Handeln war insgesamt einfach zu hölzern, als würden sie wie Schachfiguren über die Szenerie hin- und hergeschoben.

Fazit:

Auch wenn ich, mit Ausnahme der Asterixhefte, nicht unbedingt ein großer Fan von europäischen Comics bin, mochte ich das farbenfrohe Weltraumspektakel gerne lesen. Es ist jedoch nichts, was ich weiter verfolgen würde, dafür waren die Figuren zu platt. Die beiden Einzelgeschichten hatten interessante Settings, die weiter ausgebaut, glaubwürdiger hätten funktionieren können.

Veröffentlicht am 22.08.2017

Joli Rouge

Joli Rouge
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Meinung:


Wäre die liebe Alexandra nicht auf mich und meinen Blog zugekommen, wäre dieser Roman wohl an mir vorbei gegangen. Wie ich es an anderer Stelle bereits schon mitgeteilt hatte, bin ich kein großer ...

Meinung:


Wäre die liebe Alexandra nicht auf mich und meinen Blog zugekommen, wäre dieser Roman wohl an mir vorbei gegangen. Wie ich es an anderer Stelle bereits schon mitgeteilt hatte, bin ich kein großer Fan des Drachenmondverlags, was mehrere Gründe hat. Da diese an sich nichts mit der Rezension zu schaffen haben, belasse ich es bei den unten aufgeführten Kritikpunkten.


Alexandra Fischers historisches Werk dreht sich um das Leben der jungen Piratin Jacquotte Delahaye, auch bekannt als “Back from the Dead Red”, die tatsächlich in der Zeit von (ca.) 1640 bis 1660 gelebt hat. Um Jacquotte drehen sich einige Mythen und Legenden, die ebenfalls ihren Weg in den Roman gefunden haben.


Die Recherchearbeit und Liebe zum Detail sind „Joli Rouge“ direkt auf den ersten Seiten anzumerken. Es ist für mich immer sehr schwierig Romane zu bewerten, die auf real existierenden historischen Personen basieren, da die genauen Charakterzüge meinst nicht mehr genau zu rekonstruieren sind. Allerdings könnte man sich den Alltag und das Leben der Jacquotte wie von Fischer beschrieben, genau so vorstellen. Die Mischung aus historischen Fakten und Fiktion halte ich daher für perfekt vermischt.


„Noch nie eine Frau gesehen, die es selbst mit dem Tod aufnimmt und die Geißel der Spanier stellt?“


Auch wenn die Schilderungen sehr bildhaft dargestellt werden, so dass die karibische Kulisse vor meinem geistigen Auge schnell Gestalt angenommen hat, blieben mir einige Passagen zu weit weg, da sie nur nacherzählt wurden. Meine persönliche Präferenz ist es, direkt mitten im Geschehen zu sein (show, don’t tell), dennoch gab es auch hiervon zu genügen, dass dieser Kritikpunkt wirklich das berüchtigte Haar in der Suppe ist. Zu erwähnen wären noch die Zeitsprünge, die an mancher Stelle zu einem abrupten Szeneriewechsel führten, aber dies ist auch eher eine Kleinigkeit.


Generell hat mir der Roman so gut gefallen, dass mein größter Kritikpunkt das Verlegen im Drachenmond Verlag ist. Wie auch bereits in „Mondprinzessin“ (von Ava Reed) sind mir die Zeichnungen übel aufgestoßen, wenn es zum Glück auch nur zwei gewesen sind. Dieser zwanghafte Wille, die Bücher mit Illustrationen zu füllen, erschließt sich mir leider überhaupt nicht. Vor allem nicht in diesem Umfang. Entweder zieht man dies von Anfang bis Ende durch, oder lässt sie am besten direkt weg. Natürlich ist auch dies dem eigenen Geschmack geschuldet, aber für mich sind die Figuren in gezeichneter Form genau so ein Dorn im Auge, wie direkte Fotos auf den Covern. Ich lese immerhin einen Roman und nicht etwa einen Comic, oder sehe mir einen Film an. Die eigene Fantasie sollte deswegen im Vordergrund stehen und nicht durch (teilweise sehr schlechte) Zeichnungen beeinflusst werden. Die beiden hier verwendeten Zeichnungen mögen stilistisch zwar gut sein, die Einarbeitung ist qualitativ jedoch nicht sehr hochwertig.


Dieser Freibeuterroman ist blutig, derbe und ist voll mit interessanten Charakteren – allen voran seine Protagonistin. Fischer überrascht mit unerwarteten Wendungen und einem mitreißendem Ende. Moralisch betrachtet, ist Jacquotte aus heutiger Sicht sicher kein Vorbild, ihrer Zeit war sie allemal voraus. Aus diesem Grunde findet sie auch in dem Kinderbuch „Good Night Stories for Rebel Girls“ Erwähnung, was ich euch auch bald einmal vorstellen werde. Ihr Charakter wandelt sich im weiteren Verlauf und wirkt dadurch sehr authentisch.




„Nicht nur die Spanier werden für diese Tat büßen, wir ebenso.“


Der Roman hat mich wirklich gut unterhalten und mitfiebern lassen. Und das, obwohl ich sonst kein großer Fan von Piratenromanen oder historischen Geschichten bin. Das Personenregister im hinteren Teil des Buchs war des Weiteren eine große Hilfe, wenn ich einmal mit einem Namen durcheinander geraten bin. Auch einige von diesen ganzen Nebenfiguren haben tatsächlich gelebt. Welche dies genau sind, solltet ihr aber selbst herausfinden.


Fazit:


„Joli Rouge“ ist ein spannender historischer Roman mit einer starken Heldin. Fans von authentischen Piratengeschichten ist „Joli Rouge“ sehr ans Herz zu legen, er wird aber auch sicher allen anderen gut gefallen können. Dies wird nicht mein letzter Roman der Autorin sein, so viel steht fest.

Veröffentlicht am 07.08.2017

Es war einmal Aleppo

Es war einmal Aleppo
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Meinung:

Ich hatte angenommen, alles über den Krieg in Syrien zu wissen, doch durch die Augen von Antonia und die Erzählungen von Shirvan wurde ich eines Besseren belehrt. Benkau bezieht sich dabei auf ...

Meinung:

Ich hatte angenommen, alles über den Krieg in Syrien zu wissen, doch durch die Augen von Antonia und die Erzählungen von Shirvan wurde ich eines Besseren belehrt. Benkau bezieht sich dabei auf Tatsachen und Fakten, die sie während ihrer Zeit als freiwillige Helferin aus erster Hand erfahren konnte.


„Keine Ahnung, warum Leute zu Rassisten werden. Sozialneid? Gier? Mimimi, der Flüchtling kriegt ein Feldbett und ein Dixi-Klo, und was krieg ich?!“ – Seite 314

Neben der eigentlichen Geschichte, bekommt der Leser einen genauen Einblick in das Leben der Geflüchteten in den Erstunterkünften. Die Autorin räumt des Weiteren mit sämtlichen Vorurteilen auf, die durch die sozialen Medien und Stammtische seit nunmehr über fünf Jahren gestreut werden. Und dies alles, ohne den Zeigefinger zu erheben. Es sind schlussendlich einfach die nüchternen Fakten, die nicht jeder wahrhaben kann oder möchte, die mich trotz, oder eben gerade deswegen zu Tränen gerührt haben. Hatte ich gedacht, das ganze Ausmaß zu kennen, wurde ich Lügen gestraft. Wenn man sich aktuelle Bilder aus dem zerstörten Aleppo ansieht, reicht ein „es schnürt mir die Kehle zu“ nicht, um in Worte zu fassen, wie es sich anfühlen muss, das alles dort erlebt zu haben. Noch viel schlimmer, dies alles verloren zu haben. Shirvans Schilderungen über das Aleppo vor den Angriffen sind daher wunderschön und schmerzhaft zu gleich.


„Uralt und jeden Morgen neu geboren. Das Licht ist dort zu Hause. […] Reiche fühlen sich sehr klein und gedehmütigt in dieser Stadt, und Arme fühlen sich reich, weil sie dort sein dürfen.“ – Seite 223

Und zwischen den beiden Fronten der tobenden „Wutbürger“ und den helfenden „Gutmenschen“ stehen zwei junge Menschen die erkannt haben, was wirklich zählt.


„Es fühlt sich an, als wären Welten miteinander kollidiert.“ – Seite 131

Während der Lektüre habe ich mir so viele Gedanken und Notizen gemacht und so viele Stellen markiert, die ich für besonders lesenswert oder wichtig erachte. Aber sie alle hier zusammen zu tragen, würde den Rahmen sprengen. Der Roman sollte für sich selbst sprechen und aus diesem Grund von euch gelesen werden.

Also geht raus und kauft es. Lest es und empfehlt es weiter. „Es war einmal Aleppo“ ist mehr als das x-te Jugendbuch, in dem sich Mädchen A in Jungen B verliebt und trotzdem kommen die Gefühle nicht zu kurz. Denn mittendrin ist da noch diese zarte kleine Liebesgeschichte, die überhaupt nicht fehl am Platz ist.

Vielleicht sprechen die beiden zu perfekt Englisch miteinander. Und vielleicht geht manchen Lesern „Tooneys“ Wandlung von der politisch Ahnungslosen hin zur aufgeklärten jungen Frau zu schnell vonstatten. Aber in Bezug auf den restlichen Teil des Romans, kann ich über diese Kleinigkeiten gerne hinwegsehen. Mein einziger Kritikpunkt ist das Handeln eines bestimmten Familienmitglieds am Ende des Romans, denn dieses war in meinen Augen tatsächlich zu aufgesetzt und wollte nicht ganz in das bisherige Bild passen.

Der Schreibstil ist sehr jugendlich gehalten, jedoch nie einfach und immer ein wenig melancholisch angehaucht. Dadurch wird der Roman einem weiten Publikumsspektrum geöffnet.

Fazit:

„Es war einmal Aleppo“ ist ein berührendes und bewegendes Buch, das mit seiner jugendlichen Sprache für jeden zugänglich ist.

Es beschönigt nicht, dichtet nichts dorthin, wo es nichts hinzu zu dichten gibt. Brachte mich zum Weinen, aber auch zum Lachen. „Es war einmal Aleppo“ sollte zur Pflichtlektüre in Schulen werden.

Veröffentlicht am 05.08.2017

Achtung: Reihenbesprechung

Crazy right now
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Reihenbesprechung zu Crazy about you von Skylar Grayson

Die „Crazy“ Reihe von Skylar Grayson sind drei zusammenhängende Kurzgeschichten. Ich hatte zunächst noch überlegt, für jedes Buch gesondert eine ...

Reihenbesprechung zu Crazy about you von Skylar Grayson

Die „Crazy“ Reihe von Skylar Grayson sind drei zusammenhängende Kurzgeschichten. Ich hatte zunächst noch überlegt, für jedes Buch gesondert eine Rezension zu verfassen, da sie sich allerdings auch gut zu einer zusammenfassen lassen können, wage ich heute einmal das Experiment einer Reihenbesprechung. Wenn man an den Büchern interessiert ist rate ich dazu sie in der folgenden Reihenfolge hintereinander zu lesen, da die Figuren miteinander verbunden sind.

Band 1: Crazy about you
Band 2: Crazy right now
Band 3: Crazy like you

Die Exemplare habe ich durch Edel Elements zum Testlesen erhalten, vielen Dank an dieser Stelle für die Bereitstellung der ebooks.

Crazy about you

Seiten: 69
Kosten: 1,99 € (ebook only)
ASIN: B06ZY7624C

„Harper hat es nicht leicht. Sie wurde verlassen und ihre Schwester Peach ist davon überzeugt, dass Harper einen neuen Mann braucht. Daher setzt sie alle Hebel in Bewegung, damit Harper sich bei einer Single-Börse im Internet anmeldet. Sofort knüpft Harper Kontakte und trifft auf den gut aussehenden und charmanten Dale, der hier eine Frau sucht, die er dominieren kann. Doch da hat er seine Rechnung ohne Harper gemacht. Die Lage spitzt sich zu, als Harper beruflich zu einem neuen Kunden muss, denn dieser kommt ihr sehr bekannt vor.“ (Edel Elements)

Ich weiß nicht genau, was ich erwartet habe, jedenfalls nicht das, was ich hier vorgefunden hatte. Das Cover suggerierte eine romantische, der Klappentext eine erotische Kurzgeschichte. Erhalten habe ich allerdings eine Kurzgeschichte, die weder das eine, noch das andere ist. Müsste ich ein Genre benennen, würde ich wahrscheinlich auf New Adult zurückgreifen.

Eine komplexe Story zwischen so wenige Seiten zu zaubern ist mit Sicherheit nicht einfach. Allerdings zeigen Werke wie „Kindred Spirits“ von Rainbow Rowell (Seitenzahl: 96), dass es durchaus möglich ist, Tiefgang in Romane zu bekommen, die unter hundert Seiten kurz sind. Umso bedauerlicher war es daher für mich, keinen Zugang zu den Charakteren in dieser Geschichte finden zu können. In kürzester Zeit wird eine Story heruntergebrochen, die völlig unzugänglich und fernab der Realität ist. Der Versuch, BDSM in die Handlung einzubauen ist leider gescheitert und ich würde mir wirklich wünschen, dass AutorInnen die diese Themen behandeln wollen, sich ein wenig mehr in die Materie einarbeiten würden, als 50 Shades of Grey zu lesen. Das Verhalten von Dale ist mir immer noch schleierhaft. Wie kann man ein Leben lang bestimmten Prinzipien treu sein und dann alles über den Haufen werfen, weil ein Mensch - den man überhaupt nicht kennt - einen nicht so akzeptiert, wie man nun eben gestrickt ist?

Explizite Stellen bzw. Details sind kaum bis gar nicht vorhanden.

Crazy right now

Seiten: 79
Kosten: 1,99 € (ebook only)
ASIN
: B07229HC9N

Es ist zum Verrückt werden! Peach braucht eine neue Wohnung, doch es ist keine in Sicht. Sie zieht kurzerhand in Dales Wohnung, die frei ist. Dort lernt sie Bradford kennen. Ein Windhund - wie sie schnell feststellt. Dass Peach genau die Frau seiner Träume ist, will sie ihm nicht abnehmen. Doch dann geschieht ein Unglück.“ (Edel Elements)

Auch wenn mich der erste Teil eher enttäuscht hatte, wollte ich dem zweiten in der Reihe positiv entgegensehen. Leider waren auch hier die Charaktere in ihren Verhaltensweisen ähnlich derer, aus Band eins. Das Gebärden des männlichen Protagonisten in „Crazy right now“ hatte allerdings etwas so stalkerhaftes an sich, dass es mich wirklich geschüttelt hat. Sich in das Bett einer Person zu legen (die schläft und daher nichts mitbekommt), der man gerade mal die Hand geschüttelt hat, weil man selbst nicht auf dem Sofa übernachten möchte, ist leider nicht niedlich oder sexy, sondern gruselig. Der männliche Protagonist war mir bereits in „Crazy about you“ unangenehm aufgefallen, da er dort keine andere Rolle besaß, als Dale zu fragen, ob Harper nicht noch eine Schwester hätte. Und auch wenn ihm mit der Begegnung mit Peach nun sämtliche Träume in Erfüllung gegangen sind, die ihn nachts wachgehalten haben, ist dies immer noch keine Begründung für ein derartiges Verhalten.

Wie auch in dem Band zuvor werden hier Lebensentwürfe über den Haufen geworfen, obwohl man sich gefühlt 3 Sekunden kennt. Für viele mag sich vielleicht romantisch sein, mich schreckt so etwas einfach nur ab. Da wird ein gutlaufendes Geschäftsmodel innerhalb einer Nacht (in der nichts passiert) aufgegeben, nur um jemanden etwas zu beweisen, mit dem man zuvor kaum eine richtige Unterhaltung geführt hat. Selbst ein Unterhaltungsroman der zum Abschalten dient, sollte in irgendeiner Weise für den Leser nachvollziehbar erscheinen. Vielleicht bin ich aber auch nur der unromantischste Mensch dieses Planeten und sehe die Funken einfach nicht, die hier versprüht werden sollen.

Band zwei war tatsächlich der schwächste der Reihe.

Crazy like you

Seiten: 57
Kosten: 1,99 €
ASIN*: B072NSJSQY

„Paisley ist erst einundzwanzig, als sie ihre Eltern durch einen Hausbrand verliert. Sie zieht zu ihrer Schwester Peach, um kurz darauf in Havard zu studieren. Als sie im Nachtclub "Peaches" Eliot begegnet, ist sein erster Satz: "Ich glaube, wir sollten heiraten." Paisley hält das für einen Scherz, doch dass Eliot gar nicht zu Scherzen aufgelegt ist, merkt sie erst, als er ebenfalls als Student in Havard auftaucht.“ (Edel Elements)

Nachdem mir die beiden vorangegangenen Teile Kopfzerbrechen bereitet haben, wollte ich diesen letzten Band leider nur noch hinter mich bringen. Aufgrund der geringen Seitenzahlen habe ich auch alle drei Teile an einem Abend lesen können. Bewusst habe ich ein paar Tage nach Beenden der Bücher bis zur Verfassung der Rezensionen verstreichen lassen. Mir ist bewusst, dass es sich hierbei immer noch um einen Veriss handelt, allerdings ist er schon sehr abgemildert und ja, auch dieses Beitragsformat hat seine Daseinsberechtigung.

Band drei hat mich noch am ehesten unterhalten können, auch wenn ich dafür meine Kritikpunkte zu den anderen Teilen außer Acht lassen musste. Schöner wäre es natürlich gewesen, wären mir den ganzen Charaktere mittlerweile sympathisch geworden. Paisley ist, auch wenn es am Ende alles anders kommt, erst einmal aufmüpfig und scheint dann doch Charakter und Ziele abbekommen zu haben. Allerdings verflüchtigt sich dies schon nach kurzer Zeit und die Kurzgeschichte endet genau wie die anderen beiden Teile auch. Tatsächlich hätte hier viel mehr daraus werden können, hätte man nicht krampfhaft versucht, eine Novelle daraus zu machen.

Gesamtfazit:

Auch wenn das Hauptaugenmerk von Kurzgeschichten darauf liegt zu unterhalten, möchte ich wenigstens dieses einen Punkt erfüllt haben. Dies funktioniert leider nicht, wenn ich mich die meiste Zeit des Lesens über den Inhalt ärgere.

Sämtliche Figuren sind untereinander austauschbar, da die weiblichen Charaktere ihre Lebenserfüllung in einer Heirat sehen und der männliche Gegenpart lediglich gutes Aussehen und viel Geld besitzen muss. Es ist drei Mal die klassische New Adult Geschichte: Unzähmbarer Mann wird von der einen Wahren gebändigt und wirft daraufhin nicht nur sein bisherigen Leben, sondern auch direkt alle seine Prinzipen weg. Wenn einem diese Instant Love Stories auf 400 Seiten schon stören, wird man sich hiermit ebenfalls keine Freude machen.

Leider hat mir die Reihe so wenig zusagen können, dass ich keine Leseempfehlung aussprechen kann. Ich muss so ehrlich sein und hinzufügen, dass ich froh darüber bin, kein Geld für diese Buchserie ausgegeben zu haben. Ich würde sie weiterhin eher als Fanfiction (zu was genau habe ich noch nicht herausgefunden) einordnen. Anhänger von Romanen, in denen Protagonistinnen den fernen und arroganten Milliardär bändigen können und dabei nicht so viel Wert auf Schlüssigkeit legen, können aber sich nichts falschen machen, wenn sie sich diese Bücher zulegen. Ich selbst werde keine weiteren Romane der Autorin lesen.

Nachdem nun alles komplett anders gelaufen ist, als ich mir das angedacht hatte, habe ich mir gerade „Hinter dem Spiegel“ von Michaela Kastel (Thriller) aus dem Verlag gekauft. Denn nur weil mir die „Crazy Reihe“ nicht zusagen konnte, muss dich nicht für die anderen Titel des Verlags gelten. Ein Titel des Hauses, der mir auf jeden Fall gefallen hat, war „Das Herz und die Dunkelheit“ von Emily Byron. Schaut doch einmal bei meiner Rezension dazu vorbei.

Veröffentlicht am 05.08.2017

Achtung: Reihenbesprechung

Crazy like you
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Reihenbesprechung zu Crazy about you von Skylar Grayson

Die „Crazy“ Reihe von Skylar Grayson sind drei zusammenhängende Kurzgeschichten. Ich hatte zunächst noch überlegt, für jedes Buch gesondert eine ...

Reihenbesprechung zu Crazy about you von Skylar Grayson

Die „Crazy“ Reihe von Skylar Grayson sind drei zusammenhängende Kurzgeschichten. Ich hatte zunächst noch überlegt, für jedes Buch gesondert eine Rezension zu verfassen, da sie sich allerdings auch gut zu einer zusammenfassen lassen können, wage ich heute einmal das Experiment einer Reihenbesprechung. Wenn man an den Büchern interessiert ist rate ich dazu sie in der folgenden Reihenfolge hintereinander zu lesen, da die Figuren miteinander verbunden sind.

Band 1: Crazy about you
Band 2: Crazy right now
Band 3: Crazy like you

Die Exemplare habe ich durch Edel Elements zum Testlesen erhalten, vielen Dank an dieser Stelle für die Bereitstellung der ebooks.

Crazy about you

Seiten: 69
Kosten: 1,99 € (ebook only)
ASIN: B06ZY7624C

„Harper hat es nicht leicht. Sie wurde verlassen und ihre Schwester Peach ist davon überzeugt, dass Harper einen neuen Mann braucht. Daher setzt sie alle Hebel in Bewegung, damit Harper sich bei einer Single-Börse im Internet anmeldet. Sofort knüpft Harper Kontakte und trifft auf den gut aussehenden und charmanten Dale, der hier eine Frau sucht, die er dominieren kann. Doch da hat er seine Rechnung ohne Harper gemacht. Die Lage spitzt sich zu, als Harper beruflich zu einem neuen Kunden muss, denn dieser kommt ihr sehr bekannt vor.“ (Edel Elements)

Ich weiß nicht genau, was ich erwartet habe, jedenfalls nicht das, was ich hier vorgefunden hatte. Das Cover suggerierte eine romantische, der Klappentext eine erotische Kurzgeschichte. Erhalten habe ich allerdings eine Kurzgeschichte, die weder das eine, noch das andere ist. Müsste ich ein Genre benennen, würde ich wahrscheinlich auf New Adult zurückgreifen.

Eine komplexe Story zwischen so wenige Seiten zu zaubern ist mit Sicherheit nicht einfach. Allerdings zeigen Werke wie „Kindred Spirits“ von Rainbow Rowell (Seitenzahl: 96), dass es durchaus möglich ist, Tiefgang in Romane zu bekommen, die unter hundert Seiten kurz sind. Umso bedauerlicher war es daher für mich, keinen Zugang zu den Charakteren in dieser Geschichte finden zu können. In kürzester Zeit wird eine Story heruntergebrochen, die völlig unzugänglich und fernab der Realität ist. Der Versuch, BDSM in die Handlung einzubauen ist leider gescheitert und ich würde mir wirklich wünschen, dass AutorInnen die diese Themen behandeln wollen, sich ein wenig mehr in die Materie einarbeiten würden, als 50 Shades of Grey zu lesen. Das Verhalten von Dale ist mir immer noch schleierhaft. Wie kann man ein Leben lang bestimmten Prinzipien treu sein und dann alles über den Haufen werfen, weil ein Mensch - den man überhaupt nicht kennt - einen nicht so akzeptiert, wie man nun eben gestrickt ist?

Explizite Stellen bzw. Details sind kaum bis gar nicht vorhanden.

Crazy right now

Seiten: 79
Kosten: 1,99 € (ebook only)
ASIN
: B07229HC9N

Es ist zum Verrückt werden! Peach braucht eine neue Wohnung, doch es ist keine in Sicht. Sie zieht kurzerhand in Dales Wohnung, die frei ist. Dort lernt sie Bradford kennen. Ein Windhund - wie sie schnell feststellt. Dass Peach genau die Frau seiner Träume ist, will sie ihm nicht abnehmen. Doch dann geschieht ein Unglück.“ (Edel Elements)

Auch wenn mich der erste Teil eher enttäuscht hatte, wollte ich dem zweiten in der Reihe positiv entgegensehen. Leider waren auch hier die Charaktere in ihren Verhaltensweisen ähnlich derer, aus Band eins. Das Gebärden des männlichen Protagonisten in „Crazy right now“ hatte allerdings etwas so stalkerhaftes an sich, dass es mich wirklich geschüttelt hat. Sich in das Bett einer Person zu legen (die schläft und daher nichts mitbekommt), der man gerade mal die Hand geschüttelt hat, weil man selbst nicht auf dem Sofa übernachten möchte, ist leider nicht niedlich oder sexy, sondern gruselig. Der männliche Protagonist war mir bereits in „Crazy about you“ unangenehm aufgefallen, da er dort keine andere Rolle besaß, als Dale zu fragen, ob Harper nicht noch eine Schwester hätte. Und auch wenn ihm mit der Begegnung mit Peach nun sämtliche Träume in Erfüllung gegangen sind, die ihn nachts wachgehalten haben, ist dies immer noch keine Begründung für ein derartiges Verhalten.

Wie auch in dem Band zuvor werden hier Lebensentwürfe über den Haufen geworfen, obwohl man sich gefühlt 3 Sekunden kennt. Für viele mag sich vielleicht romantisch sein, mich schreckt so etwas einfach nur ab. Da wird ein gutlaufendes Geschäftsmodel innerhalb einer Nacht (in der nichts passiert) aufgegeben, nur um jemanden etwas zu beweisen, mit dem man zuvor kaum eine richtige Unterhaltung geführt hat. Selbst ein Unterhaltungsroman der zum Abschalten dient, sollte in irgendeiner Weise für den Leser nachvollziehbar erscheinen. Vielleicht bin ich aber auch nur der unromantischste Mensch dieses Planeten und sehe die Funken einfach nicht, die hier versprüht werden sollen.

Band zwei war tatsächlich der schwächste der Reihe.

Crazy like you

Seiten: 57
Kosten: 1,99 €
ASIN*: B072NSJSQY

„Paisley ist erst einundzwanzig, als sie ihre Eltern durch einen Hausbrand verliert. Sie zieht zu ihrer Schwester Peach, um kurz darauf in Havard zu studieren. Als sie im Nachtclub "Peaches" Eliot begegnet, ist sein erster Satz: "Ich glaube, wir sollten heiraten." Paisley hält das für einen Scherz, doch dass Eliot gar nicht zu Scherzen aufgelegt ist, merkt sie erst, als er ebenfalls als Student in Havard auftaucht.“ (Edel Elements)

Nachdem mir die beiden vorangegangenen Teile Kopfzerbrechen bereitet haben, wollte ich diesen letzten Band leider nur noch hinter mich bringen. Aufgrund der geringen Seitenzahlen habe ich auch alle drei Teile an einem Abend lesen können. Bewusst habe ich ein paar Tage nach Beenden der Bücher bis zur Verfassung der Rezensionen verstreichen lassen. Mir ist bewusst, dass es sich hierbei immer noch um einen Veriss handelt, allerdings ist er schon sehr abgemildert und ja, auch dieses Beitragsformat hat seine Daseinsberechtigung.

Band drei hat mich noch am ehesten unterhalten können, auch wenn ich dafür meine Kritikpunkte zu den anderen Teilen außer Acht lassen musste. Schöner wäre es natürlich gewesen, wären mir den ganzen Charaktere mittlerweile sympathisch geworden. Paisley ist, auch wenn es am Ende alles anders kommt, erst einmal aufmüpfig und scheint dann doch Charakter und Ziele abbekommen zu haben. Allerdings verflüchtigt sich dies schon nach kurzer Zeit und die Kurzgeschichte endet genau wie die anderen beiden Teile auch. Tatsächlich hätte hier viel mehr daraus werden können, hätte man nicht krampfhaft versucht, eine Novelle daraus zu machen.

Gesamtfazit:

Auch wenn das Hauptaugenmerk von Kurzgeschichten darauf liegt zu unterhalten, möchte ich wenigstens dieses einen Punkt erfüllt haben. Dies funktioniert leider nicht, wenn ich mich die meiste Zeit des Lesens über den Inhalt ärgere.

Sämtliche Figuren sind untereinander austauschbar, da die weiblichen Charaktere ihre Lebenserfüllung in einer Heirat sehen und der männliche Gegenpart lediglich gutes Aussehen und viel Geld besitzen muss. Es ist drei Mal die klassische New Adult Geschichte: Unzähmbarer Mann wird von der einen Wahren gebändigt und wirft daraufhin nicht nur sein bisherigen Leben, sondern auch direkt alle seine Prinzipen weg. Wenn einem diese Instant Love Stories auf 400 Seiten schon stören, wird man sich hiermit ebenfalls keine Freude machen.

Leider hat mir die Reihe so wenig zusagen können, dass ich keine Leseempfehlung aussprechen kann. Ich muss so ehrlich sein und hinzufügen, dass ich froh darüber bin, kein Geld für diese Buchserie ausgegeben zu haben. Ich würde sie weiterhin eher als Fanfiction (zu was genau habe ich noch nicht herausgefunden) einordnen. Anhänger von Romanen, in denen Protagonistinnen den fernen und arroganten Milliardär bändigen können und dabei nicht so viel Wert auf Schlüssigkeit legen, können aber sich nichts falschen machen, wenn sie sich diese Bücher zulegen. Ich selbst werde keine weiteren Romane der Autorin lesen.