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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.02.2019

Tiefgründig, emotional und grandios geschrieben

Nichts weniger als ein Wunder
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Nachdem die Mutter gestorben ist und ihr Vater sie verlassen hat, müssen die fünf Dunbar-Brüder auf eigenen Beinen stehen. Matthew, der Älteste, übernimmt die Verantwortung für seine jüngeren Geschwister ...

Nachdem die Mutter gestorben ist und ihr Vater sie verlassen hat, müssen die fünf Dunbar-Brüder auf eigenen Beinen stehen. Matthew, der Älteste, übernimmt die Verantwortung für seine jüngeren Geschwister und doch herrscht das Chaos. Bis irgendwann der Vater der Jungs plötzlich wieder in deren Leben auftaucht, mit einer Bitte, die sie nur allzu gerne ausschlagen. Alle, außer Clay, dem vierten der Brüder, der sich kurz darauf aufmacht, eine Brücke zu bauen.

Dieses Buch ist eine Wucht, eine Wucht aus Erzählkunst und Emotionen! Vielen vielen lieben Dank an den Limes Verlag, dass ich diesen wunderbaren Roman als Rezensionsexemplar lesen durfte. Mir wird die Geschichte über die fünf Dunbars ganz sicher nicht so schnell aus dem Kopf gehen, wenn überhaupt irgendwann.

Wie schon bei „Die Bücherdiebin“ beweist Markus Zusak mal wieder, dass er einen außergewöhnlichen und sehr kreativen Erzählstil hat. Stellte im vorgenannten Buch noch der Tod den Erzähler dar, so ist es hier Matthew, der älteste der Brüder, der über das Schicksal seiner Familie berichtet. Dabei ist der Schreibstil eine Explosion aus Metaphern, Personifikationen und allen möglichen rhetorischen Mitteln, also recht anspruchsvoll. Dennoch lässt sich dieser Roman super gut lesen und man fliegt einfach nur so durch die Seiten, was auch an den recht kurzen Kapiteln liegt.

Die Geschichte scheint im ersten Moment wie das reinste Chaos und bis zum Ende bleibt es auch dabei. Dennoch merkt man mit der Zeit, dass dieses Chaos genau das widerspiegelt, wofür die fünf Dunbars stehen, nämlich für ihre Rebellion, das Leid und die innere Gebrochenheit, aber auch für die Liebe untereinander und den Zusammenhalt. Außerdem ergibt alles am Ende einen Sinn. Und immer wieder diese Tiefgründigkeit, verpackt in witzige, aber auch tief traurige Situationen, diese Liebe zum Detail, ohne dass es langweilig wird und die Vielzahl an verschiedenen Themen, die dieses Buch anspricht, sei es Familie, Tod, Liebe, Sport, Musik oder Kunst. Alles passt so gut ineinander und ergibt eine Geschichte, die zwar relativ ruhig erzählt ist, mich aber dennoch absolut in ihren Bann ziehen konnte. Ich habe die Dunbar-Brüder lieb gewonnen, mit ihnen gelacht, gelitten und sie angefeuert, wenn sie sich mal wieder etwas vorgenommen haben, egal wie kurios ich es auch fand. Ich habe ihre Geschichte so gern verfolgt, dass ich noch hätte ewig weiter lesen können und ich habe irgendwann ganz vergessen, dass es dort oder da ein paar Kleinigkeiten gab, die mir nicht so gut gefallen haben.

Bleibt nur noch meine Meinung zu den Charakteren in diesem Roman. Und was soll ich sagen? Ich fand sie grandios. Jeder einzelne der fünf Jungs war einzigartig und liebenswert, egal wie durchgeknallt und eigenartig er auch war. Außerdem fand ich alle Charaktere in diesem Buch wahnsinnig realistisch und nachvollziehbar geschrieben.

Bleibt also nicht viel mehr zu sagen, als dass dieses Buch schon jetzt ein Jahreshighlight für mich ist und es wohl schwer werden wird, diese Geschichte noch zu toppen. Manchmal muss man halt auch zwischen den Zeilen lesen und sich ganz und gar in eine Geschichte fallen lassen. Genau das trifft auf diese hier zu. Eine absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 11.02.2019

Eher für jüngere Leser

Soul Beach (Band 1) – Frostiges Paradies
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Alice's Schwester Megan ist tot, ermordet. Doch dann bekommt sie ausgerechnet am Tag der Beerdigung eine mysteriöse E-Mail. Von Megan. Zuerst glaubt Alice an einen schlechten Scherz, aber dann erhält sie ...

Alice's Schwester Megan ist tot, ermordet. Doch dann bekommt sie ausgerechnet am Tag der Beerdigung eine mysteriöse E-Mail. Von Megan. Zuerst glaubt Alice an einen schlechten Scherz, aber dann erhält sie eine Einladung zum Soul Beach, einer virtuellen Welt, in der die Verstorbenen weiter leben. Nur warum sind dort ausschließlich junge, gut aussehende Menschen? Und noch eine Frage beschäftigt Alice sehr. Wer hat Megan umgebracht?

Endlich habe ich es mal wieder geschafft, ein Buch in die Hand zu nehmen, welches schon viel zu lange ungelesen in meinem Regal stand. Und wahrscheinlich hätte ich es schon viel eher tun sollen, denn irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich für manche Geschichten wohl doch schon zu alt bin.

Doch erst einmal zum Schreibstil. Dieser ist für ein Jugendbuch vollkommen angemessen. Man kommt recht gut durch das Buch, weil es einfach und gut verständlich geschrieben ist. Außerdem sind die Kapitel ziemlich kurz, wodurch man doch auch einmal ein Kapitel mehr liest.

Die Handlung allerdings hat mir nur eher mittelmäßig gefallen, was vor allem daran lag, dass sie mich nicht durchgehend packen konnte. Manchmal ist mir einfach zu wenig passiert und es wurde dann schnell langweilig. Dazu kommt die Beschreibung des Soul Beachs, welche meiner Meinung nach, so gar nicht gelungen ist, ebenso die eingebundene Liebesgeschichte. Leider wirkte alles doch sehr unrealistisch und überhaupt nicht logisch. Außerdem merkt man der Geschichte einfach an, dass sie für ein noch sehr junges Publikum geschrieben wurde. Es fehlt einfach an einer durchgehend steigenden Spannung. Allerdings muss ich der Geschichte zu Gute halten, dass ich bis jetzt so gar keine Ahnung habe, wer für Meggies Tod verantwortlich sein könnte. Natürlich gibt es eins zwei Leute, die dafür verantwortlich sein könnten, aber ich habe immer wieder Zweifel. In dieser Hinsicht bin ich wirklich gespannt, wie es in Band zwei weiter gehen wird.

Auch eher mittelmäßig fand ich leider die Charaktere. Bis auf ein paar wenige Nebencharaktere fand ich nämlich gerade Alice ziemlich nichtssagend. Meggie hingegen war für mich absolut nicht zu greifen. Einerseits wird sie als absolutes Klischee beschrieben, andererseits verhält sie sich aber gar nicht so, Soul Beach hin oder her. Durchaus interessant hingegen fand ich Lewis, der mir zwar ein Rätsel ist, aber ein spannendes und auch über Danny würde ich gern noch mehr erfahren, obwohl, oder gerade weil, er sich durchaus komisch benimmt.

Alles in Allem fand ich den ersten Band der Reihe in Ordnung, würde ihn aber nicht unbedingt weiterempfehlen. Dennoch werde ich dem zweiten Band auf jeden Fall noch eine Chance geben, weil ich doch irgendwie wissen will, wie es weiter geht.

Veröffentlicht am 10.02.2019

Is it Love?

Entführt
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Dieses Mal hat die 16-jährige, lebensfrohe, aber auch aufmüpfige Louisa wirklich Mist gebaut, weshalb sie die Ferien mit ihren Brüdern beim Zelten verbringen muss, statt, wie geplant, mit ihren Freundinnen. ...

Dieses Mal hat die 16-jährige, lebensfrohe, aber auch aufmüpfige Louisa wirklich Mist gebaut, weshalb sie die Ferien mit ihren Brüdern beim Zelten verbringen muss, statt, wie geplant, mit ihren Freundinnen. Im Sequoia-Nationalpark geschieht es dann. Gleich am ersten Abend lernt Louisa Brendan kennen und wird von ihm in die Wildnis Kanadas verschleppt. Nach wochenlanger Angst und Isolation, muss Louisa jedoch erkennen, dass Brendan vielleicht doch kein schlechter Mensch ist und dass er selbst Schreckliches erlebt haben muss. Doch darf sie in dieser Situation überhaupt positive Gefühle für ihn zulassen?

Diese Geschichte ist für mich keine typische Entführungsgeschichte. Aber sie ist auch keine typische Liebesgeschichte. Diese Geschichte ist eine Gefühlsexplosion, bei welcher das Verhältnis zwischen Täter und Opfer irgendwie verschwimmt.

Dabei hat Mila Olsen einen super angenehmen Schreibstil, der sich richtig gut und schnell weg lesen lässt und das, obwohl er recht beschreibend und sogar poetisch ist. Doch genau das hat die Geschichte auch gebraucht, weil man sich dadurch nämlich direkt in die Handlung versetzt fühlt. Ich konnte mir jedenfalls die beschriebene Umgebung richtig gut vorstellen und teilweise sogar schon fast die Natur riechen. Außerdem konnte ich mit der Protagonistin mitfühlen.

Dazu fand ich die Geschichte richtig richtig toll, denn die Autorin hat es geschafft, aus einer Entführungsgeschichte eine Liebesgeschichte entspringen zu lassen, ohne Louisa zu einem Opfer zu machen und das auch noch richtig nachvollziehbar. Zu keiner Zeit hatte ich nämlich das Gefühl, dass sie an einem Stockholm Syndrom leiden könnte. Vielmehr entwickelt sie langsam und aus vollkommen logischen Gründen Gefühle für Brendan. Und auch er ist nicht der typische Entführer, der seine Macht demonstrieren will. Dabei ist die ganze Handlung eher ruhig und man könnte sagen, dass sie sich an manchen Stellen zieht, doch genau das braucht sie, um die jeweiligen Entwicklungen richtig zur Geltung zu bringen und die beiden Hauptcharaktere kennenzulernen. Außerdem fand ich das Setting wunderschön und sehr gut beschrieben. Wie schon gesagt, fühlte ich mich direkt in die Geschichte hinein gezogen und konnte mir alles sehr gut vorstellen. Das Ende dann fand ich außergewöhnlich, aber auch passend und ich freue mich schon auf die weiteren Bände der Reihe, weil ich unbedingt wissen will, wie es mit Louisa und Brendan weiter geht.

Auch die Charaktere sind super gut umgesetzt. Hier passte einfach alles. Louisa ist eine starke Persönlichkeit, die am Anfang des Buches noch nicht weiß, was sie eigentlich will und sich durch Brendan weiter entwickelt. Brendan hingegen scheint anfangs noch stark zu sein, zeigt aber immer mehr, dass er alles andere als stark ist. Vielmehr ist er ein gebrochener Charakter, den ich trotz seiner Tat einfach nicht verurteilen konnte. Und dann sind da noch Louisas Brüder, die alle sehr unterschiedlich und individuell sind.

Dieses Buch ist einfach großartig und ich mochte die Geschichte, weil sie eben mal keine typische Entführungsgeschichte ist, bei der die Rollen von Täter und Opfer klar abgestochen sind. Und vor allem mochte ich sie, weil sie nicht mit dem erhobenen Zeigefinger daher kommt, sondern vielmehr mit vielen Emotionen, ohne dabei in den Kitsch abzuschweifen oder unrealistisch zu wirken.

Veröffentlicht am 07.02.2019

Valentinstag kann kommen

Wie sagt man eigentlich: Ich liebe dich
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Als Roberto Isabella das erste Mal sieht, ist er sofort hin und weg. Doch wie bringt man dieses Gefühl der Liebe am besten zum Ausdruck? Wie sagt man eigentlich: „Ich liebe dich“?

Da ich Kinderbücher ...

Als Roberto Isabella das erste Mal sieht, ist er sofort hin und weg. Doch wie bringt man dieses Gefühl der Liebe am besten zum Ausdruck? Wie sagt man eigentlich: „Ich liebe dich“?

Da ich Kinderbücher sowieso liebe, ist mir dieses Buch sofort ins Auge gesprungen und ich musste es unbedingt haben. Deshalb habe ich es mir auch gleich gekauft und gelesen.

Wie viele Kinderbücher dieser Art, hat auch dieses eher wenig Text und lässt sich dadurch richtig schnell und immer wieder zwischendurch lesen.

Die Geschichte ist richtig süß und sogar ein Stück weit tiefgehend, aber trotzdem gut verständlich. Dabei ist sie durchgehend wunderschön, bunt und kindgerecht illustriert.

Ich kann nur sagen, dass dieses Buch nicht nur für Kleine super geeignet ist, um sie an das Thema Liebe heran zu führen, sondern auch für Erwachsene. Sicher ist es auch ein schönes Geschenk zum Valentinstag.

Veröffentlicht am 06.02.2019

Emotionen pur und eine Geschichte on point

All In - Zwei Versprechen
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In der Trauer um Jonah gefangen, trinkt sich Kacey, weit weg von ihren Erinnerungen, jeden Abend um den Verstand. Währenddessen versucht Theo in Las Vegas, alles zusammen zu halten, immer die Sorge um ...

In der Trauer um Jonah gefangen, trinkt sich Kacey, weit weg von ihren Erinnerungen, jeden Abend um den Verstand. Währenddessen versucht Theo in Las Vegas, alles zusammen zu halten, immer die Sorge um die Freundin seines verstorbenen Bruders im Kopf. Als die beiden dann wieder aufeinander treffen, ist es an Theo, Kacey zu helfen und zwischen den beiden entsteht ein tiefes Gefühl der Verbundenheit, welches allerdings schon bald über eine normale Freundschaft hinausgeht.

Mir fehlen die Worte. Mir fehlen die Worte und dennoch habe ich so viel zu diesem Buch zu sagen. Zum Beispiel, dass es großartig war und dass es schon jetzt ein Jahreshighlight werden wird. Emma Scott hat es wieder einmal geschafft, mich wahnsinnig zu beeindrucken. Denn nicht nur, dass sie einen wunderbaren Schreibstil hat, der genau die richtige Balance zwischen Leichtigkeit und Poesie schafft, ist ihre Geschichte auch noch einfach perfekt. Aber dazu später mehr.

Dieses Buch ist in drei Teile eingeteilt, die die Entwicklung der Gefühle zwischen Kacey und Jonah perfekt widerspiegelt. Dazu wird die Geschichte wieder abwechselnd aus der Sicht der zwei Protagonisten erzählt und man ist erneut mittendrin in ihren Gefühlen und Gedanken. Am wichtigsten ist aber, dass man einfach nur durch das Buch hindurch fliegt, weil der Schreibstil super leicht zu lesen ist, ohne an Niveau und Sprachgewalt einzubüßen.

Was die Handlung angeht, so beginnt diese, nach einem kurzen Prolog, sechs Monate nach Jonahs Beerdigung. Dabei begleitet man sowohl Kacey, als auch Theo die erste Zeit meistens allein und bekommt gleich die volle Dröhnung Emotionen, Trauer, aber auch Verzweiflung und Verdrängung. Wobei ich sofort mittendrin war und alles mitgefühlt habe. Und auch als sich Kacey und Theo dann endlich näher kommen, war ich immer voll und ganz gefesselt und habe mich mit den beiden gefreut, mit ihnen gelacht, aber auch gelitten und geweint. Es war einfach wunderbar, wahnsinnig emotional und großartig, mitzuerleben, wie sich die zwei immer näher kommen und sich langsam aber beständig eine Beziehung zwischen ihnen entwickelt, die einfach nur wahnsinnig süß und intensiv ist und trotzdem noch genug Platz für ein bisschen gut geschriebenes Drama lässt. Die Autorin hat es einfach geschafft, die gesamte Geschichte, ohne zu viel oder zu wenig zu wollen, auf den Punkt zu bringen. Und so war auch das Ende einerseits herzzerreißend, andererseits aber auch wunderschön und absolut passend.

Und auch die Charaktere sind wieder richtig gut geschrieben. Ich mag Kacey und ihre Entwicklung vom Anfang des ersten Bandes bis zum Ende des zweiten einfach. Sie handelt zwar nicht immer richtig, aber vollkommen nachvollziehbar, sie ist stark und dennoch zerbrechlich und dabei eine absolut liebenswerte Person. Und ganz ehrlich, welche Frau wünscht sich nicht einen Mann wie Theo an seiner Seite? Für mich ist er genau das, was ein perfekter Mann sein sollte, verlässlich und gefühlvoll und trotzdem hat auch er seine Schwächen. Beide, sowohl Kacey, als auch Theo wirkten dadurch auf mich extrem menschlich und realistisch und genau solche Charaktere braucht ein gutes Buch.

Nun, was gibt es noch zu diesem Buch zu sagen, außer dass es wahnsinnig tief geht, dass es mich zum Weinen gebracht hat und dass es neben Band eins der Dilogie eins der großartigsten New Adult Romane war, die ich je gelesen habe? Ich bin mir jedenfalls sicher, dass ich nicht nur die wunderbare Geschichte, sondern auch Kacey, Jonah und Theo fest in meinem Herzen behalten werde.