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Veröffentlicht am 05.08.2017

Achtung: Reihenbesprechung

Crazy about you
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Reihenbesprechung zu Crazy about you von Skylar Grayson

Die „Crazy“ Reihe von Skylar Grayson sind drei zusammenhängende Kurzgeschichten. Ich hatte zunächst noch überlegt, für jedes Buch gesondert eine ...

Reihenbesprechung zu Crazy about you von Skylar Grayson

Die „Crazy“ Reihe von Skylar Grayson sind drei zusammenhängende Kurzgeschichten. Ich hatte zunächst noch überlegt, für jedes Buch gesondert eine Rezension zu verfassen, da sie sich allerdings auch gut zu einer zusammenfassen lassen können, wage ich heute einmal das Experiment einer Reihenbesprechung. Wenn man an den Büchern interessiert ist rate ich dazu sie in der folgenden Reihenfolge hintereinander zu lesen, da die Figuren miteinander verbunden sind.

Band 1: Crazy about you
Band 2: Crazy right now
Band 3: Crazy like you

Die Exemplare habe ich durch Edel Elements zum Testlesen erhalten, vielen Dank an dieser Stelle für die Bereitstellung der ebooks.

Crazy about you

Seiten: 69
Kosten: 1,99 € (ebook only)
ASIN: B06ZY7624C

„Harper hat es nicht leicht. Sie wurde verlassen und ihre Schwester Peach ist davon überzeugt, dass Harper einen neuen Mann braucht. Daher setzt sie alle Hebel in Bewegung, damit Harper sich bei einer Single-Börse im Internet anmeldet. Sofort knüpft Harper Kontakte und trifft auf den gut aussehenden und charmanten Dale, der hier eine Frau sucht, die er dominieren kann. Doch da hat er seine Rechnung ohne Harper gemacht. Die Lage spitzt sich zu, als Harper beruflich zu einem neuen Kunden muss, denn dieser kommt ihr sehr bekannt vor.“ (Edel Elements)

Ich weiß nicht genau, was ich erwartet habe, jedenfalls nicht das, was ich hier vorgefunden hatte. Das Cover suggerierte eine romantische, der Klappentext eine erotische Kurzgeschichte. Erhalten habe ich allerdings eine Kurzgeschichte, die weder das eine, noch das andere ist. Müsste ich ein Genre benennen, würde ich wahrscheinlich auf New Adult zurückgreifen.

Eine komplexe Story zwischen so wenige Seiten zu zaubern ist mit Sicherheit nicht einfach. Allerdings zeigen Werke wie „Kindred Spirits“ von Rainbow Rowell (Seitenzahl: 96), dass es durchaus möglich ist, Tiefgang in Romane zu bekommen, die unter hundert Seiten kurz sind. Umso bedauerlicher war es daher für mich, keinen Zugang zu den Charakteren in dieser Geschichte finden zu können. In kürzester Zeit wird eine Story heruntergebrochen, die völlig unzugänglich und fernab der Realität ist. Der Versuch, BDSM in die Handlung einzubauen ist leider gescheitert und ich würde mir wirklich wünschen, dass AutorInnen die diese Themen behandeln wollen, sich ein wenig mehr in die Materie einarbeiten würden, als 50 Shades of Grey zu lesen. Das Verhalten von Dale ist mir immer noch schleierhaft. Wie kann man ein Leben lang bestimmten Prinzipien treu sein und dann alles über den Haufen werfen, weil ein Mensch - den man überhaupt nicht kennt - einen nicht so akzeptiert, wie man nun eben gestrickt ist?

Explizite Stellen bzw. Details sind kaum bis gar nicht vorhanden.

Crazy right now

Seiten: 79
Kosten: 1,99 € (ebook only)
ASIN
: B07229HC9N

Es ist zum Verrückt werden! Peach braucht eine neue Wohnung, doch es ist keine in Sicht. Sie zieht kurzerhand in Dales Wohnung, die frei ist. Dort lernt sie Bradford kennen. Ein Windhund - wie sie schnell feststellt. Dass Peach genau die Frau seiner Träume ist, will sie ihm nicht abnehmen. Doch dann geschieht ein Unglück.“ (Edel Elements)

Auch wenn mich der erste Teil eher enttäuscht hatte, wollte ich dem zweiten in der Reihe positiv entgegensehen. Leider waren auch hier die Charaktere in ihren Verhaltensweisen ähnlich derer, aus Band eins. Das Gebärden des männlichen Protagonisten in „Crazy right now“ hatte allerdings etwas so stalkerhaftes an sich, dass es mich wirklich geschüttelt hat. Sich in das Bett einer Person zu legen (die schläft und daher nichts mitbekommt), der man gerade mal die Hand geschüttelt hat, weil man selbst nicht auf dem Sofa übernachten möchte, ist leider nicht niedlich oder sexy, sondern gruselig. Der männliche Protagonist war mir bereits in „Crazy about you“ unangenehm aufgefallen, da er dort keine andere Rolle besaß, als Dale zu fragen, ob Harper nicht noch eine Schwester hätte. Und auch wenn ihm mit der Begegnung mit Peach nun sämtliche Träume in Erfüllung gegangen sind, die ihn nachts wachgehalten haben, ist dies immer noch keine Begründung für ein derartiges Verhalten.

Wie auch in dem Band zuvor werden hier Lebensentwürfe über den Haufen geworfen, obwohl man sich gefühlt 3 Sekunden kennt. Für viele mag sich vielleicht romantisch sein, mich schreckt so etwas einfach nur ab. Da wird ein gutlaufendes Geschäftsmodel innerhalb einer Nacht (in der nichts passiert) aufgegeben, nur um jemanden etwas zu beweisen, mit dem man zuvor kaum eine richtige Unterhaltung geführt hat. Selbst ein Unterhaltungsroman der zum Abschalten dient, sollte in irgendeiner Weise für den Leser nachvollziehbar erscheinen. Vielleicht bin ich aber auch nur der unromantischste Mensch dieses Planeten und sehe die Funken einfach nicht, die hier versprüht werden sollen.

Band zwei war tatsächlich der schwächste der Reihe.

Crazy like you

Seiten: 57
Kosten: 1,99 €
ASIN*: B072NSJSQY

„Paisley ist erst einundzwanzig, als sie ihre Eltern durch einen Hausbrand verliert. Sie zieht zu ihrer Schwester Peach, um kurz darauf in Havard zu studieren. Als sie im Nachtclub "Peaches" Eliot begegnet, ist sein erster Satz: "Ich glaube, wir sollten heiraten." Paisley hält das für einen Scherz, doch dass Eliot gar nicht zu Scherzen aufgelegt ist, merkt sie erst, als er ebenfalls als Student in Havard auftaucht.“ (Edel Elements)

Nachdem mir die beiden vorangegangenen Teile Kopfzerbrechen bereitet haben, wollte ich diesen letzten Band leider nur noch hinter mich bringen. Aufgrund der geringen Seitenzahlen habe ich auch alle drei Teile an einem Abend lesen können. Bewusst habe ich ein paar Tage nach Beenden der Bücher bis zur Verfassung der Rezensionen verstreichen lassen. Mir ist bewusst, dass es sich hierbei immer noch um einen Veriss handelt, allerdings ist er schon sehr abgemildert und ja, auch dieses Beitragsformat hat seine Daseinsberechtigung.

Band drei hat mich noch am ehesten unterhalten können, auch wenn ich dafür meine Kritikpunkte zu den anderen Teilen außer Acht lassen musste. Schöner wäre es natürlich gewesen, wären mir den ganzen Charaktere mittlerweile sympathisch geworden. Paisley ist, auch wenn es am Ende alles anders kommt, erst einmal aufmüpfig und scheint dann doch Charakter und Ziele abbekommen zu haben. Allerdings verflüchtigt sich dies schon nach kurzer Zeit und die Kurzgeschichte endet genau wie die anderen beiden Teile auch. Tatsächlich hätte hier viel mehr daraus werden können, hätte man nicht krampfhaft versucht, eine Novelle daraus zu machen.

Gesamtfazit:

Auch wenn das Hauptaugenmerk von Kurzgeschichten darauf liegt zu unterhalten, möchte ich wenigstens dieses einen Punkt erfüllt haben. Dies funktioniert leider nicht, wenn ich mich die meiste Zeit des Lesens über den Inhalt ärgere.

Sämtliche Figuren sind untereinander austauschbar, da die weiblichen Charaktere ihre Lebenserfüllung in einer Heirat sehen und der männliche Gegenpart lediglich gutes Aussehen und viel Geld besitzen muss. Es ist drei Mal die klassische New Adult Geschichte: Unzähmbarer Mann wird von der einen Wahren gebändigt und wirft daraufhin nicht nur sein bisherigen Leben, sondern auch direkt alle seine Prinzipen weg. Wenn einem diese Instant Love Stories auf 400 Seiten schon stören, wird man sich hiermit ebenfalls keine Freude machen.

Leider hat mir die Reihe so wenig zusagen können, dass ich keine Leseempfehlung aussprechen kann. Ich muss so ehrlich sein und hinzufügen, dass ich froh darüber bin, kein Geld für diese Buchserie ausgegeben zu haben. Ich würde sie weiterhin eher als Fanfiction (zu was genau habe ich noch nicht herausgefunden) einordnen. Anhänger von Romanen, in denen Protagonistinnen den fernen und arroganten Milliardär bändigen können und dabei nicht so viel Wert auf Schlüssigkeit legen, können aber sich nichts falschen machen, wenn sie sich diese Bücher zulegen. Ich selbst werde keine weiteren Romane der Autorin lesen.

Veröffentlicht am 01.08.2017

Seelenläufer

Seelenläufer
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Daten:

Titel: Seelenläufer
Autor: Bianca Fuchs
Verlag: kein Verlag, Selfpublisher
Genre: Urbanfantasy
Preis: Taschenbuch 8,99 € | ebook 2,99 €
Erscheinungsdatum: 30.05.2016
Isbn: 978-3837063578

Seelenläufer ...

Daten:

Titel: Seelenläufer
Autor: Bianca Fuchs
Verlag: kein Verlag, Selfpublisher
Genre: Urbanfantasy
Preis: Taschenbuch 8,99 € | ebook 2,99 €
Erscheinungsdatum: 30.05.2016
Isbn: 978-3837063578

Seelenläufer ist eine Reihe. Der Veröffentlichungstermin für den zweiten Teil ist noch nicht bekannt.

Klappentext:

Cambridge 2014: Ein alter Mann stirbt – und eine junge Frau wird in eine Auseinandersetzung hineingezogen, in der nichts weniger auf dem Spiel steht, als ihre Seele. Nichts hätte die Studentin Zoya Saffin auf das vorbereiten können, was der plötzliche Tod ihres geliebten Großvaters in ihr auslöst. Denn die tiefe Trauer bringt eine Gabe zum Vorschein, die ihr bisheriges Leben und alles, woran sie geglaubt hat, radikal auf den Kopf stellt. Die Gabe ist der Schlüssel zu einer Welt, die sich hinter den Fassaden der Universität Cambridge verbirgt und zu der nur die Eingeweihten Zutritt erhalten. Aber so sehr sich Zoya auch bemüht – sie fühlt sich dieser Welt nicht zugehörig. Erst in dem Studenten Rob, zu dem sie sich auf unerklärliche Weise hingezogen fühlt, findet sie jemanden, der sie zu verstehen scheint und ihre Gefühle erwidert. Sie ahnt jedoch nicht, dass er ein dunkles und gefährliches Geheimnis in sich trägt, das eine alte Zwietracht erneut entzündet und schon bald das erste Opfer fordert.

Meinung:

Der Schreibstil wusste mich direkt in der Leseprobe zu überzeugen. Zu Beginn des Romans wird es gleich sehr emotional, was mir nicht nur gut gefallen hatte, sondern auch eine Verbindung zur Protagonistin schaffen konnte. Wäre der Roman in diesem Stil weiter verlaufen, hätte die Seelenläuferreihe einen weiteren Fan verzeichnen können.

Zoya als Protagonistin ist nicht immer einfach, doch recht authentisch gezeichnet. Ich konnte in diesem ersten Teil nicht so recht mit ihr warm werden, was aber nichts Schlechtes sein muss. Es gibt einige Romane, in denen mir die anderen Figuren mehr zusagen konnten, als es der Hauptcharakter. Ich hoffe bzw. gehe davon aus, dass im nächsten Band ihre charakterliche Entwicklung einsetzen wird.

Grundsätzlich hat mir die Idee der Seelenläufer sehr zugesagt. Zu jedem Kapitel gehört am Anfang ein Auszug aus dem „Buch der Seelen“, was ein wirklich nette Extra darstellt, jedoch die Handlung des Kapitels vorweg nimmt. Aus diesem Grunde habe ich diese Einträge dann später ausgelassen, um mich nicht selbst zu spoilern und im Anschluss an den Roman nachgelesen.

Der größte Kritikpunkt für mich ist die große Ähnlichkeit mit anderen Fantasyromanen aus dem Jugendbuchbereich. Da wäre zum einen die Dreiecksgeschichte, wobei einer der Akteure düster und geheimnisvoll und der andere zu freundlich ist. Das altbekannte Spiel „Gut gegen Böse“, was aber vielleicht näher im kommenden Teil erläutert wird. Die Protagonistin wurde absichtlich über ihre Kräfte in Unwissenheit gehalten und erfährt dann nicht nur urplötzlich, was wirklich mit ihr los ist, sondern hat auch noch ganz besondere Fähigkeiten, die sonst niemand außer ihr sonst vorzuweisen hat. Hätte ich in der Vergangenheit nicht so viele Büchern mit diesen Themen gelesen, wäre ich wahrscheinlich hier vollends begeistert gewesen. Aber so hat es leider dann doch nicht gereicht.

Fazit:

Ich wollte diesen Roman wirklich lieben können. Allerdings war er im Großen und Ganzen zu voll mit Dingen, die ich bereits aus anderen Büchern kannte. Ich bin mir durchaus bewusst, dass es wirklich schwierig geworden ist, etwas völlig Neues zu schaffen, allerdings war mir die Kombination hier doch zu bekannt. Die Idee der Seelenläufer hat mir sehr zugesagt, allerdings bin ich nach Beenden des Romans immer noch nicht wirklich darüber im Klaren, alles Wichtige erfahren zu haben. Dafür müsste ich wahrscheinlich den zweiten Band lesen, der momentan noch in Arbeit ist. Allerdings weiß ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht, ob ich die Geschichte von Zoya wirklich weiterverfolgen möchte. Allerdings würde ich jedes weitere Buch, was von Frau Fuchs kommen wird, lesen, denn ich halte sie für eine gute Schriftstellerin. Lediglich war das Thema dieses Romans leider nicht so meins.

Veröffentlicht am 31.07.2017

Fashion Victim

Fashion Victim
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Daten:

Titel: Fashion Victim - Sophie Kent Reihe, Band 1
Autor: Corrie Jackson
Übersetzer: Anna-Christin Kramer
Verlag: Piper
Genre: Thriller
Preis: Taschenbuch 10,00 € | ebook 8,99 €
Erscheinungsdatum: ...


Daten:

Titel: Fashion Victim - Sophie Kent Reihe, Band 1
Autor: Corrie Jackson
Übersetzer: Anna-Christin Kramer
Verlag: Piper
Genre: Thriller
Preis: Taschenbuch 10,00 € | ebook 8,99 €
Erscheinungsdatum: 03.07.2017
Isbn: 978-3492309714

Vielen Dank an den Piper Verlag sowie an Netgalley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Klappentext:

»Rose Hotel. Zimmer 538. Sie ist tot.« Als Sophie Kent, eine junge, aufstrebende Journalistin eines Nachts diese anonyme SMS bekommt, ist ihr sofort klar: Das könnte die Story ihres Lebens sein. Doch als sie die übel zugerichtete Frauenleiche in Zimmer 538 sieht, ist Sophie erschüttert. Das Opfer ist Natalia, ihre Informantin und Model der Londoner Fashion Week. Sophie beginnt zu recherchieren. Nach und nach deckt sie grausame Abgründe der Mode-Industrie auf – und riskiert für die Wahrheit schließlich ihr eigenes Leben. (Piper)

Meinung:

„Niemand kann mir helfen.“ - Pos. 3148 | 71 %

Thriller mit Journalistin als Protagonistin stehen für gewöhnlich nicht auf der Liste meiner Favoriten. Dieses Erstlingswerk schaffte es jedoch bereits in den Verlagsvorschauen, mein Interesse zu wecken da ich der Thematik „Hinter den Kulissen“ immer sehr offen gegenüber stehe. Und dank der eigenen Erfahrung der Autorin als Chefredakteurin bei der englischen Glamour scheinen sich diese Einflüsse in „Fashion Victim“ auch sehr nahe an der Realität zu orientieren. Dass die auf den ersten Blick schillernde und glitzernde Welt der Mode auf den zweiten mehr Schein als Sein bereithält, muss auch die Journalistin des London Heralds - Sophie Kent - schnell herausfinden. Dabei verfolgte sie ursprünglich eine ganze andere Spur.

Den Teil mit der Verfolgung einer Spur kann man durchaus wörtlich nehmen. Persönlich habe ich keinerlei journalistische Erfahrungen vorzuweisen, hatte bei der Lektüre des Thrillers jedoch häufiger die Frage im Hinterkopf, warum Sophie nicht lieber eine Ausbildung zur Polizistin in Erwägung gezogen hatte und weshalb sie den Ordnungshütern anscheinend immer einen Schritt voraus zu sein scheint. Dieses superhelfenhafte Auftreten in Bezug auf ihren Beruf stand im krassen Gegensatz zu ihrem Privatleben.

Ein beliebtes Stilmittel von Thriller- sowie Kriminalromanautoren ist (den Schwedenkrimis sei Dank) bereits seit geraumer Zeit, ihren Protagonisten eine belastende Vergangenheit, sowie eine der Hölle gleichende Gegenwart, anzudichten. Einzig zu beachten gilt es hierbei, dass es sich bei diesen Protagonisten um Ermittler handeln muss. Sophie ist es in diesem Fall nicht, steht ihren Romankollegen jedoch in nichts nach, wenn es um eine große Ansammlung an Problemen geht. Dabei ist es immer ein schmaler Grad zwischen dem Einhauchen von Leben und Hintergrundstory und dem gewollten Abwracken des Protagonisten. Corrie Jackson hat mit Sophie Kent als kaputter Möchtegernspürnase gerade so die Kurve bekommen, um mich als Leser nicht vollends emotional runter zu ziehen.

„Du bist ein langatmiger, aufgeblähter Text, der zusammenhanglos von einem Satz zum nächsten stolpert und dem die Struktur fehlt, die Essenz.“ - Pos. 216 | 5 %

Ich rechne es der Autorin des Weiteren sehr an, die Morde zwar durch die Augen des Mörders und den Blick auf die Tatorte geschildert, hierbei jedoch auf seitenlange Einzelheiten verzichtet zu haben. Allgemein ist der Spannungsbogen von der ersten Sekunde an gespannt, und weiß im weiteren Verlauf nicht abzureißen. Ich hätte mir gewünscht, mehr in das Leben und die Psyche der Opfer eintauchen zu können und hätte hierfür gerne auf ein wenig Unglück auf Seiten der Protagonistin verzichten können.

Fazit:

„Fashion Victim“ ist ein spannender Thriller und in Bezug auf das Autorendebüt von Corrie Jackson eine Kaufempfehlung für Fans der journalistischen Ermittlungen. Auch wenn als Setting bewusst die Mode- und Modellindustrie gewählt wurde, enthielt der Roman für meinen Geschmack zu viel Drama, ich würde trotzdem wieder zu einem Sophie Kent Thriller greifen.


Veröffentlicht am 27.07.2017

Der Dichter der Familie

Der Dichter der Familie
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Daten:

Titel: Der Dichter der Familie
Autor: Grégoire Delacourt
Übersetzer: Tobias Scheffel
Verlag: Atlantik Verlag (Hoffmann & Campe)
Genre: Gegenwartsliteratur
Preis: Gebunden 20,00 € | ebook 15,99 ...

Daten:

Titel: Der Dichter der Familie
Autor: Grégoire Delacourt
Übersetzer: Tobias Scheffel
Verlag: Atlantik Verlag (Hoffmann & Campe)
Genre: Gegenwartsliteratur
Preis: Gebunden 20,00 € | ebook 15,99 €
Erscheinungsdatum: 12.07.2017
Isbn: 978-3455404685

Vielen Dank an den Atlantik Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Klappentext:

Mit sieben Jahren schreibt Édouard sein erstes Gedicht. Wie charmant! Die Familie ist entzückt, von jetzt an steht fest: Édouard ist der Dichter der Familie. Doch für ihn beginnt damit der unaufhaltsame Abstieg: Die Jahre vergehen, und vergebens versucht er diesen einen Moment reiner Liebe und Bewunderung wiederauferstehen zu lassen. Nichts will ihm gelingen: Er wählt die falsche Frau und muss machtlos zusehen, wie seine Familie zerbricht. Statt Schriftsteller wird er Werbetexter, trotz seiner Erfolge fühlt er sich als Versager. »Schreiben heilt«, hat sein Vater immer gesagt – wird Édouard schließlich die Worte finden, die ihn und seine Liebsten zu heilen vermögen? (Atlantik)

Meinung:

Wie auch in seinem Roman „Alle meine Wünsche“ konnte mich Delcourt wieder sehr mit seinem Schreibstil einnehmen. Auf den ersten Blick wirken Sätze und Absätze zusammenhangslos und aneinandergereiht. Doch in den kleinen und leisen Zwischentönen, verbirgt sich so viel mehr. Delacourt spricht durch Édouard zu gleichen Teilen sehr fern und distanziert, um dann wieder wortgewaltig den Lesern ins Schwanken zu bringen. Ich hatte mit Édouard selbst so meine liebe Müh, wurde bisweilen nicht richtig warm mit ihm, und litt dann doch wieder mit ihm zusammen unter der Lethargie seiner Familie.

Der Roman beinhaltet eine Aneinanderkettung von Schicksalsschlägen und den Weg der Familie, mit diesem umzugehen. Den Großteil dieses frühen Werkes des Autors empfand ich als bedrückend und melancholisch. Aus diesem Grunde musste ich es auch mehrfach aus der Hand legen, um selbst durchatmen zu können. Versteckt zwischen den Geschichten der Figuren erlebt man eine weitere. Es ist die Auseinandersetzung der Kriegskinder und -enkel und wie das nicht Aufarbeiten des Erlebten der Elterngeneration alles Darauffolgende beherrscht und mit sich reißt. Ähnliches konnte ich auch in unserer Familie feststellen, wenn dann doch nicht ganz so tragisch, und empfand diese Beschreibung daher als sehr authentisch, wenn doch belastend. Inwieweit autobiografisches in den Roman eingeflossen ist, mag ich nicht beurteilen zu können.

Gut zu wissen:

Der Roman wurde im Original bereits 2011 unter dem Titel „L’écrivain de la famille“ veröffentlicht und stellt Delacourts Erstlingswerk dar.

Fazit:

Ein düsterer Familienroman der erst zum Ende hin aufblüht, wenn man auch nicht mit einem Happy End rechnen sollte. Delacourt schafft es, die Gefühlswelt des Protagonisten dem Leser so sehr nahezubringen, dass dieser förmlich mit ihm leidet. Ich empfehle erst die anderen Werke des Autors zu lesen, um sich eine Meinung zu seinem Können und diesem Roman hier bilden zu können. Die Empfehlung des Börsenblatts als „Sommerroman“ würde ich nicht unbedingt unterschreiben. Dafür waren die dunklen Töne zu dominant.

Veröffentlicht am 26.07.2017

Ein Dorf zum Verlieben

Ein Dorf zum Verlieben
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Rezension zu Ein Dorf zum Verlieben von Dorothea Böhme…

…oder auch „Ein Klischee zum Verlieben“. Herzlich Willkommen zu einer Rezension, die ohne Spoiler eigentlich nicht funktionieren würde. Ich habe ...

Rezension zu Ein Dorf zum Verlieben von Dorothea Böhme…

…oder auch „Ein Klischee zum Verlieben“. Herzlich Willkommen zu einer Rezension, die ohne Spoiler eigentlich nicht funktionieren würde. Ich habe dennoch versucht, Informationen, die man gerne selbst beim Lesen erfahren würde, zu umschiffen.

Daten:

Titel: Ein Dorf zum Verlieben
Autor: Dorothea Böhme
Verlag: Blanvalet
Genre: Liebesroman
Preis: Taschenbuch 9,99 € | ebook 8,99 €
Erscheinungsdatum: 20.02.2017
Isbn: 978-3734103384

Vielen Dank an das Bloggerportal der Random House Verlagsgruppe sowie Blanvalet für die Bereistellung des Rezensionsexemplars.

Klappentext:

Was Wanda will: Yoga unterrichten und vielleicht noch dem einen oder anderen Dorfbewohner aushelfen. Was Wanda nicht will: an ihre Jugendliebe Richard denken, auf keinen Fall! Außerdem will sie nicht verkuppelt werden, schon gar nicht von ihren bislang verfeindeten Großmüttern, die auf einmal ein Herz und eine Seele zu sein scheinen. Was Wanda nicht weiß: Das ganze Dorf verschwört sich gegen Richard, der nach zehn Jahren plötzlich als Arzt wieder auftaucht. Aber haben sie da die Rechnung vielleicht ohne Rücksicht auf Wandas Gefühle gemacht? Denn ihr Herz gerät immer noch aus dem Takt, wenn sie an ihn denkt. (Blanvalet)

Meinung:

Dieser Roman ist ein aberwitzige Ansammlung von Klischees, die Romane über Verwicklungen, Verwechslungen, Dorfgeschichten und Liebschaften enthalten können. Auf den ersten Seiten ging ich noch davon aus, dass diese Einzelfälle sein würden, aber der Strom an stereotypischen „Dorfbewohner Verhaltensweisen“ riss einfach nicht mehr ab.

Böhme hat einen bunten Haufen an Charakteren erschaffen, der, wenn er nicht so überzeichnet gewesen wäre, richtig liebenswert und mit Wiederkennungswert gespickt hätte sein können. Der Roman wurde mit den Worten „Gilmore Girls im Münsterland – charmant, witzig, herzerwärmend!“ beworben. Ich bin seit Jahren ein großer Fan der Serie „Gilmore Girls“ und bin mir deswegen auch bewusst, dass die Charaktere dort sehr übertrieben dargestellt werden. In diesem Fall wurde das Ganze jedoch noch auf die Spitze getrieben.

Zufälle und bestimmte Handlungen waren so zahlreich miteinander verwoben, dass sie eben nicht mehr wie rein zufällig geschehen, wirkten. Direkt zu Anfang musste ich mir mehrfach die Frage stellen, ob wirklich jemand vierzehn bzw. zehn Jahre lang einem scheinbaren Ideal hinterherlaufen kann, so dass sämtliche Gedankengänge in dieser einen Person enden. Dies wirkte für mich leider nicht wahrscheinlich, sondern einfach nur als Einleitung für die Geschichte.

Die meiste Zeit wurde ich insgesamt gut unterhalten, jedoch verlief sich der „Dorf Komplott“ streckenweise ins Absurde. Da der Roman relativ kurz ist, entstanden dadurch wenigstens keine Längen. Der Prolog und auch das Ende waren sehr romantisch. Ich könnte mir vorstellen, dass der Roman gut als ZDF Fernsehfilm funktionieren könnte. Für einen „Wohlfühlroman“ fehlte allerdings die besondere Stimmung.

Fazit:

Wer auf der Suche nach einer romantischen Dorfkomödie ist, in der tatsächlich die Liebe im Vordergrund steht, sollte vielleicht eher zu einem anderen Buch greifen. Wem Humor und verrückte Figuren wichtiger sind und auch nicht abschreckt wird, wenn sich ein Klischee an das andere reiht, wird hier sicher viel Spaß haben.