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Veröffentlicht am 22.06.2017

Frühstück mit Meerblick

Frühstück mit Meerblick
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Rezension zu Frühstück mit Meerblick von Debbie Johnson

„Frühstück mit Meerblick“ erwartete mich überraschenderweise im Briefkasten. Wie ich zu dem Buch gekommen bin und wie es mir gefallen hat möchte ...

Rezension zu Frühstück mit Meerblick von Debbie Johnson

„Frühstück mit Meerblick“ erwartete mich überraschenderweise im Briefkasten. Wie ich zu dem Buch gekommen bin und wie es mir gefallen hat möchte ich euch heute in meiner Besprechung berichten.

Daten:

Titel: Frühstück mit Meerblick
Autor: Debbie Johnson
Übersetzer: Hanne Hammer
Verlag: Heyne
Genre: Liebesroman
Preis: Taschenbuch 9,99 € | ebook 8,99 €
Erscheinungsdatum: 09.05.2017
Isbn: 978-3-453-42198-1

Comfort Food Café Reihe:
Band 1: „Frühstück mit Meerblick“ | erschienen am 09.05.2017
Band 2: „Weihnachten mit dir“ | erscheint am 09.10.2017

Klappentext:

Zwei Jahre nach dem Tod ihres geliebten Mannes weiß Laura Walker, dass es nun an der Zeit für einen Neuanfang ist. Deshalb entschließt sie sich, mit ihren beiden Kindern für den Sommer von Manchester nach Dorset zu ziehen, um dort in einem Café auszuhelfen. Das malerisch gelegene Comfort Food Café und die warmherzigen Menschen, denen Laura dort tagtäglich begegnet, geben ihr die Chance, neue Freunde zu finden und zu lernen, wieder sie selbst zu sein. (Heyne)

Meinung:

Das hübsche Cover und der ansprechende Klappentext haben es mir direkt angetan. Entdeckt hatte ich es beim Stöbern im Bloggerportal, es aber zunächst nur auf die Merkliste gesetzt mit dem Hintergedanken es nicht anzufragen, sondern dann selbst zu kaufen, wenn wir etwas Luft für neue Rezensionen vorhanden ist. Und dann fischte mit Martin kurze Zeit später ein Paket von Random House aus dem Briefkasten. Inklusive vorwurfsvollem Blick egal wie sehr ich beteuerte, kein Buch bestellt zu haben. An dieser Stelle geht ein großes Dankeschön an Henrike und Franziska von Random House. Ihr habt mich wirklich überrascht und eine große Freude bereitet.

Romane über Verlust und Neubeginn gibt es wie Sand am Meer. Mal sind sie zu bedrückend, mal zu emotionslos. Debbie Johnsons Werk schafft es nahezu perfekt, die goldene Mitte zu treffen. Ihr Roman besticht vor allem durch zwei Eigenschaften: Echte Gefühle, die nicht überladen wirken und einem humoristischen Schreibstil, der komplett natürlich und nicht gewollt wirkt. Diese wundervolle Kombination erwartet den Leser direkt zu Beginn des Buchs, den dieser beinhaltet eine doch sehr außergewöhnliche Stellenanzeige sowie das emotionale Anschreiben von Laura.

Laura ist eine tolle Protagonistin. Zwei Jahre nach dem überraschenden Tod ihres geliebten Mannes David versucht sie ihr Leben wieder in gerade Bahnen zu bringen. Die Sommerurlaube, die er stets so liebevoll geplant hat fehlen nicht nur den Kindern und auch beruflich muss sich etwas ändern. Und so beschließt Laura, den etwas anderen Job für sechs Wochen an der wundervollen Küste Dorsets anzunehmen. Johnson hat für Laura die Perspektive aus der 1. Person gewählt, was sich für die Erzählung als Bereicherung entpuppt hat. Eine andere Erzählweise hätte hier nicht funktioniert. Direkt von den ersten Seiten an blickt man tief in ihr Seelenleben, ohne jedoch davon erdrückt zu werden. Trotz allem, was sie bislang einstecken musste hat sie sich ihren Humor beibehalten und versucht, nach vorn zu blicken. Ihr Charakter ist vielschichtig, ihre Gedankengänge sind realistisch und nachvollziehbar. Dies beinhaltet auch, dass sich Laura ihrer Fehler und Entscheidungen bewusst ist, was sie nur noch sympathischer macht.

„[…]ein paar verblasste rosa Wimpel, die von den Ästen über unseren Köpfen hängen, als hätte jemand eine Party hier gefeiert, eine Stelle mit wilden Pilzen, von der Lizzie schwört, dass sie ein Ebenbild von David Camerons Gesicht sei.“ - Seite 83

Neben Laura, ihren beiden Kindern Lizzie und Nate sowie dem betagten Labrador Jimbo hält der Roman noch eine ganze Reihe an Charakteren bereit. Sie alle haben ihre eigene kleine Geschichte, die ihren Platz zwischen den Zeilen gefunden hat, wodurch sie nicht als bloße Statisten daherkommen. Sie machen Budbury zu einem ganz besonderem Schauplatz und sorgen durch ihre kleinen Eigenarten für den heiteren Touch, den das Buch benötigt, damit die bedrückende Gefühle nicht die Oberhand gewinnen. Es sind die tiefe Verbundenheit, Freundschaft und gegenseitige Unterstützung, die mir besonders gefallen haben. Dieser Sommer verändert nicht nur Laura und es ist schön, diesen Weiterentwicklungen beiwohnen zu können.

„Vielleicht ist es diese Ferienphänomen. Das Phänomen, dass du Menschen sehr viel schneller kennenlernst und dass sich dein Leben sehr viel intensiver anfühlt.“ - Seite 236

Das Lesen des Romans gleicht einer Achterbahnfahrt. Konnte ich aufgrund der gerade gelesenen Seiten noch lachen, verging mir dieses auf den nächsten Seiten wieder und das ein oder andere Mal stahl sich auch eine Träne aus meinen Augen.

Auch wenn der Ort des Geschehens frei erfunden ist, hat Johnson - wie man es des Nachwortes entnehmen kann - aufgrund ihrer eigenen Urlaube in Dorset eine Kulisse geschaffen, die so bildhaft ein Kopfkino heraufbeschwören konnte, dass ich am liebsten sofort meine Koffer packen würde.

Zum Schluss hin wird es noch mal so richtig rührselig, was vielleicht auch ein wenig zu viel war. Dennoch war das tatsächliche Ende rund und ich hatte daran nichts weiter zu beantstanden.

Fazit:

In erster Linie wollte ich dieses Buch aufgrund seines „Café Settings“ (mein Guilty Pleasure) lesen und habe mit einer leichten und unterhaltsamen Sommerlektüre gerechnet, doch unter diesen Buchdeckeln steckt noch viel mehr. Zum Beispiel sehr viel Liebe zum Detail, wenn es um das realistische Zeichnungen von Figuren geht.

Es ist einer dieser Romane, bei dem man sich selbst bremsen muss, um ihn nicht viel zu schnell zu beenden. Die Seiten flogen nur so dahin und trotzdem kam es mir so vor, als ob ich Budburys Einwohner schon ewig kennen würde. „Frühstück mit Meerblick“ ist ein gefühlvoller, charmanter und romantischer Roman für Neuanfänge und die kleinen Freuden im Leben. Perfekt für den Sommerurlaub oder auch zum Abschalten vom Alltag. Ich freue mich schon sehr auf die weiteren Bücher der Autorin.

Veröffentlicht am 20.06.2017

Marthas Widerstand

Marthas Widerstand
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Rezension zu Marthas Widerstand von Kerry Drewery

Durch eine bevorstehende Leserunde auf Lesejury.de wurde ich auf diesen Roman aufmerksam. Er erinnerte mich aufgrund des Titels sehr an „Die Rebellion ...

Rezension zu Marthas Widerstand von Kerry Drewery

Durch eine bevorstehende Leserunde auf Lesejury.de wurde ich auf diesen Roman aufmerksam. Er erinnerte mich aufgrund des Titels sehr an „Die Rebellion der Maddie Freeman“, auch wenn sich die Thematik unterscheidet. Da ich jedoch nicht bis zum Beginn der Runde warten wollte, hatte ich mir abends spontan das ebook gekauft. Aufgrund einer recht unruhigen Nacht war das Buch auch bis zum nächsten Tag beendet. Dies lag allerdings leider nicht an dem Unterhaltungswert von „Marthas Widerstand“.

Daten:

Titel: Marthas Widerstand
Autor: Kerry Drewery
Übersetzer: Sabine Bhose
Verlag: ONE (Bastei Lübbe)
Genre: Dystopie | Jugendbuch
Preis: Gebunden 16,00 € | ebook 11,99 €
Erscheinungsdatum: 16.03.2017
Isbn: 978-3846600436

Marthas Widerstand ist der erste Teil einer Reihe. Band 2 wird voraussichtlich im Frühjahr 2018 bei ONE erscheinen.

Klappentext:

Martha ist des Mordes angeklagt und sitzt in der ersten von sieben Zellen. Sieben Tage lang stimmt das gesamte Volk darüber ab, ob sie freigesprochen oder in eine kleinere Zelle verlegt wird. Die siebte und letzte Zelle ist klaustrophobisch klein, und genauso klein sind Marthas Chancen auf einen Freispruch. Denn die Umfragen zeigen, dass der Großteil der Bevölkerung sie sterben sehen will. Doch was wäre, wenn Martha genau darauf spekuliert. Um dem Volk zu zeigen, dass es nicht in einer perfekten Demokratie lebt, sondern von den Machthabern perfide manipuliert wird? Ein Katz-und-Maus-Spiel beginnt, bei dem viel mehr als ein einzelnes Menschenleben auf dem Spiel steht. (ONE)

Meinung:

„Guten Abend, meine Damen und Herren, und willkommen bei unserer heutigen Ausgabe von Death to Justice!“

Die Idee eines gesellschaftskritischen Romans, der sich mit dem „Auge um Auge“ Prinzip befasst ist nicht neu, versprach durch den Klappentext und den kurzen Blick in die Leseprobe jedoch ein thrillerartiges Lesevergnügen. Das Buch und die Idee dahinter hatten dabei sehr viel Potenzial, das jedoch kaum genutzt wurde.

Mir fehlte es vor allem an der Strukturiertheit. Verschiedene Erzählweisen trafen aufeinander und ich wusste oft nicht so recht, was ich davon halten sollte. Aus Marthas Sicht wurde entweder in der 1. Person aus dem Präsens erzählt, wenn sie gerade in ihrer Zelle saß und der Leser Einblick in ihren Alltag in Todestrakt bekam. Dazu kamen eine Art Selbstgespräche, die jedoch an eine Person aus ihrem näheren Umfeld gerichtet waren. Dieser, in der Vergangenheitsform verfasste, innerliche Dia- bzw. Monolog diente dazu, Marthas Situation zu erklären und wie sie dorthin geraten konnte. Generell beschränkte sich ein großer Teil der Erzählung der Geschichte aus Dialogen. Durch den Einsatz von Rückblenden wäre es nicht zu den Längen gekommen, die den Lesefluss erheblich gestört haben. Zusätzlich wurden Kapitel aus Sicht der Psychologin Eve eingeführt. Durch den Einsatz dieser Figur wurde die Atmosphäre in Richtung Thriller gelenkt, was wirklich spannend gewesen wäre, hätte mich auch nicht der Schreibstil so abgeschreckt. Die dritte Erzählweise wäre vielleicht noch die interessanteste gewesen. In der TV-Sendung „Death is Justice“ der „Auge um Auge Productions“ wurden die TV-Zuschauer jeden Tag mit den neusten Informationen über die aktuellen Kriminalfälle gefüttert. Eingebaut wurde dies ähnlich eines Skripts eines Theaterstückes. An sich eine spannende Erzählweise, gäbe es nicht ebenfalls all die bereits erwähnten. Alles in allem hatte ich mehr das Gefühl, einem Schulaufsatz zu folgen, denn einem fertigen Roman. Das Gefühl, ein unfertiges Manuskript vor Augen zu halten, ließ sich leider nicht abschalten.

Durch dieses Durcheinander an Erzählsträngen blieben mir die zuvor genannten Figuren auch nahezu fern. Es ergab sich einfach keine Möglichkeit, ihnen näher zu kommen und hinter den Charakter blicken zu können. Auch hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, etwas verpasst zu haben. Es ist so viel im Vorfeld vorgefallen, das nur am Rande Erwähnung findet und nicht ausreichend rekonstruiert wird, dass es den Anschein hatte, mitten in eine Geschichte gestolpert zu sein. In einem Roman ins kalte Wasser geworfen zu werden führt oft zu einem gewissen Spannungsaufbau, hier allerdings wirkte es doch sehr fehlplatziert. Die eingebaute Liebesgeschichte, die natürlich nicht fehlen durfte, litt ebenfalls an den fehlenden Informationen und wurde aus diesem Grund auch einfach nur noch von mir hingenommen.

Am meisten zusagen konnte mir der moralische Appell an die Leserschaft, der deutlich zu spüren war. Ein kompletter Abbau des Rechtssystems hin zu fragwürdigen Gesetzesentscheidungen, die per Fernsehabtimmung gefällt werden, sind, wenn man sich die aktuelle weltpolitische Lage ansieht, nicht unbedingt ein fernes Romankonstrukt. Leider wurde diese potenziell interessante Idee durch nicht ganz ausgedachte Thrillerelemente ausgebremst. Die vermeintlich ermittelten Person wurde von allein Seiten durch ein ständiges Wiederholen von „Das kann ich Ihnen nicht sagen“ bzw. „Das kann ich Ihnen noch nicht sagen“ Sätzen künstlich hingehalten.

Insgesamt soll die Reihe, so weit ich das in Erfahrung bringen konnte, drei Bände umfassen. Das Ende ist hierdurch offen gehalten, was mich insoweit enttäuscht zurück lässt, da ich mir Band 2 nicht kaufen werde. Auch wenn in den letzten Kapitel das Tempo deutlich angezogen wurde, hatte mich das Buch bis zu diesem Punkt leider so enttäuscht, dass sich an dieser Entscheidung nichts ändern wird.

Fazit:

„Marthas Widerstand“ hätte ein spannender Auftakt zu einer neuen dystopischen Jugendbuchreihe werden können. Leider überwiegen seine Schwächen, die größtenteils der wirren Erzählweisen geschuldet sind. Leider kann ich für diesen Roman keine Leseempfehlung aussprechen, da er sich nicht von anderen Jugendbüchern dieser Art abzuheben weiß.

Veröffentlicht am 19.06.2017

Abbruchrezension

Liebe, fertig, los!
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Hallo meine Lieben.

Es ist mal wieder Zeit für eine neue Runde "Abgebrochen".

Der heutigen Kandidat in der Übersicht:


Titel: Liebe, fertig, los!: Roman - Seattle Chinooks 1
Autor: Rachel Gibson
Verlag: ...

Hallo meine Lieben.

Es ist mal wieder Zeit für eine neue Runde "Abgebrochen".

Der heutigen Kandidat in der Übersicht:


Titel: Liebe, fertig, los!: Roman - Seattle Chinooks 1
Autor: Rachel Gibson
Verlag: Goldmann
Seiten: 448



Derzeit habe ich seltsame Angewohnheiten, was Buchkäufe angeht. Um mich so weitestgehend vor Spoilern zu schützen wie es nur geht, kaufe ich teilweise Romane, ohne ihren Klappentext gelesen zu haben. Zum Beispiel, wenn Titel und Cover ansprechend sind, oder wenn mir andere Blogger, Instagramer (etc.) dazu geraten haben. Faktoren, wie bereits den Autor zu kennen, spielen natürlich auch mit rein. In diesem Fall suggerierte mir die Kombi aus Titel, Cover und "Hey, von der habe ich früher doch gerne mal etwas gelesen", einen unterhaltsamen und soliden ChicLit Roman. Denn ab und an brauche ich so einen, egal wie sehr ich mir versuche einzureden, dass ich diesem Genre entwachsen bin. Ein Blick auf den kompletten Titel ließ vermuten, dass sich Gibson in den Bereich des New Adults vorgedrungen hat und so schaute ich doch kurz auf die Inhaltsangabe, die wie folgt lautet:

"Eigentlich sollte es für Georgeanne der schönste Tag ihres Lebens werden. Doch vor dem Traualtar kommen ihr plötzlich Zweifel, ob der knapp 60-jährige Virgil Duffy, Besitzer der Eishockey-Mannschaft „The Seattle Chinooks“, wirklich der Richtige für sie ist – und entscheidet sich für „Nein!“. Im letzten Moment flüchtet sie von der Hochzeitsgesellschaft und rennt direkt in die Arme des Eishockeyspielers John Kowalsky, den sie kurzfristig zum Fluchthelfer erklärt. John nimmt sie bereitwillig bei sich auf. Zwar nur für eine Nacht, doch diese bleibt nicht ganz folgenlos."

Klingt eindeutig nach Contemporary, was ja nichts schlechtes sein muss. Also wurde mein Versuch "Gibson versucht sich an NA" gestartet. Die Zeitangaben, die im Prolog und dann ab dem ersten Kapitel auftauchten, hielt ich zunächst beide für Rückblicke. Allerdings war die Zeit ab dem ersten Kapitel - 1989 - auch die tatsächliche Zeit im Roman. Dies erklärte auch, warum die Protagonistin den 60jährigen Duffy nicht ehelichen wollte. Mit 20 sieht so eine Romanze dann doch anders aus, als wenn sie, wie zunächst ausgerechnet, in ihren Fünfzigern gewesen wäre. Zur Aufklärung ging der nächste Blick dann in den vorderen Teil des Buchs der auch schnell verriet, dass das Buch in der Originalversion 1998 und dann bei uns 2012 erschienen ist. Mein Exemplar, dass ich neu erstanden habe, ist auch tatsächlich die Erstausgabe was vermuten lässt, dass sich die Reihe nicht so gut verkauft hat. Ein kurzer Blick auf das Veröffentlichungsdatum hätte mir wahrscheinlich den ganzen Ärger ersparen können, aber hey, so habe ich anscheinend die Mutter aller New Adult Romane, wie sie derzeit erscheinen, gefunden.

Der Grund, warum ich den Roman einfach nicht fortführen möchte ist jedoch der ziemlich platte Plott und die wirklich unterirdischen Unterhaltungen der Protagonistin und ihrem Love Interest. Oder seiner Freunde. Oder einfacher gesagt, aller vorkommender Personen. Eine kleine Kostprobe:

"Und Titten hat sie, dass man um Buttermilch betteln könnte." - Seite 16

"Sie schaute in seine dunkelblauen Augen mit den dichten Wimpern und wusste, dass sie sich lieber mit einem Buttermesser die Pulsadern aufschneiden würde, als sich vor einem Mann zu übergeben, der so unerhört gut aussah." - Seite 23

"Die dichten Wimpern und die vollen Lippen hätten ihm einen leicht femininen Touch geben können, aber Fehlanzeige. Der Typ strahlte so viel Maskulinität aus, dass man ihn für nichts anderes halten konnte als für einen hundertprozentig heterosexuellen Mann." - Ebenfalls Seite 23

Ich habe noch mehr solcher Zitate gesammelt, aber das würde hier den Rahmen sprengen.

In diesem Roman werden alle Klischees bedient, die man so finden kann. Die Protagonistin ist natürlich das hübsche Dummchen und ihr männlicher Gegenpart der strahlende Held im Eishockeytrikot. Ihre Einfältigkeit wird sogar dadurch untermauert, als das man ihr diese in der Kindheit diagnostiziert hat. Na dann ist ja alles bester Ordnung. Nicht. Vielleicht ist es der Zeit geschuldet, in der dieser Roman veröffentlich wurde aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ich zu der Zeit, in der ich regelmäßig Kinsella, Fielding, Harvey und Co. verschlungen habe, auch dieses Buch hier für gut befunden hätte. Die oben erwähnten Zitate sind nur ein kleiner Auszug. Ich habe bis ca. Seite 80 durchgehalten, danach war es dann vorbei. Ich versuche immer mindestens 100 Seiten zu lesen, bevor ich ein Buch endgültig abbreche, aber hier war mir die Zeit doch wirklich zu schade dafür. Der Plot ist auch so vorhersehbar, dass ich wahrscheinlich nichts verpassen werde. Dieses Buch wäre ein guter Kandidat für #bbfliest gewesen, denn er Grad zwischen Lachen und Verzweiflung war sehr hoch. Das Buch wandert nun in die Kiste für den Bücherschrank. Allerdings mit einer kleinen Notiz meinerseits versehen.

Veröffentlicht am 19.06.2017

Rezension zu Heartbreaker von Kate Lynn Mason

Heartbreaker – Für immer nur du
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Was lange währt, wird endlich gut. Und deshalb gibt es endlich meine Rezension zu „Heartbreaker - Für immer nur du“ einem weiteren Rezensionstitel aus dem Feelings Verlag. Auch wenn ich mittlerweile ...



Was lange währt, wird endlich gut. Und deshalb gibt es endlich meine Rezension zu „Heartbreaker - Für immer nur du“ einem weiteren Rezensionstitel aus dem Feelings Verlag. Auch wenn ich mittlerweile vorsichtiger geworden bin, was das Thema New Adult betrifft, klang dieser Titel in Bezug auf seinen Klappentext endlich einmal anders, so dass ich gespannt an diese Lektüre herangetreten bin.

Daten:

Titel: Heartbreaker - Für immer nur du
Autor: Kate Lynn Mason
Übersetzer:
Verlag: Feelings
Genre: New Adult
Preis: TB 12,99 | ebook 4,99 €
Erscheinungsdatum: 02.03.2017
Isbn: 978-3426216088

Hinweis: Es handelt sich hierbei um einen Rezensionstitel. Mir werden in regelmäßigen Abständen Romane durch den Verlag zum Rezensieren angeboten.

Klappentext:

Drei Jahre sind Zeit genug, um über den größten Mistkerl aller Zeiten hinwegzukommen, findet Ashley Brennan. Als sie in ihre Heimat Connemara im Westen Irlands zurückkehrt, um ihre Zwillingsschwester Skye im familieneigenen B&B zu unterstützen, steht sie überraschend Logan Savage gegenüber – eben genau diesem Mistkerl. Der sexy Bad Boy scheint gezähmt, und ausgerechnet Skye hat ihn sich geschnappt. Ashley ist fest entschlossen, ihm die kalte Schulter zu zeigen. Nicht nur, weil Logan jetzt zu Skye gehört, sondern auch, weil Ashley ihm niemals verzeihen kann. Zu dumm, dass er noch immer eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf sie ausübt. (Feelings)

Meinung:

Geschichten, die in Irland spielen ziehen mich ganz gut an, weswegen ich gerne zu neuen Büchern mit einem in Irland angesiedelten Setting greife. Für meinem Geschmack hätte es hier deswegen mehr Irland sein können. Für die Geschichte an sich macht es keinen Unterschied, ob der Roman nun in Connemare spielt oder nicht, was wirklich sehr schade ist. Ich habe mir von Tante Google Bilder zeigen lassen und diese Landschaft ist einfach nur wunderschön. Fairerweise muss ich anmerken, dass dies einer der Unterschiede zwischen klassischen Liebesromanen und New Adult ist. Und dennoch wären mehr Anekdoten aus dem Arbeitsalltag im Cottage wirklich sehr bereichernd gewesen.

Mason schreibt locker und leicht, ohne dass es zu einfach wirkt. Man merkt ihr jedoch an, dass sie normalerweise Liebesromane schreibt, wodurch ihre Figuren erwachsener wirken, als sie es tatsächlich sind - was eindeutig positiv ist und zu einem angenehmeren Lesegefühl führte.

Der Roman konzentriert sich sehr auf Ashley und ihre zerstreuten Gefühle ihrem Exfreund und ihrer Familie gegenüber. Dadurch erhält man einen guten Einblick in ihre Seele und es vereinfacht, ihre Handlungen und Gedanken nachvollziehen zu können. Allerdings wurde es mir dann doch teilweise zu viel, da sich ihr ganzes Universum um diesen Mann zu drehen schien und die von allen als so starke und toughe Frau dargestellte Protagonistin zu einer Prinzessin wurde, die nur durch ihren Traumprinz gerettet werden konnte. Dieser vermeintliche Traumprinz erfüllt alle Badboyklischees, die es zu bedienen gibt. Durch die hier und da eingestreuten Rückblicke in die Vergangenheit zeigt sich jedoch, dass er diesen Titel wirklich verdient hat. Leider ist dies auch mit das Einzige, was mir von Logan in Erinnerung geblieben ist, da er kaum Raum bekommen hat, sich und seinen Charakter zu entfalten. Ashleys Schwester Skye, ihre beste Freundin Tara sowie die praktisch zur Familie gehörende Máire waren in meinen Augen die Sympathieträger des Romans.

Während des Verlaufs bildeten sich Ideen über mögliche Plottwists und den Abschluss. Letztendlich kam es dann zu einer meiner Vermutungen, durch die anderen Möglichkeiten - wie er hätte ausgehen können - war der Plot jedoch nicht wirklich vorhersehbar. Der Schluss beinhaltet das volle Popcornprogramm. Hier sind Fans von zuckersüßen Enden gefragt.

Gut zu wissen:

Die Autorin schreibt auch unter dem Namen Kate Sunday gefühlvolle Liebesromane. Bei beiden Namen handelt es sich um Pseudonyme, denn gebürtig stammt Mason aus Köln.

Fazit:

„Heartbreaker - Für immer nur du“ ein New Adult Roman, der nicht sämtliche Klischees bedient und vor allem mit seiner Sprache überzeugen kann. Auch wenn mir die Protagonistin nicht gänzlich zusagen konnte, hat mir der Roman kurzweiligen Lesestunden bereiten können. Weitere NA Titel der Autorin würde ich mir vorerst nicht kaufen, allerdings werde ich einen Blick auf ihre Liebesromane werfen.

Veröffentlicht am 15.06.2017

Rezension zu Das Herz des Verräters von Mary E. Pearson

Das Herz des Verräters
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Rezension zu Das Herz des Verräters von Mary E. Pearson

Achtung: „Das Herz des Verräters“ ist der zweite Teil einer Buchreihe und baut inhaltlich komplett auf den ersten auf. Diese Rezension und auch ...

Rezension zu Das Herz des Verräters von Mary E. Pearson

Achtung: „Das Herz des Verräters“ ist der zweite Teil einer Buchreihe und baut inhaltlich komplett auf den ersten auf. Diese Rezension und auch der Klappentext könnten aus diesem Grund Spoiler enthalten. Bitte die Bewertung daher erst nach Beenden des ersten Bandes lesen, dann sollte sie auch komplett spoilerfrei sein.

Nach dem glanzvollen Start in die Reihe waren meine Erwartungen an den zweiten Teil sehr hoch. Auch mit dem Wissen, dass der zweite Teil einer Trilogie (oder eben hier Tetralogie, da der letzte Teil im Deutschen auf zwei Bücher aufgeteilt wird) oft der Schwächste ist. Und ja, diese Erwartungen wurden nicht nur erfüllt, sondern auch übertroffen.

Daten:

Titel: Das Herz des Verräters - Die Chroniken der Verbliebenen Band 2
Autor: Mary E. Pearson
Übersetzer: Barbara Imgrund
Verlag: ONE (Bastei Lübbe)
Genre: Fantasy Jugendbuch
Preis: HC 18,00 € | ebook 13,99 €
Erscheinungsdatum: 26.05.2017
Isbn: 978-3846600429

„Die Chroniken der Verbliebenen“:
Band 1: „Der Kuss der Lüge“ - erschienen am 18.02.2017
Band 2. „Das Herz des Verräters“ - erschienen am 26.05.2017
Band 3: „Die Gabe der Auserwählten“ - erscheint am 26.10.2017
Band 4: Titel und Erscheinungsdatum noch nicht bekannt

Vielen Dank an Netgalley und Bastei Lübbe für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars in Form eines ebooks. Ich habe mir allerdings zusätzlich das Hardcover gekauft, um die Serie im Bücherregal zu vervollständigen.

Klappentext:

Seit Lia in den feindlichen Palast verschleppt wurde, muss sie um ihr Leben fürchten. Rafe ist zwar an ihrer Seite, aber hier kann auch er sie nicht mehr beschützen. Der Komizar von Venda will Lias Tod – und erst als Kaden ihm verrät, dass Lia die Gabe der Vorsehung besitzt, steigert das in den Augen des Feindes Lias Wert. Sie gewinnt Zeit – doch was sagt ihr der Blick in die Zukunft? Lia muss wichtige Entscheidungen treffen und einen Weg finden, um endlich ihrem Gefängnis zu entfliehen. (Bastei Lübbe)

Meinung:

Wenn ich schon gedacht hatte, dass unsere Heldin im ersten Band „Der Kuss der Lüge“ eine Wandlung durchzogen hat, so hatte ich mich doch reichlich geirrt. Pearson hat mit Lia eine Protagonistin geschaffen, die sich in einem ständigen Lern- und Reifeprozess befindet und dabei auf erfahren muss, dass ihre Welt nicht ausschließlich in schwarz und weiß einzuteilen ist. Dabei wird sie stärker, teilweise auch skrupelloser, ist dabei jedoch immer darauf bedacht, für das Einzustehen, was in ihren Augen das Richtige ist. Ihre Opferbereitschaft ist dabei authentisch, ohne sie in eine Märtyrerrolle zu drängen. Ihre Handlungen und Denkmuster waren über den ganzen Roman nachvollziehbar und jeweils an ihren Entwicklungsgrad angepasst. Weitere Kapitel aus Sicht von Pauline, Kaden und Rafe sind auch in diesem Band wieder vorhanden, wenn auch nicht mehr in dem Maße, wie noch in Teil 1. Besonders durch die Abschnitte aus Kadens und Rafes Sicht habe ich als Leser weitere Blickwinkel auf Lia erhalten, so dass ihre Charakterentwicklung die Möglichkeit hatte, von außen betrachtet zu wirken. Dies führte dazu, dass sie nicht an Sympathie verlor, was mit Sicherheit der Fall gewesen wäre, hätte sie diese speziellen Geschehnisse aus der Ich-Perspektive erzählt, in der weiterhin alle Abschnitte verfasst sind.

„Man konnte Lia wohl kaum reizend nennen. Zumindest nicht im herkömmlichen Sinn. Etwas anderes an ihr schlug mich in den Bann.“ - Position 1028 | 18 % (Kindle)

Pearson schaffte es erneut, Lias Welt vor meinem geistigen Auge auferstehen zu lassen. Waren es in „Der Kuss der Lügen“ noch die farbenfrohen Häuser und Landschaften von Terravin, so irrte ich mit Lia nun durch Vendas düstere und verwinkelte Gassen. Venda ist trost- und seine Bewohner ruhelos, doch mit Lias Ankunft erfahren sie einen Hauch von Hoffnung, von dem zuletzt nur einst gesungene Lieder erzählten. Bruchstücke, die vor den Kapiteln im ersten Teil eingebaut wurden, ergaben nun Sinn und waren dadurch nicht, wie damals zunächst von mir Gedacht, ein hübsches Beiwerk, sondern von Anfang an wichtig. Es sind diese kleinen Details, wie auch die Sprache der Vendaner, die diesen Roman (diese Romanreihe) von anderen seiner Art abheben.

„Die Wahrheiten der Welt wünschen sich, gewusst zu werden.“ - Position 2066 | 37 % (Kindle)

Auch in diesem Teil ist die Liebe wieder vertreten, wenn auch bittersüß. Aber auch wie in seinem Vorgänger drängt sie sich nicht vor die eigentliche Handlung, sondern verwebt sich mit dieser zu einer stimmigen Gesamtgeschichte.

„Angst und Thannis waren zwei Gewächse, die in diesem Land überall zu gedeihen schienen.“ - Position 3715 | 67 % (Kindle)

Die Reihe hat bislang etwas sehr mystisches an sich. Ich würde sie aufgrund des Settings und des runden Worldbuildings in das Genre Highfantasy einordnen, allerdings ganz ohne Drachen, Zwerge und Elfen. Die Magie, die diese Welt bislang umgibt ist deren Bewohnern selbst noch nicht ganz klar. Altes Wissen, dass wieder erweckt werden möchte, genau wie Lias spezielle Gabe, die man bereits im ersten Teil erahnen konnte. Ich sehe dieser Entwicklung sehr entgegen.

Das Ende hat mich leicht schockiert zurück gelassen und ich zähle die Wochen bis zum Erscheinungstermin des dritten Bandes. Ein solcher Cliffhanger ist nicht nett, erzielt jedoch genau seine Wirkung. Auch in diesem Band wurde ich im letzten Drittel noch einmal emotional sehr berührt. Die Autorin scheint sich dies immer für den letzten Abschnitt ihrer Bücher aufzusparen.

Selten schaffen Romane es derzeit, mich so begeistert zurück zu lassen. All die begeisterten Rezensionen auf den verschiedensten Blogs lese ich mit einem Gefühl von Sehnsucht, auch endlich wieder so ein Buch zwischen den SuB (Stapel ungelesener Bücher) zu bekommen. Und noch viel mehr besteht dieser Wunsch im Bereich des Fantasy, was Serien anbelangt. Danke an Mary E. Pearson, dass auch ich nun mit „Die Chroniken der Verbliebenen“ wieder in den Genuss solcher Werke kommen darf. Und bevor ich nun weitere Lobeshymnen singe entlasse ich euch in das Fazit mit dem Rat, dieser Reihe eine Chance zu geben.

Fazit:

Meine Erwartungen an die Fortsetzung zu „Der Kuss der Lüge“ wurden mehr als übertroffen. Pearson liefert weiterhin in einer Qualität ab, die es nun in „Die Gabe der Auserwählten“ noch einmal zu toppen gilt. Ich bin mir jedoch sehr sicher, dass sie auch dies meistern wird. Eine Starke Heldin die über sich selbst hinauswächst und ein wundervolles Worldbuildung machen „Das Herz des Verräters“ zu einem würdigen Nachfolger des ersten Bandes.