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Veröffentlicht am 07.11.2021

Unumstrittenes Jahreshighlight

Felix Ever After
2

Klappentext

Der siebzehnjährige Felix Love war noch nie verliebt – die Ironie daran geht ihm selbst ziemlich auf die Nerven! Seine größte Angst ist es, dass sich niemand in ihn verlieben wird, weil er ...

Klappentext

Der siebzehnjährige Felix Love war noch nie verliebt – die Ironie daran geht ihm selbst ziemlich auf die Nerven! Seine größte Angst ist es, dass sich niemand in ihn verlieben wird, weil er einfach zu viele Ausschlusskriterien erfüllt. Braune Haut, queer und trans – die Vorstellung, dass er deshalb nicht liebenswert ist, lässt ihn in Schockstarre verweilen. Doch als Felix transfeindliche Instagram-Nachrichten bekommt, nachdem sein Deadname zusammen mit Fotos von ihm vor seiner Transition in der Schule veröffentlicht wurde, wird es für ihn endlich Zeit zu handeln. Felix schreibt seinem vermeintlichen Peiniger zurück, um herauszufinden, wer ihm das angetan hat, und verstrickt sich dabei in einem Netz aus ungeahnten Gefühlen, Identitätssuche und wahrer Freundschaft …


Meine Meinung

»Felix Ever After«, in Deutschland unter LYX erschienen am 29.10.2021, ist Kacen Callenders erstes Buch und ein wahrer Schuss ins Schwarze! Dieser YA-Roman hat sich den Titel Jahreshighlight mit Recht verdient.


Handlung

Die Handlung war wirklich packend. Es gab einige Wendungen, die ich nicht habe kommen sehen. Als Autor:in ist es immer schwer, eine belesene Leserschaft zu überraschen – aber Callender ist es gelungen!
Auch war die Geschichte spannend. Felix’ Suche nach seinem vermeintlichen Peiniger zieht sich wie ein schöner roter Faden durch die Geschichte, ohne zu stark im Vordergrund zu stehen. Als Leserin war ich wirklich neugierig, herauszufinden, wer hinter der Ausstellung Felix’ alter Bilder von vor der Transition steckt.

Ebenso hat es mir gefallen, zusehen zu können, wie sich Felix’ Beziehung zu den Charakteren entwickelt und verändert. Dies war sehr anschaulich dargestellt und hat mir an der Handlung wohl am meisten gefallen.

Mit in die Handlung eingeflochten waren Gedanken der Akzeptanz und Respektes gegenüber anderer Sexualitäten und Ethnien sowie die Idee der Selbstfindung und -liebe. Wie Callender dies transportiert hat, war DER HAMMER! So überzeugend, mit so vielen Denkanstößen. Zwar habe ich mich immer als tolerant angesehen, doch »Felix Ever After« hat mich mit so vielen Dingen zum Grübeln gebracht, meist nur mit kleinen Dingen, die ich aus dem eigenen Leben kenne, die mir bisher jedoch gar nicht so negativ ins Auge gestochen sind. Durch Felix’ Geschichte habe ich die Möglichkeit bekommen, manches aus einem vollkommen anderen Blickwinkel betrachten zu können – das ist etwas sehr Wertvolles.


Erzählstil

Kacen Callenders Art zu schreiben ist absolut mitreißend. They schreibt total realistisch; die Dialoge und Handlungen sind wie aus dem Leben genommen und wahnsinnig authentisch und ehrlich. Apropos Dialoge – ich habe mich in die philosophischen Sätze der Figuren verliebt. Egal, was sie sagten, es schien immer irgendwie bedeutungsvoll zu sein. So wie Callenders gesamter Schreibstil – kein Wort war zu viel, keins zu wenig. Alles wurde verständlich erläutert und gut beschrieben. Es war eine echte Herausforderung, wieder aus dem Lesen herauszukommen, war ich einmal drin.


Charaktere

Felix als Protagonist ist mir richtig ans Herz gewachsen. Nicht nur hatte er Humor, er war vor allem so echt. Solch einen vielschichtigen Hauptcharakter mit Tiefe hatte ich lange nicht mehr. Es fiel mir leicht, mich in ihn hineinzuversetzen.

Zudem hatte ich als Leserin immer einen guten Einblick in sein Innenleben. Was mir dabei besonders gefallen hat, ist, dass nicht nur die „guten“ und die „schlechten“ Gefühle gezeigt wurden. Es gab kein schwarz weiß; oft war Felix hin- und hergerissen. Er hat im Verlauf der Handlung einige Fehler gemacht, für die er sich im Nachhinein entschuldigt hat. Doch der Prozess bis hin zur Entschuldigung war öfters ein langer und das hat es mir echt angetan. Es hat Felix einfach wahnsinnig menschlich gemacht.

Ebenso die Nebencharaktere erschienen mir authentisch. Jede:r hatte irgendeine Hintergrundstory, was ihnen Tiefe und Wichtigkeit schenkte. Ich hätte mir nur manchmal gewünscht, dass eben diese Nebenfiguren noch etwas mehr beleuchtet worden wären.


Cover

Das Cover ist ein wahrer Volltreffer – wie das ganze Buch, haha. Es porträtiert Felix genau so, wie ich ihn mir vorgestellt habe, in all seinen Farben. Da es sich zudem um ein Hardcover handelt, hat »Felix Ever After« bereits einen Ehrenplatz in meinem Bücherregal erhalten.


Gefühl
Gefühle und Tiefe gab es in »Felix Ever After« definitiv zu Genüge. Nicht nur romantische, sondern auch freundschaftliche und vor allem Gefühle, die meist als negativ ausgeklammert werden. Unsicherheit und Zweifel haben eine große Rolle gespielt und Felix’ Emotionen wurden immer sehr gut beleuchtet. Top.


Fazit

Schlussendlich kann ich nur sagen, dass »Felix Ever After« ein absolutes MUST READ ist. So viele wichtige Gedanken und einige Probleme unserer heutigen Gesellschaft werden behandelt und das in einer mitreißenden Story. Felix’ Geschichte ist wahnsinnig bedeutungsvoll und mein unumstrittenes Jahreshighlight.

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Veröffentlicht am 03.10.2021

Große Leseschwierigkeiten

The promises we made. Als wir uns wieder trafen
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»The Promises We Made – Als Wir Uns Wieder Trafen«
Früher war es Liebe, jetzt ist sie sein Bodyguard. Die Zeit der Gefühle ist vorbei. Doch was, wenn das Herz das anders sieht?

Klappentext
Als Teenies ...

»The Promises We Made – Als Wir Uns Wieder Trafen«
Früher war es Liebe, jetzt ist sie sein Bodyguard. Die Zeit der Gefühle ist vorbei. Doch was, wenn das Herz das anders sieht?

Klappentext
Als Teenies waren sie hoffnungslos ineinander verliebt. Doch ihre Liebe zerbrach. Mittlerweile ist Dessie eine toughe Security-Expertin, mit Gefühlen hat sie nicht viel am Hut. Sam hat aus dem Nichts ein Hotelimperium aufgebaut und viele Neider. Er braucht dringend einen Bodyguard. Ist es Schicksal, dass ausgerechnet Dessie sein Leben schützen soll? Sie war seine erste große Liebe, die Frau, die sein Herz brach. Dessie ist fest entschlossen, ihr Herz diesmal aus dem Spiel zu lassen. Doch wie soll sie einen Typen beschützen, der sie einst im Stich gelassen hat? Vor allem wenn aus dem Jungen von einst ein verboten attraktiver Mann geworden ist.

Meine Meinung
»The Promises We Made« ist mein erster Roman der Autorin Simona Ahrnstedt. Während mir Bücher des Forever-Verlags sonst immer gefielen, hatte ich mit diesem so meine Probleme.

Cover
Mir gefällt das dunkle Violett des Covers, ebenso wie die Blumen im Hintergrund. Allerdings ist die Schriftart meiner Ansicht nach nicht gut gewählt worden, genauso wie das Gelb des Wortes »Promises«, das sich sehr mit dem Lila beißt.

Erzählstil
Ahrnstedts Art zu schreiben ist vollkommen anders als die der Geschichten, die ich normalerweise lese. Doch obwohl mich genau dies in der Leseprobe sehr angesprochen hat, habe ich es nicht geschafft, mich vollkommen in die Story einzufinden. Ich konnte mich mit dem Schreibstil und Simonas Vorliebe zu derben Schimpfwörtern einfach nicht identifizieren.

Handlung
Die Handlung war spannend und verlief in einem angenehmen Tempo. Hieran habe ich nichts auszusetzen.

Charaktere
Was die Charaktere angeht, so muss ich leider zugeben, dass ich mich mit ihnen ebenfalls nicht identifizieren konnte. Es fiel mir schwer, mich in Dessie und Sam hineinzuversetzen, was nicht nur daran liegt, dass das Buch aus der dritten Person erzählt wurde.

Fazit
Schlussendlich kann ich sagen, dass »The Promises We Made« so gar nicht mein Fall war. Es wird wohl mein erstes und letztes Buch der Autorin bleiben.

https://www.lovelybooks.de/autor/Simona-Ahrnstedt/The-promises-we-made-Als-wir-uns-wieder-trafen-2939594295-w/rezension/3275634469/

https://wasliestdu.de/rezension/grosse-leseschwierigkeiten

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Veröffentlicht am 12.09.2021

Süß, aber unter meinen Erwartungen

Stand by Me
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»Stand by me«
Hollywood, Herzschmerz & ein Happy End

Klappentext
Als Kailyn an ihrem ersten Tag im College ihrem damaligen Teenie-Schwarm, dem Schauspieler Daxton Hughes, buchstäblich in den Schoß fällt, ...

»Stand by me«
Hollywood, Herzschmerz & ein Happy End

Klappentext
Als Kailyn an ihrem ersten Tag im College ihrem damaligen Teenie-Schwarm, dem Schauspieler Daxton Hughes, buchstäblich in den Schoß fällt, wird daraus schnell tiefe Freundschaft. Doch mit Dax‘ Verrat hatte sie am Ende nicht gerechnet … Als er sie acht Jahre später um Hilfe bittet, will sie ihn mit seinen Problemen nicht allein lassen. Schnell ist das Knistern zwischen ihnen beiden so heiß wie nie zuvor. Aber kann Kailyn einem Mann, der gebrochene Herzen quasi garantiert, je wieder vertrauen?

Meine Meinung
Die »Mills Brothers«-Reihe gehört zu meinen absoluten Wohlfühl-Büchern. Deswegen wusste ich sofort, dass ich auch Helena Huntings neuen Roman »Stand by me« lesen muss. Er war süß, konnte den Mills Brothers allerdings lange nicht das Wasser reichen.

Cover
Ich liebe das Design von »Stand by me«. Es ist schlicht und vermittelt dem Betrachter / der Betrachterin das Gefühl, er / sie wäre an einem Strand, umrandet von Palmen und dem kühlen, blauen Meer.

Handlung
Die Handlung von Huntings neuem Buch konnte mich nicht zu hundert Prozent überzeugen. Im Großen und Ganzen hat sie mir zwar gefallen, doch ich hätte mir noch etwas mehr Drama gewünscht. Dafür mochte ich es, dass wir – die Leser/innen – einen Einblick in Kaylins und Dax’ Arbeitsleben erhielten.

Erzählstil
Helena Huntings Art zu schreiben mag ich sehr. Mir gefällt ihr Humor sowie ihre Formulierungen und es fiel mir leicht, mich in »Stand by me« reinzulesen. Sie erzählt flüssig, sodass man das Buch in einem Rutsch durchlesen kann.

Charaktere
Während Kaylin in ihrer Collegezeit eine aufgedrehte Studentin war, so kam sie mir Jahre später viel erwachsener vor. Einerseits fand ich es cool, wie sie für sich eingestanden ist und das Bild einer unabhängigen Frau präsentiert hat. Andererseits war es für mich nicht so einfach, mich in sie hineinzuversetzen, da sie auf mich sehr distanziert wirkte und mehr auf ihren Kopf als ihr Herz hörte. Das ich mich ihr nicht näher gefühlt habe; darüber war ich etwas traurig.
In Dax dagegen konnte ich mich leichter hineinversetzen. Er war mir tatsächlich sympathischer als Kaylin. Auch wie er sich um seine Schwester gekümmert hat, fand ich sehr süß und realistisch dargestellt. Ich hätte mir nur gewünscht, dass er sich in Dingen, die seine Schwester betrafen, professioneller verhalten hätte. Schließlich ist er Anwalt, da sollte sein Temperament nicht in den falschen Situationen mit ihm durchgehen.

Gefühl
Meiner Meinung nach hätte noch eine Prise Gefühle addiert werden können. Es gab viele niedliche Szenen, aber nichts was mich laut »Awww« hat sagen lassen.

Fazit
Letztendlich sage ich, dass »Stand by me« ein gelungenes Buch ist, das ich allerdings kein zweites Mal lesen würde. Für mich selbst war es eher etwas für Zwischendurch.

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Veröffentlicht am 12.07.2021

Klischees & kindische Protagonisten

Wild Irish - Cillian
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»Wild Irish – Cillian«
Was ist heißer als ein Rockstar? Irische Rockstars!

Klappentext
Der Tod ihrer Schwester hat Delaney hart getroffen. Doch als sie dann auch noch ihren Verlobten mit einer anderen ...

»Wild Irish – Cillian«
Was ist heißer als ein Rockstar? Irische Rockstars!

Klappentext
Der Tod ihrer Schwester hat Delaney hart getroffen. Doch als sie dann auch noch ihren Verlobten mit einer anderen erwischt, will sie einfach nur noch weg. Kurzerhand bucht sie einen Flug nach Irland, fest entschlossen, die Bucket List ihrer Schwester abzuarbeiten. Auf einer einsamen Single-Track-Road kollidiert sie fast mit einem anderen Auto und sieht sich dem schlecht gelaunten, aber atemberaubend attraktiven Iren Cillian Gallagher gegenüber, der offenbar von amerikanischen Touristen gar nichts hält. Trotz des holprigen Starts bietet er ihr an, ihn seinem Cottage unterzukommen. Er verschweigt ihr allerdings, dass er der Lead-Sänger der Band Wild Irish ist, die gerade die irischen Charts stürmen. Denn Cillian hat seine eigenen Gründe, sich vor der Welt zu verkriechen – er hat sich mit seinem Bruder und der Band überworfen und es scheint, als sei Wild Irish bereits jetzt schon Geschichte, bevor ihr Erfolg überhaupt richtig Fahrt aufnimmt. Vom ersten Moment an fliegen die Funken zwischen Delaney und dem sexy Iren, doch keiner von ihnen will die Gefühle zulassen, die schon bald zwischen ihnen brodeln…

Meine Meinung
»Wild Irish – Cillian« ist nicht nur der Auftakt der »Wild Irish«-Trilogie, sondern auch mein erstes Buch der Autorin C. M. Seabrook. In den Folgebänden der Rockstar Romance geht es um Cillians Bandkollegen Owen (01.10.2021) und Shane (01.01.2022).

Ein weiteres Werk, für das Seabrook bekannt ist, heißt »A Song For You«.

Handlung



Während mich der klischeehafte und verbrauchte Einstieg in die Geschichte nicht gestört hat, da Seabrooks Humor das wieder wett machen konnte, wurde ich gegen Ende immer genervter.

Die Idee mit der Bucket List ihrer Schwester, die Delaney abarbeiten möchte, ist wirklich nichts Neues. Trotzdem habe ich mich darauf eingelassen, da unoriginell ja nicht unbedingt schlecht bedeutet. Und auch als Delaney und Cillian zum ersten Mal aufeinandergetroffen sind und sofort diese berüchtigte Anziehungskraft zwischen ihnen herrschte, war ich noch offen für die Story.

Das verging allerdings sowie eben jene Anziehungskraft immer unrealistischer wurde. Kann ja sein, dass man jemanden auf den ersten blick attraktiv findet. Aber so wie die Autorin das darstellte, erschien mir das ein wenig überspitzt. Vor allem ging es mir viel zu schnell. Die Protagonisten kannten sich überhaupt nicht und trotzdem hüpften sie nach kurzer Zeit bereits zusammen in die Kiste.

Ein weiterer Kritikpunkt ist dieser riesige Zeitsprung im letzten Drittel von »Wild Irish – Cillian«. Ich hätte wahnsinnig gerne gewusst, was währenddessen vorgefallen ist. Haben sich Cillian und sein Bruder vertragen? Was ist mit Delaneys Eltern? Es gibt so viel, mit dem man diesen Zeitsprung hätte füllen können. Aber nicht nur das – er kam außerdem viel zu abrupt. Ich hatte das Kapitel fertig gelesen, war gespannt, was als nächstes passiert, blättere die Seiten um und dann – Monate später. Das hat mir wirklich nicht gefallen.

Des Weiteren ist da noch dieses Ende. Seufz. Es war einfach nur unbefriedigend. Cillian und Delaney hatten gerade erst Versöhnungssex, da ist er losgezogen, um ihr einen Verlobungsring zu besorgen. Natürlich hat sie das erst mal nicht geblickt, ist in einem leeren Bett aufgewacht und daraufhin – verständlicherweise – total ausgeflippt. Wer kauft denn bitte so schnell einen Ring für sein Mädel? Nicht, dass ich was gegen frühe Hochzeiten hätte, aber die beiden kannten sich erst wenige Wochen, dann war da dieser ZEITSPRUNG, schließlich hatten sie noch den gerade angesprochenen Versöhnungssex und dann rennt der Typ Hals über Kopf los, um einen Ring zu kaufen. Nee, nee, das war absolut übereilt.

Aber nichts im Vergleich zu dem Epilog. Da ist Seabrook dann nochmals auf Nummer sicher gegangen und hat dafür gesorgt, dass die Protagonisten nicht nur verheiratet sondern zudem noch schwanger waren. Jepp, hier wurde echt nichts dem Zufall überlassen. Und diese Schwangerschaft hat tausende Fragen bei mir aufgeworfen. Wie soll Cillian sich um ein Baby kümmern und gleichzeitig mit seiner Band touren? Vor allem hat er seiner Frau versprochen, für immer bei ihr zu bleiben und sie zu unterstützen. Wie bitte möchte er das bewerkstelligen? Lässt er dann einfach seine Band, die sich soeben erst wieder vertragen hat, im Stich? Damit treibt er die ja gleich mit in den Ruin.

Und damit kommen wir sogleich zu meinem nächsten Punkt – das ‚Rockstar‘ vor ‚Romance‘. Ich habe kaum zu spüren bekommen, dass es sich bei »Wild Irish – Cillian« um eine Rockstar Romance handelte. Das ist leider, leider bei sehr vielen Büchern dieses Genres so. Ich hätte mir so sehr gewünscht, einen tieferen Einblick in Cillians Berufsleben zu erhalten. All die Nach- und Vorteile, die so eine Rockstar-Dasein mit sich bringt, wurden gar nicht beachtet und klebte dieser Bäpper nicht auf dem Cover, so hätte ich aufgrund des Inhalts überhaupt nicht vermutet, dass es sich um eine Rockstar Romance handelt.

Erzählstil
C. M. Seabrooks Art zu erzählen gefiel mir im Vergleich zu der Handlung ganz gut. Ich mag ihren Humor und ihren Schreibstil. Doch an einigen Stellen hätte ich mir gewünscht, dass sie mehr ins Detail gegangen wäre. So hätte die Geschichte mehr Tiefe und zugleich mehr Seiten erlangt. Dann käme das Ganze nicht so übereilt, hektisch und heruntergebrochen rüber.

Charaktere
Von den Hauptfiguren war mir definitiv Delaney die sympathischere. Zwar konnte ich mich nicht so leicht in sie hineinversetzen, aber ich Beweggründe waren zu jeder Zeit nachvollziehbar. Im Gegensatz zu denen von Cillian. Und damit kommen wir zu dem ‚Kindisch‘ in dem Titel meiner Rezension.

Cillian befindet sich ziemlich lange in einem Streit mit seinem Bruder, weil er davon ausgeht, dass dieser mit seiner damaligen Freundin geschlafen hat. Dass dies nicht der Fall war, war mir als Leserin augenblicklich bewusst. Doch statt seinem Bruder oder auch seinen Freunden mal für eine einzige Sekunde Gehör zu schenken, hat er sich ständig ‚betrogen‘ gefühlt. Das war sowieso das Gefühl, das ihn zu 99 Prozent der Zeit heimgesucht hat. Oder als er und Delaney sich streiten. Er sieht zwar ein, dass es sein Fehler war, doch den Mumm, auf sie zuzugehen, hat er trotzdem nicht. Lieber suhlt er sich im Selbstmitleid und schustert sich irgendwelche kindischen Ausreden zusammen. Sogar als er schließlich die Chance hat, mit ihr zu reden, rennt er buchstäblich davon! Sein Verhalten ist mir SO auf den Keks gegangen, dass ich gar nicht sagen könnte, wie oft ich die Augen verdreht habe oder das Bedürfnis verspürte, meinen Tolino gegen die nächste Wand zu schleudern.

Ach ja, außerdem hat Cillian immer ‚geknurrt‘. Er konnte nie in normalem Tonfall reden; das hat mich zugegebenermaßen nicht stark tangiert, aufgefallen ist mir die häufige Verwendung dieses Wortes aber natürlich trotzdem.

Cover
Das Cover von »Wild Irish – Cillian« ist nichts Besonderes. Es sticht nicht aus der Menge heraus und unterscheidet sich auch sonst nicht großartig vom Äußeren anderer aktueller Liebesromane. Nichtsdestotrotz hat es mich angesprochen. Zudem finde ich, dass es gut mit den Covern der Folgebände harmoniert.

Gefühl
Zu meinem Bedauern weist »Wild Irish – Cillian« zu allem Überfluss auch noch einen Mangel an Gefühlen auf. Wie ich oben schon einmal erwähnt habe, ist Seabrook nie wirklich ins Detail gegangen und konnte somit auch die Emotionen nicht gut transportieren. Ich als Leserin wurde auf emotionaler Ebene überhaupt nicht berührt; das Gefühl, das bei mir alle anderen überwog, war das Genervtsein.

Fazit
Schlussendlich muss ich sagen, dass ich »Wild Irish – Cillian« nicht weiterempfehlen werde. Zu viele Klischees und kindische Charaktere mit wenig Tiefe. Der Roman stellt vielleicht ein gutes Buch für Zwischendurch dar, aber auch da kenne ich bessere.

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Veröffentlicht am 30.05.2021

Eine sommerliche Liebesgeschichte

Alles, was du für mich bist
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„Alles, was du für mich bist – Everything for you“

Sie erkennt bald, dass er nicht mehr nur der verwöhnte Sonnyboy von früher ist …


Klappentext

Luís und Nuria sind beste Freunde seit Kindertagen. ...

„Alles, was du für mich bist – Everything for you“

Sie erkennt bald, dass er nicht mehr nur der verwöhnte Sonnyboy von früher ist …


Klappentext

Luís und Nuria sind beste Freunde seit Kindertagen. Heute ist er einer der besten Kitesurfer der Welt, sie eine gefragte Physiotherapeutin. So ist es auch Nuria, die sich um Luís kümmert, als ein tragischer Unfall seiner Karriere jäh ein Ende setzt und er desillusioniert auf die heimische Hacienda zurückkehrt. Nuria erkennt bald, dass er nicht mehr nur der verwöhnte Sonnyboy von früher ist. Und während Luís alles daransetzt, ihr bei der Suche nach der großen Liebe zu helfen, beginnt Nuria, ganz neue, unbekannte Gefühle für ihn zu spüren …


Meine Meinung

Zwar ist „Alles, was du für mich bist“ der zweite Band der „Everything for you“-Reihe, doch er ist zugleich mein erstes Buch der Autorin Nora Welling. Der Auftakt ist unter dem Namen „Alles, was ich für dich fühle“ zu finden und der dritte Teil heißt „Alles, was du mir versprichst“ und erscheint am 30.07.2021 beim LYX-Verlag. Ein weiterer Liebesroman der Autorin lautet „Late Night – Unter Haien“ und wird im November dieses Jahr rauskommen.


Handlung

„Alles, was du für mich bist“ ist eine einzige emotionale Reise. Da sowohl Luís als auch Nuria mit verschiedenen Ängsten und Unsicherheiten zu kämpfen haben, geht es in der Geschichte hauptsächlich darum, diese zu überwinden.

Meiner Ansicht nach ist Luís und Nurias Reise sehr gut dargestellt worden. Ich wurde in ihre kleine Welt auf der Hacendia reingezogen und es war mir eine große Freude, den beiden bei ihrer Weiterentwicklung und Selbstfindung zuzusehen.

Allerdings ging es mir am Ende des Buches dann alles etwas zu schnell. Ich möchte hier niemanden spoilern, deswegen werde ich dies nicht weiter ausführen, aber ich hätte mir gewünscht, dass zum Schluss nicht Handlung auf Handlung auf Handlung folgen würde. So wäre der Abschluss für mich als Leserin runder und befriedigender gewesen.


Erzählstil

Nora Welling schreibt sehr anschaulich, so dass es mir ein leichtes war, mich in die Geschichte einzufinden. Zudem hat sie mich mit ihren Worten auf emotionaler Ebene berührt – das hat mir sehr gefallen.

Doch manchmal schien es mir, als hätte sie ein wenig den roten Faden verloren. Hier und da gab es einige Abschweifungen und die Beschreibung eines bestimmten Gerichts oder des Wetters waren mir wirklich zu detailliert. Auf Grund dessen, habe ich manche Abschnitte nur überflogen und wurde somit aus meinem Lesefluss herausgerissen.


Charaktere

Die beiden Protagonisten Nuria und Luís waren mir im Großen und Ganzen sehr sympathisch. Speziell Nuria bewundere ich für einige ihrer Charaktereigenschaften. Sie ist wahnsinnig aufopferungsvoll ohne jemals irgendeine Entschädigung zu erwarten. Das hat mich total fasziniert.

Luís dagegen hat sich zu Beginn noch ziemlich im Selbstmitleid gesuhlt. Was natürlich auch verständlich war. Umso mehr hat mir seine Entwicklung gefallen; sein Ehrgeiz, der im Verlauf der Geschichte immer öfters hervorblitzte.

Manchmal hätte ich aber vor allem Nuria gerne einmal kräftig durchgeschüttelt. Ich konnte ihre Entscheidungen nicht immer ganz nachvollziehen und bin der Meinung, dass Luís es verdiente zu wissen, warum sie jetzt dies oder das machte.

Von den Nebenfiguren war mir Linda, die Frau von Luís’ Bruder Damián, am liebsten. Sie hat Nuria in ihrer Selbstfindung weitergeholfen, statt dieser im Weg zu stehen, wie es oft bei den Männern der Hacienda der Fall war.


Cover

Das Cover von Noras neuestem Roman passt wie ich finde perfekt zum Inhalt. Es strahlt etwas unglaublich friedliches aus und ich liebe die harmonierenden Farben. Außerdem fügt es sich super zwischen die Buchrücken von Band eins und zwei ein.


Gefühl

Der erste Teil der „Everything for you“-Trilogie ist keins der Bücher, die mich zum haltlosen Schluchzen gebracht haben. Trotzdem haben mich Luís und Nurias Schicksale auf emotionaler Ebene berührt. Ich konnte mit ihnen mitlachen und -trauern und ihre Gefühle nachvollziehen.


Fazit

Schlussendlich kann ich sagen, dass sich „Alles, was du für mich bist“ als perfekte romantische Geschichte an einem warmen Sommertag eignet. Wer Bücher hauptsächlich aus dem Grund liest, den Figuren bei der Selbstfindung zuzuschauen, sollte sich diesen Roman unbedingt besorgen!

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